Captain Future hat geschrieben:@Eismann
Auch bei dem Amoklauf wurde ein kleiner Junge getötet. Glaubst du nicht, daß er auch vertraut hat ? Ich kann leider keinen Unterschied im Tod der beiden Jungen feststellen. Beide waren durch nichts zu entschuldigen. Der eine ist für mich nicht weniger tragisch und sinnlos als der andere.
Entschuldige, Du hast mich aber (wie ich lese) komplett falsch verstanden.
Mich beschäftigt es immer mehr, wenn ein Kind getötet wird, als die Waffendiskussion drumherum.
Ich habe in diesem Fall nur die Tötung eines Kindes (das mit dem Zug) mit als Beispiel genannt, weil es mich über längere Zeit (im Kopf) verfolgt hat (ohne daß ich mehr wußte oder jemand kannte). Das ist keine Wertung, welches Kindstötung "schlimmer" ist, beides ist schrecklich. Das Bild vom Bahngleis hat mich halt im Kopf länger verfolgt.
Mein Kleinster ist selber in dem Alter und wenn ich dann lesen muß, daß ein Elternteil ein Kind erschlägt (die Mutter soll ihn ja erschlagen haben), dann zerreißt mich das innerlich. Ich kann und will das nicht weiter erklären, wer selber Kinder hat und diese liebt, der versteht das.
Dann habe ich in diesem Zusammenhang eben das mit dem Vater und dem kleinen Sohn verzählt, der mit ihm vor den Zug gelaufen ist. Der Lockführer sagte damals aus: "Der Junge soll in der Hand des Vaters gelaufen sein". Wer sich solch´ eine Situation vorstellt, das tut einfach weh. Wer dieses Urvertrauen ausnutzt, das kleine Kinder in ihre Eltern haben, wahnsinn !!! Welche Eltern kennen es nicht, wenn ein Kind auf einer Erhöhung steht, wenn Vater/Mutter die Hand ausstreckt ... und das Kind läßt sich einfach fallen. Ich bin in so einem Fall selbst oft erschrocken und habe meinen dann gesagt: "Paßt doch bitte auf und sag was Du machst, ich kann dich ja nicht erwischen". Dann kommt aber höchstens ein: "Aber fängst uns doch, Du läßt uns doch nicht fallen" !
Dann stellt man sich das Bild mit dem Vater auf den Gleisen vor. Kinder reden, Kinder fragen (in dem Alter sogar extrem viel) ... was erzählt so ein Mensch dann in dem moment seinem Kind ? Das Kind lacht einen an, will "ratschen" ... und der Vater bringt es um, und läuft mit ihm vor den Zug. Mir ist diese Situation jetzt wieder durch den Kopf gegangen, als ich von dem erschlagen Jungen gestern gehört habe.
Das wollte ich erzählen (warum auch immer) .... vielleicht weil es mich beschäftigt ... mehr beschäftigt als die Waffendiskussion.
Kurz zur Waffendiskussion:
Ich glaube mich bei den Sportschützen schon auszukennen. Ich war in einem Schützenverein selbst 12 Jahre Sportleiter und bin seit 15 Jahren Vorstand in selbigem. Mich beschäftigen solche Meldungen sicher auch, auch wenn es (wie in diesem Fall) überlagert wird, wenn dann ein Kind dabei umkommt.
Ich meine die Leute für die ich ein "Bedürfnis" zum Erwerb eines KK-Gewehrs ausstelle (mehr ist bei uns nicht möglich) zu kennen. Die Leute müssen ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, müssen einen Sachkundenachweis machen und müssen min. 1 Jahr regelmäßig an Vereinsveranstaltungen (Schießen) teilgenommen haben. Erst dann kann ich es ihm bestätigen. Damit geht er dann zur Behörde und läßt sich eine Waffenbesitzkarte ausstellen ... mit der kann er (erst dann) in ein Waffengeschäft gehen und diese erwerben. Die Waffe wird dann auf der Karte vom Händler eingetragen.
Kündigt jemand die Mitgliedschaft im Verein und ich weiß, daß er eine KK-Waffe besitzt, dann bekomme ich es ja mit, ob er sich einem anderen Verein angeschlossen hat. Ansonsten muß ich das der Behörde melden; so kenne ich es. Dann müssen die Waffen vor der Person verkauft werden (an Leute die es abnehmen dürfen), oder die Waffen werden von der Behörde eingezogen.
Wie heute Morgen auf SAT1 nochmals gemeldet wurde war die Frau nur bis 1996 in einem Schützenverein. Ob es stimmt weiß ich nicht, der Rene hat gestern etwas anderes geschrieben. Wenn es stimmt, dann ist auch rechtlich einiges falsch gelaufen.
Das bestätigt auch meine Meinung; man braucht am Waffenrecht nichts ändern, sondern es nur konsequent anwenden. Außerdem mag ich als Sportschütze deshalb nicht an den Pranger gestellt werden.
Dann müßte man auch des deutschen liebesten Wintersport abschaffen (wenn man die Einschaltquoten anschaut), nämlich Biatlon.
Mich beschäftigen klar beide Seiten; die Geschichte mit den Kindern aber viel, viel mehr. Ich habe das jetzt alles nur geschrieben, weil ich von "Captain Future" anscheinend falsch verstanden wurde und das richtig stellen wollte.