AEV-Forum

Wer schimpft auf die Italiener?

Wenn jemand schuld ist, dann die EU, die den verschuldeten südeuropäischen Ländern die Sparpolitik aufzwangen. Die Todesraten wären niemals so hoch, wenn dort das Gesundheitssystem nicht kaputt gespart worden wäre.

Dass da jetzt niemand Zeit hat zur Analyse ist doch logisch.

Augsburger Punker hat geschrieben:Wer schimpft auf die Italiener?

Wenn jemand schuld ist, dann die EU, die den verschuldeten südeuropäischen Ländern die Sparpolitik aufzwangen. Die Todesraten wären niemals so hoch, wenn dort das Gesundheitssystem nicht kaputt gespart worden wäre.

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Gibt es da irgendwelche Quellennachweise oder Belege dafür oder ist das Deine subjektive Meinung?

Mr. Blubb hat geschrieben:Da muss man gar nicht so auf die Italiener schimpfen, denn hier wird doch genauso gezählt. Das erste Covid-19-Opfer in Deutschland starb doch auch eigentlich an Herzversagen, wenn ich mich recht erinnere.

Naja man weiß mittlerweile dass das Virus nicht nur die Lunge angreift, sondern auch das Herz angreifen kann. Und dort auch (bleibende) Schäden anrichten kann, obwohl die betroffene Person keine Vorerkrankung am Herzen hatte. Deswegen würde mich es nicht wundern, wenn das Herzversagen beim Patienten in DE durch COVID-19 ausgelöst wurde. Und sowas zählt dann für mich definitiv als "Corona-Toter", wie alle anderen Komplikationen auch die durch das Virus ausgelöst wurden, egal ob Vorerkrankung oder nicht.

Für diejenigen die sich reinlesen wollen, hier zwei Artikel bzw eine Studie zu den Auswirkungen von COVID-19 auf das Herz-Kreislauf-System:

- Tod einer 30-jährigen belgischen Krankenschwester nachdem das Virus das Herz angegriffen hat: https://www.ad.nl/buitenland/belgische- ... ~acc0fd05/

- Artikel zu den Auswirkungen von COVID-19 auf das Herz-Kreislauf-System: https://www.businessinsider.in/science/ ... 855807.cms

- Studie dazu die der Artikel zitiert: https://jamanetwork.com/journals/jamaca ... le/2763846

Omaschupser hat geschrieben:
Ps: Ein virtueller Wirtschaftspranger, wo man nach der Krise konkret erkennen kann, wie sich Großkonzerne in dieser Krise verhalten haben, so zur Erinnerung für alle, wäre interessant.

Ich glaube mit Klagen sind die Großunternehmen noch schneller als im Schlupflöcher finden.

Heute früh nen Artikel einer Ökonomin gelesen und die sagte so ungefähr: Der Deutsche wird nach der Krise wieder genau dort kaufen wo es einen Cent billiger ist und nicht dort wo Solidarität gelebt wurde. Zudem wird der Staat, der jetzt noch groß tönt, daß die Bereiche, die momentan den Laden zusammen und am laufen halten, besser entlohnt werden müssen, dann davon reden, daß nun alle zusammen halten und sparen müssen und daß für Lohnerhöhungen jetzt niemalsnicht Platz ist (im Hintergrund stelle man sich einen jubelnden und feixenden Friedrich Merz vor, Arm in Arm mit wichtigen Vertretern der Wirtschaft)

Omaschupser hat geschrieben:Gibt es da irgendwelche Quellennachweise oder Belege dafür oder ist das Deine subjektive Meinung?

Auch wenn es von einem Autoren ist, der zu Attac gehört sind die aufgeführten Umstände nachvollziehbar

https://www.freitag.de/autoren/der-frei ... t-toedlich

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djrene hat geschrieben:Ich glaube mit Klagen sind die Großunternehmen noch schneller als im Schlupflöcher finden.

Heute früh nen Artikel einer Ökonomin gelesen und die sagte so ungefähr: Der Deutsche wird nach der Krise wieder genau dort kaufen wo es einen Cent billiger ist und nicht dort wo Solidarität gelebt wurde. Zudem wird der Staat, der jetzt noch groß tönt, daß die Bereiche, die momentan den Laden zusammen und am laufen halten, besser entlohnt werden müssen, dann davon reden, daß nun alle zusammen halten und sparen müssen und daß für Lohnerhöhungen jetzt niemalsnicht Platz ist (im Hintergrund stelle man sich einen jubelnden und feixenden Friedrich Merz vor, Arm in Arm mit wichtigen Vertretern der Wirtschaft)

Das fängt ja jetzt schon an, dass der Einzelhandelsverband, die aktuelle Lohnrunde aufschieben will. Natürlich sind nicht nur die aktuell in Supermärkten Beschäftigten von davon betroffen, aber gerade für die ist es imho ein Schlag ins Gesicht.

djrene hat geschrieben:Ich glaube mit Klagen sind die Großunternehmen noch schneller als im Schlupflöcher finden.

Heute früh nen Artikel einer Ökonomin gelesen und die sagte so ungefähr: Der Deutsche wird nach der Krise wieder genau dort kaufen wo es einen Cent billiger ist und nicht dort wo Solidarität gelebt wurde. Zudem wird der Staat, der jetzt noch groß tönt, daß die Bereiche, die momentan den Laden zusammen und am laufen halten, besser entlohnt werden müssen, dann davon reden, daß nun alle zusammen halten und sparen müssen und daß für Lohnerhöhungen jetzt niemalsnicht Platz ist (im Hintergrund stelle man sich einen jubelnden und feixenden Friedrich Merz vor, Arm in Arm mit wichtigen Vertretern der Wirtschaft)

genau so wird es kommen

Was man meiner Meinung nach schon machen könnte, AGs die dieses Jahr Dividende bezahlen, von staatlichen Unterstützungen wie Kurzarbeitergeld ausnehmen, denn die MA sollten wichtiger sein wie die Aktionäre.

DennisMay hat geschrieben:Was man meiner Meinung nach schon machen könnte, AGs die dieses Jahr Dividende bezahlen, von staatlichen Unterstützungen wie Kurzarbeitergeld ausnehmen, denn die MA sollten wichtiger sein wie die Aktionäre.

Guter Vorschlag, wird sich aber keiner aus der Regierung trauen. Die Finanzabsauger zu verärgern kann üble Folgen auch karrieretechnisch haben.

Ryan hat geschrieben:Auch wenn es von einem Autoren ist, der zu Attac gehört sind die aufgeführten Umstände nachvollziehbar

https://www.freitag.de/autoren/der-frei ... t-toedlich

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Danke
Leider sind haltgenau diese Angaben einfach nicht nachforschbar.
Woher kommt bspw. Die Zahl, das. 15% italienischer Krankenhäuser geschlossen wurden? Man kann sich selber die Mühe machen und mal nachforschen. Die eu hatte letztes Jahr für alle Gesundheitssysteme einen check gemacht und Broschüren für jedes einzelne Land herausgebracht zu Statisiken, Stärken, Finanzierung etc.
Da wird auffällig das zum einen Spanien und Italien mit die höchste Lebenserwartunge haben und mit am wenigsten kosten bei Zivilisationserkrankungen. Warum das wichtig ist, zeigt deren Finanzierung. Diese geschieht nicht einheitlich, sondern regional. Deren Politiker geben aber lieber als Wahlversprechdn Steuernachlässe, als mehr Geld ins Gesundheitssystem.

Italien liegt insgesamt gesehen in der Mitte aller Länder dieser Studie.

https://ec.europa.eu/health/state/country_profiles_en

Dazu viel mir noch bei öffentlich kolportierten Zahlen eine Diskrepanz zu diesen Studien auf. Wird bei Spanien bspw. Von 6,2% - 6,8% des Bip gesprochen, stehen in dem Bericht bspw8, 9%, was für das Gesundheitssystem aufgewendet wird und damit nicht so weit weg vom Durchschnitt.

Man sah in den Ländern anscheinend auch keinen Bedarf am Gesundheitssystem aktuell etwas zu investieren, da beide Länder in vielen Sparten im positiven Sinne weit vorne lagen.
Ich erinnere hierzu mal. Bei uns stand ebenso im Raum die Kapazitäten zu verringern. Wäre Corona 2 Jahre später gekommen, wer weiss, wo wir dann stünden.



Zudem war Italien trotz dieser Einsparung wegen der Wirtschaftskrise in manchen Bereichen des Gesundheitswesen weltweit ziemlich vorne dabei.
Dazu habe ich mir von dem italienischen Mann meiner Nichte auch einen italienischen Bericht vorlesen lassen, in dem unter anderem die Effizienz des italienischen Gesundheitswesens Italien auf Platz 3 erwähnt wird(2014).
https://st.ilsole24ore.com/art/notizie/ ... fresh_ce=1

Es gab also viele, auch verständliche Faktoren, die eine Investition in ihre Gesundheitssysteme anscheinend nicht unbedingt an erster Stelle sehen.
Kann man über alles diskutieren, keine Frage

Aber hieraus dann so eine direkte Anssage zu formulieren

Wenn jemand schuld ist, dann die EU, die den verschuldeten südeuropäischen Ländern die Sparpolitik aufzwangen. Die Todesraten wären niemals so hoch, wenn dort das Gesundheitssystem nicht kaputt gespart worden wäre.

geht einfach nicht.
Deswegen war meine Frage, ob es da offene Zusammenhänge gäbe, die man seriös nachvollziehen kann. Wo sind die Quellenangaben z. B. dieses Berichts von Freitag.de , die ansonsten immer gerne, zurecht gefordert wird?

Engelhardt hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass die Angestellten im öffentlichen Dienst im Laufe bzw. nach Beendigung der Krise eine einmalige Tariferhöhung bekommen werden. Damit ist das Thema dann erstmal vom Tisch. Anschließend wird in diesem Bereich genauso gespart werden wie bei Beamten.
Wer beim Staat arbeitet, der wird sich langfristig hinsichtlich Beförderungen, Einstellungszahlen und Tariferhöhungen auf jeden Fall umschauen. Das Niveau von dem aus dann gejammert werden wird, wird auf jeden Fall sehr unterschiedlich sein.

Dass bei vielen der Geldbeutel die nächsten Monate/Jahre zugeknöpfter sein wird dürfte jedem klar sein. Wem will man das denn vorwerfen? Ich hab gestern was von 1,5 Mio neuen Arbeitslosen gelesen. Keine Ahnung ob diese Zahl stimmt oder nicht, aber die Folgen werden vermutlich verdammt heftig sein. Für Gastronomie und Tourismus ist das gerade der Super-Gau - wer soll es dich da dann noch leisten können, sich das teure Biofleisch für den vierfachen Preis zu kaufen?

Mal eine Frage : in welchem Bereich der Beamten wird denn gespart ? Also wenn ich den öffentlichen Dienst mal gegenüber stelle ?

Kein Jammern bitte. Das Geld ist ja nicht weg - es haben halt nach der Krise andere. Das ist übrigens DAS was der so oft zitierte Markt regelt. Nämlich NIX im Sinne der Allgemeinheit. Mit Wetten am Finanzmarkt werden Milliarden in andere Hände verschoben. In Hände, die sich einen Scheißdreck um's Gemeinwohl scheren.

Neuer Ansatz anscheinend bei der Behandlung schwer an Covid Erkrankten. Man versucht, von bereits Genesenen über Blutentnahme deren entwickelte Antikörper zu isolieren und anzuwenden.
Habe es nur beiläufig im Radio gehört gerade.

Edit: Auf die schnelle habe ich den link gefunden.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 7c4c1a3f70

Im Radio klang es so, als wenn ein paar deutsche Kliniken das versuchen wollen

Engelhardt hat geschrieben:Steht eigentlich alles klar verständlich im von dir zitierten Posting?!

Also nochmals etwas verständlicher gefragt, wo wird denn bei den Beamten gespart ? Wenn ich mir dagegen den öffentlichen Dienst ansehe der Jahrelang kaputt gespart wurde.

Engelhardt hat geschrieben:Ich hab ganz klar gesagt, wo die nächsten Jahre gespart werden wird. Erzähl du mir doch mal, wo das Geld rausgehauen wurde....offensichtlich bist du ja der Meinung.

Moment bitte, ich hatte dich vereinfacht gefragt wo bei den Beamten gespart wird ? Bzw mit deiner Aussage siehst du ja beides auf gleicher Höhe oder ?
Rausgehauen wird nirgendwo was aber die Beamten sind bei vergleichbarer Position besser gestellt als der öffentliche Dienst.

So kümmert sich übrigens die Bayerische Landesregierung um dringend benötigte Schutzmasken und lässt die Produzenten (privat und gewerblich) im Regen stehen. Söder und Aiwanger - im Endeffekt dann doch nur Maulaffen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Die-Abma ... P7ufaNTGxc

Engelhardt hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass die Angestellten im öffentlichen Dienst im Laufe bzw. nach Beendigung der Krise eine einmalige Tariferhöhung bekommen werden. Damit ist das Thema dann erstmal vom Tisch. Anschließend wird in diesem Bereich genauso gespart werden wie bei Beamten.

Meine Frage bezog sich auf diese Passage, jetzt nochmal : Für mich Volltrottel, wo wird denn bei den Beamten genauso gespart wie im öffentlichen Dienst ?

Das war meine Frage an dich !

djrene hat geschrieben:So kümmert sich übrigens die Bayerische Landesregierung um dringend benötigte Schutzmasken und lässt die Produzenten (privat und gewerblich) im Regen stehen. Söder und Aiwanger - im Endeffekt dann doch nur Maulaffen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Die-Abma ... P7ufaNTGxc

Jetzt hat es aber doch ziemlich lange gedauert bis was gefunden wurde, dass man gewissen Personen negativ ankreiden kann

Dem Söder vorzuwerfen er sei untätig ist ja an Lächerlichkeit kaum zu überbieten!
Alle tun was aber der Söder steht nur rum oder wie?

Das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein?

Engelhardt hat geschrieben:Ich habe in der Zukunftsform geschrieben, du liest es - warum auch immer - in der Vergangenheitsform.

Davon ab weißt du sicherlich, dass vor dem letzten wirtschaftlichen Aufschwung den bayerischen Beamten 2003 zwei freie Tage im Jahr gestrichen wurden, das Urlaubsgeld gestrichen wurde und man von 40 auf 42 Wochenstunden erhöht hat. Angeblich nur für ein oder zwei Jahre, tatsächlich waren es dann 10 Jahre, ehe man gewillt war wieder auf 40h zu gehen. Das Weihnachtsgeld ging glaube ich auch ein paar Prozent zurück. Von Einstellungszahlen sprechen wir auch lieber nicht.

Die Std. gingen im öD aber auch rauf. Urlaubsgeld wurde ebenfalls weggenommen. Ohne jetzt zu wissen ob das zur selben Zeit, selber Grund etc. bei den Beamten war.

Allgaier hat geschrieben:Jetzt hat es aber doch ziemlich lange gedauert bis was gefunden wurde, dass man gewissen Personen negativ ankreiden kann

Dem Söder vorzuwerfen er sei untätig ist ja an Lächerlichkeit kaum zu überbieten!
Alle tun was aber der Söder steht nur rum oder wie?

Das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein?

Seh ich auch so. Im letzten Absatz stehts ja auch deutlich drin "jetzt is die Bundesregierung gefordert". Gerade Abmahn-Anwälte aus ganz Deutschland wenden sich nicht umsonst an einen ganz bestimmten Richter in... Köln wars glaub ich. Da hat die Landesregierung halt nichts zu sagen. Hier greift der Föderalismus nicht.

Engelhardt hat geschrieben:Das stimmt, ja. Die Frage war aber, wo bei den Beamten gespart wurde. Übersieht man vielleicht ganz gerne, wenn es nicht ins Klischee passt.

Ins Klischee passt ��
Alles klar jetzt spende ich 5 Euro für Jutta Ditfurth das erscheint mir sinniger als mich mit Dir über das Thema zu unterhalten.

Im Übrigen kann ich nur schwer von einer Zukunftsform sprechen da du dich ja bei den Beamten auf die Vergangenheit beziehst und das als Zukunft für den öffentlichen Dienst verwendest.