Re: Fc Augsburg
Verfasst: 07.03.2007 18:19
Gegendarstellung der FCA- Fanbeauftragten zu den Ereignissen in Fürth
Um eine objektive Aufarbeitung der Geschehnisse rund um die Zweitligapartie Greuther Fürth gegen den FC Augsburg vom 2.3.2007 zu ermöglichen, bedarf der Polizeibericht der Polizei Mittelfranken der Erwiderung von den Fanbeauftragten des FC Augsburg. Daher folgt eine kurze Darstellung der Geschehnisse aus unserer Sicht:
Wir kamen mit einer Gruppe von ca. 200 Personen mit dem Zug in Fürth an, wo uns bereits die Polizei erwartete. Mit den szenekundigen Augsburger Beamten war im Vorfeld abgesprochen worden, dass wir mittels Shuttle-Bussen zum Stadion gebracht werden sollten, was nach einer kleinen verbalen Auseinandersetzung mit am Bahnhof wartenden Fürther Fans auch geschah.
Am Ronhof hielt man sich geschlossen in der Nähe des Pizzastandes vor dem Gästeblock auf und wartete auf den Spielbeginn. Selbst als offensichtlich genau die selben Fürther „Fans“ aus der Innenstadt von der Polizei mitten durch die Großgruppe Augsburger geleitet wurde – keine taktische Meisterleistung der Deeskalation – kam es zu nicht mehr als minimalen Wortgefechten.
An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die Augsburger Fanszene bisher nicht durch Gewalttätigkeiten aufgefallen ist, was die gerade einmal zwei bestehenden Stadionverbote dokumentieren.
Was das in Gewahrsam nehmen wegen vermeintlicher Gewaltabsprachen angeht, so bleibt uns nur, auf die Aussagen der Betroffenen zu verweisen, welche sich zu diesem Zeitpunkt - es war gerade Halbzeitpause und die Bierstände befinden sich vor dem Gästeblock - wohl eher zufällig vor dem Gästeblock aufgehalten haben. Jedoch sei angemerkt, dass die Augsburger Fans als Kategorie A-Fans eingestuft sind, sodass die Behauptung einer geplanten Absprache zu einer Massenschlägerei nicht unbedingt verfängt.
Jedoch spielten sich die für uns entscheidenden Szenen nach Spielschluss vor dem Stadion ab. Dort hatte die Polizei eine Absperrung um die Gästefans errichtet, innerhalb derer Bus-, Zug- und Autofahrer festgehalten wurden, um eine Vermischung mit den Fürthern zu verhindern. An dem dortigen Bierstand gerieten kurz darauf zwei Augsburger aneinander, was einen massiven Polizeieinsatz auslöste, in dessen Folge Schlagstöcke und Tränengas eingesetzt wurden und es zu weiteren Verhaftungen kam.
Ein Einsatz außerhalb jeglicher Verhältnismäßigkeit und unter völliger Verkennung der Situation. Denn es gilt zu bedenken, dass ja eine Gruppe angeblich gewaltbereiter Augsburger bereits festgesetzt war. Gleichzeitig war aber für die Polizei ausweislich ihrer Presseerklärung völlig klar, dass sich innerhalb der Absperrung nur FCA- Fans befinden konnten („Ein Aufeinandertreffen verschiedener Fangruppierungen war in diesem Bereich somit nicht möglich“).
Es handelte sich mithin um eine harmlose interne Auseinandersetzung, die ohne Zweifel umgehend von den anderen Augsburgern beendet worden wäre. Dazu befanden sich insbesondere auch wir als Fanbeauftragte auf dem Weg zum „Brennpunkt“. Dabei kam uns jedoch die Polizei zuvor. Angemerkt sei auch, dass nicht die unmittelbar Streitbeteiligten von den polizeilichen Festnahmen betroffen waren, diese sich vielmehr gegen andere Augsburger richtete. Von einem zielgerichteten gefahrenabwehrenden Eingreifen durch die Einsatzkräfte kann somit nicht die Rede sein. Ein weiterer Kommentar zum Pfeffersprayeinsatz gegen eine nicht aufrührerische Masse Fans aller Alterklassen erübrigt sich an dieser Stelle.
Jedenfalls wird der polizeilich aufgestellten Behauptung, deren Einsatz hätte auf „mündlichen Drohungen und Drohgebärden“ bis hin zu „Flaschenwürfen“ gegründet, entschieden widersprochen! Was auch immer passiert ist, passierte erst nach der Gewaltanwendung seitens der Polizei.
Damit sollen nicht etwaige Gewalttätigkeiten von Augsburger Fans gerechtfertigt oder verharmlost werden. Aber es ist zu konstatieren, dass ein besonneneres Vorgehen der Fürther Polizei und des USK eine Eskalation der Situation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermieden hätte. Das Ganze nachträglich als von Augsburger Seite geplante Provokation darzustellen, kann daher nicht unkommentiert bleiben.
Tom Marzahn
Walter Sianos
Fanbeauftragte FC Augsburg
Um eine objektive Aufarbeitung der Geschehnisse rund um die Zweitligapartie Greuther Fürth gegen den FC Augsburg vom 2.3.2007 zu ermöglichen, bedarf der Polizeibericht der Polizei Mittelfranken der Erwiderung von den Fanbeauftragten des FC Augsburg. Daher folgt eine kurze Darstellung der Geschehnisse aus unserer Sicht:
Wir kamen mit einer Gruppe von ca. 200 Personen mit dem Zug in Fürth an, wo uns bereits die Polizei erwartete. Mit den szenekundigen Augsburger Beamten war im Vorfeld abgesprochen worden, dass wir mittels Shuttle-Bussen zum Stadion gebracht werden sollten, was nach einer kleinen verbalen Auseinandersetzung mit am Bahnhof wartenden Fürther Fans auch geschah.
Am Ronhof hielt man sich geschlossen in der Nähe des Pizzastandes vor dem Gästeblock auf und wartete auf den Spielbeginn. Selbst als offensichtlich genau die selben Fürther „Fans“ aus der Innenstadt von der Polizei mitten durch die Großgruppe Augsburger geleitet wurde – keine taktische Meisterleistung der Deeskalation – kam es zu nicht mehr als minimalen Wortgefechten.
An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die Augsburger Fanszene bisher nicht durch Gewalttätigkeiten aufgefallen ist, was die gerade einmal zwei bestehenden Stadionverbote dokumentieren.
Was das in Gewahrsam nehmen wegen vermeintlicher Gewaltabsprachen angeht, so bleibt uns nur, auf die Aussagen der Betroffenen zu verweisen, welche sich zu diesem Zeitpunkt - es war gerade Halbzeitpause und die Bierstände befinden sich vor dem Gästeblock - wohl eher zufällig vor dem Gästeblock aufgehalten haben. Jedoch sei angemerkt, dass die Augsburger Fans als Kategorie A-Fans eingestuft sind, sodass die Behauptung einer geplanten Absprache zu einer Massenschlägerei nicht unbedingt verfängt.
Jedoch spielten sich die für uns entscheidenden Szenen nach Spielschluss vor dem Stadion ab. Dort hatte die Polizei eine Absperrung um die Gästefans errichtet, innerhalb derer Bus-, Zug- und Autofahrer festgehalten wurden, um eine Vermischung mit den Fürthern zu verhindern. An dem dortigen Bierstand gerieten kurz darauf zwei Augsburger aneinander, was einen massiven Polizeieinsatz auslöste, in dessen Folge Schlagstöcke und Tränengas eingesetzt wurden und es zu weiteren Verhaftungen kam.
Ein Einsatz außerhalb jeglicher Verhältnismäßigkeit und unter völliger Verkennung der Situation. Denn es gilt zu bedenken, dass ja eine Gruppe angeblich gewaltbereiter Augsburger bereits festgesetzt war. Gleichzeitig war aber für die Polizei ausweislich ihrer Presseerklärung völlig klar, dass sich innerhalb der Absperrung nur FCA- Fans befinden konnten („Ein Aufeinandertreffen verschiedener Fangruppierungen war in diesem Bereich somit nicht möglich“).
Es handelte sich mithin um eine harmlose interne Auseinandersetzung, die ohne Zweifel umgehend von den anderen Augsburgern beendet worden wäre. Dazu befanden sich insbesondere auch wir als Fanbeauftragte auf dem Weg zum „Brennpunkt“. Dabei kam uns jedoch die Polizei zuvor. Angemerkt sei auch, dass nicht die unmittelbar Streitbeteiligten von den polizeilichen Festnahmen betroffen waren, diese sich vielmehr gegen andere Augsburger richtete. Von einem zielgerichteten gefahrenabwehrenden Eingreifen durch die Einsatzkräfte kann somit nicht die Rede sein. Ein weiterer Kommentar zum Pfeffersprayeinsatz gegen eine nicht aufrührerische Masse Fans aller Alterklassen erübrigt sich an dieser Stelle.
Jedenfalls wird der polizeilich aufgestellten Behauptung, deren Einsatz hätte auf „mündlichen Drohungen und Drohgebärden“ bis hin zu „Flaschenwürfen“ gegründet, entschieden widersprochen! Was auch immer passiert ist, passierte erst nach der Gewaltanwendung seitens der Polizei.
Damit sollen nicht etwaige Gewalttätigkeiten von Augsburger Fans gerechtfertigt oder verharmlost werden. Aber es ist zu konstatieren, dass ein besonneneres Vorgehen der Fürther Polizei und des USK eine Eskalation der Situation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermieden hätte. Das Ganze nachträglich als von Augsburger Seite geplante Provokation darzustellen, kann daher nicht unkommentiert bleiben.
Tom Marzahn
Walter Sianos
Fanbeauftragte FC Augsburg