Presse vom 04.11.05
Verfasst: 04.11.2005 13:51
Quelle: http://www.sport1.de vom 04.11.05
[size=18px]Augsburger Spar-Projekt auf der Kippe[/size]
Die Panther suchen nach einem Ersatz für Randy Edmonds
Augsburg - Gutes Eishockey mit wenig Geld, dafür war Augsburg in den vergangenen Jahren bekannt.
Trotz kleinen Budgets landeten die Panther in der DEL mit schöner Regelmäßigkeit zwischen Platz sieben und zehn.
Sogar der Abstieg droht
In dieser Saison läuft jedoch alles anders. Deutschlands ältestem Eishockey-Verein droht nach einem verpatzten Liga-Auftakt sogar der Abstieg.
Weil das Ligensystem für kommende Saison keine Auf- und Absteiger vorsieht, ist sogar ein dauerhaftes Dasein außerhalb der DEL möglich.
Trainerentlassung nach Absturz
Das Kunststück der Panther, trotz geringen Etats Jahr für Jahr die Playoffs zu erreichen, scheint in dieser Saison bereits nach 17 Saisonspielen gescheitert zu sein.
Nach sechs Niederlagen in Folge und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz trennten sich die Augsburger am Mittwoch von Trainer Randy Edmonds. Der Kanadier hatte erst im August bei den Fuggerstädtern angeheuert.
Moeser springt ein
Bis ein neuer Coach gefunden wird, leitet Sport-Manager Duanne Moeser zusammen mit den Nachwuchs-Trainern Erwin Halusa und Siegfried Holzheu die sportlichen Geschicke.
"Duanne verdient Respekt dafür, dass er für das Team als Trainer einspringt. Es ist auch für ihn eine schwierige Situation, weil er selbst viele Jahre lang Spieler war und jetzt als Trainer einspringen soll", meint Fedra. Einen Kandidaten für die Edmonds-Nachfolge gibt es nach Aussage des Managers momentan nicht.
Keine leichte Aufgabe für Fedra
Fedra selbst hatte im Sommer die Nachfolge des zu Meister Frankfurt abgewanderten Karl-Heinz "Charly" Fliegauf angetreten.
Keine einfache Aufgabe, schließlich war es seinem Vorgänger immer wieder gelungen, aus dem Bruchteil des Etats (2005/2006: 3,2 Mio. gesamt, 1,7 Mio. für Spieler) von Top-Teams wie Mannheim (8,0 Mio./3,2 Mio.) und Hamburg (7,1/4,4 Mio.) das Maximale an spielerischem Potential zu schöpfen und eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen.
Fedra hatte zur aktuellen Saison mit seinen Neuverpflichtungen weniger Glück. Jayme Filipovics und Jay Henderson sind verletzt, der Vertrag von Kent Fearns wurde wegen privater Probleme des Spielers aufgelöst.
Optimales Preis-Leistungs-Verhältnis
Vergangene Saison hatten die Panther mit Jean-Francois Labbé einen starken Rückhalt im Tor, davor wirbelte Bob Wren für Augsburg übers Eis.
In der Spielzeit 1999/2000 lehrte das Zaubertrio Igor Vostrikov/Igor Maslennikov/Peter Larsson gegnerischen Abwehrreihen das Fürchten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte: Am Ende der Saison landeten die Panther stets zwischen Platz sieben und zehn.
Verlust vieler Leistungsträger
Erfolg in Augsburg bedeutete für viele Spieler, in der folgenden Saison bei den Großen der Liga hoch dotierte Verträge zu bekommen. So verließen immer wieder Leistungsträger den Verein: Labbé und Francois Method gingen nach Nürnberg, Shawn Carter nach Mannheim, Marc Beaucage nach Hamburg - die Liste ließe sich fast beliebig erweitern.
In dieser Saison fehlen jedoch die Stars vergangener Spielzeiten. Hinzu kommt der Verlust von Duanne Moeser, einer langjährigen Integrationsfigur bei den Panthern. Elf Jahre lang ging er seinen wechselnden Mitspielern auf dem Eis mit gutem Beispiel voran.
Viele Brandherde
Statt um die Playoffs mitzukämpfen, befinden sich die Panther momentan im Tabellenkeller. Die Augsburger mussten derbe Schlappen wie das 2:10 in Krefeld und das 1:9 in Köln einstecken.
Verletzungspech (Arvids Rekis, Scott King, Hederson, Filipovics), mangelnde Chancenverwertung (nur 36 Tore aus 17 Partien), harmloses Power-Play (nur 13 Prozent Erfolgsquote) - bei den Panthern lief nichts zusammen.
Neues Ziel: Keine Playdowns
"Von den Playoffs brauchen wir nicht mehr zu reden", korrigiert Fedra die Marschrichtung für die laufende Saison. "Wir brauchen ein realistisches Ziel. Wir wissen, dass die Tabellensituation mit einem Sechs-Punkte-Wochenende schon ganz anders aussehen würde. Aber irgendwann müssen wir damit eben anfangen", ergänzt der Manager.
"Die Mannschaft muss sich zusammenreißen und sich in Zukunft gut verkaufen. Das sind wir unseren Fans, unseren Sponsoren und uns selbst schuldig."
"Neustart nach 19 Spielen"
Am Freitag im Spiel bei den DEG Metro Stars "hängen die Trauben für uns sehr hoch", glaubt Fedra jedoch nicht an eine schnelle Wende. Am Sonntag empfangen die Panther die Füchse Duisburg. Gegen den Aufsteiger soll der Grundstein für den Augsburger Aufschwung gelegt werden.
Fedra bringt es auf den Punkt:: "Ich erwarte einen Neustart nach 19 Spielen."
Tobias Kimmel
[size=18px]Augsburger Spar-Projekt auf der Kippe[/size]
Die Panther suchen nach einem Ersatz für Randy Edmonds
Augsburg - Gutes Eishockey mit wenig Geld, dafür war Augsburg in den vergangenen Jahren bekannt.
Trotz kleinen Budgets landeten die Panther in der DEL mit schöner Regelmäßigkeit zwischen Platz sieben und zehn.
Sogar der Abstieg droht
In dieser Saison läuft jedoch alles anders. Deutschlands ältestem Eishockey-Verein droht nach einem verpatzten Liga-Auftakt sogar der Abstieg.
Weil das Ligensystem für kommende Saison keine Auf- und Absteiger vorsieht, ist sogar ein dauerhaftes Dasein außerhalb der DEL möglich.
Trainerentlassung nach Absturz
Das Kunststück der Panther, trotz geringen Etats Jahr für Jahr die Playoffs zu erreichen, scheint in dieser Saison bereits nach 17 Saisonspielen gescheitert zu sein.
Nach sechs Niederlagen in Folge und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz trennten sich die Augsburger am Mittwoch von Trainer Randy Edmonds. Der Kanadier hatte erst im August bei den Fuggerstädtern angeheuert.
Moeser springt ein
Bis ein neuer Coach gefunden wird, leitet Sport-Manager Duanne Moeser zusammen mit den Nachwuchs-Trainern Erwin Halusa und Siegfried Holzheu die sportlichen Geschicke.
"Duanne verdient Respekt dafür, dass er für das Team als Trainer einspringt. Es ist auch für ihn eine schwierige Situation, weil er selbst viele Jahre lang Spieler war und jetzt als Trainer einspringen soll", meint Fedra. Einen Kandidaten für die Edmonds-Nachfolge gibt es nach Aussage des Managers momentan nicht.
Keine leichte Aufgabe für Fedra
Fedra selbst hatte im Sommer die Nachfolge des zu Meister Frankfurt abgewanderten Karl-Heinz "Charly" Fliegauf angetreten.
Keine einfache Aufgabe, schließlich war es seinem Vorgänger immer wieder gelungen, aus dem Bruchteil des Etats (2005/2006: 3,2 Mio. gesamt, 1,7 Mio. für Spieler) von Top-Teams wie Mannheim (8,0 Mio./3,2 Mio.) und Hamburg (7,1/4,4 Mio.) das Maximale an spielerischem Potential zu schöpfen und eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen.
Fedra hatte zur aktuellen Saison mit seinen Neuverpflichtungen weniger Glück. Jayme Filipovics und Jay Henderson sind verletzt, der Vertrag von Kent Fearns wurde wegen privater Probleme des Spielers aufgelöst.
Optimales Preis-Leistungs-Verhältnis
Vergangene Saison hatten die Panther mit Jean-Francois Labbé einen starken Rückhalt im Tor, davor wirbelte Bob Wren für Augsburg übers Eis.
In der Spielzeit 1999/2000 lehrte das Zaubertrio Igor Vostrikov/Igor Maslennikov/Peter Larsson gegnerischen Abwehrreihen das Fürchten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte: Am Ende der Saison landeten die Panther stets zwischen Platz sieben und zehn.
Verlust vieler Leistungsträger
Erfolg in Augsburg bedeutete für viele Spieler, in der folgenden Saison bei den Großen der Liga hoch dotierte Verträge zu bekommen. So verließen immer wieder Leistungsträger den Verein: Labbé und Francois Method gingen nach Nürnberg, Shawn Carter nach Mannheim, Marc Beaucage nach Hamburg - die Liste ließe sich fast beliebig erweitern.
In dieser Saison fehlen jedoch die Stars vergangener Spielzeiten. Hinzu kommt der Verlust von Duanne Moeser, einer langjährigen Integrationsfigur bei den Panthern. Elf Jahre lang ging er seinen wechselnden Mitspielern auf dem Eis mit gutem Beispiel voran.
Viele Brandherde
Statt um die Playoffs mitzukämpfen, befinden sich die Panther momentan im Tabellenkeller. Die Augsburger mussten derbe Schlappen wie das 2:10 in Krefeld und das 1:9 in Köln einstecken.
Verletzungspech (Arvids Rekis, Scott King, Hederson, Filipovics), mangelnde Chancenverwertung (nur 36 Tore aus 17 Partien), harmloses Power-Play (nur 13 Prozent Erfolgsquote) - bei den Panthern lief nichts zusammen.
Neues Ziel: Keine Playdowns
"Von den Playoffs brauchen wir nicht mehr zu reden", korrigiert Fedra die Marschrichtung für die laufende Saison. "Wir brauchen ein realistisches Ziel. Wir wissen, dass die Tabellensituation mit einem Sechs-Punkte-Wochenende schon ganz anders aussehen würde. Aber irgendwann müssen wir damit eben anfangen", ergänzt der Manager.
"Die Mannschaft muss sich zusammenreißen und sich in Zukunft gut verkaufen. Das sind wir unseren Fans, unseren Sponsoren und uns selbst schuldig."
"Neustart nach 19 Spielen"
Am Freitag im Spiel bei den DEG Metro Stars "hängen die Trauben für uns sehr hoch", glaubt Fedra jedoch nicht an eine schnelle Wende. Am Sonntag empfangen die Panther die Füchse Duisburg. Gegen den Aufsteiger soll der Grundstein für den Augsburger Aufschwung gelegt werden.
Fedra bringt es auf den Punkt:: "Ich erwarte einen Neustart nach 19 Spielen."
Tobias Kimmel