Ingolstadt (sk/vk) Es war ein Termin der angenehmeren Art. Am vergangenen Montag trafen sich die Eishockey-Cracks der Ingolstädter Panther zum mittlerweile schon traditionellen Golfturnier mit den Sponsoren des ERC auf der Anlage bei der Spitzlmühle. Natürlich kam dabei der Spaß auf dem Platz ebensowenig zu kurz wie später am Abend auf der Abschlussparty im Clubheim. Für zwei ERC-Spieler hat die Feier allerdings ein Nachspiel.
Möglicherweise sogar vor Gericht. Jakub Ficenec und Jimmy Waite wurden auf dem Heimweg vom Golfplatz um kurz nach 1 Uhr in ihren Autos von einer Polizeistreife kontrolliert. Die beiden Panther-Spieler hatten auf der Feier offenbar zu tief ins Glas geschaut, was den Beamten laut Polizeibericht sofort aufgefallen war. Während Waite es bei einem Alcomattest auf 1,6 Promille brachte, war Ficenec dazu gar nicht mehr in der Lage.
Der sonst so "eisenharte" Verteidiger fiel bei der späteren Blutprobe auf der Wache sogar bewusstlos vom Stuhl. Vorsorglich wurde der Eishokey-Profi ins Klinikum gebracht, das er aber nach kurzer Zeit wieder verlassen konnte. Das Ergebnis der Blutprobe von Ficenec liegt erst in einer Woche vor.
Heinz Rindlbacher, Pressesprecher der Ingolstädter Polizeidirektion, bestätigte gestern auf Anfrage des DK den Vorfall. "Eine Streifenbesatzung war von einem Taxifahrer alarmiert worden, der Probleme mit einem Fahrgast hatte. Als die Kollegen vor Ort waren hatte sich die Lage dann allerdings geklärt. Der Gast war verschwunden", sagte Rindlbacher. Im diesem Moment seien gerade die beiden ERC-Spieler vorbeigefahren und in die Kontrolle geraten. Wenige Tage vor dem Start in die neue Eishockey-Saison kommt den Verantwortlichen der Panther dieser Ausrutscher der beiden Führungsspieler äußerst ungelegen. "Es wird eine interne Geldstrafe geben. Ansonsten müssen wir uns zunächst über den genauen Sachverhalt informieren", sagte Panther-Boss Jürgen Arnold unserer Zeitung. Laut Staatsanwaltschaft müssen die beiden Alkoholsünder mit einem Führerscheinentzug von bis zu 12 Monaten rechnen. Dazu kommt eine Geldstrafe, die sich am Verdienst der beiden Profis orientiert.
Auch der Sportmanager des ERC, Stefan Wagner, bestätigte den Vorfall: "Wir haben mit den Spielern, gesprochen und sie haben ihre Dummheit eingesehen. Die beiden haben sich vor Trainer Ron Kennedy und der Mannschaft für ihr Verhalten entschuldigt." Bis auf die interne Geldstrafe müssen die beiden Spieler von Seiten des Klubs keine Konsequenzen befürchten: "Wir stehen selbstverständlich weiterhin zu ihnen."
Dass es sich bei dem Weg, auf dem Waite und Ficenec in eine Kontrolle geraten sind, um einen Privatweg handelt, spielt für die Vorgehensweise der Polizei übrigens keine Rolle. "Es muss deutlich erkennbar sein, dass es sich um einen Privatweg handelt. Dazu gehört zum Beispiel eine Schranke oder eine Kontrollstelle, die die Fahrer passieren müssen", erklärte Rindlbacher. Dies alles sei im Fall von Waite und Ficenec nicht gegeben.
Quelle: Donaukurier (16.Sept.04)
