Quelle:
http://www.suedkurier.de vom 26.10.05
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Wild Wings: Pech am Schläger[/size]
Schwenningen unterliegt Augsburger Panthern mit 1:2 Toren
VON WERNER FEISST
Nur weil ihnen das Pech am Schläger klebte, verabschiedeten sich die Schwenninger Wild Wings in der zweiten Runde aus dem DEB-Pokal. Die Schwäne unterlagen den Augsburger Panthern vor nur 1400 Zuschauern mit 1:2 (1:1, 0:1, 0:0) Toren. Allerdings wurde der Deutsche Eishockey-Ligist seiner Fovoritenrolle nicht gerecht und verließ als glücklicher Sieger das Eis.
Schwenninger Jubel, leider nur eine Momentaufnahme gestern Abend, nachdem Whitecotton (vorne) im Pokalspiel gegen Augsburg zum 1:1 ausgeglichen hatte. Am Ende hieß es 2:1 für den DEL-Klub aus Bayern.
Beim Blick auf die Aufstellung schien es, als hätte SERC-Trainer Mike Bullard das Pokalspiel gegen den Deutschen Eishockey-Ligisten schon vor dem ersten Bully abgehakt. Neben Schlussmann "Hugo" Haas (verletzt) und Verteidiger Michael Vasicek (gesperrt) fehlten auch noch Dusan Frosch und Paul Dyck. Beide waren leicht angeschlagen und wurden für wichtigere Aufgaben geschont. Dafür schickte der Schwenninger Coach mit Marco Kempter, Benjamin Pingel, Marco Rais und Christopher Kohn vier Juniorenspieler aufs Eis.
Zum Glück werden Spiele auf dem Eis entschieden und nicht auf dem Papier. Nicht der erklärte Favorit, sondern der Außenseiter trumpfte auf und scheuchte mit seinem gitterbehelmten "Kindergarten" die Panther übers Eis und erspielte sich im ersten Drittel ein klares Chancen-Plus. Nur beim Abschluss haperte es. Noch ehe den Gästen durch Potvin der Führungstreffer (7.) glückte, hätten der Puck schon zweimal hinter dem unsicher wirkenden Gäste-Keeper Dennis Endras im Netz zappeln müssen. Doch Dustin Whitecotton und Robert Brezina versiebten selbst beste Chancen. Da auch Steve Junker die Scheibe trotz freier Schussbahn am Tor vorbei hämmerte, war der klassenhöhere Club mit dem 1:1-Pausenstand noch gut bedient. Whitecotton hatte bei 5:4-Überzahl (10.) den Schwenninger Ausgleich erzielt.
Im zweiten Abschnitt rückte ein Spieler in den Blickpunkt: Christian Krüger. Die Panther zeigten plötzlich ihre Krallen und heizten dem 22-jährigen SERC-Keeper mächtig ein. Obwohl er von seinen Vorderleuten mehr als einmal im Stich gelassen wurde, parierte Krüger die Schüsse und Alleingänge der Augsburger prächtig. In der 26. Minute war er jedoch machtlos, als Eklund im Nachschuss zum 1:2 traf. In dieser Phase übersah Schiedsrichter Frenzel (Zweibrücken) einige Fouls der Fuggerstädter allzu großzügig und brachte die Schwäne des öfteren aus dem Rhythmus.
Ehe die Schwenninger im Schlussdrittel ihre Sturm- und Drangphase eröffneten, hatte Krüger noch drei brenzlige Situationen zu überstehen. Zunächst wurde er von Aufiero unfair attackiert, dann rettete er bei eigener Überzahl gegen Yarema und hatte schließlich Glück, dass Firsanow nur den Pfosten traf. Dann waren die Gastgeber am Drücker, doch das Runde wollte nicht ins Eckige. 30 Sekunden vor Schluss vergab Jens Stramkowski die letzte und klarste Möglichkeit zum Ausgleich.
Dieser Chance trauerte Mike Bullard nach dem Spiel etwas hinterher. "In der Verlängerung wäre das Spiel wieder völlig offen gewesen", sagte der Kanadier. Zufrieden war Bullard vor allem mit Krüger und mit dem gelernten Stürmer Martin Hoffmann, der auf der ungewohnten Verteidiger-Position eine gute Figur machte.
Augsburgs Coach Randy Edmonds war froh, dass seine Mannschaft die Schwenninger Hürde mit Glück und Geschick genommen hatte. "Im Pokal haben es die vermeintlichen Favoriten immer schwer" sagte er und verteilte ein Kompliment: "Die Wild Wings waren vor allem im Powerplay stark."