Panther erzittern sich einen Punkt - 3:4 n.V. gegen Nürnberg
Augsburg, 11.September 2006
Nachdem es beim Auftakt gegen Hamburg keine Punkte für die Augsburger Panther gab, wollte man das nun gegen die eigene „Filiale“ nachholen, denn angesichts der hohen Zahl von ehemaligen Augsburger Akteuren in Reihen der Nürnberger hatte Panther-Eigner Lothar Sigl scherzhaft von „Augsburg II“ gesprochen. Das Wiedersehen mit den „Ehemaligen“ gestaltete sich für die Hausherren allerdings als letztlich unbefriedigend, denn mehr als einen Punkt konnte man beim 3:4 nach Verlängerung nicht verzeichnen.
Verzichten musste Trainer Paulin Bordeleau auf Angreifer Scandella, der Probleme mit dem Oberschenkel hat. Dennoch war der Mannschaft anfangs anzumerken, dass sie die Fehler vom Freitag vermeiden wollte. So überstand man auch die erste Unterzahl unbeschadet. Allerdings gab es in der Folge auf beiden Seiten kaum nennenswerte Torchancen, da beide Teams diszipliniert agierten. Schließlich fanden die Augsburger doch die Lücke bei Jean-Francois Labbé im Nürnberger Tor. Erst schoss ihm Dominik Hammer durch die Schoner, 44 Sekunden später machte es Harlan Pratt in Überzahl genauso. Jetzt wurde die Partie etwas munterer und als die Panther kurz vor der ersten Pause nicht aufpassten, bewies Scott King, dass er auch in Nürnberg nichts verlernt hat. Sein gezielter Schuss sorgte für den Anschlusstreffer der Gäste.
Nach der Pause versuchten die Gäste den Druck zu erhöhen und wurden dabei wirkungsvoll von Schiedsrichter Schütz unterstützt. Minutenlang konnten sie in Überzahl agieren, teilweise sogar mit zwei Mann mehr. In einer solchen Situation gelang Rich Brennan dann auch der Ausgleich. Nicht zuletzt durch die eigenartigen Entscheidungen des Unparteiischen und seiner Assistenten wurde die Partie nun immer zerfahrener. Von den guten Ansätzen aus der Anfangsphase war bei den Augsburgern nun nicht mehr viel zu sehen. Eine der wenigen guten Aktionen ihrerseits konnten die Nürnberger immerhin zur Führung nutzen. Aus spitzem Winkel konnte Petr Fical den Augsburger Schlussmann überwinden. Doch die Panther schlugen zurück und drängten noch vor der zweiten Pause auf den Ausgleich. Als Stefan Schauer auf die Strafbank musste, nutzte das Josef Menauer binnen kürzester Zeit zum 3:3. Das konnte allerdings nur wenig darüber hinwegtäuschen, dass vor allem von den als Schlüsselspieler verpflichteten Cracks schlichtweg noch viel zu wenig Einsatz vorhanden ist.
Im letzten Drittel schien der Faden im Spiel endgültig gerissen, denn hüben wie drüben regierte bei den Aktionen der pure Zufall. Wirklich herausgespielte Chancen gab es keine, dafür jede Menge Fehlpässe und unkoordinierte Spielzüge. Wenigstens versuchten die Fans, für Stimmung im Stadion zu sorgen. Erst während einer strittigen Strafe gegen Manuel Kofler, wurde es auf dem Eis wieder spannender. Viel Glück hatten die Hausherren in dieser Phase, denn die IceTigers hatten einige Male den Siegtreffer auf der Kelle. So aber führte der Weg direkt in die Verlängerung.
Mit nur noch vier Feldspielern pro Seite musste nun die Entscheidung fallen. Die Gastgeber waren bald nur noch zu dritt, weil Kevin Bolibruck die Scheibe über die Bande katapultiert hatte. Mehrere erstklassige Chancen ließen die Nürnberger aus, dann vollstreckte Christian Laflamme zur Freude der mitgereisten Fans und sicherte seiner Mannschaft den Zusatzpunkt.
Während Benoit Laporte auf Nürnberger Seite wenigstens mit zwei Punkten zufrieden schien, war dem Panther-Coach der Ärger deutlich anzumerken. „Mit dieser Einstellung von mehreren der Spieler werden wir als Mannschaft keine Spiele gewinnen können.“ (mor)
Tore: (2:1 / 1:2 / 0:0 / 0:1)
1:0 (15:2Hammer ( Buzas ; Kofler )
2:0 (16:12) Pratt ( Henderson ; Murphy ) 5:4
2:1 (19:24) King
2:2 (25:32) Brennan ( King ) 5:3
2:3 (32:54) Fical ( Brennan )
3:3 (38:09) Menauer ( Buzas ) 5:4
3:4 (63:17) Laflamme ( Beardsmore )
Zuschauer: 3911
Strafzeiten: Augsburger Panther 14 + 10 Kofler, Sinupret IceTigers 12
Schiedsrichter: Richard Schütz, Moers
Presse vom 11.09.06
Presse vom 11.09.06
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 11.09.06
Re: Presse vom 11.09.06
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 11.09.06 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Nur ein Punkt für die Panther
Augsburg verliert gegen Nürnberg in der Verlängerung mit 3:4 - Beste Derby-Atmosphäre
Von unserem Redakteur Peter Deininger
Augsburg
Augsburg gegen Nürnberg - das ist Eishockey der besonderen Emotion, weil bei den Gästen zahlreiche ehemalige AEV-Profis einschließlich Trainer Benoit Laporte unter Vertrag stehen. Ein Sieg gegen die Franken ist für die Panther-Anhänger deshalb immer besonders wertvoll. Aber dieser Wunsch ging am Sonntag nicht in Erfüllung. Vor 3911 Zuschauern verlor die Mannschaft von Trainer Paulin Bordeleau mit 3:4 (2:1, 1:2, 0:0, 0:1) nach Verlängerung und behielt nur einen Punkt.
Bordeleau war vor allem verärgert über seine erfahrenen Spieler, die sich leichtfertige Puckverluste leisteten. "Sie sollten für uns Spiele gewinnen und nicht verlieren." Ein Beispiel: AEV-Verteidiger Kevin Bolibruck ermöglichte den Gästen in der Zusatzschicht eine 4:3-Überzahl, weil er völlig unbedrängt die Scheibe über die Bande schlenzte. Christian Laflamme erzielte daraufhin in der 64. Minute den Siegtreffer für die Ice Tigers.
Bei den Augsburgern fehlte der Italiener Giulio Scandella: Verdacht auf Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. Die Panther-Fans durften ihr Glücksgefühl im ersten Drittel gleich doppelt ausleben. Die Gastgeber trafen innerhalb von 44 Sekunden gleich zweimal. Dominik Hammer (zuvor Hannover) und Harlan Pratt (Ex-Bridgeport) überwanden Jean-Francois Labbe (Ex-AEV). Alles lief bestens, wenn da nicht der leichtfertige Scheibenverlust in der 20. Minute gewesen wäre. Die Gäste verkürzten durch den ehemaligen Panther-Torjäger Scott King.
Leichte Fehler
Überaus lethargisch präsentierten sich die Panther im Mittelabschnitt. Leichte technische Fehler in der eigenen Zone verschafften den Gästen immer wieder Einschussmöglichkeiten. Buhmann für die Fans war allerdings Schiedsrichter Richard Schütz. Er schickte kurz hintereinander drei Augsburger auf die Strafbank, eine 5:3-Überzahl brachte dann auch den Ausgleich durch Rich Brennan (26.). Die Panther brachten anschließend kaum noch durchdachte Offensivaktionen zustande. Ein Missverständnis zwischen Mark Murphy und Craig Darby bescherte Gästestürmer Petr Fical freie Bahn, der AEV-Schlussmann Rolf Wanhainen überwand. Der Schwede war in einer wenig beneidenswerten Situation angesichts des Durcheinanders vor seinem Gehäuse und musste häufig eingreifen. Nürnberg dominierte in dieser Phase deutlich, musste aber den überraschenden Ausgleich hinnehmen. Josef Menauer kurvte in Überzahl vor das Tor und schlenzte den Puck unter die Querstange (39.). Das war der Stimmungsmacher für die Augsburger Zuschauer. Lautstark begleiteten sie die Angriffsversuche ihrer Mannschaft gegen die Nürnberger - beste Derby-Atmosphäre. "Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass meine Mannschaft das Spiel wirklich gewinnen wollte", war Trainer Bordeleau sehr enttäuscht von seinem Team. Dank Rolf Wanhainen retteten sich die Panther in die Verlängerung, zu mehr als einem Punkt reichte es jedoch nicht. "Die Strafminuten haben den Ausschlag gegeben", meinte Nürnbergs Trainer Laporte.
Panther: Wanhainen - Damgaard, Bolibruck, Rekis, Pratt, Lavallee, Fendt, Frenzel, Tölzer - Joseph, Brigley, Suchan, Murphy, Darby, Henderson, Mayr, Menauer, Kofler, Buzas, Hammer.