Seite 1 von 2
Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:14
von djrene
Gestern einen aus dem Club geschmissen, der ein derartiges Shirt trug. Nun die Frage von mir: Sind solche Shirts eigentlich verboten, oder nicht? Gegen "18" kann man natürlich nichts machen, aber sich öffentlich als Rassist zu bekennen, halte ich vom gesunden Menschenverstand her für problematisch (genauer gesagt natürlich für scheiße).
Auch dagegen
und dagegen
kann man rechtlich wohl nur schwer vorgehen. Da hilft wohl nur Zivilcourage. Bei uns fliegt dieses Gesindel jedenfalls regelmäßig raus, sobald die den Fuß über die Schwelle setzen. Thor Steinar und ähnliches tolerieren wir, solange sich die Träger benehmen und keine eindeutigen Patches, Tattoos haben. Hat jemand selbst Erfahrungen mit dieser Szene gemacht? Würde mich mal interessieren wie man anderswo damit umgeht.
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:16
von good luck
Kann mir mal einer sagen für was die ganzen 8er stehen??
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:18
von djrene
Die Zahlen stehen für Buchstaben im Alphabet.
18 = AH = Adolf Hitler
28 = BH = Blood & Honor
88 = HH = Heil Hitler
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:27
von punisher
djrene hat geschrieben:
28 = BH = Blood & Honor
Und das soll was heißen?
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:28
von Augsburger Punker
Hier gibt's rechte Zahlencodes etc. inkl. Bedeutung:
http://www.adl.org/hate_symbols/numbers.asp
Ich würde übrigens Thor Steinar-Menschen auch nicht reinlassen. Das ist eine rechtes Klamottenlabel, und wer sowas trägt, weiß das auch. Verbot des Logos wurde leider wieder aufgehoben, von daher: Verboten ist es nicht.
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:29
von Augsburger Punker
B+H ist eine in Deutschland verbotene rechtsradikale Skinhead-Organisation.
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:34
von Pantherin
So etwas ist einfach nur daneben! :icon_evil:
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:34
von djrene
Zum Glück hat sich hier in der Kleinstadt das Label CONSDAPLE noch nicht durchgesetzt.
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 14:37
von Augsburger Punker
Da hab' ich erst einen Reklamezettel-Verteiler des Hauses verwiesen.
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 14.10.2006 22:22
von good luck
:shock: :shock:
Unglaublich
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 01:09
von Von Krolock
18 und 28 sind etwas problematisch
Das 88er ist nach §86 a StGB definitiv verboten. Verboten auch die Unterschrift "Mit deutschem Gruß" und verboten auch die damals erlaubten, kommerziell verbreiteten Hakenkreuze an Modellflugzeugen. Aber dies nur am Rande.
Empfehlung meinerseits: IMMER ANZEIGEN!
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 08:06
von AEV-Fan
Aber Lonsdale zählt auch zu den "rechten" Marken, und die sind bei uns im CFS durchaus anzutreffen!!
Hier ein bisschen Erklärung dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lonsdale
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 09:53
von Augsburger Punker
Schwachsinn! Lonsdale ist ein Sportartikelhersteller, der von den rechten vereinnahmt wurde. Oder ist Muhammad Ali ein Faschist?
Markenhersteller wie Lonsdale kämpfen gegen ihre Beliebtheit in der rechten Szene. Schon allein, weil das Nazi-Image schlecht für die Geschäfte ist. Der Erfolg solcher Kampagnen ist allerdings umstritten, weil sie nur einen Teil der Zielgruppe erreichen.
Die Firma Lonsdale versucht seit Jahren, das Image loszuwerden, sie sei Ausstatter der rechten Szene. Mit Aufwand müht man sich, die eigene Marke zurückzuerobern. Einfach ist das nicht. Gerade erst sorgte ein T-Shirt der Sportartikelfirma in Thüringen für Unmut. Es war auf einem Werbeplakat für eine Erfurter Ausbildungsmesse zu sehen, was einen PDS-Politiker veranlasste, den Lonsdale-Schriftzug medienwirksam zu übermalen.
Das Ganze ist ein Kulturkampf. Und ein Geschäft. Hersteller wie Lonsdale wollen, dass möglichst viele Verbraucher ihre Klamotten kaufen. Dabei ist ein rechtes Image hinderlich. Wer sein Image ändern will, muss etwas gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit tun. Doch wie bemisst sich der Erfolg?
Lonsdale sei in den Augen der rechten Szene "verbrannte Erde", sagte David Begrich. Er ist Referent für politische Bildung des Vereins "Miteinander". Die Rechten hielten die Marke für verloren und hätten sich längst anderen Produzenten zugewandt. Beleg dafür sei die Gründung eigener, rechtsradikaler Label. Begrich hat allerdings Zweifel, ob das schon ein Erfolg ist: "Man sollte nicht gegen Marken kämpfen, sondern versuchen, jugendkulturelle Identitäten zu stärken, die sich vom Rechtsextremismus abgrenzen." Nicht die Symbole sind also das Problem, sondern die Köpfe. Schließlich könne man gar nicht verhindern, dass immer wieder neue Marken vereinnahmt würden. "Man muss Formen und Inhalte entwickeln, die nicht zu enteignen sind." Der Politikwissenschaftler Henning Flad von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder hält es dagegen für absolut sinnvoll, Marken "zurückzuerobern". Man müsse allerdings differenzieren: "In ernsthaften Führungsstrukturen der Kameradschaftsszene findet man Lonsdale lächerlich. Für die sind solche Dinge total unwichtig." Wenn es aber um 15-Jährige beispielsweise in Neubrandenburg gehe, sehe das anders aus. Sie trügen diese Marke durchaus noch. Ihnen genüge, wenn Mitschüler oder Lehrer die Kleidungsstücke für rechte Symbole hielten. Daher findet begrüßt Flad auch ausdrücklich die Lonsdale-Kampagne gegen rechts: "Nicht um den Kern der Szene zu treffen, sondern um diese 15-Jährigen zu erreichen."
Das scheint auch zu gelingen. Das bundesweite Projekt "Schule ohne Rassismus" hilft der Firma bei ihrem Versuch, das Image loszuwerden. Geschäftsführer Eberhard Seidel ließ viele Lonsdale-Shirts an Schüler verteilen, ergänzt um den Aufdruck "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage". Seidel findet es "ehrenwert", dass Lonsdale sich "der Verantwortung stellt und einer rechten Vereinnahmung entgegentritt. Eine Firma darf das nicht hinnehmen."
Bei Lonsdale, beziehungsweise bei der Punch GmbH, die den Namen in Deutschland vertreibt, misst man Erfolg an Verkaufszahlen. Man hält die Kampagne für viel versprechend, aber den Kampf noch längst nicht für gewonnen. Verkaufsleiter Markus Merker sagt, man habe durchaus Erfolge. "Aber wir sind nicht so erfolgreich, wie wir uns das wünschen. Das Image bleibt in den Köpfen der Leute." Merker meint ganz normale Kunden. Von denen würden viele nie eines seiner T-Shirts anziehen.
Roland Hahnemann, der PDS-Landtagsabgeordnete aus Thüringen, sieht das ähnlich. Selbst wenn sich der harte Kern der Szene abwende - in der Öffentlichkeit besitze die Marke noch immer ihre rechte Signalwirkung. In Thüringen zumindest sei der Imagewechsel noch nicht angekommen. "Die Symbolik ist in der Gesellschaft eindeutig verankert." Hahnemann glaubt auch nicht an einen Erfolg der Kampagne: Das rechte Image werde "nicht verloren gehen, egal welche Bocksprünge Lonsdale macht".
Politologe Flad ist da optimistischer: "Es gibt Symbole, um die man kämpfen kann, und solche, bei denen das nicht geht." Eine Umdeutung von SS-Runen sei unmöglich. Gerade der Erfolg bei der bekannten und großen Marke Lonsdale aber zeige, "dass man überhaupt kämpfen kann". Und das ist ein Erfolg.
Quelle: Taz vom 02.07.2005
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 10:14
von Bensen
AEV-Fan hat geschrieben:
Aber Lonsdale zählt auch zu den "rechten" Marken, und die sind bei uns im CFS durchaus anzutreffen!!
Genau! Fred Perry, Ben Sherman übrigens auch, genauso wie die Schuhmarke New Balance. Und Skinheads sind eh nur Nazis!
:smiley6:
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 10:30
von Augsburger Punker
Du hast die Docs vergessen, Benny!
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 11:47
von mimi
keine ahnung,
du sollst skinheads nicht mit nazis verwechseln
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 12:45
von Rigoman
Von Krolock hat geschrieben:
Das 88er ist nach §86 a StGB definitiv verboten. Verboten auch die Unterschrift "Mit deutschem Gruß" und verboten auch die damals erlaubten, kommerziell verbreiteten Hakenkreuze an Modellflugzeugen. Aber dies nur am Rande.
Dafür ist
Ruhm und Ehre der Waffen-SS nicht verboten :shock: :shock:
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 13:01
von Augsburger Punker
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 13:09
von Bensen
Dafür die White-Power-Schriftzug mit zugehöriger Faust leider nicht...
Re: Ist sowas jetzt verboten, oder nicht?
Verfasst: 15.10.2006 13:20
von Augsburger Punker
auch erlaubt:

:icon_mrgreen: