" hat geschrieben:Der Bundespräsident wurde von der parlamentarischen Opposition als solcher installiert, um ein bißchen Wahlkampf in ihrem Sinne zu machen. Das macht er nun auch.
Inhaltlich hat der gute Mann mit seiner Rede eigentlich nur unter Beweis gestellt, daß man, wenn man eine Karriere als Politiker einschlägt, es gerade als Volltrottel ziemlich weit bringen kann.
Also unser Staatsoberhaupt als Volltrottel zu bezeichnen find ich weder
passend noch überhaupt zutreffend. Einfach totaler Schwachfug. Denn
wenn man Politikern Unfähigkeit vorwerfen will, dann würden sich da
doch einige andere Beispiele viel dringender anbieten, oder nahezu
aufdrängen.
Natürlich bemängelt er die Zustände in Deutschland zur Zeit, und dass
sich die Regierung dadurch besonders angegriffen fühlt ist auch normal.
Sie hat ja auch die Regierungsverantwortung inne. Ich finde seine Kritik
aber immernoch sehr sachlich, und vor allem nimmt er auch die
Oppositionsparteien nicht aus.
Horst Köhler mischt sich aktiv ins politische Geschehen ein, ich finde das nahezu erfrischend und belebend. Natürlich werden dabei gewisse
Grenzen überschritten, allerdings wusste jeder, der Horst Köhler kannte,
dass er das auch tun würde. Er hat ja nichts anderes angekündigt,
und wie gesagt, ich finde es sogar gut, denn das Amt des Bundespräsidenten ist im Jahr 2005 nichtmehr das selbe wie im Jahre
1949. Die Voraussetzungen sind einfach anders, Deutschland ist souveräner, demokratisch gefestigt und ein politisch engagierter und ins
Tagesgeschehen involvierter Bundespräsident kann unserem Deutschland
nicht schaden.
Ich würde mir sogar wünschen, dass dieser Präsident beide Seiten aus den
politischen Grabenkämpfen zieht, abwatscht, und an ihre gemeinsame
Verantwortung erinnert. Was derzeit im Parlament geboten wird, ähnelt
meist eher einem Streit unter Vorschulkindern.
PS: Sag mal Skopintsev, kann es sein, dass du zu einer recht einseitigen
Sichtweise neigst? Das erinnert irgendwie stark an "die größte Boulevard-
zeitung Europas", nur die politische Richtung scheint anders zu sein.