ESBG-Tagung, oder "wünsch Dir was"!!!

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Ronny(etc)
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Beitrag von Ronny(etc) »

Possenspiel Ligentagung – das Sommertheater beginnt erst richtig
Rubrik: Liga-News
Datum: 25.05.2003 - 00:01 Uhr

Seit gestern tagten die Vertreter der ESBG-Vereine (2.Bundesliga und Oberliga) in München, um über die Ligenzusammensetzung in der kommenden Saison zu entscheiden. Nach langen zähen Verhandlungen ist wieder einmal klar, dass nichts klar ist! Das alljährliche Possenspiel im deutschen Eishockey geht also in die nächste Runde...
Einzig fixe Entscheidung war, dass die 2.Bundesliga im kommenden Jahr mit 14 Vereinen an den Start geht. Wer das neben den sportlich qualifizierten Vereinen sein wird, ist unklar. Bad Tölz erhielt überraschend doch die Lizenz und wohl auch Schwenningen wurde eine Hintertür offen gehalten. Die Frage der Reihenfolge der Nachrücker (Bremerhaven, Weißwasser, Dresden) diskutierte man kontrovers – eine endgültige Entscheidung darüber soll ein ordentliches Gericht treffen. Das Sommertheater hat wieder einmal erst begonnen! Wie gut, dass der ETC durch den Erfolg in den Play-Downs in dieser Hinsicht absolute Planungssicherheit hat... (tp)
Quelle: u.a. http://www.es-weisswasser.de

Bericht: etconline.de
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Die Entscheidung zugunsten von Schwenningen war eher eine Ueberraschung als die Entscheidung für Bad Tölz:
Für Schwenningen mussten 75 Prozent der Gesellschafter stimmen, was aber in einer anderen Form umgangen wurde.

Für Tölz mussten im Gegensatz zu Schwenningen nur mehr als 25 Prozent stimmen.

Ob es tatsächlich zu einem Verfahren vor dem Schiedsgericht über die Reihenfolge der Nachrücker kommt, entscheidet sich erst nach dem Ende der Lizenzsierung:
Im Moment haben von den bis 15.05.2003 einzureichenden Lizenzverlaengerungen erst _4_ Mannschaften keine bis zum 30.05.2003 zu erfüllende Auflagen oder Bedingungen aufgebrummt bekommen (Weiden - 2. Bundesliga, Dresden, Füssen und Ravensburg Oberliga).
Noch keine Lizenz haben bislang, da es sich um "neue" Lizenzen handelt:
Heilbronn, Bietigheim, Geretsried, Berlin, Essen, München und Stuttgart.

Genauso wie über die Vorrundengruppeneinteilung in der ESBG-Oberliga erst nach dem Lizenzverfahren geredet wird.

Frage an die "Insider" vom Augsburger EV:
Würde der AEV in die Oberliga nachrücken, wenn keiner nachrücken will und eine Mannschaft noch benötigt wird ??
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Beitrag von Andi Klundt #5 »

Augsburg isr 1.Nachrücker!!!
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

@Andi Klundt #5

leider nicht richtig:

Der AEV dürfte als sportlicher Absteiger erst dann nachrücken, wenn keiner der weiteren sportlich qualifizierten Mannschaften aus der RL NRW, der RL Nord, der RL Ost, der Qualifikationsrunde der Baden-Würtemberg-Liga und der Bayernliga nicht nachrücken wollen oder (im Fall von Starbulls Rosenheim als 3. der Bayernliga wohl eher) von Seiten des Landesverbandes aus nicht nachrücken dürfen.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Am besten gefallen mir wieder mal unsere Freunde aus Österreich: Die haben einen Fanclub-Vorsitzenden geschickt! Angeblich, weil sie ja eh ihre Zukunft in der DEL planen - die ESBG interessiert da natürlich nur noch am Rande.


Bin dafür, daß nächstens Sir Eric, Bene und Su die Geschäfte des AEV leiten ...
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Im Moment schaugt's für die 2. BL:
- Weiden _und_ Wolfsburg bestätigen die 2. BL-Lizenz ohne Auflagen
- Landshut soll nur Rückfragen beantworten müssen,
- Nauheim, Bietigheim, Crimmtischau, Duisburg, Kaufbeuren, Regensburg, Straubing ham meines Wissens noch gar nichts zum Thema Lizenz geschrieben,
- Tölz (neuer Trainer: Rothkirch - 02/03 Geretsried) Lizenz mit Auflagen
- offen: Heilbronn (Auslagerung) und Schwenningen (Gläubigerversammlung soll inzwischen den Vorschlag für den Insolvenzplan positiv aufgenommen haben)

zur OL:
ohne Auflagen bei Bayreuth, Dresden (GmbH), Füssen, Klostersee, Ravensburg, Mightsdogs Eishockey GmbH, Weiswasser (Gmbh)
noch offen bei Essen, Berlin, München, Stuttgart, Geretsried, Amberg und KEV Hannover
mit Auflagen bei Hassfurt und Ulm
noch nichts neues bei Bremerhaven, Hoechstadt, Kempten Eisbären GmbH, Miesbach, Neuwied, Peiting, Selb
noch unbekannt der Stand bei Memmingen (-> dort ist der vorläufige Geschäftsführer der neuen GmbH i.G. Bernhard Stüwe praktisch entlassen worden)
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Beitrag von Urmel1974 »

" hat geschrieben:Am besten gefallen mir wieder mal unsere Freunde aus Österreich: Die haben einen Fanclub-Vorsitzenden geschickt! Angeblich, weil sie ja eh ihre Zukunft in der DEL planen - die ESBG interessiert da natürlich nur noch am Rande.


Ich konnte mir gestern ein Schmunzeln auch nicht verkneifen.
@ Riessersee: *sing* Ihr seid nur lächerlich *sings*
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Es ist jetzt definitiv: Der TuS Geretsried zieht sich aus der ESBG-Oberliga zurück und spielt mit der 1b als erste Mannschaft in der Bayernliga weiter. ( mehr -> http://www.riverrats-online.de und dort insbesondere das Forum )
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Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Oberliga:
ERC Selb - Lizenz ohne Auflagen -> von http://www.selber-woelfe.de

zu Augsburg:
Siehe Thread "Augsburger Allgemeine vom 29.05.2003" hier im Themenbereich die Aussage vom AEV-Präsident hatte ich überlesen.
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Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

zu Amberg:
Der ERSC Amberg scheint sich auf der ESBG-Gesellschafterversammlung am 24.05.2003 eine Ausnahmegenehmigung für die Auslagerung der ersten Mannschaft beantragt und bekommen zu haben.
Nach einer Mitteilung auf http://www.ersc-amberg.de der Vorstandschaft des ERSC Amberg wird der Spielbetrieb auf eine
Wild Lions Eishockey GbR ausgelagert.
Der ERSC Amberg will sich auf den Nachwuchs konzentrieren (eine 1b gibt es schon sicher seit 2002/03 nicht mehr)

Nach § 2 der DEB-Satzung (siehe http://www.deb-online.de unter Satzung ) kann aber nur ein Stammverein, der einen genehmigten Kooperationsvetrag mit einer Kapitalgesellschaft hat, ordentliches Mitglied des DEB werden _und_ nach § 3 der DEB-Satzung erlischt die Mitgliedschaft im DEB für den ERSC Amberg, wenn der Verein nicht mehr den Spielbetrieb übernimmt.

Über die tatsächliche Lizenzensierung für die neue GbR soll erst in den nächsten 14 Tagen eine erste Entscheidung fallen.

zu Memmingen:
Aus Memmingen habe ich erfahren, dass
- die Ursache für die Insolvenzanmeldung die Steigerung des Schuldenstands auf 150.000 EUR im Vergleich zur Vorsaison ist (Zuschauerrückgang, DK-Verkaufrückgang und Kioskeinnahmenrückgang von insgesamt knappen 68.000 EUR sollen Hauptgründe gewesen sein.)
- die neue Memminger Wölfe GmbH i.G. praktisch nur im Innenverhältnis den Spielbetrieb übernehmen soll - nicht aber nach aussen hin, denn die Lizenz soll weiterhin nur der EHC Memmingen e.V. beantragen -> Auch hier scheint eine Ausnahmegenehmigung von der ESBG-Satzung noch nötig oder schon genehmigt worden sein, da im Falle einer offiziellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens die DEB-Mitgliedschaft des EHC Memmingen e.V. erlischt.[/b]
(In Kempten, wo die EAK vom selben Insolvenzverwalter noch betreut wird, und in Bad Nauheim ist die GmbH auch der ESBG-Gesellschafter ...)

- einen Lizenzantrag bräuchte der EHC Memmingen erst bis 30.06.2003 stellen. (Der Termin steht auch auf der offiziellen Seite so !!)
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Beitrag von Urmel1974 »

" hat geschrieben:zu
Nach einer Mitteilung auf http://www.ersc-amberg.de der Vorstandschaft des ERSC Amberg wird der Spielbetrieb auf eine
Wild Lions Eishockey GbR ausgelagert.


:shock: Mutig, mutig- wissen die aktuellen und potenziellen Gesellschafter, auf was für ein Abenteuer sie sich da möglicherweise einlassen? Sicherlich gibt es seit 29.01.2001 die mehr oder revolutionäre Grundsatzentscheidung des BGH zur Rechtsfähigkeit der nach außen hin auftretenden GbR, über deren tatsächliche Auswirkungen sich trefflich diskutieren und sicherlich auch streiten ließe. Letztlich ist die Gesellschafterstellung bei einer GbR nach wie vor eine wesentlich riskantere als die bei einer GmbH. Respekt an diejenigen, die dieses Risiko gehen wollen...
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Beitrag von Ronny(etc) »

@Wolfgang & Urmel:

Versteht Ihr eigentlich was Ihr da schreibt? Wieviele Semester Rechtswissenschaft muß ich studieren um das auch zu verstehen :wink: ?
Urmel1974
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Beitrag von Urmel1974 »

@ Ronny: Wenn ich mich auf irgendwelche juristischen Aspekte beziehe, sind es immer solche, von denen ich selbst etwas verstehe oder zu verstehen glaube. :D
Hier mal auf Deutsch: Bei einer GbR kann man viel leichter in Haftung genommen werden, wenn alles den Bach heruntergeht. Bei einer GmbH hingegen ist die Haftung, die man hat, auf die eigene Einlage beim Stammkapital der Gesellschaft (mindestens 25.000 Euro muss das Stammkapital einer Gesellschaft betragen) beschränkt. Also: Bei einer GmbH kann man eigentlich nur das Geld verlieren, das man selbst eingebracht hat. Bei der GbR hingegen kann es alles andere als spaßig werden...
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

@Ronny

GbR ist z.b. eine Lottogemeinschaft
oder zwei Leute, die zusammen ein Geschäft führen.

Wenn´s schief läuft, hafter jeder mit seinem kompletten Vermögen (wie Urmel auch schrieb) - bei einer Kapitalgesellschaft (KG,oder GmbH) haftet grds. man nur mit der Einlage - bei der AG nur mit den gezahlten Beträgen für die Aktien.

Verständlicher ??

BTW: Im Gegensatz zum Urmel habe ich nicht Rechtswissenschaften studiert - ich bin nur "Halbjurist" :wink:

@all

- Der Vizemeister aus NRW Ratinger Icealiens 97 will _sicher_ nicht nachrücken (Info kommt von der Geschäftstelle).
- Ob der Mannheimer ERC Spielbetriebs e.V. als 2. der Qualirunde innerhalb der Baden-Wuertemberg-Liga nachrücken will oder könnte, hängt wohl ab, ob die Jungadler Mannheim sich finanziell engagieren. Hier könnte sich vielleicht etwas nach der HV geben (-> Info kommt von den Betreuern der jetzt inoffiziellen Seite http://www.merc-eishockey.de - die offizielle ist http://www.merc.de )
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Beitrag von Urmel1974 »

" hat geschrieben:
Wenn´s schief läuft, hafter jeder mit seinem kompletten Vermögen (wie Urmel auch schrieb) - bei einer Kapitalgesellschaft (KG,oder GmbH) haftet grds. man nur mit der Einlage - bei der AG nur mit den gezahlten Beträgen für die Aktien.

Verständlicher ??

BTW: Im Gegensatz zum Urmel habe ich nicht Rechtswissenschaften studiert - ich bin nur "Halbjurist" :wink:



*klugscheiß*: Dass man bei der AG nur mit den gezahlten Beiträgen für die Aktien hafte, kann man m.E. so nicht stehen lassen, bzw. ist es etwas irreführend. Der Nominalwert der Beteiligung durch eine Aktie steht nämlich nicht 1:1 zum Aktienkurs oder in einem statischen Verhältnis. Man kann es nur so sagen, dass die nominale Beteiligung am Kapital der Firma flöten gehen kann.

Außerden, Wolfgang: Für Laien sind auch "Halbjuristen" schlimm genug :wink: :lol: :lol:
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

@Urmel

hast ja recht :wink: :wink:

@all

nachfolgend ein Artikel der Nordsee-Zeitung herauskopiert aus der Internetseite für die REV Bremerhaven SpielbetriebsgmbH ( http://www.rev-bremerhaven.de ) - ich hebe nur ein paar Sachen hervor:
Artikel der NORDSEE ZEITUNG Bremerhaven vom 03. Juni 2003
Redaktionsmitglied Michael Olenik

Bremerhaven. Die Eishockey-Betriebsgesellschaft (ESBG), der Dachverband der 2. Bundesliga und der Oberliga, treibt den EC Bad Tölz bewusst in den Ruin, um den Verbleib des REV Bremerhaven in der 2. Liga zu verhindern. Dabei schreckt der Verband nicht einmal vor Mitteln zurück, die an Nötigung grenzen. REV-Geschäftsführer Hans-Werner Busch will nun das gesamte Lizensierungsverfahren der ESBG anfechten und juristisch gegen den Dachverband vorgehen (siehe nebenstehendes Interview).

Gestern begutachtete der ESBG-Aufsichtsrat die nachgebesserten Wirtschaftlichkeitsstudien der Zweitligisten. Darunter waren auch die Studien aus Bad Tölz und des SC Riessersee. Die Tölzer hatten zur Sitzung ein Fax geschickt in dem der insolvente Verein verkündete, nicht in der 2. Liga, sondern nur in der Oberliga antreten zu wollen. Der ESBG-Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Harnos wies dieses Fax zurück und stellte Tölz vor die Wahl: Entweder der EC Bad Tölz besteht auf dem Fax und wird in die Landesliga verbannt, oder das Fax wird ignoriert, man lässt die Sache auf sich beruhen und Bad Tölz tritt in der 2. Bundesliga an.

ESBG-Geschäftsführer Helmut Bauer bestätigte, dass das Fax eingegangen sei. „Wunschdenken ist bei uns nicht möglich“, so Bauer. „Die Tölzer können es sich die Liga nicht aussuchen. Wenn sie in der ESBG bleiben wollen, dann müssen sie in der Liga antreten,. für die sie sich sportlich qualifiziert haben. Und das ist die 2. Bundesliga.“

Danach verhängte die ESBG eine Nachrichtensperre und war für niemanden mehr zu sprechen. Der EC Bad Tölz, der in der vergangenen Saison Insolvenz anmelden musste, entgegen der Absichtserklärungen aber in der ESBG bleiben durfte, hatte zuletzt oft verkündet, einen Neuanfang in der Oberliga wagen zu wollen. Die 2. Liga sei nicht zu finanzieren, hieß es. Die Tölzer planten nun mit einen Mini-Etat in Höhe von rund 300 000 Euro und verpflichteten nur ein Drittel professionelle Eishockey-Spieler. Davon wollte der REV profitieren, der sich als erster Nachrücker in die 2. Bundesliga sieht. Doch um das Chaos perfekt zu machen, ist auch das noch nicht geklärt. Die Bremerhavener und der ESC Dresden müssen sich um das Recht des ersten Aufsteigers streiten, weil der ESBG-Sportausschuss eigenmächtig die Statuten verändert hatte (die NORDSEE-ZEITUNG berichtete).

Der REV und Dresden wollen nun das Sportgericht anrufen, um das zu klären. Das scheint den ESBG-Verantwortlichen sehr peinlich zu sein. Schon nach der ESBG-Gesellschaftertagung hatte Bauer erklärt: „Wenn Schwenningen die Auflagen erfüllt und auch der EC Bad Tölz die Voraussetzungen für die zweithöchste Spielklasse schaffen kann, dann wäre die Sollstärke 14 erreicht. Das wäre für uns die eleganteste Lösung, weil sich dann die Nachrückerfrage erledigt hätte.“ So lenkt man von eigenen Fehlern ab. Die Eishockey-Manager des EC Bad Tölz kamen gestern Abend zu einer Krisensitzung zusammen, denn in die Landesliga wollten sie sich nicht abschieben lassen. Der Club, der mit Hans Rothkirch einen Oberligafachmann verpflichtet hat, entschied sich kurzfristig, in der 2. Liga anzutreten. Der Etat und der Kader bleiben wie geplant. Der Tölzer Geschäftsführer Franz Demmel sagte gestern Abend dazu: „Uns ist klar, dass wir unseren Zuschauern zweistellige Heimniederlagen zumuten müssen. Aber das ist immer noch besser, als in die Landesliga zu müssen. Wir stehen praktisch schon vor der Saison als Absteiger fest und werden uns dann ein Jahr später in der Oberliga sanieren. Es tut mir Leid für unsere Fans, aber es ist der Wille der ESBG und dem müssen wir uns beugen.“

Der Eishockey-Sport wird somit zur Farce. Es ist nicht einmal klar, ob der EC Bad Tölz auch mit einem zehnfach geringeren Etat als die Spitzenclubs wirtschaftlich überleben kann, denn nun stehen hohe Fahrtkosten an. Wozu, fragt man sich da, gibt es im Eishockey überhaupt eine Wirtschaftlichkeitsprüfung?

Der Clou aber ist, dass die ESBG auch dem SC Riessersee die Türen zur 2. Liga weit offen hält. Den Garmischern war es nicht gelungen, zum Stichtag 30. Mai ein komplettes Wirtschaftlichkeitsgutachten vorzulegen. Es sollen rund 200 000 Euro im Etat fehlen. Riessersee bekam gestern vom ESBG-Aufsichtsrat eine weitere Chance bis zum 15. Juni. Für mögliche Nachrücker ist es bis zu diesem Termin unmöglich, vernünftig zu planen.


„Vertuscht, taktiert und paktiert“
REV-Geschäftsführer Busch: Hauch von Palermo


Bremerhaven. Der REV Bremerhaven ist Leidtragender des Zwangs-Klasenerhalts des EC Bad Tölz. Die ESBG will alle Türen für einen Verbleib der „Pinguins“ in der 2. Bundesliga zuschlagen. Unser Redaktionsmitglied Michael Olenik hat REV-Geschäftsführer Hans-Werner Busch zur Lage befragt. Frage: Es ist offensichtlich, dass die ESBG keine Mittel scheut, um den REV endgültig aus der 2. Liga zu verbannen. Wie schätzen Sie das Verhalten des Verbandes ein?

Busch: Die ESBG wurde zur dauerhaften Stärkung der wirtschaftlichen Strukturen der Vereine gegründet. Sinn war die Schaffung von umfangreichen und nachvollziehbaren Lizensierungsverfahren. Seit mindestens zwei Wochen steht für uns fest, dass dieser Zweck ins Unerträgliche verdreht wird. Ein Geschäftsführer Bauer, der einzig und ausschließlich den Interessen der Gesellschafter - sprich den Vereinen - verpflichtet sein soll, tritt seine Aufgaben mit Füßen.

Frage: Bad Tölz will nicht, muss aber in der 2. Liga antreten. Was sagen Sie dazu?

Busch: Bad Tölz hat durch seinen Insolvenzverwalter auf der ESBG-Gesellschafterversammlung erklärt, dass man weder spielerisch noch finanziell in der Lage sei, in der 2. Liga zu spielen. Bad Tölz hat ausdrücklich darum gebeten, in der Oberliga antreten zu dürfen. Der vorgelegte Etat entspricht so gut wie nicht den Anforderungen der 2. Liga. Ein weiterer Verein hat nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten normalerweise ebenfalls keine Chance, ein Lizensierungsverfahren zu überstehen, und erhält dennoch die Chance, in der 2. Liga zu bleiben. Ich habe den Eindruck, dass hier verschwiegen, vertuscht, paktiert und taktiert wird, wie ich es noch nie in meiner langen Tätigkeit als Sportfunktionär erlebt habe. Herr Bauer vertritt alles andere als die Interessen seiner Geslelschaft. Wie DEB-Vizepräsident Uwe Harnos diese Machenschaften unterstützt, ist geschmacklos. Und vor allen Dingen, in welcher perfiden und unmoralischen Konsequenz das geschieht, hat für mich einen Hauch von Palermo.

Frage: Was wollen sie gegen diese Strukturen unternehmen?

Busch: Nach eingehender Beratung mit unserem Rechtsbeistand werden wir nun das gesamte Lizensierungsverfahren der ESBG in Frage stellen und wir erwägen, es juristisch anzufechten. Das hat nichts mit unserem sportlichen Abstieg zu tun, zu dem wir stehen, sondern schlicht und ergreifend mit der skandalösen Vorgehensweise der ESBG-Geschäftsführung. Wir werden uns auch überlegen, Schadensersatzforderungen gegen die ESBG zu stellen.

Frage: Was ist Ihrer Meinung der Hintergrund dieser ESBG-Maßnahmen?

Busch: Zum einen ist es ja offensichtlich so, dass die Süd-Vereine die weiten Reisen nach Bremerhaven scheuen. Dann müsste die ESBG die Nachrückerfrage klären, sollte Bad Tölz zurückgestuft werden. Die ESBG-Funktionäre wollen sich da natürlich keine Fehler nachweisen lassen müssen. Der dritte Punkt ist, dass man gern wieder die Oberliga in Nord und Süd teilen würde. das geht aber nur, wenn auch der REV dort spielen würde. Wir sollen also das Bauernopfer der ESBG sein, aber das wird diesen zweifelhaften Herrschaften nicht gelingen.

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Beitrag von Urmel1974 »

Nachdem ich mir mittlerweile die neue Eishockey News durchgelesen habe, kann man einfach nur den Kopf schütteln: Im deutschen Eishockey sind seit Jahr und Tag wohl häufig Dilettanten am Werk. Da werden wichtige Vertragswerke in zentralen Punkten stümpferhaft zu Papier gebracht, da gibt es zwar mitunter guten Willen, nur an der Umsetzung hapert es, da werden alte Rivalitäten ausgefochten usw. Wirklich schade, dass Eishockey oft von den Verantwortlichen her zum Dilettantenstadel gemacht wird. Dass es sportliche Absteiger, die sich jetzt zur Wehr setzen wollen, wenn es um die Frage eventuellen Nachrückens geht, ist einfach nur noch nachvollziehbar, wenn eigentlich keiner genaues weiß bzw. oft schlichtweg unnötige formale Fehler gemacht worden sind.
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Beitrag von Ronny(etc) »

@Urmel & Wolfgang:

Wenn ich immer fleißig Eure Postings lese, schaffe ich es auch ohne größere Studien zum Manager. Unfähig bin ich nämlich auch :lol: :wink: !
Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Berlin Capitals Eishockeyverein Lizenz ohne Auflagen
Quelle: http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/sport/story608212.html (bekomen über das inoffizielles Preussenforum von FunTaMango).

Pressmitteilung der EHC "Lausitzer Fuechse" SpielbetriebsgmbH aus Weißwasser zum Thema Lizensierung/Bremerhaven von http://www.esw-online.de
Die offizielle Pressemitteilung lautet:

Lausitzer Füchse planen zunächst für die Oberliga

Weißwasser und Bremerhaven werden per Gericht Lizenzierungsverfahren der ESBG prüfen lassen

In Anbetracht der weiter ungeklärten Ligenzugehörigkeit des EHC Lausitzer Füchse, laufen die Planungen jetzt in Richtung Oberliga. Mit zahlreichen Spielern aus dem vergangenen Zweitligakader ist bereits gesprochen worden. So werden Leistungsträger wie Torwart Itämies, Kapitän Rohrbach und Stürmer Sekera den Weißwasseraner Füchsen auch in der Oberliga treu bleiben. Ziel für kommende Saison ist das Mitspielen um den Aufstieg in die 2. Liga.

Ungeachtet dessen, haben sich die beiden sportlichen Absteiger Bremerhaven und Weißwasser dazu entschlossen, die Lizenzierung durch die Eishockeyspielbetriebsgesellschaft (ESBG) überprüfen lassen. Dabei geht es insbesondere, um die Erteilung einer Zweitligalizenz für Bad Tölz (obwohl sie freiwillig in die Oberliga wollen, ihnen dies aber untersagt wurde) und der Fristverlängerung für den SC Riessersee (weil bis zum 30.5 immer noch nicht alle Lizenzunterlagen vollständig waren).

Da mit einem Ergebnis dieser Überprüfung nicht vor Anfang Juli gerechnet wird, sehen die Lausitzer Füchse momentan keine andere Möglichkeit, als für die Oberliga zu planen. Sollte sich für Weißwasser aber die Möglichkeit ergeben, für Bad Tölz oder Riessersee in die 2. Liga nachzurücken, werden die Füchse dieses Recht auch wahrnehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Friebel
Pressesprecher Lausitzer Füchse


Auch Dresden soll laut der Fanseite http://www.eisloewen.de sich einer Klage von Bremerhaven anschliessen wollen.
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Korrektur: In Dresden will die Präsidentin des ESC Dresden Eissport e.V. (der Verein ist mit 600.000 EUR verschuldet - noch weitere 300.000 EUR drohen aus einem laufenden Prozess ...), daß sich die Geschäftsführung der GmbH, die die ESBG-Gesellschafterin ist, anschliesst.
Quelle für Dresden war weder http://www.eislowen.com _noch_ http://www.eisloewen.de sondern ein Artikel in der Dresdener Zeitung - nachlesbar auf http://www.eishockeyzentrum.de ...

erfreulicheres aus Kempten:
Kempten Eisbären GmbH - Oberligalizenz erhalten ( http://www.ea-kempten.de)

In einem Artikel (ich glaube EN war's) wird in den Raum gestellt, daß der DEB-Präsident wegen Starbulls Rosenheim Verhandlungen mit dem BEV aufgenommen hat oder aufnehmen soll.
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