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Wolfsburg nach Braunschweig???

Verfasst: 23.04.2004 00:18
von Tom
Wolfsburger Eishockey in Braunschweig?
Vorschlag: VW-Halle für fünf Millionen Euro umbauen

Von Ralph-Herbert Meyer und Thomas Kruse


BRAUNSCHWEIG. Ist das ein unmoralisches Angebot oder der Rettungsanker? Die Braunschweiger Volkswagen-Halle lässt prüfen, wie die Arena Eishockey-tauglich gemacht werden kann und will sich dem EHC Wolfsburg, Aufsteiger in die Deutsche Eishockey-Liga, als Spielstätte anbieten.

"Fünf Millionen Euro in die VW-Halle investieren, statt 50 Millionen Euro für einen Neubau in Wolfsburg ausgeben." So lautet die Idee von Uwe Birker, Geschäftsführer der Braunschweiger Stadthallen GmbH. Hintergrund: Eine neue Multifunktions-Halle in der Nachbarstadt würde ein mächtiger Konkurrent für die im Jahr 2000 eröffnete VW-Halle.

Das regionale Konzept der Braunschweiger Arena – für rund 14,3 Millionen Euro von den Sponsoren Volkswagen, Nord LB, Öffentliche und Borek finanziert – käme ins Wanken. Bereits jetzt sind im Jahr etwa 1 Million Euro kommunale Steuergelder als Zuschuss nötig. Die Überlegungen brächten auch dem Wolfsburger Eishockey-Klub Sicherheit. Denn noch ist unklar, wo der EHC seine Punktspiele von der Saison 2006 an austragen wird. Vom Verband hat der Klub lediglich eine Sondergenehmigung für ein Jahr erhalten.

Danach muss eine Arena her, die den DEL-Statuten entspricht. Die Finanzierungen für alle drei Lösungsvarianten von der Erweiterung des existierenden Eispalaste über den Neubau einer reinen Eishockey-Halle bis hin zu der Multifunktionshalle sind völlig offen.
EHC-Heimspiele in Braunschweig? „Ich glaube, ich spinne!”

(rau) Wolfsburgs Eishockey-Szene auf den Barrikaden! Der Chef der Braunschweiger Volkswagen-Halle bringt sein Objekt als Spielort für den DEL-Aufsteiger ins Gespräch. EHC-Vorsitzender Karl-Heinz Lorenz: „Ich glaube, ich spinne! „Man muss da spielen, wo man wohnt.“ Vize Rainer Schumacher: „Wir bleiben hier, man hat uns nicht umsonst hier die Unterstützung zugesagt.“

„Mit Verwunderung“, so Schumacher weiter, „haben wir solche Überlegungen zur Kenntnis genommen.“ Ihm ist der Hintergrund der Spekulationen klar: „Der Betreiber in Braunschweig hat wirtschaftliches Interesse.“ Angeblich sind für die VW-Halle schon jetzt eine Million Euro jährlich als städtischer Zuschuss nötig. „Lieber fünf Millionen in einen Umbau statt 50 Millionen Euro für einen Neubau in Wolfsburg ausgeben“, so die Idee von Uwe Birker, dem Geschäftsführer der Braunschweiger Stadthallen-GmbH in einer Braunschweiger Zeitung.

Wolfsburgs Bürgermeister und Sportausschuss-Vorsitzender Ingolf Viereck: „Wer soll denn in Braunschweig die notwendige Investition bezahlen?“ Fakt ist: Der Wolfsburger Eispalast ist zu klein. Für die DEL bekäme der EHC nur eine Ausnahmegenehmigung. Aber: Weder ein Neubau noch ein Umbau des Eispalastes würden 50 Millionen kosten. Das gilt nur für den geplanten Multidome. Und dessen Errichtung betreibt Wolfsburg schon lange – ganz unabhängig vom DEL-Aufstieg. Womöglich hat Braunschweig davor Angst…
Quelle: WAZ