Natürlich tue ich das. Denn es ist Plemplem. Ich habe 26 Jahre geraucht und vermutlich könnte ich hier nicht mal antworten, wenn ich nicht (hoffentlich noch rechtzeitig) aufgehört hätte. Ich war selbst hochgradig bescheuert. Ich habe täglich Geld dafür ausgegeben, um am Schluß kaum noch Luft zu kriegen und ein lustiges Kribbeln in den Zehen zu verspüren. Und ich bin ganz sicher keiner dieser militanten Ex-Raucher, das wird mein privates und berufliches Umfeld bestätigen können. Ich bin nach wie vor in Raucherkneipen gegangen und ich habe volles Verständnis für jeden Süchtigen, denn ich war es lange genug. Plemplem sind sie trotzdem.
Ja das ist gut für dich, dass du aufgehört hast, aber woher und wieso urteilst du über mich? Du weißt ja weder was noch wieviel ich rauche. Und sag mir jetzt nur nicht, das würde nichts ändern an der Schädlichkeit, schließlich macht immer die Dosis das Gift. Und am Anfang als du mich Plemplem genannt hast, hast du sogar nur angenommen dass ich rauche und es nicht einmal gewusst, weil ich es nirgends erwähnt habe. Ob du ein militanter Ex-Raucher bist oder nicht, weiß ich nicht wirklich, aber wenn man sich das so durchliest hört sichs schon schwer nach: Um Himmels Willen, ich hab die Kurve grade noch gekriegt, deswegen sollen jetzt alle aufhören. Obs freilig so ist weiß ich nicht, lass ich aber auch dahingestellt.
Wenn du Wortklauberei betreiben willst, dann kann ich auch mitmachen. Denn der Begriff "Nichtraucherschutz" impliziert per definitionem NUR Gelegenheiten und Örtlichkeiten, wo sich der Nichtraucher dem Rauch nicht entziehen kann. Und das sind lediglich Behören und öffentliche (staatliche und städtische) Einrichtungen. Alles andere fiele nicht unter Nichtraucherschutz, denn der Nichtraucher kann ja gefälligst draußen bleiben, wenn ihn was stört. Also sind wir beim Rauchverbot.
Das hast du falsch ge(k/g)laubt. (K/G)laube zumindest ich. Zumindest laut wiki und laut Meyers Lexikon, denn darin wird der NIchtraucherschutz einfach als Schutz der NIchtraucher vor den Rauchern beschrieben. Also im Allgemeinen. Im Besonderen, also in unserem Falle ging es genau um den Fall den du ausschließt, nämlich um NIchtraucher die sich durchaus dem Rauch entziehen könnten indem sie die Lokalität wechseln.
Jetzt kommen wir zum nächsten Plemplem: Muss man dem Nichtraucher tatsächlich verklickern, dass der Pfeifenraucher weniger gefährlich ist, weil er beim Rauchen genießt? Ich habe, wie bereits erwähnt, lange geraucht, immer so zwischen 20 und 25 Zigaretten am Tag, aber die Gegenwart eines Zigarrenrauchers konnte bereits damals einen Brechreiz bei mir auslösen. Der konnte genießen, so viel er wollte, aber nicht in meiner Gegenwart. Pfeifentabak riecht zunächst mal angenehm, das stimmt.
Bei dem Plemplem müsste ich dir Recht geben, nur hab ich das eben nie gesagt. Niemals. Wie schädlich ein Raucher für einen Nichtraucher ist, ist mir primär scheissegal. Denn in meiner idealen Welt ließe sich der Weg von Nichtrauchern und Rauchern trennen. Nur eben nicht auf dem billigen Wege die einen vor die Tür zu semmeln und die anderen alle Plätze für sich haben zu lassen. Mir ging es vielmehr darum aufzuzeigen, dass Tabak im Allgemeinen ein Genussmittel ist. Das leider Gottes von der Natur gut gemacht wurde und von der Industrie verhunzt (Ähnlichkeiten zur Nahrungsmittelindustrie liegen auf der Hand). Plemplem nenn ich die Zigarettenraucher zwar nicht, aber ich wundere mich schon, wie man für so einen Dreck soviel bezahlen kann, aber gut, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Im übrigen bin ich sehr gegen Zigaretten, weil sie meiner Meinung nach so konzipiert wurden, dass man möglichst viel von ihnen absetzen kann, während andere Artikel durchaus mehr Wert legen auf den Geschmack.
Wenn es eines sprachstilistischen Mittels bedarf um die Deutlichkeit hervorzuheben, dann meinetwegen. Allerdings ist diese Parallele in dem Fall nicht richtig. Denn der Kisel, der zur Lawine wurde, waren die Nichtraucher sowie Statistiken einiger Gesundheitsbehören. Ob man die Zahlen über Erkrankungen der Passivraucher jetzt als geschönt oder dramatisiert empfindet, spielt da überhaupt keine Rolle. Rauchverbot als Nichtraucherschutz!
Ich denke schon, dass das mehr als nur die Deutlichkeit hervorhebt. Es ist leider so, dass wir hier keinerlei Mäßigung mehr haben, das geht so weit, dass es meiner Meinung nach an Gesprächskultur total mangelt. Das ist auch ein Grund warum jeder Michel ein Gesetzesurteil braucht. Da redet niemand mehr mit einander sondern es werden nur noch Pseudoargumente umhergeworfen, meist "abgesichert" durch äußerst zweifelhafte wissenschaftliche Erkenntnisse und dann gewinnt die politisch korrektere Meinung. In diesem Fall war die Maschinerie angelaufen, die Gutmenschen hatten sich zusammengerottet und fest im Sinn, denjenigen einen auf den Deckel zu geben die Rauchen und sich einen Dreck um Gesundheitsempfehlungen scheren. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Der allerwichtigste Punkt ist nämlich ob man den Rauchern generell das Rauchen abgewöhnen will, obwohl es ihr Körper ist, oder ob man lediglich die armen NIchtraucher vor den Rauchern schützen will.
Der erste Teil lässt sich in der Öffentlichkeit nur schwer verkaufen, weil die Masse doch noch sowas wie Freiheitsrechte im Sinn hat, und eigentlich den Rauchern nicht vorschreiben will, was diese mit ihrem Körper zu tun haben. Schließlich halten sie andere ja auch nicht von anderen sehr gefährlichen Aktivitäten ab, wie Skifahren, Fussballspielen oder Motorradfahren. Der zweite istist wie eine Monstranz vor sich hergetragen worden. Man will ja nur die armen Nichtraucher schützen vor den schädlcihen Rauchern. Und da kommen die Begriffe ins Spiel. Nichtraucherschutz ist legitim und nur zweiteres, ein Rauchverbot kann allerdings auch ersteres heißen, je nachdem wo es gilt. Und da zeigen immer mehr Leute wes Geistes Kind sie wirklich sind. Es ging vielen insgeheim darum den Rauchern das Rauchen so madig zu machen, dass sie es aufhören. Und egal ob es ihrer Gesundheit förderlich ist, oder nicht, für meine Begriffe ist das Bevormundung und man kann sie in anderen Dingen hinnehmen aber irgendwo muss man die Linie ziehen.
Hiermit tust du genau das, was du eigentlich kritisierst. Du nimmst den Zigarren- und Pfeifenraucher aus der Ecke und unterstellst dem Zigarrettenraucher, ein Tabakjunkie zu sein.
Stimmt nicht ganz, ich stelle ihn nicht selbst in die Junkie-Ecke, sondern sage nur, dass es in der Allgemeinheit so aufgefasst wird, und deswegen natürlich von den Werbestrategen so benutzt wird. Oder hast du eine Erklärung warum man kaum Zigarren und Pfeifen bei diesen Kampagnen sieht? Ich sehe auch nie edlen Rotwein bei einer Anti-Alk-Kampagne. Eher schon Alkopops die ja durch ihren süßlichen Geschmack die Leute zum Saufen verführt. Und ich für meinen privaten Teil ziehe übrigens diesen Vergleich von Zigaretten und Alkopops sehr gerne. Denn von Natur aus schmecken Alkohol und Tabak für die meisten Leute nicht angenehm (man könnte fast meinen die Natur hätte sowas wie eine Sicherung eingebaut), aber die Industrie übertüncht das und fördert sogar beim Tabak die süchtigmachende Wirkung mit gewissen Inhaltsstoffen. Bei Zigaretten zumindest sehr, bei Pfeifentabak wird der Geschmack auch verändert aber meines Wissens wird da nicht in so kriminellem Maße am Naturprodukt gepanscht wie bei den Zigaretten. Wer sich die Inhaltsstoffe mal so ansieht kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.
Liest sich schön, verdreht aber die Wahrheit. Denn die tatsächlichen Prozentangaben weichen beträchtlich von den relevanten Prozentangaben ab. Aufklären wird dich der Gastwirt oder Kneipier deines Vertrauens. Denn die Zahl derer, die diese Einschränkungen betrifft, ist in der Gastronomie weit höher. Beim Kneipenklientel geht der Raucheranteil deutlich über die 60 Prozent Marke. Aber dennoch stimme ich dir zu, dass eine Selbstbestimmung der fairere Weg gewesen wäre.
Wäre einfacher für mich zu argumentieren, wenn es 60% wären in der Bevölkerung das stimmt. Aber mir gings nicht um die Kneipen hier, also um die Höhe des Raucheranteils bei den Kneipen, sondern um den an der gesamten Bevölkerung. Ich kann nicht mit den 60% Rauchern in Kneipen argumentieren, weil mir das sonst als falsch um die Ohren gehauen wird und das auch noch zu Recht. Es ging hier ja darum ob die Volksvertreter wirklich die Meinung des Volkes vertreten (also auch der Raucher) oder ob die großen Parteien in einem Wettrennen um die politisch korrektere Meinung und die daraus erhofften Stimmanteile in der Bevölkerung, jegliches Rückgrat über Bord werfen und rein populistisch handeln. Außerdem würde mir dann ja nur gesagt werden, dass nur deswegen der Anteil der Raucher in Kneipen so hoch wäre, weil die bösen Raucher die unschuldigen NIchtraucher schon in die Flucht geschlagen hätten, und dass sich diese 60% nach einem Rauchverbot erheblich den 27% angleichen würden, da dann wieder tolle Luft für alle herrscht und die NIchtraucher wieder in die Kneipen gehen können. Was ich durchaus für real halte.
Im Grunde ist es lustig, wir sind fast der gleichen Meinung. Ich finde nur, jeder der ein Rauchverbot unterstützt muss sich wirklich selbst kontrollieren ob er wirklich Nichtraucher schützen will oder ob er auch den Rauchern das Rauchen abgewöhnen will.
P.S: Im Programm von Volker Pispers kommt der Satz: "Ja das ist der Albtraum der Deutschen, 30 Jahre lang nicht rauchen und dann von nem Terroristen in die Luft gesprengt werden."
Ich glaube manchmal, die Menschen denken man könne sein Leben unendlich verlängern wenn man nur brav und gesund lebt und man könne nur durch Tabak sterben. Dass ein LKW auch einen Nichtraucher im Straßenverkehr plättet müsste denen doch eigentlich einleuchten, aber gut, dafür haben sie ja auch vorgesorgt: Jetzt kommt bald das Musikhörverbot für Fußgänger. Was freu ich mich dass der Staat weiß was gut für mich ist und für mich mitdenkt.