Presse vom 26.12.05
Verfasst: 27.12.2005 11:03
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 26.12.05
[size=18px]Ice Tigers: Penalty-Fluch beendet - 4:3 n.P. gegen Augsburg[/size]
Nürnberg, 26. Dezember
Knapp 6000 Zuschauer sahen am 2. Weihnachtsfeiertag zwar kein hochklassiges dafür aber spannendes Bayern-Derby zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Augsburger Panthern. Vor allem wurde es ein langer Eishockeyabend in der Arena Nürnberger Versicherung. Aufgrund des großen Andrangs an der Abendkasse wurde die Partie erst mit Verspätung angepfiffen, zudem benötigten beide Teams am Ende insgesamt 22 Versuche, um beim Penaltyschießen den ersten Treffer zu setzen und für die Entscheidung zu sorgen.
Schon fast traditionell standen sich die beiden bayerischen DEL-Klubs am 26. Dezember gegenüber. In der Vergangenheit waren diese Spiele, ebenso wie die meisten anderen Vergleiche in Nürnberg eine klare und torreiche Angelegenheit für die Ice Tigers. Dies sollte sich diesmal ändern, dem AEV fehlten letztendlich nur 105 Sekunden, um überhaupt zum ersten Mal in der Arena gewinnen zu können.
Die Gäste setzten von Beginn an ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen fort. Mit viel Druck und aggressivem Zweikampfverhalten nahmen die Panther das Heft schnell in die Hand. Den Ice Tigers steckte zu dieser Phase wohl noch der Weihnachtsbraten in den Knochen. Schon nach 20 Sekunden erzielten die Gäste fast die Führung, scheiterten aber in letzter Sekunde. Das setzte sich weiter fort, bis Patrick Buzas mit seinem ersten Saisontreffer das verdiente 1:0 gelang. Etwas glücklich fiel dann der Ausgleich: Bei angezeigter Strafe gegen Augsburg, rutschte ein hoch abgefälschter Puck irgendwie von Matt Davidson berührt hinter die Linie. Zwar hatten die Ice Tigers bei kurzzeitiger doppelter Überzahl die Chance auf den Führungstreffer, aber insgesamt ging der erste Abschnitt deutlich an die Gäste. "Augsburg war in dieser Phase alleine auf dem Eis", diktierte Benoit Laporte später den Journalisten in die Feder.
Im zweiten Drittel waren gerade 39 Sekunden gespielt, da stellte Michel Periard den Spielverlauf auf den Kopf. Sein Schuss in Überzahl wurde - wohl von einem Augsburger - so unglücklich abgefälscht, dass Gästekeeper Wanhainen keine Abwehrchance blieb. In Unterzahl hätte Petr Fical nachlegen müssen, aber er schloss ein 2 auf 1 Solo nicht gekonnt genug ab. Ab der 30. Minute waren die Gäste, die jetzt bei weitem nicht mehr so dominant und aggressiv wie in den ersten 20 Minuten agierten, wieder am Drücker. JF Labbé musste zweimal in höchster Not retten. Vor allem Brendan Yarema hatte penaltyähnlich den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber am zuverlässigen Frankokanadier im Nürnberger Tor. Für die Ice Tigers, die immer noch nicht richtig in Tritt kamen, war es Francois Methot, der das beruhigende 3:1 hätte erzielen können.
Es war nach der Führung schon absehbar, dass die Ice Tigers versuchten das 2:1 möglichst lange über die Zeit zu bringen. Zu pomadig waren die Offensivbemühungen. Dass letztendlich Schiedsrichter Reichert, der bekanntermaßen vor Jahren für die EG Augsburg zur Pfeife griff, dieses Bemühen zunichte machte, hatte letztendlich schon einen pikanten Beigeschmack. Zunächst schickte er sehr umstritten Youngster Ondruschka für Spielverzögerung auf die Strafbank, was Ex-Tiger Marc Savard zum Ausgleich nutzte. Fünf Minuten später saßen Davidson und Periard - zumindest einer davon erneut fragwürdig - auf der Strafbank. Die Gäste nahmen dies dankend an und führten durch Girards Treffer im Nachschuss plötzlich mit 3:2 - allerdings keineswegs unverdient.
Erst jetzt erwachten die Ice Tigers aus ihrer Lethargie, benötigten aber die Mithilfe von Kevin Lavallee, um doch noch den späten Ausgleich erzielen zu können. Überhaupt war Lavallee wohl der Pechvogel des Spiels. Im zweiten Drittel erwischte er beim Versuch die Scheibe im Drittel zu halten, seinen auf der Bank sitzenden Kollegen Arvids Rekis derart unglücklich mit dem Schläger, dass dieser mit einigen Stichen an der Nase genäht werden musste und mit einer Gehirnerschütterung ausschied. In der 58. Minute bremste Augsburgs Neuzugang dann Robert Döme unfair. Diese Überzahl nutzte Tomas Martinec zum Ausgleich. Nach Vorarbeit der Ex-Augsburger Brennan und Methot fälschte er die Scheibe unhaltbar für Wanhainen zum 3:3 ins Netz ab. Nur Sekunden später hätte Greg Leeb nach toller Kombination fast noch den Siegtreffer erzielt, was nach der mäßigen Leistung allerdings wohl des Guten zuviel gewesen wäre.
Auch das anschließende Penaltyschießen verlief äußerst spannend. Mehrmals hatten beide Teams den Sieg auf dem Schläger, aber kein Schütze konnte die starken Keeper überwinden. Für die Ice Tigers stand nach bisher sechs verlorenen Shootouts viel auf dem Spiel, wollte man doch endlich einmal den Zusatzpunkt auf der Habenseite verbuchen. Vor allem psychologisch ein wichtiger Faktor. Dass dies diesmal gelang, lag vor allem an JF Labbé, der seine Kritiker bei 1 - 1 Situationen eines besseren belehrte und alle 11 Augsburger Versuche abwehrte. Aber auch die Ice Tigers Schützen waren nicht erfolgreicher, erst Robert Döme traf als 11. Schütze und beendete damit den Nürnberger Penalty-Fluch.
Gästetrainer Paulin Bordeleau war zurecht begeistert von der Leistung seines Teams: "Es war ein gutes Spiel für die Fans, wir haben sehr stark begonnen. Wir werden von Spiel zu Spiel besser und haben inzwischen jedesmal die Chance zu gewinnen. Ich bin glücklich über den Punktgewinn, aber auch enttäuscht, dass es nicht zwei oder drei Punkte geworden sind. Labbé war diesen einen Schuss besser als unser Keeper", so dass Fazit des AEV-Coaches, der anschließend die Gelegenheit nutzte, um mit seinem frankokanadischen Kollegen Laporte unter vier Augen ein wenig französisch zu parlieren.
Benoit Laporte, der bei der Pressekonferenz lange auf sich warten ließ, war "nicht zufrieden" mit seiner Mannschaft. "Augsburg hat härter gearbeitet als wir, das war ein Schlag ins Gesicht für uns", erklärte Laporte warum er direkt nach der Partie eine deftige Ansprache in der Kabine hielt. "Es gab ein kurzes Meeting, aber der Inhalt bleibt bei den 22 Spielern und dem Trainer", fügte er hinzu. "Vielen Dank an JFL", schloss Laporte, der wusste bei wem er sich für die glücklichen zwei Punkte zu bedanken hatte.
Tore:
0:1 (05.10) Buzas (Eklund, Endraß)
1:1 (11.43) Davidson (Laflamme, Maurer)
2:1 (20.39) Periard (Methot, Fical) 5:4
2:2 (42.57) Savard (King, Girard) 5:4
2:3 (47.35) Girard (Savard, Lindman) 5:3
3:3 (58.15) Martinec (Brennan, Methot) 5:4
4:3 (60.00) Döme
Strafen: Nürnberg 20 min. - Augsburg 16 min. plus 10 min. Kofler
Schiedsrichter: Reichert
Zuschauer: 5721
[size=18px]Ice Tigers: Penalty-Fluch beendet - 4:3 n.P. gegen Augsburg[/size]
Nürnberg, 26. Dezember
Knapp 6000 Zuschauer sahen am 2. Weihnachtsfeiertag zwar kein hochklassiges dafür aber spannendes Bayern-Derby zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Augsburger Panthern. Vor allem wurde es ein langer Eishockeyabend in der Arena Nürnberger Versicherung. Aufgrund des großen Andrangs an der Abendkasse wurde die Partie erst mit Verspätung angepfiffen, zudem benötigten beide Teams am Ende insgesamt 22 Versuche, um beim Penaltyschießen den ersten Treffer zu setzen und für die Entscheidung zu sorgen.
Schon fast traditionell standen sich die beiden bayerischen DEL-Klubs am 26. Dezember gegenüber. In der Vergangenheit waren diese Spiele, ebenso wie die meisten anderen Vergleiche in Nürnberg eine klare und torreiche Angelegenheit für die Ice Tigers. Dies sollte sich diesmal ändern, dem AEV fehlten letztendlich nur 105 Sekunden, um überhaupt zum ersten Mal in der Arena gewinnen zu können.
Die Gäste setzten von Beginn an ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen fort. Mit viel Druck und aggressivem Zweikampfverhalten nahmen die Panther das Heft schnell in die Hand. Den Ice Tigers steckte zu dieser Phase wohl noch der Weihnachtsbraten in den Knochen. Schon nach 20 Sekunden erzielten die Gäste fast die Führung, scheiterten aber in letzter Sekunde. Das setzte sich weiter fort, bis Patrick Buzas mit seinem ersten Saisontreffer das verdiente 1:0 gelang. Etwas glücklich fiel dann der Ausgleich: Bei angezeigter Strafe gegen Augsburg, rutschte ein hoch abgefälschter Puck irgendwie von Matt Davidson berührt hinter die Linie. Zwar hatten die Ice Tigers bei kurzzeitiger doppelter Überzahl die Chance auf den Führungstreffer, aber insgesamt ging der erste Abschnitt deutlich an die Gäste. "Augsburg war in dieser Phase alleine auf dem Eis", diktierte Benoit Laporte später den Journalisten in die Feder.
Im zweiten Drittel waren gerade 39 Sekunden gespielt, da stellte Michel Periard den Spielverlauf auf den Kopf. Sein Schuss in Überzahl wurde - wohl von einem Augsburger - so unglücklich abgefälscht, dass Gästekeeper Wanhainen keine Abwehrchance blieb. In Unterzahl hätte Petr Fical nachlegen müssen, aber er schloss ein 2 auf 1 Solo nicht gekonnt genug ab. Ab der 30. Minute waren die Gäste, die jetzt bei weitem nicht mehr so dominant und aggressiv wie in den ersten 20 Minuten agierten, wieder am Drücker. JF Labbé musste zweimal in höchster Not retten. Vor allem Brendan Yarema hatte penaltyähnlich den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber am zuverlässigen Frankokanadier im Nürnberger Tor. Für die Ice Tigers, die immer noch nicht richtig in Tritt kamen, war es Francois Methot, der das beruhigende 3:1 hätte erzielen können.
Es war nach der Führung schon absehbar, dass die Ice Tigers versuchten das 2:1 möglichst lange über die Zeit zu bringen. Zu pomadig waren die Offensivbemühungen. Dass letztendlich Schiedsrichter Reichert, der bekanntermaßen vor Jahren für die EG Augsburg zur Pfeife griff, dieses Bemühen zunichte machte, hatte letztendlich schon einen pikanten Beigeschmack. Zunächst schickte er sehr umstritten Youngster Ondruschka für Spielverzögerung auf die Strafbank, was Ex-Tiger Marc Savard zum Ausgleich nutzte. Fünf Minuten später saßen Davidson und Periard - zumindest einer davon erneut fragwürdig - auf der Strafbank. Die Gäste nahmen dies dankend an und führten durch Girards Treffer im Nachschuss plötzlich mit 3:2 - allerdings keineswegs unverdient.
Erst jetzt erwachten die Ice Tigers aus ihrer Lethargie, benötigten aber die Mithilfe von Kevin Lavallee, um doch noch den späten Ausgleich erzielen zu können. Überhaupt war Lavallee wohl der Pechvogel des Spiels. Im zweiten Drittel erwischte er beim Versuch die Scheibe im Drittel zu halten, seinen auf der Bank sitzenden Kollegen Arvids Rekis derart unglücklich mit dem Schläger, dass dieser mit einigen Stichen an der Nase genäht werden musste und mit einer Gehirnerschütterung ausschied. In der 58. Minute bremste Augsburgs Neuzugang dann Robert Döme unfair. Diese Überzahl nutzte Tomas Martinec zum Ausgleich. Nach Vorarbeit der Ex-Augsburger Brennan und Methot fälschte er die Scheibe unhaltbar für Wanhainen zum 3:3 ins Netz ab. Nur Sekunden später hätte Greg Leeb nach toller Kombination fast noch den Siegtreffer erzielt, was nach der mäßigen Leistung allerdings wohl des Guten zuviel gewesen wäre.
Auch das anschließende Penaltyschießen verlief äußerst spannend. Mehrmals hatten beide Teams den Sieg auf dem Schläger, aber kein Schütze konnte die starken Keeper überwinden. Für die Ice Tigers stand nach bisher sechs verlorenen Shootouts viel auf dem Spiel, wollte man doch endlich einmal den Zusatzpunkt auf der Habenseite verbuchen. Vor allem psychologisch ein wichtiger Faktor. Dass dies diesmal gelang, lag vor allem an JF Labbé, der seine Kritiker bei 1 - 1 Situationen eines besseren belehrte und alle 11 Augsburger Versuche abwehrte. Aber auch die Ice Tigers Schützen waren nicht erfolgreicher, erst Robert Döme traf als 11. Schütze und beendete damit den Nürnberger Penalty-Fluch.
Gästetrainer Paulin Bordeleau war zurecht begeistert von der Leistung seines Teams: "Es war ein gutes Spiel für die Fans, wir haben sehr stark begonnen. Wir werden von Spiel zu Spiel besser und haben inzwischen jedesmal die Chance zu gewinnen. Ich bin glücklich über den Punktgewinn, aber auch enttäuscht, dass es nicht zwei oder drei Punkte geworden sind. Labbé war diesen einen Schuss besser als unser Keeper", so dass Fazit des AEV-Coaches, der anschließend die Gelegenheit nutzte, um mit seinem frankokanadischen Kollegen Laporte unter vier Augen ein wenig französisch zu parlieren.
Benoit Laporte, der bei der Pressekonferenz lange auf sich warten ließ, war "nicht zufrieden" mit seiner Mannschaft. "Augsburg hat härter gearbeitet als wir, das war ein Schlag ins Gesicht für uns", erklärte Laporte warum er direkt nach der Partie eine deftige Ansprache in der Kabine hielt. "Es gab ein kurzes Meeting, aber der Inhalt bleibt bei den 22 Spielern und dem Trainer", fügte er hinzu. "Vielen Dank an JFL", schloss Laporte, der wusste bei wem er sich für die glücklichen zwei Punkte zu bedanken hatte.
Tore:
0:1 (05.10) Buzas (Eklund, Endraß)
1:1 (11.43) Davidson (Laflamme, Maurer)
2:1 (20.39) Periard (Methot, Fical) 5:4
2:2 (42.57) Savard (King, Girard) 5:4
2:3 (47.35) Girard (Savard, Lindman) 5:3
3:3 (58.15) Martinec (Brennan, Methot) 5:4
4:3 (60.00) Döme
Strafen: Nürnberg 20 min. - Augsburg 16 min. plus 10 min. Kofler
Schiedsrichter: Reichert
Zuschauer: 5721