vogibeule hat geschrieben:Aus deiner Sicht das dümmste mit Sicherheit !
Das dümmste aus meiner Sicht das ich so jemand noch als Patrioten bezeichne wie es unser Herr Steinmeier getan hat.
Ich versteh euch beide. Yücel ist für mich auch ein Hetzer. Wegen seinen teils menschenfeindlichen Texten und seiner Deutschlandfeindlichkeit hätte ich ihn auch nicht mehr hier gebraucht.
Aber dennoch sollte er nicht ohne Anklage im Gefängnis sitzen müssen. Nur weil jemand vielleicht ein Idiot ist, ist er immer noch ein Mensch mit allen zugehörigen Rechten.
Von Krolock hat geschrieben:
Das deute ich jetzt aber als den so oft gehörten Vorwurf der "Lügenpresse". Grundsätzlich ist die Presse aber ein überparteiliches Organ zum Zwecke der Meinungsbildung. Es ist zwar nicht richtig, Sachverhalte zu fälschen und wegzulassen (was hier der Fall ist, grundsätzlich von mir aber nicht bemerkt wurde), aber die Presse darf und muss eine Meinung haben, die weit über DPA-Meldungen hinausgeht. Sie muss Position beziehen und darf Goutieren und Ablehnen. Und die Presse macht das in unserem Land in weiten Teilen absolut korrekt. Darum ist der Vorwurf der Lügenpresse Unsinn. Bei dem Clip wird tatsächlich weggelassen, aber wohl unabsichtlich exakt so weggelassen, wie es nicht nur die Gegner, sondern auch die Lemminge dieser Parolen gerne haben.
Zu Poggenburg ist alles gesagt. Aber zum Thema Rolle der Medien möchte ich nochmal kurz einhaken. Es ist in Ordnung, wenn die Medien eine Meinung haben, aber eine Meinung sollte auch als Meinung zu erkennen sein und nicht als Tatsache verkauft werden. Darüber hinaus können Private von mir aus machen, was sie wollen, vom bewussten Lügen abgesehen. Wenn mir das Produkt und die Dienstleistung nicht gefällt, kündige ich eben meinen Vertrag oder gehe erst gar keinen ein.
Anders verhält es sich bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Hier wird als Legitimation oft genannt, dass auch Mindermeinungen und die Opposition geschützt werden. Das reine Berichten sollte deshalb überparteilich und objektiv sein und jeder Meinungn ihren Raum geben, wenn sie im Rahmen der rechtlichen Grenzen geäußert wird.
Es ist natürlich eine ethisch-philosophische Grundfrage, aber ich als liberaler Überzeugungstäter sehe den Staat nicht als Erzieher, der dem Bürger beibringen muss, was richtig und falsch ist. Das Individuum muss den Raum bekommen, das selbst zu erkennen.
Leider sehe ich diese Möglichkeit im Bezug auf die Medien stark eingeschränkt. Es gibt eine Konsensbildung, die ergebnisoffene Debatten sehr erschwert. Die Positionen, die von den ÖR dargestellt werden, sind durch die Bank im Sinne des politischen Establishments. Da bombardieren dann die Russen im Minutentakt Krankenhäuser in Aleppo und es erscheinen blutüberströmte Menschen während in Mossul vereinzelte amerikanische Raketen einschlagen, die milimetergenau das Ziel treffen und es werden ein paar fröhliche Soldaten mit der Zivilbevölkerung gezeigt. Dann wird von den undemokratischen Polen und dem Einfluss der Politik auf diese berichtet, ohne aufzuzeigen, dass die Richterberufung hierzulande auch keinen demokratischen Maßstäben genügt.
Jegliche Kritik am Islam und seinen weltlichen Ambitionen wird, egal wie sachlich sie geäußert ist, als "Hatespeech" oder gar Rassismus gebrandmarkt, auch wenn die Verfasser der Kritik selbst Muslime sind.
Auch beim Thema Trump sind Manipulationen sehr offensichtlich. Da gibt es dann Schlagzeilen wie "Atomalarm auf Hawaii - Trump beim Golfen," die das Bild eines Präsidenten zeichnen sollen, dem alles egal ist. Auch wenn im Artikel dann beschrieben wird, dass er rein zufällig gerade Golfen war, erzeugt die Überschrift eine Wirkung. Das weiß ein erfahrener Journalist doch ganz genau.
Dann verstärken sie Buhrufe gegen Trump, wenn sie zu leise sind (siehe bspw. hier:
https://www.stern.de/kultur/tv/-tagessc ... 40646.html).
Ganz schlimm wird es aber, wenn dann bewusste Lügen verbreitet werden. Das fällt mir aber zugegebenermaßen eher bei Privaten wie den ÖR auf. Da wollen dann zum Beispiel die "Identitären Flüchtlinge kentern lassen." Das ist für mich alles keine Darstellung der Meinung mehr, sondern sieht schon verdächtig nach Manipulation aus.
Das machen Journalisten aus meiner Sicht aber nicht aus böser Absicht oder weil sie von oben Befehle bekommen, wie der ein oder andere rechte Verschwörbürger das gerne darstellt. Meiner Meinung nach machen sie das, weil viele Journalisten als Kinder der 68er nicht wahrhaben wollen, dass sich die Sicherheitslage in der Welt drastisch geändert hat und dass ihr Traum von der geeinten Welt in weite Ferne gerückt ist. Damals konnte man noch von Paris nach Kabul mit dem Auto, der Weltfrieden wurde nur von ein paar Eliten in Moskau und Washington bedroht, kann doch nicht sein, dass das jetzt alles anders ist....