Cassy O'Peia hat geschrieben:
Wenn ICH (ich bin nur ein kleiner Hochrisikofall) ein großer Hochrisikopatient bin, finde ich andere Plätze als den Siebentischwald.
Ich empfinde deine Beiträge um das Thema COVID-19 stellenweise erschreckend. Zum einen ist es ja nicht so, dass sich ein Hochrisikopatient zu verstecken hat. Ein Hochrisikopatient kann sich bewegen, wie jeder andere auch, wenn er sich darauf verlassen könnte, dass nicht nur er, sondern sich auch seine Mitmenschen an die gängigen Vorschriften halten. Jeder, der das aushebelt, weil er selbst MEINT (und es ist nie mehr als eine völlig laienhafte Interpretation) die Weisheit gepachtet und über Sinn und Unsinn selbst entscheiden kann, stellt eine Gefahr dar. Zur Verantwortung gehört dann eben auch, eine hingestreckte Hand nicht anzunehmen.
Eine Gefahr, die du eigenartigerweise immer nur mit Todeszahlen in Zusammenhang bringst. Ich habe an anderer Stelle schon mal darauf hingewiesen, dass noch gar nicht abzusehen ist, welche Langzeitschäden, namentlich Post-COVID oder Long-COVID viele derer haben, die nicht zu den Sterbefällen gehören und deshalb lapidar als „genesen“ eingestuft werden.
Eine Abwägung von Gesundheitsaspekten der Krankheit mit Gesundheitsaspekten, die durch die Begleitumstände der Maßnahmen entstanden sind sowie rein wirtschaftlicher Aspekte ist immer zum Scheitern verurteilt. Einerseits sind die Bewertungsgrundlagen subjektiv, jeder sucht sich sein ganz persönliches Argument, andererseits ist man ja ans Grundgesetz gebunden, in dem der Schutz des Lebens und der Unversehrtheit nun mal das höchste Gut ist. Was auch heißt, dass vieles, was Menschen der Regierung zuschieben, nicht Sache der regierenden Personen, sondern Folge des Virus ist. Hier gilt es zu unterscheiden und bis zu diesem Zeitpunkt haben wir noch nicht einen Moment darüber gesprochen, welche Fehler Regierungen gemacht haben.
Man kann über Masken, Schnelltests, fehlende Linie pipapo diskutieren, dadurch stehen die Fakten, dass diese Erkrankung für sehr viele Menschen sehr gefährlich ist, aber nicht zur Diskussion. Jede Form von Egoismus verbietet sich eigentlich, auch wenn er sicher dann verständlich ist, wenn wirtschaftliche Existenzen auf dem Spiel stehen.
Und wenn ich lese, „der Panik Kare wäre ohne das Virus ohnehin zu nichts zu gebrauchen“, dann habe ich das Gefühl, dass gerade aus bildungsfernen Schichten die größte Ablehnung aller Maßnahmen und die Annahme, es selbst besser zu wissen, am häufigsten zu finden ist.
Meine Ansicht zu Lauterbach ist durchaus ambivalent. Er ist zweifellos die größte Kapazität unter allen Politikern, was sich aber auf die medizinische bzw. pandemische Analyse beschränkt. Als Politiker ist es aber seine Aufgabe, auch Lösungen anzubieten. Die einzige Lösung ist für ihn der harte Lockdown. Man könnte natürlich sagen, dass er vermutlich recht hat, da man ja diesen Lockdown noch nie versucht hat. Andererseits sind aber die Zahlen in bspw. Irland nach einem harten Lockdown ins Unermessliche gestiegen, was einen weiteren Lockdown nach sich zog und mittlerweile auch der Widerstand in der Bevölkerung wächst, Demos und Gewalt zunehmen.
Ich schreibe hier wirklich sauwenig, weil ich für mich einfach erkannt habe, es nicht besser zu wissen bzw. eigentlich gar nichts zu wissen, sondern durch unterschiedliche Berichterstattung immer neu gesteuert zu werden, aber ich bin ein wenig erschrocken, wie manche hier die eigenen Fähigkeiten einschätzen.