Klare Sache im Duell der Panther - Augsburg unterliegt Ingolstadt 1:5
Augsburg, 15.Oktober 2006
Bei den Augsburger Panthern gibt es seit längerem nur wenig Grund zum Jubel. Noch in keinem Spiel seit Saisonbeginn stand der komplette Kader zur Verfügung. Da man im Vergleich zu den Konkurrenten in der Liga ohnehin nur wenig Tiefe in der Mannschaft hat, machen sich die zahlreichen Ausfälle beonders bemerkbar. Dass das an der Psyche der verbliebenen Akteure nicht spurlos vorüber geht, machte das Spiel am Freitag in Berlin deutlich. Gegen die bis dahin auch nur wenig überzeugenden Eisbären brach man nach dem ersten Drittel völlig ein und das Endergebnis von 0:6 spricht eine deutliche Sprache. Neben Murphy, Scandella und Dubé stehen nun auch Rainer Suchan und Arvids Rekis wegen Schulterverletzungen für mehrere Wochen nicht zur Verfügung, Travis Brigley und Jay Henderson spielen zwar, sind aber angeschlagen. Insofern waren die Erwartungen am Sonntagabend gegen Ingolstadt eher niedrig angesetzt und das bestätigte sich dann auch.
Nach vierzig Sekunden hätten die Hausherren bereits in Führung gehen können doch scheiterten Craig Darby und Jay Henderson jeweils an Jimmy Waite, kurz darauf ging es Brigley ebenso. Jedenfalls entwickelte sich sofort ein schnelles Spiel, bei dem beide Torhüter von Beginn an gut beschäftigt waren. Fast hätten die Augsburger sogar eine doppelte Unterzahl überstanden, doch kurz bevor sie wieder vollständig waren, konnte der frühere Augsburger Björn Barta die Führung für die Gäste markieren. Und das machte wie zuletzt den Unterschied, denn bei eigenem Powerplay sprangen zwar mehrere Chancen heraus, ein Treffer aber nicht. So konnten die Ingolstädter mit der etwas glücklichen Führung in die erste Pause gehen.
Dazu passte dann auch der zweite Treffer kurz nach dem Wiederanpfiff, denn die Scheibe von Christoph Melischko segelte gleich mehrfach abgefälscht irgendwie ins Augsburger Gehäuse. Der Frust über das Pech währte aber nicht lange, denn schließlich gelang Kapitän Craig Darby nach zwölf Sekunden Überzahl der längst verdiente Anschlusstreffer. In der Folge lag sogar der Ausgleich einige Male in der Luft, doch selbst in ausichtsreichster Position versagten die Nerven. Das verloren gegangene Augsburger Glück, verschärft durch zunehmendes Unvermögen, hielt weiter an. Der Unterzahltreffer von Melischko gehört jedenfalls in die Gattung „Kuriositäten“, denn der Ingolstädter Stürmer verpasste beim Umsetzen die Scheibe, die dann in Zeitlupe an Rolf Wanhainen, der auf dem falschen Fuß erwischt wurde, vorbei ins Tor rutschte. Ähnlich dumm sahen die Hausherren beim 1:4 durch John Tripp aus. Torsten Fendt stolperte im gegnerischen Drittel über seine eigenen Füße und ermöglichte so einen Konter, den die Gäste souverän abschlossen. Jetzt war bei den Augsburgern der Faden endgültig gerissen und sie konnten von Glück sagen, dass der Rückstand nicht noch deutlicher wurde. Individuelle Fehler häuften sich nun und machten es den Oberbayern leicht, sich der unkoordinierten Angriffe selbst mit einem Mann weniger auf dem Eis zu erwehren.
Der Schlussabschnitt war über weite Strecken nur noch Schaulaufen mit Scheibe. Die Ingolstädter mussten nichts mehr tun, die Panther waren nicht mehr bereit und wohl auch nicht mehr in der Lage, wirklich Druck aufzubauen. Jeff Tory nutzte noch eine Überzahlgelegenheit zum 1:5.
Zuviele Verletzte, zu viele Fehler, kein Selbstvertrauen beim Abschluss – so hat es nur für ein gutes Drittel gegen eine starke Ingolstädter Mannschaft gereicht. Derart ließe sich das Fazit von Panther-Trainer Bordeleau zusammenfassen. „Angesichts der Ausfälle, können wir nur auf bessere Tage hoffen, und versuchen, das Team wieder aufzurichten.“ Mit einer Normalisierung der Situation ist aber realistisch nicht vor Dezember zu rechnen...
(mor)
Tore: (0:1 / 1:3 / 0:1)
0:1 (08:59) Barta ( Keller ; Schmidt ) 5:4
0:2 (22:34) Melischko ( Ficenec ; Tripp )
1:2 (26:3Darby ( Joseph ; Brigley ) 5:4
1:3 (30:20) Melischko ( Seidenberg ; Holland ) 4:5
1:4 (36:02) Tripp ( Ast )
1:5 (54:49) Tory ( Seidenberg ; Valicevic ) 5:4
Zuschauer: 3366
Strafzeiten: Augsburger Panther 12, ERC Ingolstadt 14 + 10 Waginger
Schiedsrichter: Heiko Dahle, Berlin
Presse vom 16.10.06
Presse vom 16.10.06
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 16.10.06
Re: Presse vom 16.10.06
Quelle: http://www.webpanthers.de vom 16.10.06
Panther stürmen an die Tabellenspitze
Torflaute beendet: Zwei Tore durch Christoph Melischko
Mit einem überzeugenden 5:1 Sieg im Pantherduell gegen Augsburg schaffte der ERC den Sprung auf den ersten Platz in der DEL-Tabelle. Dabei hatte Ron Kennedy seine Verteidigungspärchen kräftig durcheinander gewirbelt - bis auf das Pärchen Jeff Tory und Chris Schmidt, erhielten alle Verteidiger neue Nebenmänner - auch Lukas Slavetinsky kam zum Einsatz.
Von Beginn an entwickelte sich ein flottes Spiel mit guten Tormöglichkeiten hüben wie drüben. Bereits nach 40 Sekunden musste Jimmy Waite gegen zwei Nachschüsse nach einem Darby-Schuss Kopf und Kragen riskieren. Die nächste gute Chance hatte Shane Joseph, der völlig frei abziehen konnte, doch seinen Meister in Jimmy Waite fand (2.). Beim ERC verpasste Björn Barta in der fünften Spielminute per Nachschuss noch den Führungstreffer - beim zweiten Versuch in Überzahl klappte es dann aber mit dem Tor für den Ex-Augsburger. Ein Schuss von Florian Keller prallte von der Bande zurück und Ingolstadts Nummer 33 hatte kein Problem zum 1:0 einzuschießen (9.). Augsburg hatte das gesamte Spiel über Probleme mit der Chancenverwertung - ein ums andere Mal scheiterten sie an Jimmy Waite und am eigenen Unvermögen. So hatte das 1:0 auch bis zum Drittelende Bestand.
Mit seinem ersten Saisontor brachte Christoph Melischko den ERC zu Anfangs des Mitteldrittels mit 2:0 in Führung, indem er einen Schuss von Ficenec erfolgreich abfälschen konnte (23.). Dass es die drei Punkte in Augsburg trotz der Verletzungsmisere der Gastgeber nicht geschenkt gab, stellte spätestens Craig Darby mit dem 1:2 Anschlusstreffer aus Sicht der Augsburger klar (27./PP). Die Schwaben rochen jetzt Morgenluft und kamen durch Travis Brigley und Dominik Hammer zu einer zwei gegen eins Situation, bei der Hammer die Scheibe nach einem Abpraller von Waite verpasste (30.). Umso wichtiger war das 3:1 für die Schanzer durch Christoph Melischko, der ein Break in Unterzahl erfolgreich abschließen konnte (31.). Jetzt bekam der ERC das Spiel mehr und mehr in den Griff und bei den Augsburger schlichen sich Leichtsinnigkeiten ein, sodass die guten Chancen für Ingolstadt jetzt zunahmen - beispielsweise scheiterten Jakub Ficenec und Matt Higgins völlig frei vor Wanhainen bei Kontern. Der nächste Ingolstädter Konter schlug sich dann auch auf der Anzeigetafel nieder. Doug Ast und John Tripp starteten aus dem eigenen Drittel durch
Jimmy Waite wie gewohnt in Topform
und markierten das 4:1 (37.). Um ein Haar ist Christoph Melischko an einem lupenreinen Hattrick vorbeigeschrammt - einen Pass von Glen Goodall konnte er aus dem Slot nicht verwerten (39.).
Im Schlussdrittel zeigte der ERCI souveränes Eishockey und ließ hinten nichts mehr anbrennen. Vorne schraubte Jeff Tory in Überzahl das Ergebnis noch um ein Tor nach oben (55.). Durch die 0:4 Heimniederlage der Adler Mannheim gegen die Hannover Scorpions gelang dem ERCI der Sprung an die Tabellenspitze.
Re: Presse vom 16.10.06
Jimmy Waite wie gewohnt in Topform?
Der war gestern im 1.Drittel, also da wo er noch was halten musste, doch sowas von nervös und unsicher. Bei den dicken Chancen von uns die er gehalten hat kann der doch gar nichts dafür, da haben wir ihn ja quasi angeschossen oder waren auf gut Deutsch einfach viel,viel,viel zu blöd die reinzumachen.
Der war gestern im 1.Drittel, also da wo er noch was halten musste, doch sowas von nervös und unsicher. Bei den dicken Chancen von uns die er gehalten hat kann der doch gar nichts dafür, da haben wir ihn ja quasi angeschossen oder waren auf gut Deutsch einfach viel,viel,viel zu blöd die reinzumachen.
Re: Presse vom 16.10.06
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 16.10.06 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Eishockey: ERCI dominiert in Augsburg
Ingolstadt gewinnt mit 5:1 und klettert an die Spitze der Deutschen Eishockey-Liga
Von unserem Redakteur Milan Sako
Es war eine klare Angelegenheit: Mit 5:1 (1:0, 3:1, 1:0) siegte gestern Abend der ERC Ingolstadt im bayerischen Derby bei den Augsburger Panthern. Die Gäste aus Oberbayern, die bis auf Cameron Mann in Bestbesetzung antreten konnten, waren eine Klasse besser als die AEV-Profis und sind zu Recht Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga. Dagegen geht Augsburg nach der vierten Pleite in Folge schweren Zeiten entgegen.
Bescheiden sind die Panther-Fans geworden angesichts der zahlreichen Ausfälle im eigenen Team und der schwachen Darbietungen in der DEL. "Ich erwarte keinen Sieg gegen diese Spitzenmannschaft, aber sie sollen wenigstens gscheit kämpfen und Gas geben", formulierte ein AEV-Anhänger die gedämpften Erwartungen auf den mit 3360 Besuchern gefüllten Rängen des Curt-Frenzel-Stadions. Rund 400 Fans waren aus Oberbayern gekommen, um ihr Team zu unterstützen.
Die Gäste konnten viel öfter und als Erste jubeln. Eine unglücklich von der Bande zurückspringende Scheibe verwandelte Björn Barta in der 9. Minute zum 1:0. Altbekanntes spielte sich auf dem Eis ab: Die Augsburger mühten sich und versiebten viele Chancen, während Ingolstadt auf einen starken Torwart Jimmy Waite sowie Konterangriffe setzte. Christoph Melischko erhöhte für den ERCI auf 2:0 (23.) und kurz darauf flammte Hoffnung bei den Panthern auf, dass sie nicht wieder wie schon am Freitag beim 0:6 in Berlin leer ausgehen würden. Craig Darby verkürzte auf 2:1 (27.) in Überzahl. Es sollte einer der wenigen lichten Momente in einem aus Augsburger Sicht trüben Eishockey-Abend bleiben. Denn bei eigenem Powerplay kassierten die Gastgeber das 3:1 (31./Melischko) und kurz darauf erhöhte John Tripp auf 4:1 (37.). Die Partie war längst zugunsten der Oberbayern gelaufen. Jeff Tory traf noch zum 5:1 (55.). Den dezimierten Augsburgern schwanden immer mehr die Kräfte, das Selbstvertrauen fehlte von Beginn an.
Bereits am morgigen Dienstag müssen die AEV-Profis im Pokal-Wettbewerb bei den Iserlohn Roosters wieder ran. Die Aussichten auf das Erreichen der nächsten Runde tendieren gegen null, da neben den verletzungsbedingten Ausfällen auch die gesperrten Stürmer Kofler sowie Brigley fehlen.
Augsburger Panther: Wanhainen - Pratt, Bolibruck; Fendt, Damgaard; Tölzer, Frenzel; Lavallee - Hammer, Brigley, Joseph; Buzas, Darby, Henderson; Kofler, Mayr, Menauer.
ERC Ingolstadt: Waite - Tory, Schmidt; Holland, Ficenec; Bakos, Slavetinsky - Seidenberg, Higgins, Valicevic; Waginger, Tripp, Ast; Höhenleitner, Goodall, Melischko; Barta, Tkaczuk, Keller.