Aus dem Straubinger Tagblatt vom 21.07.07:
Tigers gelingen auf dem Transfermarkt noch zwei Deals:
Der Nationalspieler Anton Bader und der Kanadier Wade Skolney sind fix
Kader komplett, denn die beiden Rechtsschützen vervollständigen die Abwehr
(wk) Sowohl die Hamburg Freezers als auch die Grizzly Adams Wolfsburg hatten es versucht und zuletzt auch die Augsburger Panther – gelungen ist es letztlich den Straubing Tigers: Gemeint ist die Verpflichtung von National-Verteidiger Anton Bader. Nach langwierigen und nervenaufreibenden Verhandlungen hat es Tigers-Manager Jürgen Pfundtner geschafft, dass sowohl mit Nürnberg (dort besaß der Defender noch einen Vertrag bis 2008 eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde als auch ein Kontrakt zu absolut vertretbaren Konditionen mit Straubing zustande kam.
„Ehrlich gesagt, auf diesen Deal bin ich richtig stolz, denn die Sachlage war äußerst kompliziert. Unsere Hartnäckigkeit hat sich letztlich aber ausgezahlt und jetzt können wir mit Bader nicht nur einen Rechtsschützen mit Powerplay-Fähigkeiten präsentieren, sondern wir haben insgesamt auch wesentlich mehr Variations-Möglichkeiten“, so Jürgen Pfundtner. Denn: Bader ist nicht die letzte Neuverpflichtung der Tigers, sehr wohl aber eine willkommene Alternative für das Überzahl-Spiel.
Am Freitag präsentierten die Straubinger mit Wade Skolney auch noch den Partner für Andy Canzanello, der im ersten Block den defensiven Part übernehmen wird. „Wir haben gezielt einen Kandidaten ausgewählt, der die Rolle des Abräumers ausfüllen kann. Ich bin sowieso der Meinung, dass uns in der Hintermannschaft ein knallharter Mann noch gut zu Gesicht steht.“ Jürgen Pfundtner hat damit – wie versprochen – kurz vor dem Start ins Trainingslager die Personalplanungen abgeschlossen und insgesamt gesehen eine Mannschaft auf die Beine gestellt, auf die sich die Tigers-Fans schon jetzt so richtig freuen dürfen.
Vor allem aufgrund der Tatsache, dass in der Hintermannschaft nochmals nachgebessert wurde. „Mit den beiden Rechtsschützen Bader und Skolney haben wir jetzt natürlich wesentlich mehr Möglichkeiten“, sagt Pfundtner. Mit dem 26-jährigen Kanadier Wade Skolney wurde dabei ein klassischer Stay-at-home-Verteidiger verpflichtet, der prädestiniert scheint, den defensiven Part an der Seite von Andy Canzanello zu übernehmen. „Er gilt als absoluter Teamplayer, ist aggressiv im Zweikampf und soll vor allem vor dem eigenen Tor aufräumen“, umschreibt Pfundtner das Aufgabengebiet des Neuzugangs.
Skolney verbrachte die letzten Jahre ausschließlich in der AHL, wobei er kaum scorte (im letzten Jahr lediglich sieben Punkte in 62 Spielen für die Wilkes-Barre Penguins), dafür aber fleißig Strafminuten sammelte (zuletzt in einer Saison 216). Dass Scorerpunkte nicht immer alles sagen, unterstreicht auch Tigers-Stürmer Eric Chouinard, der mit Skolney einst bei den Philadelphia Phantoms in einem Team spielte: „Es ist immer gut, wenn man Spielertypen wie Skolney in der eigenen Mannschaft hat und ihnen nicht als Gegner auf dem Eis gegenüber steht“, so Chouinard.
Bader: Bin heiß auf Straubing
Während Skolney in Straubing zum ersten Mal auf europäischen Eisflächen spielen wird, ist Anton Bader in Deutschlands DEL-Stadien ein alter Bekannter. Kassel, Duisburg und Nürnberg hießen die Stationen. Freilich, zuletzt bei den Sinupret Ice Tigers hatte der zum erweiterten Kreis der Nationalspieler gehörende Verteidiger nicht viel zu lachen. „Es ist einiges schief gelaufen, der Spaß am Hockey ist mir regelrecht vergangen“, sagt der 1,88 Meter große und 98 Kilogramm schwere Verteidiger. Dabei war er unter der Saison mit großen Ambitionen von Duisburg nach Nürnberg gekommen.
Doch dieses Kapitel ist nun abgehakt, Bader schaut nur nach vorne. „Ich habe schon bei den Verhandlungen mit Straubing gespürt, dass man mir Vertrauen entgegen bringt. Und jetzt hoffe ich, dass ich mit guten Leistungen auf dem Eis dieses Vertrauen rechtfertigen kann.“
Und dass mit Erich Kühnhackl an der Bande der Tigers ein deutscher Coach steht, kommt dem baumlangen Abwehrspieler auch gelegen. „Das ist sicher positiv, wenngleich immer die Leistung auf dem Eis entscheidend ist. Aber man sollte als Spieler auch Fehler machen dürfen, ohne dafür gleich auf die Bank verbannt zu werden“. Zumindest in dieser Beziehung kann Bader sicher sein, dass Kühnhackl eine andere Philosophie von „Menschenführung“ hat als zuletzt Nürnbergs Coach Laporte. Und darum freut sich sich der Defender auch schon auf die neue Herausforderung: „Ich bin bereit und richtig heiß auf Straubing“, sagt Anton Bader.
Es geht wieder los für Straubings DEL-Club
Rumrich: „Das Trainingslager wird hart und anstrengend“
Tigers starten am Dienstag in Garmisch ihr Eistraining
(wel) Es geht wieder los! Auch wenn man es angesichts der derzeitigen Außentemperaturen nicht unbedingt vermuten möchte: die Straubing Tigers starten ab Dienstag mit dem Trainingslager in Garmisch- Partenkirchen in die Vorbereitung auf die am 7. September mit dem Heimspiel gegen Iserlohn beginnende 2. DEL-Saison.
Das bedeutet in diesen Tagen auch Hochkonjunktur für Betreuer Thoralf Rolke (siehe eigener Bericht) und Pressesprecher Karl-Heinz Dorfner. Denn diese beiden sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass die ausländischen Spieler, die am Münchner Flughafen ankommen, in Empfang genommen und nach Straubing kutschiert werden. „Rush Hour“ in diesem Bereich ist am Sonntag und Montag, wenn ein Großteil der Übersee- Cracks eintreffen wird. Spätestens bis Montag werden dann alle derzeit unter Vertrag stehenden Spieler vor Ort sein. Mit einer Ausnahme: Eric Chouinard kommt wegen eines Todesfalls in der Familie erst am Mittwoch und wird dann direkt vom Flughafen ins Trainingslager nachreisen. „Das ist mit uns so abgesprochen“, so Co-Trainer Jürgen Rumrich.
Bis Montag abend stehen die orthopädischen und internistischen Untersuchungen an, ehe am Dienstag vormittag das erste offizielle Treffen der neuen Mannschaft mit der Abfahrt nach Garmisch-Partenkirchen ansteht. „Die drei Garmischer Markus Jocher, Sepp Lehner und Stefan Wilhelm müssen natürlich nicht erst nach Straubing kommen, sie stoßen direkt vor Ort zum Team“, so Harry Schindler, Assistent der Geschäftsführung. Vom 24. Juli bis zum 1. August bleibt das Team am Fuße der Zugspitze, ideal einquartiert in einem Hotel unweit des Eisstadions. Vom 24. bis 29. Juli geht man zweimal täglich aufs Eis (jeweils 10 Uhr bis 11.30 Uhr und 17 Uhr bis 18.30 Uhr, Ausnahme 29. Juli, da ist das Abendtraining von 18 Uhr bis 19.30 Uhr), vom 30. Juli bis 01. August ist nur noch eine Eiszeit täglich (jeweils 19.10 Uhr bis 20.40 Uhr). „Der erste Tag dient sicher erst einmal der Eingewöhnung an die neue Ausrüstung und der Wiedergewöhnung an das Eis. Aber ab dem zweiten Tag wird es dann ganz schön zur Sache gehen“, weiß Co-Trainer Jürgen Rumrich. Einige Spieler, wie die „Garmischer Fraktion“, Tobias Abstreiter, Andreas Moborg, Neville Rautert haben aber bereits einige Eis-Einheiten in eigener Regie in ihrer Heimat absolviert. In erster Linie geht es in den Tagen von Garmisch um die konditionellen Grundlagen: „Das Trainingslager wird sicher hart und anstrengend werden, das ist klar“, erklärt Rumrich. „Hier werden die Grundlagen für die lange Saison gelegt. Der Feinschliff im taktischen und spielerischen Bereich folgt dann später, auch wenn diese Dinge im Lauf des Trainingslagers ebenfalls angesprochen werden.“
Wichtig neben der Kondition ist aber die Team-Bildung. „Es sind doch auch einige neue Spieler im Kader und da ist so ein Trainingslager immer eine gute Sache, um sich auch untereinander zu finden. Es sind ja auch einige Einheimische dabei und da wird es dann sicher auch einige gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Trainingszeiten geben, die den Teamgeist stärken“, weiß Rumrich, der aber gleich noch anfügt: „Je nachdem, wie viel Kraft die Spieler dann noch haben, das wird sich dann zeigen.“ Denn neben dem Eistraining geht es nachmittags (und in den letzten Tagen auch vormittags) auch noch in den Kraftraum und in der zweiten Woche steht der Laktat-Fitnesstest an.
So früh wie noch nie machen sich die Tigers also fit für die neue Saison, über sechs Wochen schwitzen bis zum Auftakt. Aber natürlich alles mit dem Hintergedanken, auf den Punkt hin topfit zu sein. „Es ist wichtig, so früh zu starten und wir sind sehr froh, dass uns diese Möglichkeit gegeben wurde“, so Rumrich. Es geht also wieder los...
„Das ist mein Traumberuf“, schwärmt Thoralf Rolke von seinem neuen Job
39-Jähriger ist hauptamtlicher Mannschaftsbetreuer – Auswärts immer zu zweit
(mir) Neu und dennoch alt bewährt sind die Mannschaftsbetreuer der Straubing Tigers in der Saison 2007/08, die Sigi Nather, seine Frau Erika und Ludwig Strohn ablösen und zunächst für ein Jahr einen reibungslosen Ablauf in der Kabine des DEL-Vereins garantieren sollen.
Thoralf Rolke (39 Jahre, Autolackierer) war bereits von 1983 bis 2005 Mannschaftsbetreuer der Tigers und wurde die letzten Jahre von seiner Ehefrau Claudia (32 Jahre, Erzieherin) unterstützt, musste dann allerdings aus privaten Gründen vor zwei Jahren den Job aufgeben. „Meine Mutter hatte Alzheimer und mein Vater war todkrank und hatte nur noch eine Lebenserwartung von ein paar Monaten. Wir wollten ihm noch eine schöne Zeit bieten. Damalige Spekulationen, wir hätten wegen des Geldes aufgehört oder weil wir ein Haus gebaut haben, sind falsch“, stellt Rolke klar.
Anfrage von Jürgen Pfundtner
Eigentlich hätten er und seine Frau daraufhin mit dem Thema Eishockey abgeschlossen, auch wenn das natürlich nach so vielen Jahren schwierig gewesen sei, erklärt der bald zweifache Vater. In der Fachzeitschrift „Eishockey News“ verfolgte Rolke in den letzten Monaten die Meldungen über die Entlassung der bisherigen Mannschaftsbetreuer: „Ich dachte damals nur: Mein Traumjob wird frei! Es war immer mein Traum das zu machen und den ganzen Tag mit Eishockey zu verbringen.“
Jürgen Pfundtner persönlich fragte wegen der Neubesetzung der Betreuerstelle bei ihnen an und sie wurden letztlich aus mehreren Bewerbern ausgewählt. Die Anstellung ist allerdings zunächst auf eine Saison befristet, da „wir schauen wollen, wie es uns gefällt und wie die Verantwortlichen mit uns und unserer Arbeit zufrieden sind“, so Rolke. „Wenn man aber einmal wieder damit anfängt, dann kommt man nicht mehr los“, ist sich seine Frau dagegen schon sicher.
„Jeder weiß, was zu tun ist!“
Ehrenamtlich unterstützt wird das Ehepaar wie auch schon bei ihrem ersten Engagement bei den Tigers von Alfred Stockbauer (57 Jahre, Feuerwehrmann), der bereits seit 1969 im Straubinger Eishockey tätig und seit sieben Jahren für die Nachwuchsnationalmannschaften des DEB im Einsatz ist. „Wir drei sind ein Team! Jeder weiß, was zu tun ist, und macht alles, was rund um die Mannschaft anfällt“, so Stockbauer über die Aufgabenverteilung. Da er noch berufstätig ist, wird er sich mit Claudia Rolke bei den Auswärtsspielen abwechseln, damit immer zwei Betreuer vor Ort sind.
Bevor die Tigers-Spieler in diesen Tagen anreisen können, mussten einige Vorbereitungen von Thoralf Rolke getroffen werden. In seinen Aufgabenbereich fallen neben einem reibungslosen Ablauf in der Kabine während der Spiele und der Planung der Auswärtsfahrten in Zusammenarbeit mit Co-Trainer Jürgen Rumrich auch die Einrichtung der Wohnungen und die Verteilung der Ausrüstung.
Gerade in diesen Tagen ist es daher für ihn besonders stressig: „Alles musste rechtzeitig fertig werden. Viele Spieler sind schon da, fünf Kanadier kommen allerdings erst nachmittags am 23. Juli“, so Rolke mit Blick auf den Beginn des Trainingslagers in Garmisch nur einen Tag später.
„Müssen wie die Spieler Gas geben“
Im Vergleich zu früher als die Tigers noch in der Oberliga bzw. zweiten Bundesliga spielten, sei es nun allein schon wegen der neuen Kabinensituation deutlich einfacher für die Betreuer, erklärt Stockbauer. „Früher haben wir in den alten Kabinen `gehaust´, jetzt haben wir angenehme und helle Räume.“ Nichtsdestotrotz hat das Betreuer-Trio gute Erinnerungen an damals, weshalb sie sich auch besonders auf einige Straubinger Spieler wie Bales, Elfring, Gallant und Trew, zu denen sie den Kontakt nie abreißen ließen, und die anderen Betreuer, die sie noch aus Zweitliga-Zeiten kennen, freuen, so Claudia Rolke.
Neben aller Euphorie und Vorfreude auf ihre neue Aufgabe wissen die drei neuen Betreuer aber auch: „So wie die Mannschaft Gas geben muss, so müssen wir das auch machen!“
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