Ex-Wirtschaftsminister Rexrodt gestorben

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Nightmare
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Ex-Wirtschaftsminister Rexrodt gestorben

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Berlin (dpa) - Der FDP-Politiker und Wirtschaftsminister im Kabinett Kohl, Günter Rexrodt, (62) ist tot. Sein überraschender Tod löste große Betroffenheit aus. Der seit längerer Zeit erkrankte Rexrodt wäre am 12. September 63 Jahre alt geworden.

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"Mit Erschütterung und tiefer Bestürzung haben wir soeben vom Tode unseres persönlichen Freundes und Kollegen Dr. Günter Rexrodt erfahren", sagte FDP-Chef Guido Westerwelle.

FDP-Ehrenvorsitzender Hans-Dietrich Genscher zeigte sich erschüttert über die Todesnachricht. Mit Rexrodt verlören die Liberalen eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten. "Ich verliere einen guten Kollegen und persönlichen Freund." Rexrodt habe sich durch Klarheit, Entschiedenheit und Verlässlichkeit ausgezeichnet.

Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende, Wolfgang Kubicki, hob hervor: "Trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten in der Sache steht fest, dass er viel für die FDP geleistet und ihr Bild in der Öffentlichkeit entscheidend mit geprägt hat."

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse äußerte sich ebenfalls betroffen. "Kollege Rexrodt war mir sehr sympathisch, ohne dass wir alle politischen Ansichten geteilt hätten", sagte Thierse im Nachrichtensender N24. "Er war ein streitlustiger Kollege - aber er war auch fair." Auch Handwerks-Präsident Dieter Philipp würdigte Rexrodt als "sehr fairen Gesprächspartner", der sich "konstruktiv und streitbar" für die Interessen des Mittelstandes eingesetzt habe.

Über die näheren Umstände seines Todes lagen zunächst keine Angaben vor. Rexrodt litt an einer Erkrankung im HNO-Bereich und war an den Stimmbändern operiert worden. Laut Westerwelle war die Behandlung der Krankheit erfolgreich verlaufen. Er sei auf dem Weg der Genesung gewesen.

Zuletzt hatte sich Rexrodt schon wieder auf die Parteiarbeit vorbereitet. Im Mai 1996 war Rexrodt schon einmal lebensgefährlich erkrankt, als er sich bei einer Südafrikareise eine Malaria Tropica zugezogen hatte.

Der liberale Spitzenpolitiker gehörte dem FDP-Präsidium an und war seit Mai 2001 Schatzmeister der Partei. Nach einer wechselvollen Karriere in Politik und Wirtschaft wurde der in Berlin geborene Rexrodt im Januar 1993 in der Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Wirtschaftsminister.

In dieser Position war er Nachfolger von Jürgen Möllemann (FDP), der später bei einem Fallschirmabsturz ums Lebens kam und als innerparteilicher Gegner Rexrodts galt. Er gehörte lange Jahre dem Bundestag und dem Berliner Abgeordnetenhaus an. In Berlin war er von 1985 bis 1989 Finanzsenator.
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