Quelle:
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Offener Brief des DEB-Schiedsrichterausschusses
München - Mit großem Befremden nimmt der Schiedsrichterausschuss des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) derzeit die nicht sachliche und objektive Kritik an Rick Looker wahr.
Als im Sommer 2005 die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) zusammen mit dem DEB die Voraussetzungen für den ersten Profi Schiedsrichter im deutschen Eishockey geschaffen hat, wurden von uns verschiedene Optionen geprüft. Die Wahl ist auf Rick Looker gefallen, da er die besten Voraussetzungen mitgebracht hat.
Seine Leistungen bis zum heutigen Tag haben diese Entscheidung bestätigt und gerechtfertigt.
Die Mitglieder des Schiedsrichterausschusses haben nach dem polemischen Artikel der EishockeyNEWS das Gespräch mit den Trainern und sportlichen Leitern verschiedener DEL-Vereine gesucht. Der Tenor war eindeutig: die überzogene Kritik an Looker ist nicht nachvollziehbar, man bescheinigt Looker einen „ordentlichen und professionellen Job“.
Die in dem Artikel von Daniel Stolpe gemachten Aussagen sind haltlos und nicht gerechtfertigt. Was soll das Zitat eines Trainers aussagen, das eine Statistik von zwei Siegen und acht Niederlagen als Beispiel hervorbringt? Es gibt genügend Trainer, die eine positive Statistik vorweisen können. Soll das etwa eine Aussage über die Qualität eines Schiedsrichters rechtfertigen?! Rechtfertigt ein einzelnes Spiel bei einer Weltmeisterschaft die permanente Diskussion über einen Schiedsrichter? Diese Diskussion wurde in Lettland schon zwei Tage nach dem Spiel nicht mehr geführt, in Deutschland hingegen ist dies noch immer Thema von Herrn Stolpe.
Die Aussage eines DEL-Managers, „es kommen nicht nur in Nordamerika gescheiterte Spieler nach Deutschland“ ist dahingehend zu relativieren, dass dieser zitierte Manager seit mindestens einem Jahrzehnt immer wieder Spieler aus Nordamerika verpflichtet. Diese können also so schlecht nicht sein, was dann im Umkehrschluss zu der zitierten Aussage auch für Schiedsrichter gilt.
Die Aussage eines Spielers der DEL über Rick Looker ist ein Einzelfall. Es gibt genügend Spieler, die sich positiv äußern.
Vor der Verlängerung des Vertrages von Rick Looker wurde durch den DEL-Sportausschuss die Zustimmung erteilt. In dem DEL-Sportausschuss saß im Übrigen zu diesem Zeitpunkt der sportliche Leiter/Manager des DEL-Vereins, dessen Trainer als der „schärfste öffentliche Kritiker gilt“. Die Abstimmung über die Verlängerung des Vertrages hat keine Diskussionen hervorgerufen.
Die zitierte „zu große Differenz zwischen einem Schiedsrichter und allen anderen Schiedsrichtern der Liga“ lässt sich auch in der Mannschaft des zitierten Trainers feststellen: Dort gibt es Spieler, die bislang keinen bzw.15 Scorerpunkte erreicht haben. Oder in der +/- Statistik mit -2 oder +5 geführt werden. Jede Menge „Differenzen“, oder?
Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass wir Kritik und Diskussionen über Schiedsrichterleistungen ernst nehmen, wenn diese sachlich und objektiv ist.
Und selbstverständlich wird die Leistung eines Schiedsrichters, insbesondere eines Profi-Schiedsrichters, ausführlich durch die Verantwortlichen beobachtet und beurteilt. Und selbstverständlich wird dann auch festgestellt, dass bei einem Schiedsrichter Potential für Verbesserungen vorhanden ist. Auch bei einem Profi-Schiedsrichter.
Insgesamt ist festzustellen, dass Rick Looker bislang einen sehr guten Job macht und die Qualität der Schiedsrichterleistungen mit verbessert hat. Und es ist nicht die Aufgabe eines Schiedsrichters, populäre Entscheidungen zu treffen, sondern regelkonforme. Und das ist Rick Looker bisher auch in dem erwartenden Rahmen gelungen.
Was hier jedoch geschieht, ist aus unserer Sicht eine gezielte Kampagne durch Einzelne, die wir in dieser Form auf das schärfste verurteilen und ablehnen.
Der Schiedsrichterausschuss
des Deutschen Eishockey-Bundes e.V.