Cassy O'Peia hat geschrieben:
Wenn einer meint, er muss allein aufm Rad mit Maske durch den Wald fahren, dann bitte.
Ok, halte ich prinzipiell auch für übertrieben. Interessant wirds aber da, wo der Radler alle 3 Minuten in ein dichtes Gedränge kommt und aus Vorsicht für sich, einen Angehörigen oder was auch immer aufsetzen will. Dann hält er nämlich alle 3 Minuten an. Und in dem Fall ist es für ihn bequemer, die Maske eben gleich aufzulassen. Die gleiche Thematik kann ich für mich zwar nicht als Radler, aber eben als Spaziergänger genauso nachvollziehen. Und in dem Fall hab ich die Maske einfach immer aufgelassen: 1. weils mich nicht behindert, juckt, stört und 2. weils mir einfach zu doof war, dauernd auf- und abzusetzen.
Und das wäre jetzt lachhaft? Wie gesagt, im Wald, allein.. kein Thema. Aber auch im Wald kann ich mich in kritischen Zeiten erinnern, dass ich eine Maske getragen habe - und zwar dann, wenn ich zu zweit unterwegs war. Und beim anderen eben nicht sicher war, wie streng er das mit den Kontakten und möglichen Ansteckungsgefahren genommen hat. Damals war 1. das Aerosolwissen bzgl der Verbreitung noch nicht so weit gediehen bzw. gefestigt und 2. war mir einfach die Maske für mein beruhigtes Gewissen wichtiger, als das ich am Ende dagestanden wäre und wegen meinem laschen Umgang mit der Maske (die mir persönlich keinerlei körperliche Probleme bereitet) ein Familienmitglied mit Corona im Krankenhaus gelegen wäre, oder schlimmstenfalls (was nicht so unwahrscheinlich gewesen wäre) noch mehr.
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Wenn eine meint sie muss alleine mit Maske an einer Bushaltestelle nur weil irgendein gescheites Hirn meint das sowas die Welt rettet: so what?
Würde es in unserer Gesellschaft funktionieren, dass sich in einer solchen Pandemie jeder, der den vorgegebenen oder einen ausreichenden Abstand nur schwer einhalten kann, einfach selbständig eine Maske aufsetzt, dann wäre vieles einfacher. Aber schaust halt einfach mal in die Öffis zur ganz normalen Erkältungszeit... da brauchts nicht mal Corona. Und auch hier bringe ich wieder die obige Erklärung: vlt hat diese Person einfach keinen Bock, die Maske dauern auf- und abzusetzen. Du siehst diese Situation vielleicht genau zu dem Zeitpunkt, in dem sie allein dahockt... dann schauts natürlich dämlich aus. Zudem: wenn ich auf dem Weg zum Parkplatz am Bussteig entlanglaufe und dabei die ein oder andere Gruppe passiere, dann interessiert es ganz viele nen Scheissdreck, dass ich keinen Kuschelkontakt möchte. Also lauf ich auch hier lieber mit Maske vorbei. Aktuell zwar nicht mehr, aber bis vor einigen Wochen war das so.
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Wenn ich z.B. die Turnhalle durch eine andere Türe verlassen muss, als durch ich rein kam, nur dass ich meinen Sparingspartnern mit denen ich gerade eine Stunde Basketball gespielt habe nicht zu nahe komme, ja, dann muss ich es schon wieder tun: lachen.
Das System kann ich jetzt so nicht nachvollziehen. Und ich bin mir eigentlich auch relativ sicher, dass da was falsch läuft.
Dieses ganze Einbahnstrassensystem, dass es ja nicht nur bei dir in der Turnhalle gibt, sondern ein großer Punkt in allen Hygiene-Konzepten in allen Bereichen war/ist, zielt doch darauf ab, dass 1. die verschiedenen Trainingsgruppen sich möglichst nicht durchmischen und somit bei einem positiven Fall in der 2.Trainingsgruppe nicht die vorhergehende 1. Gruppe sowie auch die nachfolgende 3. Gruppe mit in Quarantäne gehen müssen. Deswegen sollten deine Sparringspartner alle durch die gleiche Tür wie du reinkommen, allerdings dann auch alle durch die gleiche Tür wie du auch rausgehen. Wenn das so nicht der Fall ist, dann ist die Regelung nicht lachhaft, sondern die Umsetzung falsch.
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Nicht falsch verstehen: Wer will, soll das Ding tragen. Damit hab ich keinen Schmerz.
Und nur weil andere das Ding tragen wollen oder gar müssen, ist das aber eben nicht lachhaft und die Träger sind keine Clowns. All das muss denen aber auch zugestanden werden.
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Aber bitte keine Pflicht zur Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung ohne messbaren Gegenwert nur weil man wie George es ausdrückt "zu teuer eingekauft hat". Ich bin davor kaum betroffen, da ich gottlob in einer Situation bin in der ich sagen kann, dass das Ding mich nicht betrifft. Ich brauche selbige einmal die Woche wenn ich Getränke kaufe oder auf dem Weg zur Toilette im Restaurant (jetzt muss ich schon wieder lachen)....Gesamttragedauer pro Woche keine 60 Minuten. Aber klar, wer weiß wie es ohne wäre. Der Rest der Welt darf kein Gradmesser für Bayern sein....wahrscheinlich wäre Bayern ohne diese Pflicht mittlerweile leer...
Mir fehlt bei dir auch der Blick über den Tellerrand hinaus - war aber bei mir zu Beginn auch so. Ich konnte mir die Infektionsquellen nicht erklären.. war aber auch ziemlich logisch, da ich in einer kleinen Firma mit einigen Mitarbeitern beschäftigt bin. Dabei 6 Stunden in einem Bürozimmer mit genau 1 Arbeitskollegen sitze und mit den restlichen Kollegen 5 Minuten direkten Kontakt habe, und zwar in der Kaffeeküche. Noch dazu mit dem Auto zur Arbeit fahre. Und fast keinerlei direkten Kundenkontakt habe. Und meine Kollegen allesamt vernünftig sind (soll jetzt nicht despektierlich gegenüber anderen Berufsgruppen klingen, aber nachdem das fast durchweg Techniker und Ingenieure sind, haben die alle einen gewissen wissenschaftlichen Hintergrund und damit auch ein analytisches Denkvermögen; zwar die einen mehr, die andern weniger, aber es ist vorhanden. Und ja, es gibt auch Impfgegner unter ihnen. Wenige, ich glaube genau 1. Aber es gibt sie. Und ja, diese Person war auch relativ verharmlosend bis fast schon querdenkend gepolt während den Hochzeiten der Pandemiewellen. Aber diese Person verhält sich zumindest gegenüber seinen Kollegen vernünftig und den Regeln entsprechend. Wenn auch maulend, aber sie tut es.)
So, und jetzt nehmen wir mal den ungelernten Fließbandarbeiter oder die Kassiererin im Lebensmittelgeschäft. Kundenkontakt? Öffis? (Aus-)Bildung? Kollegenkontakt?
Es hat gedauert, bis ich aus meiner komfortablen Position weitergedacht habe und die Probleme/Lebenumstände von anderen mit in meine Gedanken einbezogen habe. Und damit hat sich für mich einiges erklären lassen. Und damit hab ich aber für mich auch wieder begreifen können, dass ich schon ziemlich gut durch diese Pandemie durchkomme. Du schreibst, dass du im Keller sitzt, ab und zu mal zum Einkaufen raus musst. Damit bist du privilegierter als viele andere, deswegen treffen dich die Maßnahmen nur sehr selten und vereinzelt. Und ja, da kommen durchaus Situationen vor, in denen sich für dich ein Bild nicht als schlüssig erklärt. Für andere Umstände und andere Personen ist es das aber durchaus. Und das ist doch das schwierige an diesen ganzen Verordnungen.. und das wurde hier uach schon zur Genüge thematisiert. Es gibt nicht DIE allgemeingültige Lösung. Aber ganz ohne Vorschriften geht es eben auch nicht. Weil es die Hälfte nicht juckt. Auch diese Beispiele hatten wir aufm Globus doch zur Genüge. Also muss man Regeln aufstellen. Und die einfach sinnvoll umsetzen. Aber da genau scheiterts eben - und zwar nicht an den Regeln, sondern 1. am umsetzen und 2. am sinnvoll. Logische Konsequenz: es wird lieber mehr reglementiert.
Aber wo ich absolut bei dir bin:
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Und das sehe ich bei der hiesigen FFP2 Pflicht oder den Einreisebestimmungen für Kinder eben auch.
Diese Regelung kann ich auch nicht nachvollziehen. Vielleicht gibt es eine schlüssige Erklärung dafür - falls ja, dann sollte bis verdammt nochmal bitte auch kommuniziert werden. Denn wie auch schon öfters hier thematisiert: das ist mit eines der größten Probleme - die klare Kommunikation.
Und sämtliche Erklärungsversuche zur Testungsausnahme von Kindern, die in Richtung Traumatisierung des Kindes, physische Schäden der Schädeltrennwand, etc. gehen lasse ich nicht gelten. Mein Kind hat bisher einige Tests gemacht und es stets als Kitzeln in der Nase beschrieben. Ohne Probleme, Gezeter o.ä. Aber auch hier ist es, wie überall im Leben: so wie es ihm vorgelebt wird, so wird das Kind es auch in seinen Gebrauch übernehmen. Rede ich zuhause dauernd vom Maulkorb und setze die Maske nur widerwillig auf, dann wird das auch das Kind so übernehmen. Mache ich aus den Tests ein Drama, dann versteht das Kind logischerweise auch, dass das nix gutes sein kann.
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Wenn die Gesellschaft aus politischer Willkür gespalten wird, dann lache ich auch nicht mehr.
Zu diesem Thema hier, möchte ich nur kurz eingehen, da ich der Meinung bin, das hier wesentlich bessere Ansprechpartner unterwegs sind.
Aber die Spaltung der Gesellschaft durch politische Willkür, die kommt nicht durch die Beschlüsse der regierenden Parteien, die ihr bestmögliches versuchen mit all den Problemen, den wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnissen inkl. der wechselnden Status quo, sondern von den schürenden, hetzenden Parteien, die genau diese Spaltung proklamieren. Und damit leider zu viele Abgehängte, generell Unzufriedene, vermeintlich eingesperrte Freigeister und weitere Konsorten um sich scharen und mit ihrer Penetranz und Unverfrorenheit immer weitere für sich gewinnen. Und nicht zu verschweigen, passiert diese Spaltung auch durch die Gesellschaft selbst. Es gibt kein grau mehr, nur noch 1 oder 0; es gibt keinen Konsens mehr, nur noch meins oder deins; Diskussionskultur verschwindet immer mehr; Kompromißbereitschaft, Empathie, allein die Fähigkeit, zu versuchen, sich in die Situation des anderen zu versetzen und diese nachzuempfinden ist nicht mehr vorhanden; Macht- und Geldgeilheit derer, die eh schon genug haben (da fliegen 2 Menschen ins All für einen Haufen Kohle, erwirtschaftet auf dem Rücken ihrer geknechteten Arbeiter wo gleichzeitig Kinder verhungern); da weinen Fussballprofis, weil sie ihren Vertrag bei ihrem Herzensverein nicht verlängert bekommen konnten trotz dem Verzicht auf einige Millionen um dann beim nächsten Verein wieder die alte Gehaltsstruktur zu unterschreiben; da inszenieren sich Krisenmanager in Hochwassergebieten mit einem schändlichen Verhalten; da werden Schmutzkampagnen gegen scheinbar unliebsame politische Gegner gefahren; da werden existenzielle Zukunftsprobleme mit maßloser Arroganz in die Lächerlichkeit abgetan
....brauchts noch mehr? Und das hat beileibe alle nullkommanull mit den Coronaregeln und der angeblich damit einhergehenden politischen Willür zu tun!
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Aber bitte keine Pflicht zur Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung
Und das ist jetzt nicht wirklich (d)ein Problem damit? Ehrlich? Ich hoffe du wählst dann auch grün..
Cassy O'Peia hat geschrieben:
All das muss mir aber zugestanden werden. Genauso wie selbst zu entscheiden ob ich meinem Körper ein unerprobtes Impfmittel zuführen will oder nicht. Natürlich: Dann dürfen auch alle anderen lachen, den Kopf schütteln und mich als asozial bezeichnen.
Ok, spätestens beim unerprobten Impfmittel bin ich so gut wie raus. Wie konnten wir nur sämtliche Impfungen bisher überleben.. Tetanus, FMSE, Gelbfieber, Hepatitis - alle kamen ja komplett ausgetestet auf den Markt.
Vor Corona hat es einen Dreck interessiert, welchen Impfstoff ich gegen Hepatitis bekomme; dass es bei vielen Impfungen Nebenwirkungen (in Ausnahmefällen bis hin zu Imfpschäden) geben kann;
Cassy O'Peia hat geschrieben:
Ich bin wirklich sehr gespannt wie das alles weitergeht. Aber wie schon mal gesagt: Das Virus ist da mittlerweile das was mir am wenigsten Angst macht. Spannend wirds so oder so.
Ich bin absolut bei dir - nur mit einer anderen Ausrichtung der genau gleichen Aussage.