Offensiv-Spektakel in Füssen: 11:5-Triumph über Rosenheim
Füssens Festerling beim Torjubel. Rosenheims Goalie Häusler geschlagen am Boden. (Foto: Koehntopp)
Es sollte so etwas wie ein Endspiel um Platz acht sein für die Starbulls, am Ende wurde es dann ein Debakel: Mit 11:5 (4:3, 2:1, 5:1) schoss der EV Füssen die Oberbayern aus der Halle und feierte damit seinen sechsten Sieg in Folge. Die Partie begann mit einem Offensiv-Spektakel: Kujala brachte die Gäste zweimal in Führung (3. und 5.), Vaitl (4.) und Fiedler (8.) glichen jeweils aus. Dann brachte Nadeau die Hausherren erstmals in Front (9.), aber Stiebinger schaffte noch einmal den Ausgleich (16.) für die Starbulls. 13 Sekunden vor der ersten Pause war es Festerling, der zum 4:3 traf. Spannend blieb es auch in Abschnitt zwei, in dem zuerst Vaitl auf 5:3 erhöhte, ehe Gottwald wieder auf 5:4 (33.) verkürzte. Aber erneut war es Festerling, der nur eine Minute später den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte. Im Schlussabschnitt machten es die Allgäuer dann binnen fünf Minuten zweistellig. Festerling (41.), Vaitl (43.), Mayr (44.) und noch einmal Festerling trafen zum 10:4. Gottwald (52.) und Bezshchasnyy (58.) sorgten für das Endergebnis. Füssens Bindl kassierte in der 27. Minute eine Matchstrafe und ist vorerst gesperrt.
Nach fünf Siegen hatte es Kaufbeuren am vergangenen Sonntag in Leipzig (1:2) wieder einmal erwischt, aber gegen die Passau Black Hawks kehrten die Joker mit einem 7:1 (4:0, 2:1, 1:0)-Erfolg sofort wieder in die Überholspur zurück. Schon nach acht Minuten hatten die Gastgeber vor 1.364 Zuschauern die Weichen auf Sieg gestellt: Nach Treffern von Schury (4.), McLeod (7.) und Paule (9.) stand es 3:0. Webb (15.) und Robert (24.) erhöhten auf 5:0, ehe Schwarzkugler auf 5:1 (24.) verkürzen konnte. Es blieb der Ehrentreffer der Niederbayern, die noch das 6:1 (33.) durch Velebny und das 7:1 (60.) durch McFeeters schlucken mussten. Passaus neuer Kontingentspieler Steve Lajoie hatte sich sein Debüt sicher anders vorgestellt.
Endspielstimmung auch in Peiting, wo mit dem EHC Klostersee ein direkter Konkurrent im Kampf um Platz vier aufkreuzte. Peiting hatte vier der letzten fünf Heimspiele für sich entschieden, doch diese wichtige Partie ging mit 2:3 (0:0, 1:2, 1:1) verloren. Nach einem torlosen Auftaktdrittel legten die Gäste mit einem Blitzstart in den zweiten Abschnitt den Grundstein für ihren Sieg. F. Saller (21.) und Mudryk (25.) stellten auf 2:0. Vor 696 Zuschauern schaffte Müller in der 33. Minute zwar den Anschlusstreffer, aber zwei Minuten vor der Schlusssirene traf Cox zum 1:3. Das war die Entscheidung. Meiers Treffer zum 2:3 zehn Sekunden vor Schluss hatte nur noch statistischen Wert.
Im Kellerduell der Nord-Gruppe besiegten die Roten Teufel Bad Nauheim ihre Gäste aus Erfurt überraschend deutlich mit 9:2 (0:0, 2:1, 7:1) und verhinderten damit ein Abrutschen auf den letzten Platz. Lange Zeit stand die Partie auf des Messers Schneide. Lavallee (26.) und Golby (31.) hatten die Hausherren vor 1.201 Zuschauern in Führung gebracht, aber Otte gelang in der 34. Minute der Anschlusstreffer. Die Entscheidung fiel zu Beginn den Schlussabschnitts, als die Roten Teufel binnen sechs Minuten auf 6:1 davonzogen. Lavallee (41.), Jasik (42.), Golby (43.) und Schwab (47.) waren die Torschützen. Corbett verkürzte noch einmal auf 6:2 (49.), aber Schwab (53.), Willkomm (54.) und Mangold (54.) machten den 9:2-Triumph perfekt.
Vor Spielbeginn gab es in Freiburg eigentlich nur eine Frage: Wie hoch wird der Sieg gegen das Schlusslicht ausfallen? Auch wenn Miesbach in den letzten drei Spielen punktete, zur Serie der Wölfe war das kein Vergleich: Die hatten nur eine ihrer letzten 17 Begegnungen verloren! Und mit einem 8:3 (2:0, 3:1, 3:2)-Sieg setzten sie ihren beeindruckenden Lauf fort. Vor 1.352 Zuschauern trafen für die Wölfe Kunz (10.), Virta (17.), Vozar (28. und 40.), Kucharcik (39.), Herman (41.), Liebsch (54.) und Mares (58.). Für Miesbach waren Krüger (35.), Müller (49.) und Debütant Read (59.) erfolgreich.
Eisbären anstelle von Piranhas – die kurzfristige Änderung auf dem Speiseplan tat dem Appetit der Blue Lions keinen Abbruch. 25 Tore hatten sie in den letzten vier Heimspielen erzielt, die alle gewonnen wurden. Und so überraschte auch der klare 6:2 (2:1, 3:0, 1:1)-Erfolg über die Eisbären Juniors aus Berlin kaum. K. Kenig brachte die Gastgeber vor 1.015 Zuschauern 1:0 (4.) in Führung, Pohl traf in der 9. Minute zum 1:1. Nicht einmal zwei Minuten später stand es aber nach einem Tor von Czajka wieder 2:1. M. Kenig (31.), Hofverberg (33.) und Gaudet (36.) sorgten Mitte des zweiten Abschnitts für die Entscheidung. Oblinger verkürzte noch einmal auf 5:2 (43.), ehe Hoffmann mit dem 6:3 (56.) den Schlusspunkt setzte.
Nach zwei Siegen über die Hannover Indians gingen die Saale Bulls Halle bei der 2:3-Heimniederlage gegen den Tabellendritten der Nordgruppe erstmals leer aus. Vor 871 Zuschauern führten die Bulls schon mit 2:0 nach Toren von Dvorak (11.9 und Zille (27.). Hannover konnte durch Doyle noch im zweiten Abschnitt verkürzen (33.) und mit einem Doppelschlag in der 49. Minute drehten die Indians innerhalb von 14 Sekunden die Partie zu ihren Gunsten. Deml (49.) und erneut Doyle (49.) sicherten den ersten Auswärtsdreier nach sechs Partien.
Einen Arbeitssieg feierten die Dresdner Eislöwen beim 5:2 über die Blue Devils Weiden. Denn vor 2.703 Zuschauern leisteten die Gäste lange Zeit erfolgreich Widerstand. Dresdens Führungstreffer durch Gardner (2.) egalisierte Zbriger nur 41 Sekunden später. Cermkk (11.) brachte Dresden erneut in Front und als Lundmark (22.) in doppelter Überzahl auf 3:1 stellte, schien alles klar. Weiden verkürzte ebenfalls in Überzahl erneut durch Zbriger (34.) auf 3:2, doch Blueliner Lundmark machte seine Namen alle Ehre. In Überzahl schoss er noch im zweiten Drittel (36.) das 4:2. Den Endstand markierte ebenfalls ein Verteidiger. Ljnke gelang das 5:2 in der 48. Minute. Damit bleibt Dresden mit 16 Punkte Vorsprung weiter souveräner Spitzenreiter der Nordgruppe.
Einen überraschenden 5:3-Erfolg feierte Deggendorf Fire über den Spitzenreiter des Südens Bad Tölz. Die Gäste waren vor allem im zweiten Drittel völlig von der Rolle als sie innerhalb von 22 Sekunden bei eigener Überzahl zwei Shorthander der Deggendorfer kassierten und somit 1:4 in Rückstand gerieten. Zuvor brachten Sicinski (5.) und Retzer (12.) Deggendorf schon im ersten Drittel mit 2:0 in Führung. Nach dem Anschlusstreffer von Dubé (28.) in doppelter Überzahl brachten Thomassian (29.) und Greilinger (29.) in Unterzahl Deggendorf endgültig auf die Siegerstrasse. Kulzer (44.) erhöhte sogar noch auf 5:1 (44.), ehe Tölz durch Neuzugang Gorman (47.) und Mulock (51.) noch einmal auf 5:3 herankam. Doch Fire brachte seinen Vorsprung trotz zweier Strafzeiten in der Schlussphase geschickt über die Zeit.
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