Danke für den Link. Wurde alles genannt. Eine Sache wurde mir von einer Band noch erzählt: aktuell verdienen sie nichts an den Touren, weil das Geld für die Tickets schon vor 1-2 Jahren verbraucht wurde, als die Tickets gekauft wurden. Aktuell ist der Merch noch mehr als sonst fast das einzige, woran sie was verdienen würden.
Die Leute schaffen sich ihr Umfeld, das sie verdienen. Wenn jeder nur zu den Großen rennt, sind die Kleinen tot. Ich hatte leider auch schon ein paar Rückerstattungen wegen Ausfällen, die meisten vielen kleinen Konzerte waren alle nicht mehr ausverkauft, was sie früher fast immer gewesen wären. Hinzu kommt wirklich eine Jugend, die Liveevents nicht gelernt hat/leider durch die Coronapause keine Möglichkeit dazu hatte. Ein großer Teil wird das wahrscheinlich gar nicht mehr machen.
Das geht bei Festivals los, wo sie kein Festival erleben, sondern Festival spielen, wie sie meinen, dass es erwartet wird und überträgt sich hin zu einem für sie schrecklichen Erlebnis bei Einzelkonzerten, wo sie nicht damit klar kommen, dass da andere Menschen sind, die tanzen, auch mal die Sicht verdecken, sich in der Enge berühren und mit denen sie den Auftritt teilen müssen. Bei manchen wurden zwei Jahre, die die geilsten des Lebens sind, leider mit nichts überschrieben und das tut mir so leid für die.
Dazu die abartig teuren Gastropreise (0,3l Bier für über 5 Euro ist mir aus Prinzip zu viel).
Ich geh gerne auf Konzerte, viele Konzerte, viele kleine Konzerte. Das Umfeld verleidet es mir aber zunehmend. Die haben auch Druck und ich keine Lösung. Ich rechne damit, dass viele Kneipen und Clubs bald endgültig schließen werden. Und dann gibts nur noch diese Eventim-Scheiße an allen Ecken.
Als Tip: im Münchener Raum kann fast jede Karte, die Leute bei Eventim kaufen, auch über Münchenticket gekauft werden - nicht nur Musik, auch Eintrittskarten für Ausstellungen, Stand-Up-Sachen oder Theaterzeugsl.
Dynamische Preisgestaltung übrigens auch demnächst im Gastrosortiment bei größeren Veranstaltungen. Der Vorbote war heuer bei Rock im Park zu bestaunen: Cashless Payment, also Bezahlung über einen Chip im Festivalbändchen, das auf einen Scanner gelegt wird (natürlich inklusive GPS-Tracking-Möglichkeit). Alle fressen es, keiner muckt. Der Entwickler hat schon davon gesprochen, dass sich darüber, wenn es mal selbstverständlich und etabliert ist, die Getränkepreise dynamisch angepasst werden.
Lösung, wie Azumjot es sagt: geh nicht zu den Großen - das ist eh nur eine Show von der Stange. Geh für den Preis lieber zu 3-4 Kleinen. So lang die Großen ausverkauft sind, müssen sie nichts ändern. Es geht nur über die Kohle.
Wen das Interview zum Cashless Payment und den Profilen interessiert: das ist zwar von 2016, aber hier eingebettet und es ist alles schon auf dem Weg, so wie es damals in die Zukunft fabuliert wurde.
https://www.deutschlandfunk.de/zukunft- ... r-100.html