Augsburg: Rückfall in alte Zeiten-3:5 gegen Nürnberg
Augsburg, 18.November 2006
Nachdem es trotz – oder vielleicht auch wegen – der Geld-zurück-Aktion mit dem Siegen nicht funktioniert hatte, versuchte man es diesmal wieder auf die herkömmliche Art. Versuchskaninchen sollten an diesem Abend die Sinupret Ice Tigers sein, doch die wollten sich mit dieser Rolle nicht recht abfinden, denn sie erwiesen sich als Spielverderber und gewannen einfach. Schwer machten es ihnen die Gastgeber aber dabei nicht. Ohne Aussicht auf Rückzahlung hatten sich wieder nur 3371 Fans ins Curt-Frenzel-Stadion verirrt.
Zuletzt hatten sich in den schwäbisch-fränkischen Derbys ja die Nürnberger durchgesetzt und auch diesmal hatten sie den besseren Start, da bei den Hausherren Manuel Kofler nach nur 15 Sekunden zum ersten Mal auf der Strafbank Platz nahm und – kaum wieder auf dem Eis – erneut in die Kühlbox geschickt wurde. Diesmal nutzten die Nürnberger die Gunst der Stunde und gingen durch Colin Beardsmore in Führung. Kurz darauf schickte der einmal mehr äußerst schwache Schiedsrichter Aumüller zwei der Gäste hinaus und so gelang Shane Joseph der umjubelte Ausgleich. Ein Fehler von Travis Brigley im Augsburger Spielaufbau noch in Überzahl bescherte den Sinupreten eine Konterchance, die Petr Fical eiskalt zur neuerlichen Führung nutzte. Die Panther verloren nun weitgehend die Ordnung in ihrem Spiel. Auch der dritte Nürnberger Treffer resultierte aus einem Konter, diesmal war es Ulrich Maurer, der Rolf Wanhainen nicht gut aussehen ließ. Nur mit Glück überstanden die Hausherren die Zeit bis zur Pause ohne einen weiteren Gegentreffer.
Doch es wurde danach nicht besser, und so hatten die Gäste in Überzahl nur wenig Mühe, durch Jame Pollock ihren Vorsprung weiter auszubauen, während bei den Panthern nur wenig zusammenlief. Alexander Polaczek konnte wenig später nahezu die gesamte Eisfläche überqueren und dann zum 1:5 einschießen, ohne großartig behelligt zu werden. Der Treffer von Manuel Kofler, der einen Abpraller verwandelt hatte, wurde wegen Torraumabseits nicht anerkannt. Die Panther kämpften wütend und verbissen, aber ziemlich glücklos. Wenigstens konnte Jay Henderson nach schöner Kombination in Überzahl das Ergebnis etwas freundlicher gestalten. Minutenlang machten die Augsburger Fans ihrer Wut über die unsägliche Leistung des Unparteiischen mit „Aumüller raus“-Rufen und noch manch Schlimmeren Luft, das Spiel ihrer Mannschaft wurde dadurch allerdings nicht besser. Dafür stimmte jetzt immerhin der kämpferische Einsatz.
Nach der zweiten Pause verflachte die Partie erwartungsgemäß. Die Hausherren bemühten sich, scheiterten aber in der Regel mehr an sich selbst als am Gegner, die Nürnberger verwalteten in erster Linie das Ergebnis. Als Roland Mayr schließlich den Rückstand noch einmal verkürzen konnte, versuchte man noch einmal alle Kräfte nach vorne zu werfen, doch Zählbares sprang nicht mehr heraus.
(mor)
Tore: (1:3 / 1:2 / 1:0)
0:1 (04:19) Beardsmore ( Bader ; Carter ) 5:4
1:1 (08:34) Joseph ( Brigley ; Pratt ) 5:3
1:2 (10:11) Fical ( Swanson ) 4:5
1:3 (14:47) Maurer
1:4 (23:5Pollock ( Swanson ; King ) 5:4
1:5 (29:03) Polaczek ( Pollock )
2:5 (36:52) Henderson ( Darby ; Joseph ) 5:4
3:5 (49:56) Mayr (Tölzer ; Menauer )
Zuschauer: 3371
Strafzeiten: Augsburger Panther 18 + 10 Mayr, Sinupret Ice Tigers Nürnberg 18
Schiedsrichter: Roland Aumüller
Presse vom 18.11.06
Presse vom 18.11.06
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 18.11.06
Re: Presse vom 18.11.06
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 18.11.06 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Panther rutschen wieder aus
Augsburger Eishockey-Profis geraten früh in Rückstand und verlieren mit 3:5 gegen Nürnberg
Von unserem Redakteur Milan Sako
Augsburg
Nicht in Schwung kommen die Augsburger Panther nach der Länderspielpause und kassierten beim 3:5 (1:3, 1:2, 1:0) gegen die Nürnberg Ice Tigers die zweite Niederlage.
Die AEV-Profis mussten gestern Abend vor 3371 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion mit einem alt bekannten Problem kämpfen. Die Mannschaft von Trainer Paulin Bordeleau musste immer einem Rückstand hinterherlaufen. 2:5 stand es vor dem letzten Drittel, als die Gastgeber ihre hohe Fehlerquote endlich reduzierten. Das Geschehen spielte sich fast nur noch vor Nürnbergs Torwart Jean-Francois Labbe ab, doch mehr als das 3:5 in der 50. Minute durch Roland Mayr gelang nicht.
"Wir wollten mit vollem Einsatz starten, aber der Schiedsrichter hat in den ersten vier Minuten gleich zwei Strafen gegen uns verhängt und unseren Elan schnell gestoppt", sagte AEV-Coach Bordeleau, der sich über den Pfeifenmann Roland Aumüller nicht näher äußern wollte: "Er hatte heute die ganze Aufmerksamkeit. Mehr sage ich besser nicht."
Die Partie hatte genau so begonnen wie beim 3:5 am Dienstag gegen Krefeld. Zu weit vom Gegner entfernt stehend, ließen sich die Gastgeber auskontern. Fiel das erste Nürnberger Tor noch bei Überzahl, so trafen Petr Fical (in eigener Unterzahl) sowie Ulrich Maurer mit schnellen Angriffen aus dem eigenen Drittel. Allerdings halfen die Augsburger kräftig mit, denn das 2:1 der Ice Tigers bereitete AEV-Angreifer Travis Brigley mit einem missratenen Querpass im gegnerischen Drittel vor. Und beim 3:1 sah der sonst so souveräne Panther-Schlussmann Rolf Wanhainen nicht gut aus, denn der Schwede ließ den Puck in der kurzen Ecke passieren. Dazwischen gelang Shane Joseph der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich im 5:3-Powerplay.
Augsburg musste wie schon gegen Krefeld einem Rückstand hinterherlaufen. Und es kam noch schlimmer. Die Nürnberger Pollock und Polaczek erhöhten auf 5:1.
Anschließend zog sich der unsichere Roland Aumüller endgültig den Unmut der Zuschauer zu, als der Unparteiische dem vermeintlichen 5:2 in der 34. Minute durch Manuel Kofler die Anerkennung verweigerte. Der Schiedsrichter entschied nach Videostudium auf Torraum-Abseits durch AEV-Angreifer Josef Menauer und erntete dafür Pfiffe, Bierbecher und Feuerzeuge.
Drei Minuten später fiel doch das 5:2 durch Jay Henderson und das 5:3 durch Mayr. "Augsburg war im letzten Drittel klar die bessere Mannschaft, aber Torwart Labbe hat uns den Sieg gerettet", freute sich Nürnbergs Trainer Benoit Laporte. Vielleicht tun sich die Panther auswärts leichter zu punkten. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Sonntag (14.30 Uhr) in Hannover.
Re: Presse vom 18.11.06
Quelle: http://www.nz-online.de vom 18.11.06
Die Ice Tigers siegten in Augsburg nach 5:1 Führung mit 5:3
Wenig Glanz-aber drei verdiente Punkte
Von Horst Dittmann und Hermann Hempel
AUGSBURG — Im Augsburger Hexenkessel - trotz der nur 3371 Zuschauer - haben die Sinupret Ice Tigers gestern Abend die Ruhe bewahrt und drei wichtige Punkte in der DEL eingesackt. Doch trotz einer 5:1-Führung nach 30 Minuten wurde das Spiel beim 5:3 (3:1, 2:1, 0:1)-Sieg des Favoriten bei dem Kellerkind alles andere als ein lockerer Spaziergang. Am Schluss retteten sich die Schützlinge von Benoit Laporte recht glanzlos ins Ziel.
In einem sprach die Statistik ganz klar für die Nürnberger: Fünf der letzten sieben Spiele in der Fuggerstadt konnten gewonnen werden; insgesamt gingen von den letzten sechs Duellen nicht weniger als fünf an die Tigers.
Bei der Ausfallliste indes schwante den mitgereisten Fans aus dem Frankenland zunächst nichts Gutes. Denn auf nicht weniger als fünf Cracks musste Laporte an alter Wirkungsstätte verzichten: Neben dem Langzeitverletzten Rich Brennan (Knie) sowie Gert Acker (Zerrung) und Thomas Pielmeier (Schulter) fehlte auch noch Martin Jiranek - er fällt wegen eines Bauchmuskelanrisses auch morgen (18.30 Uhr) beim nächsten Derby in Ingolstadt aus und wohl ebenso am 24. November in Mannheim.
Einen „Fluch“ konnten die Tigers schon nach gut vier Minuten abschütteln: Zwölfmal waren sie in den vergangenen 13 Spielen mit 0:1 in Rückstand geraten, die Spieler, die im Anfangsdrittel einfach nicht auf Touren kommen wollen, doch dann schoss Colin Beardsmore die Gäste in Front. Ein Zuspiel von Shawn Carter konnte er unter Bedrängnis über die Linie drücken. Bis dahin hatten sich die Tigers ganz schön abgemüht in Überzahl.
Acht Minuten lang waren die Panther gar nicht auf dem Eis anwesend; in doppelter Augsburger Überzahl konnte Joseph dann aber doch zum 1:1 verwandeln - als die Gefahr schon abgewendet schien, aber Jame Pollock den Puck nicht traf (9.). Noch in Unterzahl indes profitierte Petr Fical von einer tollen Vorarbeit von Brian Swanson - er war gestern bester Tigers-Akteur - und schoss die Franken kaltblütig erneut in Front (11.). Und Ulrich Maurer ließ mit seinem ersten Saisontor in der 15. Minute sogar noch das 3:1 folgen. Vorausgegangen war ein Geschenk des Ex-Nürnbergers Josef Menauer; aber sehenswert, wie Maurer seine Chance beim Schopf packte und den Puck ins Dreieck platzierte.
Zum Glück sorgten die Tigers im zweiten Drittel durch die weiteren Treffer durch Pollock (24./bereits sein zehntes Saisontor) und Alexander Polaczek (30.) für - scheinbar! - klare Verhältnisse. Doch fortan wurde es ungemütlich und hektisch. Die AEV-Fans hatten schnell im (korrekten!) :icon_mrgreen: Referee Aumüller, der kein Heimschiedsrichter war, den Sündenbock gefunden; spätestens, als er einen Kofler-Treffer nach Videobeweis wegen Torraum-Abseits nicht gab (34.), war die Atmosphäre vergiftet, mehrfach flogen Becher aufs Eis. Nach Hendersons 2:5 (37.) gingen die Gastgeber tatsächlich mit neu gewecktem Mut in die Kabine.
Hatten sich die Panther bis dahin schwach präsentiert, so fanden fortan die Tigers nicht mehr in die Spur. Nun setzte es auch gegen sie vermehrt Strafen, und sie sorgten kaum mehr für Entlastung. Für Augsburg traf nur noch Mayr zum 3:5 (50.) - dennoch war es bezeichnend, dass die Gäste im letzten Drittel erst in der 55. Minute durch Christian Laflamme den ersten Torschuss abgaben. Mit einer erfolglosen 6:4-Überzahl der Panther in den letzten 23 Sekunden ging die hektische Partie zu Ende. „Wir waren bereit für dieses Spiel, aber im letzten Drittel war Augsburg besser, da hat Labbé stark gehalten“, sagte Laporte.
Augsburg: Wanhainen - Pratt, Bolibruck; Lavallee, Fendt; Damgaard, Tölzer - Menauer, Mayr, Kofler; Joseph, Darby, Henderson; Scandella, Brigley, Buzas; Suchan, Hammer
Nürnberg: Labbé - Cespiva, Schauer; Pollock, Bader; Laflamme, Ondruschka - Grygiel, Fical, Polaczek; King, Swanson, Leeb; Savage, Carter, Beardsmore; Maurer
SR: Aumüller (Planegg)
Zuschauer: 3371
Strafminuten: Augsburg 18 plus zehn Disziplinar (Mayr) - Nürnberg 18 (Laflamme sechs, Bader, Pollock je vier, Beardsmore, Schauer je zwei)
Tore: 0:1 (4:19) Beardsmore (Carter, 5-4), 1:1 (8:34) Joseph (5-3), 1:2 (10:11) Fical (Swanson, 4-5), 1:3 (14:47) Maurer, 1:4 (23:5Pollock (Swanson/Schauer, 5-4), 1:5 (29:03) Polaczek, 2:5 (36:52) Henderson (5-4), 3:5 (49:56) Mayr.