AW: Politik und Geschichte
Verfasst: 22.07.2018 08:12
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Also Super Artikel, da sollte man sich erstmal über den Begriff der Seenotrettung unterhalten.
DennisMay hat geschrieben:Lesenswert
Herr im Himmel wir Danken dir das die Neger hungern.
http://www.rudifussi.at/2018/06/26/herr ... nicht-wir/
Was kann man aus so einem Artikel für einen persönlich entnehmen ? und wie würdest du die Momentane Politik beschreiben ?DennisMay hat geschrieben:Wenn du meinst, ich orientiere mich nicht an rechts oder links, ich orientiere mich an meinem persönlichen Empfinden und Erfahrungen. Wenn ein Rechter etwas vorschlagen würde was mir sinnvoll erscheint, finde ich es genauso gut wie wenn ein Linker oder einer aus der Mitte etwas vorschlägt.
Mehr Freiheit sehe ich zumindest in nationalen Tendenzen nicht und das man einfach alles schlecht macht bzw. zerstören will was unsere Vorfahren und wir selbst die letzten Jahrzehnte aufgebaut haben, dafür habe ich kein Verständnis. Veränderungen braucht es in vielen Bereichen, aber nur Ausländer raus und Angst verbreiten ist mir einfach zu wenig und sicher nicht zielführend.
Was ist eigentlich das Zukunftprogramm der Marktschreier wie Orban, Salvini, Kurz und Co. die das zerstören wollen, wenn sie Europa zur Festung gemacht haben?
Jeder würde von sich behaupten, dass er ausschließlich nach seinem Empfinden und Erfahrungen handelt. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Wir werden nicht nur durch eigen Erfahrungen geprägt sondern auch durch Fremde, die wir dann beispielsweise durch die Medien empfangen. Der historische Geniestreich der Linken war der Marsch durch die Institutionen der 68er, wodurch man sich die Hegemonialmacht sichern konnte. Inzwischen sind im Bildungswesen von der Grundschule bis zu den Universitäten, in Funk und Fernsehen überwiegend gesellschaftspolitisch Linke. Da ist von dunkelrot bis zartrosa natürlich alles dabei, aber die Argumentation ist sehr ähnlich (wie eben auch in dem von dir verlinkten Blog):DennisMay hat geschrieben:Wenn du meinst, ich orientiere mich nicht an rechts oder links, ich orientiere mich an meinem persönlichen Empfinden und Erfahrungen. Wenn ein Rechter etwas vorschlagen würde was mir sinnvoll erscheint, finde ich es genauso gut wie wenn ein Linker oder einer aus der Mitte etwas vorschlägt.
Ich verstehe nicht, was du mit kaputtmachen meinst? "Ausländer raus" habe ich von den Neurechten so auch selten gehört.DennisMay hat geschrieben:Mehr Freiheit sehe ich zumindest in nationalen Tendenzen nicht und das man einfach alles schlecht macht bzw. zerstören will was unsere Vorfahren und wir selbst die letzten Jahrzehnte aufgebaut haben, dafür habe ich kein Verständnis. Veränderungen braucht es in vielen Bereichen, aber nur Ausländer raus und Angst verbreiten ist mir einfach zu wenig und sicher nicht zielführend.
Ein Zukunftsprogramm haben sie natürlich nicht. Aber das haben Merkel, Juncker, Sanchez, Roth, Kipping und Trittin ebenfalls nicht. Gewählt wurden und werden sie trotzdem.DennisMay hat geschrieben:Was ist eigentlich das Zukunftprogramm der Marktschreier wie Orban, Salvini, Kurz und Co. die das zerstören wollen, wenn sie Europa zur Festung gemacht haben?
Ich komm grad von nem Festival - das ist mir jetzt zu anstrengend. Aber darauf habe ich ne Antwort: Stimmt - die skandieren laut und deutlich hörbar "absaufen, absaufen"Thane Krios hat geschrieben:
Ich verstehe nicht, was du mit kaputtmachen meinst? "Ausländer raus" habe ich von den Neurechten so auch selten gehört.
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Da steht schon sehr viel drin, was ich so unterschreiben würde. Mir ist es aber wichtig, dass man in einer Zeit, in der die Begriffe "Links" und "Rechts" einerseits nur noch in ihren extremen Auswüchsen wahrgenommen werden bzw. einzelne Meinungen sofort extremen Formen zugeordnet werden und in der andererseits die Links-Rechts-Denkweise auf demokratischer Ebene nahezu obsolet ist, zu den Wurzeln der Zuordnung zurückgeht. In dem Wissen, dass linke Staatssysteme bislang in keinem Land der Erde tatsächlich funktioniert haben, bezeichne ich mich selbst gerne als Linker, der den Menschen als solchen gleich sieht, ein Mensch, der seinen Status in der Gesellschaft nur teilweise selbst bestimmen kann, während fremdbestimmte oder zufällige Attribute wie Geschlecht, Hautfarbe, Nationalität und in Teilen auch die Genetik nicht in die "Wertung" durch den Staat oder die Gesellschaft einfließen darf. Durch diese Gleichheit ist es nur logisch, dass der Starke dem Schwachen und der Reiche dem Armen in gewisser Weise eine Stütze ist. Wer diese Werte für sich annimmt, wird einerseits nie mit dem Finger auf andere Rassen zeigen und sich andererseits auch nicht bei randalierenden und Gesetze missachtenden Horden, die sich linksautonom nennen, zu Hause fühlen. Wobei die APO, die Spontis und die Studentenbewegung der späten Sechziger durchaus meine Sympathien haben.Thane Krios hat geschrieben:Jeder würde von sich behaupten, dass er ausschließlich nach seinem Empfinden und Erfahrungen handelt. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Wir werden nicht nur durch eigen Erfahrungen geprägt sondern auch durch Fremde, die wir dann beispielsweise durch die Medien empfangen. Der historische Geniestreich der Linken war der Marsch durch die Institutionen der 68er, wodurch man sich die Hegemonialmacht sichern konnte. Inzwischen sind im Bildungswesen von der Grundschule bis zu den Universitäten, in Funk und Fernsehen überwiegend gesellschaftspolitisch Linke. Da ist von dunkelrot bis zartrosa natürlich alles dabei, aber die Argumentation ist sehr ähnlich (wie eben auch in dem von dir verlinkten Blog):
Die Welt wird in Unterdrücker und Unterdrückte eingeteilt. "Alle Menschen sind gleich, wenn also das Ergebnis nicht gleich ist, muss irgendwo eine Diskriminierung stattgefunden haben, die dann mit einer positiven Diskriminierung durch Staaten ausgeglichen werden muss." Das ist doch sogar schon seit Marx die Argumentation der Linken. Ein Einfluss des Individuums auf das eigene Leben und die Eigenverantwortung werden ausgeklammert.
"Afrika ist arm, weil es vom Westen ausgebeutet wird." Dass Afrika so reich an Bodenschätzen ist, dass die afrikanischen Staaten über Nacht den Hunger ausradieren könnten, wird ignoriert. Schließlich gibt es in der linken Denkweise wenig Raum für Eigenverantwortung. Damit will ich übrigens nicht bestreiten, dass westliche und auch chinesische Konzerne in der afrikanischen Rohstoffbranche mitmischen. Dem Westen hier die Hauptschuld zu geben und es auf die "der Westen beutet Afrika aus - Formel" herunterzubrechen, greift allerdings schlicht zu kurz.
Weiterhin wird eine Politik der völligen Grenzenlosigkeit angepriesen. Alle Grenzen egal ob eine Elite-Uni, eine Studentenverbindung oder eine Staatsgrenze wird als diskriminierend abgelehnt. Grenzen sind schlecht und müssen überwunden werden.
Dazu gibt es eine extrem selektive Verwendung des Universalismus (wem der Begriff nichts sagt: https://uni.de/redaktion/menschenrechte ... lativismus ). Man glaubt an die eine absolute Wahrheit tritt aber in der Forderung diese umzusetzen nur gegenüber den Vertretern der eigenen Kultur auf. Beispielsweise erkennt der Zentralrat der Muslime die Menschenrechte nur eingeschränkt an, was keinen Linken juckt. Wenn das eine eine Organisation täte, die ihren kulturellen Ursprung in Deutschland hat, würden die Linken hohldrehen.
Dann wird wirtschaftlichen Fragen eine viel zu große Bedeutung zugemessen. Es wird behauptet, man muss dem Mensch nur seine Existenzängste und materielle Not nehmen und es kommt das Gute in ihm zum Vorschein. Schon Marx hat Religion als Opium des Volkes ausgewiesen. Die wirtschaftlich armen Menschen konsumieren geistiges Opium als Schmerzmittel, um ihrem materliellen Leid zu umgehen. Verbessert man die wirtschaftliche Situation verschwindet auch die Religion. Genau so glaubt man auch religiös indoktrinierte Flüchtlinge "umpolen" zu können. Einfach einen ordentlichen Lohn und Sozialleistungen und schon sind sie tolerant und weltoffen.
Das ist naiv.
Die Linken haben viel Positives bewirkt. Vom Deutschland der 50er in dem der Ehemann ein Züchtigungsrecht gegenüber der Frau hatte, zum heutigen Deutschland war es ein langer Weg, der ganz wesentlich durch die Linken ermögliicht wurde. Inzwischen ist der Bogen allerdings erstens überspannt und zweitens hat sich die Welt verändert und es braucht heute andere Antworten als vor 50 Jahren.
Es erstarkt in der ganzen westlichen Welt von Australien über Nordamerika nach Europa eine Protestgeneration, die Gehör und stärkere demokratische Einbindung des Wahlvolkes fordert und die eigene Kultur wieder als etwas Bewahrenswertes begreift. Sie ist auch konsequenter in der Verwendung des Universalismus. Die Toleranz bis hin zur Selbstaufgabe wird abgelehnt. Es wird eher positiv als normativ gedacht.