Augsburger Allgemeine, 23.08.04
Verfasst: 23.08.2004 06:53
Quelle: Augsburger Allgemeine vom 23. August 2004
[size=18px]Die Panther lassen die Fäuste fliegen[/size]
Boxeinlagen beim 2:2 gegen Ingolstadt - Torhüter Labbé kassiert Matchstrafe - Brown glänzt als zweifacher Torschütze
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako
Der Begriff Freundschaftsspiel ist den Eishockey-Spielern fremd. Das ist jedenfalls der Eindruck nach dem 2:2 (0:1, 1:1, , 1:0) zwischen den beiden DEL-Konkurrenten Augsburg und Ingolstadt. Insgesamt 182 Strafminuten inklusive zweier Matchstrafen sprechen eine deutliche Sprache. Beide Teams übten sich sich im Umgang mit schläger und Puck, wobei die Augsburger Panther zusätzlich ihre Schlagfertigkeit im Faustkampf überprüften. "Das hatte mit Eishockey nicht viel zu tun", lautete der Kommentar von Augsburg s Manager Karl-Heinz Fliegauf.
Die entscheidende Szene spielte sich in der 40. Spielminute ab. Der Ingolstädter Günter Oswald checkte den Augsburger Torhüter Jean-Francois Labbe. Im Eishockey ist zwar fast alles erlaubt; aber das nicht. Nicht der Torwart. Der ist heilig. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen auf dem Eis aus. Zunächst schnappte sich AEV-Angreifer Ronny Arendt den Übeltäter, der sich allerdings wie ein Igel einrollte und fallen ließ. "Ich kenne den Oswald. Das hat er mit Absicht gemacht", rechtfertigt sich Ronny der Rächer und fügt an: "Außerdem geht er mir schon seit langem auf den Zeiger."
Während Schiedsrichter Michael Langer die Box-Einlage aus sicherer Entfernung betrachtet und eifrig die Sünder notiert, müssen seine Assistenten die beiden Torhüter trennen. Denn Jimmy Waite kam den weiten Weg aus seinem Kasten auf die andere Seite, um sich mit Labbe zu messen - ebenfalls keine alltägliche Szene. Waite wollte die 2700 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion wohl unterhalten, denn beide Keeper verbindet ansonsten eine enge Freundschaft. Als sich alle Akteure scheinbar beruhigt haben, stürzt sich Labbe ebenfalls auf Günther Oswald. "Das war nicht der Job von Labbe. Die Angelegenheit hatte doch schon Arendt geklärt", sagt Trainer Benoit Laport, der von der Einlage nicht sonderlich begeistert ist: "Labbe ist bereits in Füssen zwei Mal angegangen worden und auch gegen Ingolstadt war das schon das zweite Mal. Trotzdem: In den Punktspielen muss er sich besser im Griff haben."
Denn die Einlage zog eine Matchstrafe für den 32-jährigen Frankokanadier nach sich. Das DEL-Sportgericht wird entscheiden, wie viele Spiele der Schlussmann aussetzen muss. Da zudem Kapitän Duanne Moeser den Ingolstädter Cameron Mann mit einer knallharten rechten Geraden (25.) aufs Eis schickte und auch sonst beide Mannschaften nach jeweils einwöchigem Trainingslager gereizt reagierten kam der AEV auf 59 Strafminuten (+10 für Arendt,+10 für Jakopin, +20 für Labbe). Die Gäste sammelten 53 Minuten (+10 für Polaczek, +20 für Oswald). "Beide Teams waren müde. Vielleicht war das der Grund, weshalb die Spieler so gereizt waren", sagte Benoit Laporte, während der ehemalige AEV-Stürmer und jetzige kaufmännische Leiter der Ingolstädter Panther Sven Zywitza dem Augsburger Keeper für die Punktspiele "ein bisschen Baldrian" verschreiben würde.
Die sportlichen Akzente setzten zunächst die Gäste, die nach Toren von Justin Harney (11.) und Jakub Ficenec (23.) mit 2:0 in Führung gingen. "Das Positive an der Partie war, dass wir nach dem Rückstand noch einmal zurück gekommen sind", gibt Karl-Heinz Fliegauf den Spielverlauf wieder. Neuzugang Marc Brown fälschte zunächste einen Schuss von Remi Royer zum 2:1 (27.) ins Netz und der Außenstürmer erzielte nach Vorarbeit von Shawn Carter auch das 2:2 (59.).
Nicht zufrieden war Benoit Laporte mit dem kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Langer, doch der AEV-Trainer räumt den Unparteiischen ebenfalls noch Vorbereitungszeit ein: "Sie müssen ja auch noch trainieren."
[size=18px]Die Panther lassen die Fäuste fliegen[/size]
Boxeinlagen beim 2:2 gegen Ingolstadt - Torhüter Labbé kassiert Matchstrafe - Brown glänzt als zweifacher Torschütze
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako
Der Begriff Freundschaftsspiel ist den Eishockey-Spielern fremd. Das ist jedenfalls der Eindruck nach dem 2:2 (0:1, 1:1, , 1:0) zwischen den beiden DEL-Konkurrenten Augsburg und Ingolstadt. Insgesamt 182 Strafminuten inklusive zweier Matchstrafen sprechen eine deutliche Sprache. Beide Teams übten sich sich im Umgang mit schläger und Puck, wobei die Augsburger Panther zusätzlich ihre Schlagfertigkeit im Faustkampf überprüften. "Das hatte mit Eishockey nicht viel zu tun", lautete der Kommentar von Augsburg s Manager Karl-Heinz Fliegauf.
Die entscheidende Szene spielte sich in der 40. Spielminute ab. Der Ingolstädter Günter Oswald checkte den Augsburger Torhüter Jean-Francois Labbe. Im Eishockey ist zwar fast alles erlaubt; aber das nicht. Nicht der Torwart. Der ist heilig. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen auf dem Eis aus. Zunächst schnappte sich AEV-Angreifer Ronny Arendt den Übeltäter, der sich allerdings wie ein Igel einrollte und fallen ließ. "Ich kenne den Oswald. Das hat er mit Absicht gemacht", rechtfertigt sich Ronny der Rächer und fügt an: "Außerdem geht er mir schon seit langem auf den Zeiger."
Während Schiedsrichter Michael Langer die Box-Einlage aus sicherer Entfernung betrachtet und eifrig die Sünder notiert, müssen seine Assistenten die beiden Torhüter trennen. Denn Jimmy Waite kam den weiten Weg aus seinem Kasten auf die andere Seite, um sich mit Labbe zu messen - ebenfalls keine alltägliche Szene. Waite wollte die 2700 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion wohl unterhalten, denn beide Keeper verbindet ansonsten eine enge Freundschaft. Als sich alle Akteure scheinbar beruhigt haben, stürzt sich Labbe ebenfalls auf Günther Oswald. "Das war nicht der Job von Labbe. Die Angelegenheit hatte doch schon Arendt geklärt", sagt Trainer Benoit Laport, der von der Einlage nicht sonderlich begeistert ist: "Labbe ist bereits in Füssen zwei Mal angegangen worden und auch gegen Ingolstadt war das schon das zweite Mal. Trotzdem: In den Punktspielen muss er sich besser im Griff haben."
Denn die Einlage zog eine Matchstrafe für den 32-jährigen Frankokanadier nach sich. Das DEL-Sportgericht wird entscheiden, wie viele Spiele der Schlussmann aussetzen muss. Da zudem Kapitän Duanne Moeser den Ingolstädter Cameron Mann mit einer knallharten rechten Geraden (25.) aufs Eis schickte und auch sonst beide Mannschaften nach jeweils einwöchigem Trainingslager gereizt reagierten kam der AEV auf 59 Strafminuten (+10 für Arendt,+10 für Jakopin, +20 für Labbe). Die Gäste sammelten 53 Minuten (+10 für Polaczek, +20 für Oswald). "Beide Teams waren müde. Vielleicht war das der Grund, weshalb die Spieler so gereizt waren", sagte Benoit Laporte, während der ehemalige AEV-Stürmer und jetzige kaufmännische Leiter der Ingolstädter Panther Sven Zywitza dem Augsburger Keeper für die Punktspiele "ein bisschen Baldrian" verschreiben würde.
Die sportlichen Akzente setzten zunächst die Gäste, die nach Toren von Justin Harney (11.) und Jakub Ficenec (23.) mit 2:0 in Führung gingen. "Das Positive an der Partie war, dass wir nach dem Rückstand noch einmal zurück gekommen sind", gibt Karl-Heinz Fliegauf den Spielverlauf wieder. Neuzugang Marc Brown fälschte zunächste einen Schuss von Remi Royer zum 2:1 (27.) ins Netz und der Außenstürmer erzielte nach Vorarbeit von Shawn Carter auch das 2:2 (59.).
Nicht zufrieden war Benoit Laporte mit dem kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Langer, doch der AEV-Trainer räumt den Unparteiischen ebenfalls noch Vorbereitungszeit ein: "Sie müssen ja auch noch trainieren."