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Verfasst: 16.06.2005 14:30
von Beschläunigér
[size=18px]Volksbegehren gegen das G8 in Bayern[/size]




Seit Anfang dieser Woche läuft die zweiwöchige Eintragungsfrist zum Volksbegehren für die Wiedereinstellung des achtjährigen Gymnasiums in Bayern. Unterschreiben könnt ihr im Rathaus eurer jeweiligen Gemeindeverwaltung. 10% der Unterschriften aller Wahlberechtigten Bayern sind nötig, um eine Volksabstimmung herbeizuführen.


Ich möchte dazu aufrufen, diese Möglichkeit wahrzunehmen! Das vor 2 Jahren eingeführte G8 ist schlicht und einfach Unfug. Man hat einfach panikartig auf die schlechten PISA-Ergebnisse reagiert. Eine bessere Ausbildung wird meiner Meinung nach durch das G8 jedoch nicht gewähleistet. Die Gymnasiasten haben seither bis zu dreimal wöchentlich Nachmittagsunterricht (und das nicht zu knapp!) und dadurch kaum noch Freizeit, um wichtigen privaten Aktivitäten wie Sport, Musizieren o.ä. nachzugehen. Daraus resultieren grosse gesellschaftliche Probleme! Sportvereine, Musikvereine und Jugendgruppen (egal ob kirchlich, kommunal oder privat) sind wichtige Einrichtungen im Bereich der Jugendarbeit deren Aufgaben die Schule nicht übernehmen kann!

Ich selbst gebe einem G8-Schüler Instrumentalunterricht. Ich stelle bei ihm fest, dass er wesentlich weniger Zeit zum Üben hat, als "Normale" Schüler, die ich schon vorher unterrichtete. Sein Fortschritt auf dem Instrument ergibt sich nur sehr langsam, obwohl er durchaus talentiert ist und auch Lust hat. Wenn das so weitergeht, dann bekommen unsere Musikvereine bald große Nachwuchsprobleme!
Ich denke, bei den Sportvereinen verhält es sich ähnlich.










:!: Also: Unterschrift leisten :!:

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Verfasst: 16.06.2005 16:38
von fgtim
A bissl spät, meinst net?! :lol: :wink:

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Verfasst: 16.06.2005 16:46
von Agentmaxx
Vor allem bin ich garnet gegen ein Gymnasium mit 8 Klassen....find ich nämlich sehr sinnvoll, im Allgemeinen halt. Ich kann mir nur nicht vorstellen (und hab bisher auch noch kein wirklich positives Beispiel gehört), dass unser Kultusministerium innerhalb der kurzen Zeit alle Lehrpläne sinnvoll umgestalten hat können. Ergo müsste man nur die Lehrpläne umarbeiten, mehr Lehrer einstellen und die Klassen kleiner machen. Jetzt aber G8 wieder abzuschaffen ist auch irgendwie ein hin und hergespringe.

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Verfasst: 16.06.2005 16:50
von fgtim
Der gleiche Blödsinn wie bei der Rechtschreibreform halt. Erst ein großes tratra, dann ein Beschluss, dann wartet man 2 Jahre um alles wieder in Frage zu stellen.

By the way: Ich bin auch für das G8, aber mein Nein zu dieser Aktion entspringt noch viel mehr der Idiotie jetzt, nachdem alles fix ist und sich einläuft, alles wieder in Frage zu stellen.
Hü, hott.............

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Verfasst: 16.06.2005 16:56
von Stevie Y
&quot hat geschrieben:Jetzt aber G8 wieder abzuschaffen ist auch irgendwie ein hin und hergespringe.
Das ist exakt meine rein intuitive Meinung zu einem Thema, das mich zwar (noch) nicht betrifft, aber nichtsdestotrotz brennend interessiert. Es scheint mir so (ich hab wenig Einblick), als versuche man, etwas an und für sich Sinnvolles im Hau-Ruck ohne langfristige Planung schnell-schnell und somit auf dem Rücken von Schülern und Lehrern durchdrücken zu wollen, das man langsam und behutsam bzw. mit Weitblick hätte einführen müssen.

Erinnert mich ein ganz klein wenig an das Gerangel um die deutsche Rechtschreibung.

Falls also jemand selbst oder in Elternfunktion da irgendwelche Erfahrungen beizutragen hätte, dann würde zumindest ich diese interessiert zur Kenntnis nehmen.

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Verfasst: 16.06.2005 18:22
von djrene
Wieso spät @ fgtim? Ist noch über 1 Woche Zeit.

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Verfasst: 16.06.2005 18:26
von fgtim
&quot hat geschrieben:Wieso spät @ fgtim? Ist noch über 1 Woche Zeit.
Wie meinst du das? Hab ich jetzt die Ironie verkannt? Also ich weiß dass an meinem ehemaligen Gymmi in Schwabmünchen jetzt der dritte Jahrgang eingeschult wird, der nach dem G8 unterrichtet wird?! Oder bin ich da jetzt irgendwo aufm Holzweg?!? Hilf mir! :p uppydogeyes:

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Verfasst: 16.06.2005 18:36
von siggi.aev
ihr habt an einander vorbei geredet fürchte ich.
fgtim hat mich zu spät gemeint, dass es jetzt schon seit 2 jahren in den Schulen durchgeführt wird und djrene meinte dass es noch über eine woche ist um sich dafür eintragen zu lassen.

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Verfasst: 16.06.2005 19:49
von MythosAEV
Das Problem ist nicht die Frage: G8 oder G9?

Das Problem sind die Unmengen unsinniger Themeninhalte, die die Schüler verschiedenster Schultypen lernen müssen. Man könnte da sicher Einiges zusammenstreichen, ohne das Bildungsniveau zu schwächen.

Hatte dazu einmal eine Diskussion mit meinem Berufsschul-Klassenleiter.

Ich sagte: "Man braucht im Leben höchstens 10 % dessen, was man in der Schule lernt."
Seine Reaktion: "Falsch! Das sind vielleicht 5 %" :!:

Über diese Zahlen kann gestritten werden, keine Frage, aber der Dialog zeigt exemplarisch, dass auch Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung (wie er) den Lehrplänen sehr kritisch gegenüber stehen. Es ging hier nicht explizit um die Berufsschule, sondern um das deutsche Schulwesen in seiner Gesamtheit!

Natürlich soll Gymnasiasten eine hohe humanistische, breit gefächerte, auch abstrakte Bildung zuteil werden, dies wäre aber nach den Erfahrungen aus meiner eigenen Schulzeit (Gymnasium) auch locker in 8 Jahren Gymnasium möglich.

Dazu muß ich nicht denselben früheren Stoffumfang in nunmehr weniger Stunden reinpressen, nein, ich muss beim STOFF SELBST ansetzen. Die Stoffmenge, meinetwegen auch die Stoff-Tiefe (wie sehr gehe ich in Einzelheiten?) muß geringer werden.

Denke nicht, dass nach Umsetzung meines fiktiven Vorschlags die Vorbereitung auf die Universität leiden würde. Man müßte eben bei der Stoffeingrenzung im Gymnasium mehr Prioritäten setzen als früher und sich von "lästigem (Stoff)beiwerk" trennen. Das würden sicher nicht nur Schüler und Lehrer, sondern auch durchaus die Eltern begrüßen.

Daher: G8 okay, aber dennoch müssen weitere Reformen kommen!

Im Übrigen würde auch die deutsche Wirtschaft davon profitieren, wenn junge Menschen dem Arbeitsmarkt im Schnitt 1 Jahr früher zur Verfügung stünden. Das Gegenargument könnte jetzt lauten: "Ja, schön und gut, aber dafür sind die dann ja weniger qualifiziert!" Dazu sage ich: Muß nicht sein, wenn man die Reform klug und geschickt anpackt und die wichtigen Lerninhalte erhalten bleiben. Wenn "die stoffmäßige Spreu vom Weizen" sinnvoll getrennt wird, sehe ich da keine Probleme.

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Verfasst: 16.06.2005 20:47
von Uvira
&quot hat geschrieben:Das Problem ist nicht die Frage: G8 oder G9?

Das Problem sind die Unmengen unsinniger Themeninhalte, die die Schüler verschiedenster Schultypen lernen müssen. Man könnte da sicher Einiges zusammenstreichen, ohne das Bildungsniveau zu schwächen....
Wer trennt Unsinniges von Sinnvollem? Glaube die Curriculumsforschung hat sich über die Jahrzente versucht sich damit kontrovers auseinanderzusetzen.

Desweiteren sollte doch eher unser bildungsreformatorische Leitgedanke sein, das Schulsystem für den Schüler brauchbarer und besser zu machen und nicht undurchdachte G8 Hauruck-Aktionen zu übernehmen, die unter anderem das Ziel haben zumindest das Bildungsniveau auf gleichem Stand zu halten.

Seit dem Versuch eine großangelegten Bildungsreform Anfang der 70er Jahre hat sich nichts im deutschen Bildungssystem nichts geändert (Stand im Moment auf Höhe Brasiliens) Generelle Probleme wie Zugangsschwierigkeiten zu bestimmten Bildungsgraden, die gnadenlose Selektionsfunktion der Schule, Leistung als einziger akzeptabler Lebensinhalt und Nutzen für die Gesellschaft und weitere tradierte Paradigmen haben nach wie vor bedingungslosen Bestand.

Wie soll man einen Schüler vermitteln, worauf es im Leben ankommt, wieso es für ihn Sinn machen kann, sich bestimmte Aspekte des Curriculums anzugeignen, wenn es z.B. ein Leher selbst nicht begreift und den Nutzen auf 5 % einschätzt (Man kann dem "Lehrer" insofern keinen Vorwurf machen, denn in seiner eigene Bildungsgeschichte gefangen, ist es schwierig diesem "Lehr-Wahn" zu entfliehen


&quot hat geschrieben: Daher: G8 okay, aber dennoch müssen weitere Reformen kommen!
Es kann nicht sein, dass das Pferd von hinten aufgezäumt wird, zuerst die Einführung der G8 aufs gerade wohl und dann Reformen?

Prinzipiell ist gegen ein achtjähriges Gymnasium nichts einzuwenden, obwohl die (pädagogische) Zukunft eher in Gesamtschulen liegt, wo ebenfalls ein Augenmerk auf die Entwicklung von Persönlichkeitskompetenzen und Sozialkompetenz gelegt wird. (zur Info: als radikale Form dient hier die Bielefelder Laborschule von Hartmut von Hentig)

&quot hat geschrieben: Im Übrigen würde auch die deutsche Wirtschaft davon profitieren, wenn junge Menschen dem Arbeitsmarkt im Schnitt 1 Jahr früher zur Verfügung stünden.
Und genau da liegt wohl der wahre Grund in der G8. Nach Pisa (dem komischerweise immernoch Leute große Bedeutung beimessen) hat sich Panik breit gemacht; wir sind am längsten in der Schule, volkswirtschaftlich ein Desaster, das Durchschnittsalter von 28,5 für Hochschulabgänger ist viel zu alt! Schnell muß man das ändern, damit wir gegen über anderen Ländern aufholen und das Human Kapital (übrigens zurecht Unwort des Jahres) dem Markt zuführen.

Schnell mal klug nachgedacht und schon sah man in der G8 ein probates Mittel das Problem zu lösen. Dass das Schulsystem von Grund auf reformiert werden müsste (die Abschaffung der Selektion der Schüler in der 4. Klasse - was im übrigen einer der größten entwicklungspsychologischen Undinger ist, weg vom Zwang möglichst viel "Wissen" einzutrichtern, das mittlerweile allgegenwärtige Paradigma der Erwachsenenbildung "Lebenslanges lernen" nicht schon in der Schule ad absurdum zu führen, ...)

Was übrig bleibt:

Hartmut von Hentig:
"Die Antwort auf unsere behauptete oder tatsächliche Orientierungslosigkeit ist Bildung - nicht Wissenschaft, nicht Information, nicht die Kommunikationsgesellschaft, nicht moralische Aufrüstung, nicht der Ordnungsstaat, nicht ein Mehr an Selbsterfahrung und Gruppendynamik, nicht die angestrengte Suche nach Identität."

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Verfasst: 16.06.2005 20:48
von Alex1969
Nur gut das Duanne die 7 hatte *uff* 8)

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Verfasst: 17.06.2005 02:37
von djrene
Hm, wo auch immer der Sinn liegt, dem komplett toten Arbeitsmarkt "humanes Kapital" zuzuführen. Absoluter Käse. Die Leute müssen nicht jünger, sondern besser ausgebildet sein um Chancen auf dem Markt zu haben. Und das spricht halt gegen G8.

Habe das in einem anderen Thread schon mal erwähnt, ich bin hauptverantwortlich für die Vergabe von Praktikums- und Lehrstellen bei uns am Institut. Ich kann nur leider nix mit Leuten anfangen, die ein Abi in der Tasche haben, aber Pythagoras nicht von Pyramiden unterscheiden können. Und das ist leider nicht gerade selten. DA liegt für uns ein Problem. Wir würden gerne mehr Leute einstellen und ausbilden, jedoch ist das mit derartigen Wissenslücken (und Bewerbungen bei denen man sich fragt, ob derjenige wirklich einen Job will) absolut nicht möglich. Lücken die in Jahren vorher nicht geschlossen wurden machen wir in der Ausbildung niemals mehr zu. Unmöglich! Du kriegst heutzutage Abiturienten, die können weder ableiten (Mathe), ordentlich Englisch, geschweige denn vernünftiges Deutsch. Allgemeinbildung mal ausgeklammert, das erwarte ich schon gar nicht mehr. Ich will wie immer nicht alle über einen Kamm scheren, aber wir bekamen 2004 über 100 Bewerbungen, haben aber letztendlich genau 2 Leute eingestellt, obwohl 7 Stellen frei waren und sind. Alles Abiturienten, alle schlicht und einfach zu schlecht ausgebildet. Traurig, aber wahr. Beide waren übrigens aus Bayern, den Rest kann man sowieso in der Pfeiffe rauchen - sorry, ist leider so.

Und bei dem Chaos, das ich täglich zu Hause mitbekomme, was Lehrpläne, Unterricht und Stundenplan an bayerischen Gymnasien betrifft, kann ich nur sagen, G8 wird ein Schuß ins Knie - oder eher ins Hirn! Bin ich froh, wenn Mona aus diesem, für jemand wie sie, die sich reinhaut ohne Ende, hinderlichem System, verabschiedet. Strebsam - intelligent - voller Eifer ---- und ständig Knüppel zwischen die Beine -> deutsches Bildungssystem. Aber über dieses Thema könnte ich inzwischen, dank ihr, tagelang referieren.


JUST MY 2 CENTS!

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Verfasst: 17.06.2005 11:07
von Skopintsev
@ Beschläuniger

Unfug - weil intensiverer Lernstreß für Schüler. Ja, aber wofür?
Damit das junge Menschenmaterial Staat und Kapital zu ihrer Verwertung früher verfügbar wird. Spricht jetzt der schulische Druck gegen Deutschland, den Standort Deutschland - oder soll hier der Eindruck erweckt werden, das solle und müsse gar kein Interessensgegensatz sein?
(Sind beim G9 alle auf ihre Kosten gekommen - oder war es nicht auch da schon eine sehr einseitige Angelegenheit auf Kosten der Schüler???)

@MythosAEV

Unsinnige Themeninhalte - inwiefern? Zu wenig praxisrelevant - deine Antwort. Doch in der Schule geht es um ein prinzipielles, nicht spezielles Zurechtbiegen der jungen Generation für die Arbeitswelt. Hier soll ja gerade noch soviel Luft für eine spätere flexible Verwendung als Arbeitskraft sein. Sonst könnte man die Schüler ja gleich in die Lehre oder auf die Uni stecken.
In der Schule geht es auch bei der prinzipiellen Wissensvermittlung - Allgemeinbildung -, um die Funktionaliät des staatlichen Menschenmaterials für den Arbeitsmarkt. Dazu gehört selbstverständlich auch die ideologische Bornierung in Fächern wie Religion, Sozialkunde, Geschichte, Deutsch. Und Latein lernt man, damit man sich der abendländischen Tradition verpflichtet weiß: De bello Gallico - da weiß man doch gleich was zu unserer unvergleichlichen Kultur gehört.
Dein Widerspruch zwischen Inhalten und Systemzweck, MythosAEV, ist also ein erfundener.

@ an alle die über das deutsche Bildungssystem nach PISA jammern:
Das System ist eben so gut, wie es die Gesellschaft für erforderlich hält.
Auch da sind die Ansprüche mittlerweile gewachsen. Die Schüler haben das sicherlich dann mit entsprechend anspruchsvolleren Bildungsinhalten auszubaden. Inwieweit die dann praxisrelevanter sind oder auch nicht, sei dahingestellt; auch ob die Schüler dann mehr Lust am Lernen haben als vorher.
Eins ist jedoch von vorneherein klar, es geht darum, die jungen Menschen in die Pflicht zu nehmen, mehr denn je, und das, obwohl dadurch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht wachsen. Aber da wären wir wieder bei der kapitalistischen Systemfrage, die so keiner stellen will. Schon gar nicht Leute die solch idiotische, weil ignorante Volksbegehren anstrengen.

Re: Unterschrift leisten!

Verfasst: 17.06.2005 11:22
von Schneemann
editiert

Unterschrift leisten!

Verfasst: 17.06.2005 11:56
von Snake
&quot hat geschrieben:
@MythosAEV

Unsinnige Themeninhalte - inwiefern? Zu wenig praxisrelevant - deine Antwort. Doch in der Schule geht es um ein prinzipielles, nicht spezielles Zurechtbiegen der jungen Generation für die Arbeitswelt. Hier soll ja gerade noch soviel Luft für eine spätere flexible Verwendung als Arbeitskraft sein. Sonst könnte man die Schüler ja gleich in die Lehre oder auf die Uni stecken.
In der Schule geht es auch bei der prinzipiellen Wissensvermittlung - Allgemeinbildung -, um die Funktionaliät des staatlichen Menschenmaterials für den Arbeitsmarkt. Dazu gehört selbstverständlich auch die ideologische Bornierung in Fächern wie Religion, Sozialkunde, Geschichte, Deutsch. Und Latein lernt man, damit man sich der abendländischen Tradition verpflichtet weiß: De bello Gallico - da weiß man doch gleich was zu unserer unvergleichlichen Kultur gehört.
Dein Widerspruch zwischen Inhalten und Systemzweck, MythosAEV, ist also ein erfundener.
Das mag ja sein, aber es gibt halt Grenzen.
Ich hatte Abi mit Physik LK und dachte, dass ich gut gerüstet bin, für ein Elektrotechnikstudium
Das war natürlich ein Trugschluß
Da waren andere die das ganze über eine LEhre, Bos-Fos usw gemacht haben, die taten sich wesentlich leichter als ich, weil sehr viele grundsätzliche Dinge mir auf dem Gymi nicht vermittelt wurden.

Und ich hab mich jeden Tag wieder gefragt wieso in aller Welt musste ich denn in der K12 noch das Organum aus dem Mittelalter lernen, und das im naturwissenschaftlichen Zweig, aber fundamentale Grundsätze der Elektrotechnik nicht?

Da fehlts bei uns gewaltig, man sollte sich vorher viel besser auf einen bestimmten Zweig/Richtung festlegen können.
Allgemeinbildung muss sein, keine Frage, aber bitte keine Eierlegenden Wollmichsäue.
Fakt ist doch, unsere Abiturienten können alles ein bisschen und nix ganz, das wird dann als Allgemeine Hochschulreife verkauft, das kanns doch nicht sein.
Es gibt andere Länder in Europa, da legt man sich während der Schule z.B. auf einen medizinischen Bereich fest.
Klar das hat den Nachteil dass man schon sehr früh festgelegt ist, und auch schon eine Entscheidung treffen muss, aber das nimmt man unseren ach so gestressten Schülern, die ja kaum noch Freizeit haben, nur viel zu gern ab

Re: Unterschrift leisten!

Verfasst: 18.06.2005 00:06
von Schneemann
&quot hat geschrieben: Das vor 2 Jahren eingeführte G8........
Diese Aussage ist unrichtig. Das G8 wurde zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 also vor gut einem 3/4-Jahr eingeführt.
&quot hat geschrieben: Die Gymnasiasten haben seither bis zu dreimal wöchentlich Nachmittagsunterricht (und das nicht zu knapp!) und......
Fakt ist, dass die wöchentliche Stundenzahl in den 5. Klassen auf 31 Schulstunden erhöht wurde. Das bedeutet für die Schüler der 5. Klassen pro Woche jeweils Nachmittagsuntericht im Umfang von einer Schulstunde (45 Minuten) oder bei optimaler Stundenplangestaltung von 1 x 2 Schulstunden jede zweite Woche. Für die 6. Klassen bringt das G8 Nachmittagsunterricht im Umfang von 2 x 2 Schulstunden wöchentlich.

Zu beachten ist dabei im übrigen, dass im Rahmen der Einführung des G8 sogenannte Intensivierungsstunden eingeführt wurden, die es ermöglichen leistungsschwächeren Schülern zusätzliche Hilfestellung zu geben und gute Schüler in besonderem Maße zu fördern.

Ich finde, wenn man sich schon für ein Volksbegehren stark macht, sollte man zumindest die Fakten zutreffend darlegen. Außerdem halte ich das Volksbegehren, das von keiner der im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien und darüber hinaus auch nicht von den Elternverbänden unterstützt wird nicht für sinnvoll, da das 8-jährige Gymnasium in Kürze bundesweit Standart sein wird.

Es wäre den Initiatoren dieses Volksbegehrens zu empfehlen, wenn es ihnen tatsächlich um unsere Kinder und Jugendlichen ginge, darauf hinzuwirken, dass das G8 zum Wohle der Hauptpersonen an den Gymnasien fortentwickelt und optimiert wird. Da gäbe es genügend zu tun wodurch die jetzt in ein ohnehin zum Scheiteren verurteiltes Volksbegehren investierte Manpower sinnvoller eingesetzt wäre.

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Verfasst: 18.06.2005 02:21
von djrene
Optimale Stundenplanplanung hast Du zuletzt wo und wann gesehen?

Die gibt's dank Lehrermangel de facto nicht. Der Hund liegt wo anders begraben als im Streit G8 oder G9, wobei bei den herrschenden Strukturen ein 9-jähriges Gymnasium einfach sinnvoller ist, denn das Wissen ist derzeit mit 8 Jahren einfach nicht zu vermitteln.

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Verfasst: 18.06.2005 12:12
von Agentmaxx
Um das mit den 10% und 5% nochmals aufzugreifen: Natürlich brauch ich nur so wenig von dem was ich in meiner Schulzeit gelernt habe wieder. Ich nehme hier nur einmal den Mathematik Grundkurs. Da hab ich Sachen gelernt die ich Gott sei Dank nie wieder brauchen werde. Infinitesimalrechnung usw. usw. und ich habe dieses Fach gehasst wie die Pest, aber es geht ja nicht nur darum, wieviel ich jetzt noch von dem Stoff weiss, sondern auch darum, dass ich mich Durchgebissen habe. Ausserdem kam mir Mathematik schon immer so vor als würde man nicht nur primär Inhalte vermitteln wollen, sondern als ginge es darum auszusieben.

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Verfasst: 18.06.2005 15:32
von Schneemann
&quot hat geschrieben:Optimale Stundenplanplanung hast Du zuletzt wo und wann gesehen?
Am Paul-Klee-Gymnasium Gersthofen im laufenden Schuljahr.

5. Klassen: 2 Schulstunden Nachmittagsuntericht alle 2 Wochen. Dabei handelt es sich jeweils um Sport.

6. Klassen: 2 x 2 Schulstunden Nachmittagsunterricht wöchentlich, wobei am Nachmittag entweder die Intensivierungsstunden oder Unterricht in den sogenannten "weichen Fächern" wie z.B. Kunst, Sport oder Musik erteilt wird.

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Verfasst: 18.06.2005 18:07
von Beschläunigér
&quot hat geschrieben: Am Paul-Klee-Gymnasium Gersthofen im laufenden Schuljahr.

5. Klassen: 2 Schulstunden Nachmittagsuntericht alle 2 Wochen. Dabei handelt es sich jeweils um Sport.

6. Klassen: 2 x 2 Schulstunden Nachmittagsunterricht wöchentlich, wobei am Nachmittag entweder die Intensivierungsstunden oder Unterricht in den sogenannten "weichen Fächern" wie z.B. Kunst, Sport oder Musik erteilt wird.


Dies ist aber eher die Ausnahme!