AEV-Forum

Augsburger Punker hat geschrieben: 31.05.2025 07:19 Ich hoffe das kann man auch ohne FB-Account lesen, Hockey is Diversity zur Verpflichtung von Bill Peters:

https://www.facebook.com/share/p/19fpPWVbZ7/

Direkt darunter die Antwort der Panther.

Whiskyman hat geschrieben: 31.05.2025 08:13 Funktioniert leider nicht ohne FB. Kannst Du es als Text oder Screenshot einstellen?

Black Navara hat geschrieben: 31.05.2025 09:37 Ich Frage mich halt, warum man 10 Jahre danach mit den Vorwürfen um die Ecke kommt.
Das andere was mich auch noch bischen hier verwundert ist, daß einige hier dem Herrn Peters alles abnehmen und toll finden wie er sich so zu sagen therapiert hat. Man kennt von den meisten hier die Einstellung was solche Themen angeht. Da behaupte ich jetzt mal: wenn der in einem anderen DEL Verein angefangen hätte, würde dieser hier in der Luft zerrissen werden. Auch wenn die genauso offen damit umgegangen wären.
Hoffentlich kann man sich jetzt wieder auf das sportliche konzentrieren und das Thema abhacken.

cavalier hat geschrieben: 31.05.2025 10:21 Wie reagieren denn eigentlich die anderen Teams bzw. deren Fans?

Trick hat geschrieben: 31.05.2025 12:33 Keine Ahnung.
Wenn ich an meine Zeit in Sportmannschaften zurückdenke gab es unter Jungs und Männern auch immer Nickeleien die politisch nicht ganz korrekt waren. Aber man wusste eben dass es nicht ganz ernst gemeint war. Zudem gab es vom Trainer auch mal einen Arschtritt oder Kopfnuss.
Aber man hat verstanden wie es gemeint war.
Das war aber noch in einer Zeit als das Thema noch nicht so gepusht worden ist und wir haben alle entspannt zusammen Sport getrieben und dabei auch Spaß gehabt.

DennisMay hat geschrieben: 31.05.2025 13:01 Dem hätte ich eine aufgelegt und der Mannschaft eine schöne Zeit gewünscht, für solche Koffer hätte/würde ich nicht spielen. Zur Einordnung, das wäre bei mir in den 80ern/Anfang 90er gewesen.

Edit: Ich habe mich noch nicht entschieden diese Verpflichtung zu unterstützen.

Bill Peters nach Augsburg: Eine kontroverse Verpflichtung

Wir hätten hier gerne über eine andere Trainer-Personalie geschrieben. Aber zum Zeitpunkt, zu dem dieser Text entsteht, ist immer noch nicht offiziell, dass Marco Sturm die Boston Bruins übernimmt und damit zum ersten in Deutschland geborenen NHL-Cheftrainer wird. (Ralph Krueger, der die Edmonton Oilers und die Buffalo Sabres trainierte, hat zwar deutsche Eltern, ist aber in Winnipeg geboren und aufgewachsen.)

Stattdessen werfen wir den Blick nach Augsburg. Dort hat mit Bill Peters ein Coach unterschrieben, der schon in der NHL arbeitete und mit Kanada Weltmeister wurde. Steile Karriere. In den vergangenen Jahren ist die aber deutlich abgeflacht, und das hat Bill Peters selbst zu verantworten.

2019 trat Peters als Cheftrainer der Calgary Flames zurück. Damals gab es Anschuldigungen seines ehemaligen Spielers Akim Aliu, der nigerianischer Abstammung ist. Aliu hatte Peters im Rahmen der Entlassung von Mike Babcock in Toronto via Twitter beschuldigt, ihn während seiner Zeit bei den Rockford IceHogs mehrfach rassistisch beleidigt zu haben. Es sei das N-Wort gefallen, weil Peters etwas gegen Alius Musikgeschmack hatte.
https://x.com/Dreamer_Aliu78/status/1199119380774359045

Aliu war nicht der einzige Spieler, der Peters’ wiederholtes Fehlverhalten öffentlich machte. Mit Michal Jordan beschuldigte ein weiterer Spieler Peters, ihn während seiner Zeit in Carolina während eines Spiels getreten und andere Spieler geschlagen zu haben.

Auch wenn sich Peters öffentlich für sein Verhalten entschuldigte: Als er nach einer Trainerstation in der KHL (wo auch sonst?) und einem Jahr in der Alberta Junior League 2023 die Lethbridge Hurricanes übernahm, reagierte Aliu mäßig begeistert.

Jetzt also Augsburg. Man muss den Panthern zugute halten, dass sie Peters’ problematische Vergangenheit bei der Bekanntgabe der Verpflichtung nicht verschwiegen, sondern in der Pressemitteilung thematisierten. (Wir sind im Eishockey, da ist so eine Vorgehensweise eher eine Ausnahme. Normalerweise sollte sie selbstverständlich sein.)

Die Augsburger Panther informierten auch darüber, dass Peters ein einjähriges Programm bei der kanadischen Beratungsstelle für Vielfalt und Integration „Shades of Humanity” absolviert und einen zertifizierten Onlinekurs der Cornell University mit dem Schwerpunkt Diversität und Inklusion abgeschlossen hat. Dazu wird Peters folgendermaßen zitiert: „Ich habe intensiv daran gearbeitet, meine früheren Gedanken und Handlungen zu verstehen. Als Trainer befindet man sich in einer einflussreichen Position. Mein Handeln muss immer eine positive und integrative Wirkung auf unsere Gemeinschaft haben.”

Trotzdem stellen sich zwei Fragen: Hat Peters diese Programme durchlaufen, weil ihm sein Fehlverhalten vollends bewusst ist, er es bereut und sich ändern will, oder weil er einfach seine Karriere retten wollte? Und, auch wenn jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat: Bedeutet diese Chance, im oft sehr privilegierten Profisport wieder im Rampenlicht stehen zu dürfen?

Oder um es mit Akim Aliu zu sagen: „I am all about second chances but only if they are sincere.”

Black Navara hat geschrieben: 31.05.2025 16:37 Was ich jetzt ganz cool finde, ist, daß das Thema jetzt diskutiert wird, ohne das hier irgendeiner einen blöd anmacht. Schade das Diskussionen oder Themen nicht immer so stattfinden. Man sieht ja jetzt, daß es auch anderst geht

From_Zero hat geschrieben: 31.05.2025 17:05 Jetzt reichts doch auch mal oder?

Dieses Moralgesülze braucht echt keiner mehr. Es ist von Seiten der Panther alles erklärt bzw. gesagt worden und damit hat sich das Thema normalerweise erledigt.