MAXIMILIAN HORBER ÜBER DIE WEITEREN PLANUNGEN...
„Das Szenario des Abstiegs ist das wahrscheinlichere. Wir planen seit Wochen zweigleisig und sind vorbereitet. Das betrifft sowohl die wirtschaftliche Komponente in Sachen Sponsoring, Ticketing und Merchandising als auch den Sport. Wir haben aber natürlich, wie auch schon vergangenes Jahr, für beide Ligen gemeldet und werden auch die Lizenzierungsunterlagen für beide Ligen vorbereiten. Grundsätzlich steht aber außer Frage, dass wir die Infrastruktur eines DEL-Clubs aufrechterhalten werden. Wir wollen mindestens auf dem bestehenden Level – personell wie strukturell – weiterarbeiten. Es gibt Bereiche, die wir weiter professionalisieren und uns noch zeitgemäßer aufstellen können."
Wenn es klappt natürlich super. Ob das Team drum rum in voller Stärke und zu gleichen Gehältern behalten werden kann wird aber mit Sicherheit schwer. 1 Jahr vllt., aber ich glaube nicht langfristig.
MAXIMILIAN HORBER ÜBER DIE FINANZIERBARKEIT DER DEL2...
„Es steht außer Frage, dass sich unser Etat in der DEL2 verändern wird. Dennoch werden wir auch in der zweiten Liga ein Budget aufstellen, dass es uns ermöglicht, eine gute Rolle im Aufstiegsrennen zu spielen. Mit unserem Stadion, den Trainingsbedingungen oder der breiten und treuen Basis an Fans und Sponsoren sind wir in der DEL2 ein interessanter Standort für Spieler. Diese Karten werden wir ausspielen und ambitioniert starten. Dabei werden wir gewohnt vernünftig bleiben und keine wirtschaftlich verrückten Dinge machen. Die wichtige Botschaft ist, dass der Eishockeystandort Augsburg gesund und handlungsfähig ist, das wird auch ein möglicher Abstieg nicht ändern."
Mit unseren Bedingungen ist es ein Muss beim Etat in den Top 3 zu liegen.
LOTHAR SIGL ÜBER DEN SPORTLICHEN VERANTWORTLICHEN FÜR DIE NEUE SAISON...
„Mit Kai Suikkanen war immer verabredet, dass er nur für den Rest der Saison 2022-23 einspringt. Seit langer Zeit ist intern klar, dass wir den sportlichen Bereich umstrukturieren. Auch wenn wir weiter auf die erste Liga schielen, konzentrieren sich unsere Planungen zunächst auf die DEL2. Das Anforderungsprofil war eindeutig: Wir wollten unbedingt einen sportlich Verantwortlichen, der das deutsche Eishockey kennt, einen tiefen Ligenüberblick hat, gut vernetzt ist, mit jungen Spielern arbeiten will und deutschsprachig ist. Wir sind froh, dass wir von unserem Favoriten, mit dem wir seit vielen Wochen in intensivem, konzeptionellem Austausch sind, mittlerweile auch einen unterschriebenen Vertrag vorliegen haben. Den Namen des neuen Mannes können wir leider aus vertraglichen Gründen noch nicht nennen. Zumindest in der zweiten Liga sieht unser Konzept vor, dass er als Kaderplaner, sportlicher Leiter sowie Cheftrainer fungiert. Darüber hinaus unterstützt ihn Duanne Moeser bei allen Themen rund um den Sport als Teammanager und wird ihm entsprechend zuarbeiten. Die neuen Zuständigkeiten und Hierarchien haben wir gemeinsam mit unserem neuen Mann entwickelt und uns ergänzend auch die Möglichkeit gegeben, abhängig von der Liga, Aufgabengebiete anders zu verteilen und im sportlichen Bereich zusätzlich neue Stellen zu schaffen."
Profil liest sich ja schon mal nicht verkehrt. Kenner des Deutschen Eishockeys, will mit jungen Spielern arbeiten und vor allem deutschsprachig. Gerade in der DEL 2 halte ich es für sehr wichtig, dass der Trainer Deutsch spricht. Der Weg auf junge Deutsche zu setzen wäre natürlich klasse. Wir brauchen ja jetzt nicht nur Greenhorns, aber eine Verjüngung ist mehr als nur notwendig. Wir haben den ältesten Kader der Liga. Diese Truppe ist satt. Prinzipiell gibt es nur gute und schlechte Spieler, dennoch ist die Chance, dass ein junger Spieler motiviert ist größer als bei einem 33-jährigen.
Und nun zum größten Diskussionspunkt: Der Trainer soll in der DEL 2 den Managerposten übernehmen. Man kann nicht pauschal sagen, dass das falsch ist, schließlich hatten wir in dieser Konstellation schon Erfolg. Für mich sind 4 Punkte wichtig:
1. Kompetenz
Hat der Kandidat die Kompetenz für beide Ämter? Mitchell hatte sie, Stewart auch. Pederson und Russell hatten sie nicht. Kreutzer hat schon als Manager und als Trainer gearbeitet. Er hat also Erfahrung in beiden Ämtern und ist kein Neuling. Des Weiteren kennt er sich in der DEL und der DEL 2 aus.
2. Zeit
Russell und Pederson kamen spät. Da stand schon wieder die halbe Mannschaft fest. Beide waren auch nicht beim Scouten. Speziell Russell hatte aufgrund seines Jobs bei der Nationalmannschaft gar keine Zeit dafür. Kreutzer hat jetzt jedoch genügend Zeit. Er ist zwar in Schwenningen noch engagiert, aber die Hauptarbeit macht Wagner. Er hat also Zeit sich mit den Panthern zu beschäftigen und auch (spätestens) nach der Saison zu scouten.
3. Flexibilität
Kreutzer kann als Trainer und Manager arbeiten. Sollten wir in der DEL bleiben oder nächstes Jahr aufsteigen, dann sind wir flexibel, ob wir einen Trainer oder einen Manager holen.
4. Konzept
Der „General Manager“ wird nicht in ein Konzept gepresst, sondern er hat mit den Verantwortlichen zusammen eines erstellt. Und wenn Kreutzer nicht irre ist wird dort nicht per Video oder externem Berater gescoutet.
Folglich sehe ich nicht so schwarz wie einige hier, dass einer beides macht, denn er hat die Kompetenz und die Zeit. Das hatte ein Mitchell und Stewart ab der 2. Saison auch und meistens hat es funktioniert. Bei Larry muss man natürlich auch bedenken, dass wir teilweise den niedrigsten Etat hatten. Außerdem spricht er auch noch deutsch. Das ist bei nur 4 AL in der DEL 2 mit Sicherheit nicht verkehrt und wenn man mal einen deutschen Trainer holt, dann macht es das für mich auch persönlich glaubwürdiger, dass man wirklich auf Deutsche setzen will. Und wenn man wirklich in der DEL bleibt oder aufsteigt, dann kann man den sportlichen Bereich mit einem Manager oder Trainer erweitern. Allerdings verstehe ich auch das Argument, dass du bei einem Scheitern komplett blank dastehst. Könnte mir allerdings vorstellen, dass er dann nur noch Manager wäre und man einen Trainer holt.
Zu Kreutzer an sich. Was haben manche erwartet. Du musst erstmal jmd. finden, der bereit ist in die DEL 2 geht und auch für die DEL geeignet ist. Genau das war den Usern hier ja wichtig. Er muss schnell kommen, beide Ligen kennen und bereit sein in beiden Ligen zu arbeiten. All diese Kriterien sind erfüllt und da gibt es nicht viele Kandidaten. Ich sage jetzt nicht, dass er Klasse ist, aber das ist eine Lösung wo ich sage „Okay, damit kann ich leben. Die Argumentation des Vereins klingt schlüssig. Dem gebe ich eine Chance“
LOTHAR SIGL ÜBER DIE HERAUSFORDERUNGEN IN DER KADERPLANUNG ALS 14. DER DEL...
„Klar ist, dass wir nicht tatenloser Beobachter der DEL2-Playoffs sein werden und bequem abwarten, ob vielleicht doch ein Team sensationell Meister wird, das nicht aufstiegsberechtigt ist. Unser neuer sportlicher Leiter hat klare Vorstellungen, die wir gemeinsam realisieren möchten. Das Gesicht der Mannschaft wird sich ändern, ein „Weiter so" darf es ohne Rücksicht auf Namen und langjährige Verdienste um den Club nicht mehr geben. Das ist menschlich zwar ungemein schwer, im Sinne der Augsburger Panther aber alternativlos. Hier waren wir in den letzten Jahren vielleicht zu loyal und haben eine Wohlfühloase geschaffen, die zu Bequemlichkeit verleitet hat. Die Quittung dafür haben wir jetzt bekommen. Trotzdem sind auch einige Spieler des aktuellen Teams ernsthafte Kandidaten für eine Weiterbeschäftigung, jede einzelne Personalie muss aber wohlüberlegt sein und auf Alternativen überprüft werden."
Sigl redet zwar gerne, aber so direkt habe ich ihn noch nicht erlebt. Leider kommen diese Erkenntnisse ein wenig zu spät.
LOTHAR SIGL ÜBER DIE ZUSAMMENSETZUNG EINES DEL2-KADERS...
„Die Statik der Mannschaft ist in der DEL2 eine komplett andere. Pro Spiel dürfen nur 15 reguläre Lizenzspieler eingesetzt werden, darunter fallen auch die nur noch vier erlaubten Imports. Die anderen Stellen auf dem Spielberichtsbogen sind mit mindestens zwei U21-Spielern (Jahrgang 2003 oder jünger), U24-Spielern (Jahrgang 2000 oder jünger) oder im Tor mit U26-Goalies (Jahrgang 1998 oder jünger) zu besetzten. Das zeigt, dass es vor allem um den deutschen Markt geht. Und Deutsche, die dich zu einem guten DEL2-Team machen, verpflichtest du in den wenigsten Fällen im Juni oder Juli."
Ist hier ja bereits bekannt. Wird schwierig zweigleisig zu planen.
LOTHAR SIGL ÜBER DEN KADER IM FALLE EINES KLASSENERHALTS...
„Sollte es dann doch wieder die DEL werden, haben wir auf einen Schlag fünf Importlizenzen mehr zu vergeben und andere U-Regeln zu beachten und zusätzlich hätten sieben Spieler des aktuellen Teams gültige Verträge. Aber auch wenn wir erstklassig bleiben, das Gesicht der Mannschaft würde ein anderes. Alle Spieler, die wir jetzt unter Vertrag nehmen, erhalten Verträge, die für beide Ligen gelten. Wir wollen Spieler, die sich zu Augsburg, unserem Club und unserem Konzept bekennen, nicht zu einer Liga. Wir brauchen eine neue Identität und eine Mannschaft, die in jedem Training und jedem Spiel die gleichen Ziele verfolgt."
7 Spieler haben gültige Verträge. Wäre eben interessant zu wissen, ab wann diese ungültig sind. Nach dem letzten Spieltag der DEL? Nach dem Kassel, Krefeld oder Dresden Meister sind, nach der Lizenzierung? An 3. glaube ich nicht. 2. Wäre natürlich ein großer Vorteil bei der Planung. (Falls du drin bleibst). Interessant wäre noch, wer die 7 Spieler sind. Angeblich sind es 6 Deutsche und 1 Ausländer. Beim AL tippe ich auf Payerl und bei den Deutschen auf Sacher, Länger, Volek, Soramies, Endras und Haase oder Barinka. Mit den Deutschen könnte ich in der DEL leben, Endras aber nur noch maximal als 1B. Das Risiko wäre auf dieser Position zu groß, dass er mit der Form seit Dezember in die neue Saison geht.
Prinzipiell finde ich es richtig, dass wir jetzt nur noch Spieler für beide Ligen unter Vertrag nehmen. Sonst stehst du Ende April da und musst den Kader komplett umbauen. Und kaum ein Spieler, vor allem DEL-Spieler, wird sich darauf einlassen Anfang Mai ohne Vertrag dazustehen. Allerdings wird das schwierig, denn in der DEL hast du 7 Spieler unter Vertrag, davon 1 AL. Dann kommen noch 4 Ausländerstellen mehr als in der DEL 2 dazu. Du musst die U-Regeln beachten usw. Du musst ja damit rechnen, dass du doch DEL spielst. Dann musst du die Stellen für die Spieler mit Vertrag ja offen halten.
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MAXIMILIAN HORBER ÜBER DIE WERTE, FÜR DIE DIE AUGSBURGER PANTHER STEHEN WOLLEN...[/h]„Wir müssen eine neue Identität schaffen. Die Pantherfamilie ist in den letzten Jahren zu bequem geworden, wir müssen uns hinterfragen, kritischer miteinander umgehen und wieder die Werte, für die wir stehen wollen, tagtäglich leben. Unsere Wurzeln am Senkelbach gehen zurück bis ins Jahr 1878. Wir sehen uns als wichtigen Bestandteil Augsburgs. Insofern liegt uns unsere Heimat am Herzen. Daneben beschäftigt uns auch das Thema Zukunft. Egal ob sportlich, wirtschaftlich oder ökologisch. Wir wollen uns als Standort zukunftsorientiert weiterentwickeln und auch abseits des Eises Vorbild sein. Dazu kommt die Gemeinschaft. Wir waren in Augsburg schon immer nur dann stark, wenn Club, Spieler, Fans und Sponsoren an einem Strang gezogen haben. Ich denke, wenn wir Attribute wie Heimat, Zukunft und Gemeinschaft wieder verstärkt leben und in unserer DNA in allen Geschäftsfeldern verankern, dann kehrt auch die Begeisterung zurück zu den Augsburger Panthern ins Curt-Frenzel-Stadion."
Gut, was soll er sonst sagen. Nur wenn man an einem Strang zieht wird man wieder erfolgreich sein. Nur jetzt ist der Verein gefragt, die Fans sind oft genug in Vorleistung gegangen.
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Allgaier hat geschrieben:Du hättest also Spieler abgegeben und in Kauf genommen, dass es noch mieser wird wie eh schon?
Wir hatten keine Verletzten. Selbst jetzt als 3 Stück fehlten haben wir noch 1 überzähligen Spieler auf der Tribüne gehabt. Bietigheim ist weit hinter uns und die machten nicht den Eindruck, dass sie jetzt alles gewinnen und wir alles verlieren. Das Risiko wäre sehr überschaubar gewesen. Und einen Rogl oder Saponari hätte man locker abgeben können. Man spart Geld und verstärkt einen Konkurrenten der potenziellen Aufsteiger.