Eishockey NEWS vom 30.03.04
Verfasst: 30.03.2004 11:32
[size=18px]Hoffnungsträger heißt Bruno Marazzi: Schweizer Bauherr stellt Pläne vor[/size]
14.000 Mann-Halle geplant – Wren noch immer in Wien
Nach Jean-Francois Labbe haben die Panther einen zweiten Hoffnungsträger: Bruno Marazzi. Allerdings wird der Herr für die Panther weder verteidigen noch stürmen, sondern vielleicht bauen. Und zwar eine 14.000 Zuschauer fassende, kreisrunde, gläserne Multifunktionsarena in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Zwar wurden in Augsburg mittlerweile so viele Hallenneubaupläne diskutiert und anschließend wieder verworfen, dass man sich inzwischen mit einem längerfristigen Verbleib im offenen Curt-Frenzel-Stadion abgefunden hatte, doch Marazzi scheint ernst zu machen.14.000 Mann-Halle geplant – Wren noch immer in Wien
Am Donnerstag stellte der Schweizer dem Stadtrat im Augsburger Rathaus seine Pläne für das einen dreistelligen Millionenbeitrag kostende "EuroPolis" vor, einer 8,5 Hektar großen Stadt in der Stadt, zentral gelegen, problemlos erreichbar, ausgestattet mit Bürokomplex, Hotel Ladenpassage mit Gastronomiebetrieben, Konferenz- und Einkaufszentrum, großzügigen Grünanlagen, einem Wohnquartier mit Seniorenresidenz, Fitnesszentrum und internationalen Sport-College als erster Europa-Niederlassung des kanadischen Athol Murry College of Notre Dame, wofür sogar bereits ein Vorvertrag abgeschlossen wurde.All diese Unternehmungen sollen dazu beitragen, die Arena zu finanzieren, zu der auch eine Trainingshalle mit 650 Plätzen gehören soll.
Firmeninhaber Bruno Marazzi will deshalb direkt ins Zentrum, weil "die Römer das Colloseum ja auch mitten in der Stadt gebot haben". Doch wie bei allen bisherigen Hallenneubauprojekten in Augsburg fehlt auch jetzt noch ein ganz entscheidender Schritt: Die Immobiliengesellschaft der Bahn "aurelis real estate" muss ihre brachliegenden Ladehöfe zum Verkauf freigeben, bis 2008 könnte dann die Arena stehen.
Die Neue Zürcher Zeitung schrieb einst über Marazzi, den Baumeister der dritten Generation aus Signau im Emmental: "Die Emmentaler sind bekannt für ihre Beharrlichkeit, eine Qualität, die im Wankdorf im dichten Gestrüpp von Fallen von entscheidender Bedeutung war." Denn die Neuerrichtung des Wankdorfstadions in Bern, dem Ort, an dem Deutschland Fußball-Weltmeister wurde, läuft ebenso über Marazzi wie der St. Jakob-Park Basel. Ein persönliches Treffen zwischen dem Schweizer und Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl fand bereits statt, bei dem Marazzi akzeptable Nutzungsbedingungen in Aussicht gestellt hat. Abzuwarten bleibt, in wie weit er vorhat, sich auch in sportliche Belange einzumischen, wie er das beispielsweise bei den Fußballern der Young Boys Bern tat, die prompt in die Nationalliga A aufstiegen.
Das ist nun allerdings wirklich noch weit entfernte Zukunftsmusik, den Vorrang hat erst mal die Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison. Bob Wren verbrachte die gesamte Woche in Wien und war nicht erreichbar, wird allerdings in Kürze in Augsburg zurückerwartet. "Wenn er wirklich in Wien unterschreibt ist er selber schuld", so Manager Karl-Heinz Fliegauf, auf der anderen Seite würde er dort im Gegensatz zu einem Wechsel innerhalb der DEL wenigstens keine Tore gegen die Panther schießen.
Trainer Benoit Laorte meldet sich täglich von seinem Scouting-Trip durch Nordamerika, wird sich demnächst mit Francois Fortier treffen, um ihn zur Unterschrift bei den Panthern zu bewegen. "Ansonsten hat er schon ein paar Namen, die sonst keiner auf der List hat" freut sich Fliegauf, "denn klar ist ja auch: Die Dekorierten haben ihren Preis, und wir brauch en paar Unbekannte."
Am Rande der Bande:
Andrej Strakhov bestätigte gegenüber der Augsburger Allgemeinen, dass er in der nächsten Saison für die Frankfurt Lions stürmen wird.