Die Sonntagsfrage

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären...

CDU/CSU
32
38%
SPD
20
24%
FDP
5
6%
Die Grünen
8
9%
Die Linke/ PDS
7
8%
Sonstige
3
4%
Bin noch unentschlossen
5
6%
Gehe nicht zur Wahl
5
6%
Wahlen sind doch nur eine demokratische Heuchelei im falschen System
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 85

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Bonefire
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Beitrag von Bonefire »

" hat geschrieben:Hat gestern jemand den Raab gesehen? Die Wahlwerbespots die er gezeigt hat? Für alle die's nicht gesehen haben:
Da war eine Partei die sich für die Wiedereinführung der DM stark macht. Diese Partei hat mit einer Frau geworben die total mechanisch ihren Text aufgesagt hat und am unteren Bildrand war eine Grafik die eingeblendet wurde. Da standen Wörter wie "Nazionalismus", Währungsanstahlt", etc.... insgesamt 6 Rechtschreibfehler in dem Spot, teilweise eben richtig böse.
Und am Ende sagt die Frau: Vertrauen sie mir, ich weiß was zu tun ist.

Genial, ich bin wirklich halb zusammengebrochen!!!! :lol: :lol: :lol:


Hab ich auch gesehen und ich fands genial. Richtig lachhaft halt die Politiker.
Da passt als Abschlußsatz: "Verlassen sie sich auf mich und sie werden verlassen" doch viel besser.
Nunja solange wir was zum Lachen haben, lassen wir sie doch machen. :D
drdikk

Die Sonntagsfrage

Beitrag von drdikk »

" hat geschrieben:
Dann schau Dir mal die Schrift an:
Geht schon gut los: "Vertrauen in Deutschland" heißt der Titel.
Dann: "Deutschland soll entscheiden." Der Zusammenschluß zwischen Staat und Untertanen auf den Punkt gebracht (freilich ohne das böse Wort "Volksgemeinschaft" zu erwähnen!) - könnte auch bei der NPD oder CDU stehen, steht aber auch groß bei der SPD. "Wir wollen einen starken und sozialen Staat, der seinen Menschen höchstmögliche Sicherheit gibt." So sozial wie im Interesse Deutschlands eben bloß möglich und die damit verbundenen Sicherheitsfragen sind dann schon wieder Sache der Staatsgewalt. "Deutschland ist eine starke Friedensmacht und wird es bleiben." Klares Plädoyer für notwendige Kriege und garantiert deutschen Imperialismus. Usw. usf.
Der Nationalismus dieser Partei ist wirklich nicht zu übersehen.




Nun, ich will ja keine Lanze für die SPD brechen, aber wenn ich so eine Durchfallattacke des Großhirns lesen, dann könnte ich selbiges (nämlich brechen!).
"Vertrauen in Deutschland" soll also nationalistisch sein? In welches Land sollen wir sonst vertrauen? Den Irak? Die USA? Oder extra nur für Dich: Kuba???
"Deutschland soll entscheiden"? Mein Freund, wo sind die Wahlen denn?? In Usbekistan oder bei uns? Obwohl, wenn ich Aussagen wie Deine lese, dann muss ich davon ausgehen, dass der durchschnittliche Usbeke mehr Verstand hat, was die Lage Deutschlands betrifft, als Du! (Und nein, nur für Dich: das ist kein Angriff auf die Usbeken sondern nur die logische Antwort auf die verwirrten Gedanken eines Alt-Kommunisten).
"Volksgemeischaft" das böse Wort? Na, dann lies mal bei Deinen Freunden Marx und Engels nach..... was sollen wir denn dann sein?

Zum Rest möchte ich mich gar nicht mehr äußern, denn es hat wohl jeder Leser hier verstanden, dass Du einfach Opposition aus Profilierungsgehabe heraus machen möchtest. Es liest sich in etwa so:
(fingiertes SPD-Wahlprogramm) "Der Himmel soll rot sein!"
(Deine wahrscheiniche Interpretation) "Die SPD will Blut fliessen sehen!"
(fingiertes SPD-Wahlprogramm) "Kampfhunde sollen angeleint werden!"
(Deine wahrscheiniche Interpretation) "Die SPD will Dobermänner für alle!"
(fingiertes SPD-Wahlprogramm) "Ausländer sollen besser integriert werden!"
(Deine wahrscheiniche Interpretation) "Die SPD möchte die Mitbürger nicht-deutscher Herkunft ihrer eigenen Kultur berauben!"

" hat geschrieben:Wählen ist verkehrt, da eine Ermächtigung von Herrschaft, ein Blankoscheck für sie: Es steht außer den diversen mehr oder weniger fiesen Visagen der Politiker nichts zur Wahl. Deshalb kann man sich den Gang zur Urne sparen. Ich jedenfalls weiß Besseres mit meiner Freizeit anzufangen, als Kreuzchen zu malen. (Wobei nicht zu bestreiten ist, daß es eine reife Leistung ist, seine eigene Meinung auf zwei Kreuzchen zu reduzieren! Warum dürfen eigentlich nicht schon 6-jährige zur Wahl?)


1. Ist es hoch erfreulich, dass Du nicht zum Wählen gehen wirst und
2. stelle ich mir, beim erneuten Durchlesen Deiner Kommentare, ebenfalls die Frage mit den 6-jährigen. Denn mindestens den gleichen Verstand wie Du hätten sie wohl....
Uvira
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Beitrag von Uvira »

" hat geschrieben:"Vertrauen in Deutschland" soll also nationalistisch sein? In welches Land sollen wir sonst vertrauen? Den Irak? Die USA? Oder extra nur für Dich: Kuba???


Unabhängig von Skopintsev, es gibt tatsächlich Menschen, die haben andere Sichtweisen über bestimmte Dinge, und formulieren das zur Thematik Nationalismus beispielsweise so:

...Diese allzu wohlwollende Empathie gegenüber dem "Volksempfinden" hat verschiedene Ziele und Hintergründe. Immer jedoch führt das Denken in Kategorien von "Volk" und "Nation", selbst wo es ganz harmlos und pazifistisch auftritt, zur Ausgrenzung all jener Menschen, die in diesen Konstrukten keinen Platz haben; immer schon lauert unter der Oberfläche nationalistischen Denkens die Möglichkeit des Pogroms: denn wo Deutsche sind, da sind immer auch Nicht-Deutsche; wo Patrioten sind, sind immer, per definitionem, auch Verräter; wo Volk ist, da sind immer auch Volksfremde.

Wenn sich auch bürgerliche PolitikerInnen (von Roland Koch bis Gerhard Schröder und Wolfgang Clement) gegenüber diesem Denken öffnen, so tun sie es vielleicht vor allem aus einem Grund: Für das Interesse des Gesamtsystems Kapitalismus ist der Nationalismus eine erfolgreiche Strategie, tatsächliche Herrschaftsverhältnisse zu verschleiern und widerständiges Denken wirksam im Keim zu ersticken. Wir sitzen ja alle, erst recht im Konkurrenzkampf gegen die Polen und die Chinesen, in einem Boot. Diese Strategie ist nicht neu; sie ist spätestens seit Bismarck und Kaiser Wilhelm fester Bestandteil rechter Regierungspolitik. Gehörten zu dieser Strategie damals jedoch, wie später im deutschen Faschismus auch, zahlreiche soziale Zugeständnisse, welche die Bevölkerung an die Obrigkeit binden sollten und linkem Widerstand den Wind aus den Segeln nehmen sollten - von Sozialleistungen bis "Kraft-durch-Freude"-Privilegien -, so hat die gegenwärtige Krise nichts weiter zu bieten als die bloß noch ideologische Verschleierung der sich verschärfenden Ausbeutung und realen Verelendung. Um so seltsamer muss es erscheinen, dass das Proletariat auch heute noch so anfällig für völkisches Denken ist und es selbst mit produziert. Der "korporative", sozialstaatliche Kapitalismus gehört der Vergangenheit an, aber die Ideologie, die diesen begleitet, lebt fort als Relikt pseudolinker Wünsche und Hoffnungen, eine Rückkehr in die gute alte Zeit des sozialen Friedens wäre innerhalb des kapitalistischen Systems irgendwie möglich.

Tatsächlich aber zeigen sich die gesellschaftlichen Verhältnisse heute unverhüllter denn seit langem. Ihnen ins Auge zu schauen heißt darum zunächst nicht mehr als: sich von der Sozialstaatspropaganda nicht einwickeln zu lassen. Denn der Sozialstaat war von vornherein nichts anderes als der Versuch des Kapitals, mögliche Revolutionen im Keim zu ersticken, indem der materielle Druck auf die Beschäftigten gemildert wurde. Wenn dieser Druck heute nicht mehr gemildert werden kann, ohne den Verwertungsinteressen des Kapitals zuwiderzulaufen, so bedeutet dies zunächst eine Chance der Bewusstwerdung, nämlich die Möglichkeit, sich der prinzipiellen Un-Möglichkeit bewusst zu werden, es könne im Kapitalismus jemals ein gutes Leben geben. Die gegenwärtige Krise ermöglicht - bei allem Leid, das sie leider erzeugt - auch die Einsicht in die fundamentalen Widersprüche eines Systems, das immer schon auf Barbarei und Ausbeutung, Entfremdung, Entwürdigung und Verelendung basiert....


Muss nicht unbegingt meine Meinung sein, aber man kann zumindest darüber nachdenken und ich für meinen Teil kann eine solche Einstellung tolerieren bzw. deren Entstehung nachvollziehen ohne den Verfassern irgendeine geistige Insuffizienz zu unterstellen.

@drdikk
Gratulation für das äußerst sachliche Posting, da kann man ja fast noch was hinsichtlich der Diskussionskultur lernen! Nur wer sich wirklich durch Beleidigungen von Anderen profilieren will ist mir noch nicht ganz schlüssig.
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Bill Terry
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Beitrag von Bill Terry »

ich geb da ja zum Beispiel ehrlich zu, ich beschäftige mich wohl zu wenig mit Politik.
Grundsätzlich sehe ich Skopintsevs Einstellung, wenn ich sie richtig verstanden habe, aber gar nicht so verkehrt. Keine der "großen Parteien" wird uns wohl direkt in ein Dilemma stürzen, aber auch nicht raushelfen. Gleichzeitig ähneln sich alle aber insofern, daß das Wahlrecht irgendwie ad absurdum geführt wird. grundsätzlich glaubt doch hier keiner, das Partei Xy wirklich grundlegend eine Verbesserung erzielen kann. Man ist sich zu ähnlich, und innovative Ideen bleiben meist im Sinne eines bestmöglichen Wahlergebnisses Mangelware.
Fakt ist für mich. Einen einschneidenden Unterschied gibt es zwischen Schwarz und rot nicht. Grün ist zu kostenintensiv, obwohl aufgrund Ihrer Grundphilosophie gar nicht so verkehrt. Und liberal ist derzeit einfach zu bieder. Egal wer gewinnt. Wahlberechtigung- und moralische Pflicht zielt für mich heutzutage eher darauf ab, braune Suppe zu vermeiden. Ansonsten sehe auch ich keinen wirklichen Sinn in einer Wahl. Egal, wen man von den Etablierten wählt.
"Wenn Eishockey ein Sport unter Männern ist, dann war ich heute Abend hier falsch" Larry Mitchell Eishockeygott :thumbup:
fgtim

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Beitrag von fgtim »

" hat geschrieben:Wahlberechtigung- und moralische Pflicht zielt für mich heutzutage eher darauf ab, braune Suppe zu vermeiden. Ansonsten sehe auch ich keinen wirklichen Sinn in einer Wahl. Egal, wen man von den Etablierten wählt.


Und wenn das wirklich der Einzige Grund ist, dann reicht das doch auch, oder?! Deshalb kann ICH keinen einzigen Nichtwähler verstehen!!!
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Einer der Gründe, warum ich im Forum nichts mehr über Politik schreibe, obwohl ich stundenlang darüber reden könnte, sind die beiden Postings von drdikk und Skopintsev.

Kann mich beim bloßen Solesen natürlich mehr mit dem Beitrag von drdikk identifizieren. Nur bin ich der Meinung, dass Skopintsev seine, nennen wir es Politikverdrossenheit gegenüber den landläufigen Volksparteien (auch wenn er sie nie so nennen würde), so verpackt, dass es durchaus mit einem Augenzwinkern kommentiert ist , jedoch meistens völlig unsichtbar bleibt. Hier ist Skopintsev qualitativ eben nicht mit der Titanic auf Augenhöhe. Augenzwinkern ist dann gut, wenn man es als solches erkennt.

Trotzdem bleibt er für mich der interessanteste Gesprächspartner in Sachen Politik. Im Forum möchte er jedoch gerne Satire praktizieren, gibt aber nur den Pausenclown und Slapstick der Kategorie 1.

@Skopi: Nein, der Kopf fällt mir nicht ab, wenn ich der SPD ein Kreuz gebe. Allerdings ging mir selbiges noch niemals so schwer von der Hand. Sie bekommen es mangels sinnvoller Alternativen aber doch. Aber wir können uns gerne über Staatssysteme unterhalten, über praktizierten Pseudokommunismus und über die Tatsache, warum wahrer Kommunismus nur im Denkansatz vernünftig ist, in der Praxis jedoch nie funktionieren kann bzw. nie funktioniert hat. Und wir könne uns darüber unterhalten, warum Sarah Wagenknecht ein Arschloch ist. Und warum ich das Gedankengut der SPD nicht für nationalistisch halte. Und natürlich auch, warum ich den Vorgang des Wählens für sinnvoll und notwendig halte.
drdikk

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Beitrag von drdikk »

" hat geschrieben:@drdikk
Gratulation für das äußerst sachliche Posting, da kann man ja fast noch was hinsichtlich der Diskussionskultur lernen! Nur wer sich wirklich durch Beleidigungen von Anderen profilieren will ist mir noch nicht ganz schlüssig.


Jungchen, komm Du erstmal von Deinem unbegründet hohen Roß herunter, bevor Du Kommentare schreibst! Wir diskutieren hier nicht über schwedisches Eishockey, sondern über ein ernstes Thema: Die deutsche Bundestagswahl! Wenn mir da ein total verdrehter Wirrkopf mit seinen weltfremden Verschwörungstheorien ankommt, werde ich nun mal sauer und geb' ihm das, was angebracht ist. Außerdem: Wie soll man jemanden noch beleidigen können, der das Wahlrecht als lächerlich abtut?
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben:@drdikk
Gratulation für das äußerst sachliche Posting, da kann man ja fast noch was hinsichtlich der Diskussionskultur lernen! Nur wer sich wirklich durch Beleidigungen von Anderen profilieren will ist mir noch nicht ganz schlüssig.


Jungchen, komm Du erstmal von Deinem unbegründet hohen Roß herunter, bevor Du Kommentare schreibst! Wir diskutieren hier nicht über schwedisches Eishockey, sondern über ein ernstes Thema:


Und spätestens hier liegst du völlig falsch. Wieder so ein Internetproblem
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Manne
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Beitrag von Manne »

wenn ich mir anschaue wie der Medienmensch nach der letztenm Niederlage auf Länderebene die Schnauze voll hatte, und was er jetzt schon wieder für Sprüche ablässt , bringt mich zum Schaudern....

Und die Hand wird mir mit Sicherheit nicht abfallen, die Merkel steckt den Gerd intellektuell doch locker in die Tasche, Eddie hat jedoch den Sieg prinzipiell schon vereitelt......
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

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fgtim

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Beitrag von fgtim »

" hat geschrieben:Bild


Das ist das lustige am SPD-Wahlkampf! Statt für sich selbst zu werben versucuht man lieber die Merkel bzw den Kirchhoff für sich auszunutzen! Und die Medien springen auf den Zug natürlich gerne auf! Oder andersum. Ist ja auch egal ob Henne oder Ei zuerst da war, ich finds arm!
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Beitrag von Bill Terry »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben:Bild


Das ist das lustige am SPD-Wahlkampf! Statt für sich selbst zu werben versucuht man lieber die Merkel bzw den Kirchhoff für sich auszunutzen! Und die Medien springen auf den Zug natürlich gerne auf! Oder andersum. Ist ja auch egal ob Henne oder Ei zuerst da war, ich finds arm!


Das find ich nicht lustig, sondern das fatale an sich. Wahlkampf findet nur noch auf kosten anderer statt, anstatt eigener Inovationen und Ideen. Egal, welche Partei. Traurig find ich sowas- Ein Wahlkampf( nicht erst dieser) der nur darauf reputiert, die Schwächen anderer Parteien aufzuzeigen. Ein Armustzeugnis der kompletten Politik!!!!

Keine Inovation, keiner zeigt Stärke. Traurig!!!!
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Skopintsev
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Beitrag von Skopintsev »

der Reihe nach:

@ Golden Brett:

Der Frieden hat einen Inhalt. Der Frieden, den imperalistische Staaten wie die BRD meinen: Sie sind nicht damit zufrieden daß ihre Macht an ihrer Staatsgrenze endet. Nein, sie wollen in ihrem Macht und Profitinteresse die Grenzen durchlässiger machen (ohne freilich das gleiche so ohne weiteres in umgekehrter Weise zuzulassen.) Der Staat ist nun mal ein Gewaltmonopol, das auf sein Territorium beschränkt ist, aber seine Ambitionen gehen weit darüber hinaus. In Konkurrenz zu den anderen imperialistischen Staaten versucht jeder sich seine Positionen zu sichern, auszubauen usw. Diese Kalkulationen sind so grundlegend, daß damit keineswegs ein ökonomischer Profit (unmittelbar) daraus hervorgehen muß. Siehe zB die Bundeswehr in Afghanistan. Aber Krieg schließen diese Ambitionen allemal ein. Und ein Krieg ohne eigene Opfer ist zwar mittlerweile imperialistisches Ideal, aber in der Regel nicht zu haben. Wer die Kosten zu tragen hat, ist für einen imperialistischen Staat keine Frage.
Das ist jedenfalls ein sehr guter Grund, der Politik keinen Blankoscheck mittels Wahlzettel auszustellen.

@ drdikk

In welches Land könntest Du sonst vertrauen? Eine deplazierte Frage. Du hast den SPD-Slogan mißverstanden. Die SPD weiß sehr wohl, daß Wähler Nationalisten sind. Als solche möchte sie sie ansprechen. Ihnen die Wahl abnehmen, wo gar keine Wahl ist - natürlich kann jeder Nationalist nur auf sein Land setzen!
Der Fehler dabei ist: Nicht wissen zu wollen, daß es, wenn es um den Staat (hier D., anderswo eben Italien, USA etc.), nie um einen selber geht - jedenfalls nie in irgendeiner positiven Hinsicht. Man selber ist Manövriermasse, abhängig von den Zumutungen des Staats. Mit einer nationalen Gesinnung soll man sich darüber hinwegtäuschen (lassen).
Die SPD und alle anderen rechnen mit der nationalistischen Dummheit, die Wähler in ihrer Ignoranz an den Tag legen, wenn sie zur Urne schreiten.

Apropos Volksgemeinschaft: Von wegen! Schon mal was von Klassen gehört oder bemerkt... - von Leuten, die andere für sich arbeiten lassen können, aufgrund ihres Reichtums, und anderen, die ihre Arbeitskraft aus Not unter Wert verkaufen müssen, da sie nicht über Eigentum (Kapital) verfügen? Im übrigen dementiert der demokratische Staat die Klassen in der Praxis nicht (im Gegensatz zum faschistischen Staat), er regelt ihr Verhältnis mittels seiner Gewalt, um selber Nutzen daraus zu ziehen.

@ Bill Terry

"Braune Suppe vermeiden" ist gut, bloß kann man das schlecht, wenn man nicht den demokratischen Sumpf, den ganz normalen demokratischen Nationalismus, trockenlegt. Die Braunen fordern nur mehr Konsequenz im Gebrauch der Staatsgewalt. Und mit diesem Ansinnen blamieren sie sich an einer imperialistischen Erfolgsnation eben. Aber drin sind sie immer, als stinkbürgerliche Alternative in der Demokratie, und die kann ihnen noch nicht mal ihren Respekt versagen, solange sie nicht Terror machen. Kurzum: Dein Anliegen spricht eben gerade gegen die Demokratie, die den Sumpf für unzufriedene Nationalisten bildet. Ganz abgesehen davon, daß ein Schily oder Beckstein jeder faschistischen Partei zur Ehre gereichen würde!

@ von Krolock

Danke, für Deine wohlwollende Interpretation "Politikverdrossenheit". Leider ist sie falsch. Verdrossen kann nur einer sein, der Illusionen über die Politik hegt. Du z.B. vielleicht. Aber Du bist ja ein seltener Fall von Unverdrossenheit. Da schickt die SPD die Leute in die Armut wie es keine CDU-Regierung vorher getan hat, und Du spekulierst darauf, daß die CDU das gleiche nachmacht, aber dabei vergißt, das Etikett "sozial" dazuzuschreiben. Was an der SPD-Politik sozial war und ist, dieses Geheimnis brauchst Du ja nicht auszuplaudern. -
Dein Problem ist ein anderes: Du kannst mit so Trantüten wie Merkel einfach nichts anfangen. Der Schröder macht einfach eine bessere Figur. Andere von der CDU sehen das umgekehrt, denen stinken die 68er und die wollen so biedere Knackärsche wie Merz etc. viel lieber (daß sie jetzt eine Ossi-Frau haben und einen Clerasil-Homo - ein Witz am Rande, das würde Rot-grün gewissermaßen besser zu Gesicht stehen). Auf diesem seichten Niveau der Begutachtung von Charaktermasken bewegt sich offenbar Dein Politikverständnis.

Und Dein Geschwafel über "wahren Kommunismus" und "nicht funktionieren kann", kannst Du lassen, solange Du das Anliegen nicht teilst, welches Kommunisten haben. Dazu müßtest Du erstmal den realen Kapitalismus begreifen. Daß das selbst Frau Wagenknecht nur sehr unzureichend tut, ist eine andere Sache - allerdings scheint sie schon ein bißchen mehr von der Welt begriffen zu haben als Du, dem noch nicht mal der Nationalismus der SPD aufgefallen sein will. Und der Du Deinen Verstand an der Urne abzugeben gedenkst.
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Beitrag von Golden Brett »

" hat geschrieben:der Reihe nach:

@ Golden Brett:

Der Frieden hat einen Inhalt. Der Frieden, den imperalistische Staaten wie die BRD meinen: Sie sind nicht damit zufrieden daß ihre Macht an ihrer Staatsgrenze endet. Nein, sie wollen in ihrem Macht und Profitinteresse die Grenzen durchlässiger machen (ohne freilich das gleiche so ohne weiteres in umgekehrter Weise zuzulassen.) Der Staat ist nun mal ein Gewaltmonopol, das auf sein Territorium beschränkt ist, aber seine Ambitionen gehen weit darüber hinaus. In Konkurrenz zu den anderen imperialistischen Staaten versucht jeder sich seine Positionen zu sichern, auszubauen usw. Diese Kalkulationen sind so grundlegend, daß damit keineswegs ein ökonomischer Profit (unmittelbar) daraus hervorgehen muß. Siehe zB die Bundeswehr in Afghanistan. Aber Krieg schließen diese Ambitionen allemal ein. Und ein Krieg ohne eigene Opfer ist zwar mittlerweile imperialistisches Ideal, aber in der Regel nicht zu haben. Wer die Kosten zu tragen hat, ist für einen imperialistischen Staat keine Frage.
Das ist jedenfalls ein sehr guter Grund, der Politik keinen Blankoscheck mittels Wahlzettel auszustellen.



Damit hast du mir aber immer noch nicht schlüssig erklärt, warum die Aussage der SPD, Deutschland werde eine starke Friedensmacht bleiben, ein Plädoyer für notwendige Kriege sein soll.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

@Waggi und fgtim:

Das Bild ist nicht Wahlkampf und nicht von der SPD. Das ist der Umschlag eines Buches, das man lesen kann oder auch nicht.

@Skopintsev:

Mittelwitzig geschrieben, aber eben wieder mal falsch. Denn Charaktermasken als Grundlage für ein Politikverständnis sind ebensowenig mein Ding wie das Anzweifeln jeglicher staatlicher Systeme. Aber zumindest liegst du richtig, wenn man den Begriff des Nationalismus ursprünglich begreift und eben nicht politisch. Denn dann ist es eine Ideologie, die die eigene Nation zunächst in den Mittelpunkt stellt. Aber nur bis dahin. Jeder weitere Gedanke des Nationalismus lässt sich bei den deutschen Parteien nur rechts der CDU, also der CSU, finden.
Je weiter Europa den Nationalismus hinter sich lässt, desto größer sind die Chancen für den Frieden
Hier gibt es wahrlich andere Parteien und Organisationen als die SPD, die diesbezüglich für ein paar Fragen sorgen. Und ja, so oberflächlich das klingen mag, mir ist der Frieden in dem Land, in dem ich lebe, wichtig.

Es ist korrekt, dass ich das Anliegen der Kommunisten nicht teile. Denn hier hast du was nicht kapiert. Es gibt keinen, der sich Kommunist nennt und die Ideologie des Kommunismus teilt. Zumindest nicht in der Politik. Weltweit. Praktizierter politischer Kommunsimus ist immer menschenverachtend und lebt von der Unterdrückung. Mehr als jede kapitalistische Form. Gemeinwohl als Phrase für praktiziertes Unrecht. Sauber!

Aber wenn du den Staat (oder zumindest unseren) in seiner Gesamtform ablehnst und teilweise an Verfolgungswahn leidest, dann hast du einerseits die Welt nicht begriffen (und zwar nicht mal ansatzweise) und zweitens solltest du deine Konsequenzen ziehen und dich schlicht und ergreifend vom Acker machen und nicht auf staatliche Mittel in welcher Form auch immer zurückgreifen.

Mein letztes Posting zu einem politischen Thema. Zumidest vor der Wahl.
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Beitrag von Manne »

" hat geschrieben:wenn ich mir anschaue wie der Medienmensch nach der letztenm Niederlage auf Länderebene die Schnauze voll hatte, und was er jetzt schon wieder für Sprüche ablässt , bringt mich zum Schaudern....

Und die Hand wird mir mit Sicherheit nicht abfallen, die Merkel steckt den Gerd intellektuell doch locker in die Tasche, Eddie hat jedoch den Sieg prinzipiell schon vereitelt......


Warum gehst nicht auf das geschriebene ein ???


" hat geschrieben:Bild
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Beitrag von fgtim »

" hat geschrieben:@Waggi und fgtim:

Das Bild ist nicht Wahlkampf und nicht von der SPD. Das ist der Umschlag eines Buches, das man lesen kann oder auch nicht.


Das hab ich so auch nicht geschrieben bzw in diesem Fall auch nicht gemeint. War nur eine allgemeine Feststellung!

@Bill Terry: Klar ist das NICHT lustig!!!
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

" hat geschrieben:Warum gehst nicht auf das geschriebene ein ???




Weil sich Absatz 1 nicht an mich richtet und Absatz 2 ein "Du-die-Merkel-is-fei-besser-als-der-Schröder-Posting" ist. Und da hat halt jeder seine Meinung.
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Beitrag von Skopintsev »

@ Golden Brett

"eine Friedensmacht bleiben"
- 1. ist das untertrieben, Deutschland soll ja nicht nur eine weltweite Macht bleiben, die Macht soll ja ausgebaut werden. Ohne Militär und gegebenenfalls ohne Krieg ist das nicht möglich.
- 2. Natürlich handelt es sich dann dabei "bloß" um "Verteidigungs-"Kriege siehe Afghanistan, dort soll ja bekanntlich Deutschland verteidigt werden, und dies ist durchaus ernstzunehmen.
- 3. "Frieden" ist nur das, was Deutschland darunter versteht. Oft stimmt das mit US-Vorstellungen überein, aber immer weniger. Vor allem wenn Kriege der Konkurrenz nicht so glatt verlaufen, wie erhofft, dann läßt sich das denen vorhalten, siehe Irak.

@ von Krolock

Nationalismus ist nicht bloß Ideologie, sie ist auch praktisch durchgesetzt. So sehr, daß es Dir gar nicht mehr auffallen mag, wenn die SPD aufrüstet und jenseits der deutschen Grenzen ordentlich & kalkuliert herumfuhrwerkt und alles aufmischt, was sich deutscher Macht in den Weg stellt. Den Kriegscharakter dieses Friedens willst Du schon gar nicht (mehr) wahrhaben, einfach weil Dir diese Realität nicht in den Kram paßt. Du glaubst wahrscheinlich, der deutsche Verzicht auf eine unmitttelbare militärische Beteiligung am Irakkrieg hätte was mit Friedensliebe von Schröder & Fischer zu tun: Ach was! Das war die imperialistische Kalkulation, von den USA endlich mal dem deutschen Gewicht entsprechend gefragt und einbezogen zu werden. Hätten sich die USA dem nicht verweigert, würden Fischer und Struck auch deutsche Truppen in Bagdad besuchen und nicht "bloß" in Afghanistan, auf dem Balkan, im Sudan.

Und der Frieden in der BRD selber, heißt ja auch nur Frieden mit den bestehenden Ausbeutungs- und Schröpfungsverhältnissen. Solange einer von denen profitiert, mag er dafür sein. Andernfalls lügt er sich eben was in die eigene Tasche.
Apropos Kommunismus: Kommunistische Kritik ist keine Ideologie, sie ist die Kritik jedweder Ideologie. Das könntest Du lässig Marx entnehmen. Daß die realen Sozialisten es geschafft haben, Kommunismus zu einer Ideologie herunterzubringen - spricht gegen diese Typen und ihre Vorstellungen, aber keineswegs gegen Kommunismus als solchen. Die Konsequenz jener Ideologie das war Stalin und Gorbi etc. (Der Terror Stalins richtete sich bekanntlich gerade gegen die eigenen Genossen.)

Und noch was: Ein Plädoyer für Gewalt - und nichts anderes ist die Apologie des Staates - ist meine Sache nicht. Im Gegenteil, mit dem Gewaltargument kommen immer meine Gegner, mangels anderer Argumente. SPD und Union bringen ja lässig jedes Thema auf eine Frage der Gewalt herunter. Und im übrigen, machen sich schon so viele für ganz viel deutsche Gewalt stark, daß man sich daran wirklich nicht auch noch zu beteiligen braucht, nicht mal mit einem Fetzen Klopapier (=Wahlzettel).
([size=9px]Und um eventuellen Einwänden gleich vorzubeugen: Die Wählerei ist auch anderswo ein Fehler, nicht nur in unserer unvergleichlich feinen CDU-SPD-Grünen-FDP-PDS-Republik.)[/size]
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Beitrag von Manne »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben:Warum gehst nicht auf das geschriebene ein ???




Weil sich Absatz 1 nicht an mich richtet und Absatz 2 ein "Du-die-Merkel-is-fei-besser-als-der-Schröder-Posting" ist. Und da hat halt jeder seine Meinung.


So siehts aber eben auch aus, und das Merkel Bild ist ja auch völlig korrekt und objektiv :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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Horst Schimanski
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