Presse vom 23.01.08
Verfasst: 23.01.2008 06:40
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 23.01.08
Augsburger Stadion bleibt uneinnehmbar
Augsburg, 23. Januar 2008
Keine Frage, der Druck auf die Augsburger Panther wächst von Woche zu Woche, solange es auf fremdem Eis kaum etwas zu holen gibt. Der eine Punkt in Ingolstadt war zwar grundsätzlich erfreulich, doch angesichts des Spielverlaufes eigentlich zu wenig. Um den Anschluss an den zehnten Platz halten zu können, musste in den kommenden zwei Spielen auf jeden Fall die seit Wochen fast makellose Heimbilanz verteidigt werden. Die Gäste aus Krefeld, die ihrerseits im Kampf um Platz sechs noch ein Wort mitreden wollen, wehrten sich zeitweilig sehr erfolgreich, doch konnten auch sie die nunmehr neun Spiele andauernde Siegesserie nicht beenden.
Immerhin war bei den Panthern Arvids Rekis bereits in den Kader zurückgekehrt, was die Personalsituation in der Defensive wenigstens etwas entspannte, dafür fehlen weiterhin Christian Chartier und Patrick Buzas, dessen Vertragsverlängerung vor wenigen Tagen jedenfalls allseits mit großer Erleichterung aufgenommen worden war. Beide Mannschaften begannen eher verhalten, wobei die Pinguine in den ersten Minuten leichte Vorteile hatten. Die Hausherren taten sich ungewöhnlich schwer, auch nur etwas Ordnung in ihr Offensivspiel zu bringen. Als die Gäste erstmalig in Überzahl agieren konnten, brannte es dann auch in der Defensive lichterloh. Dennoch resultierte die erst bei zahlenmäßigem Gleichstand folgende Führung eher aus einem Verlegenheitsschuss von Pavlikovsky, den Patrick DesRochers erst im letzten Moment sah. Mit dem 0:1 zur ersten Pause waren die Panther eigentlich noch sehr gut bedient, zieht man in Betracht, dass sie während der ersten zwanzig Minuten eigentlich keinen wirklich gefährlichen Schuss auf das gegnerische Tor abgegeben hatten.
Immerhin gingen sie danach mit deutlich mehr Engagement zur Sache und sofort ergaben sich mehrere Möglichkeiten, die allerdings ungenutzt blieben. Wie man es besser macht, zeigten die Krefelder. Mitten hinein in das Aufbäumen der Augsburger fuhren sie einen Konter, den Ramsay souverän abschloss. Doch nun schienen auch die Hausherren in der Partie angekommen zu sein. In Überzahl zog Tomas Slovak von der blauen Linie ab und ließ Reto Pavoni, dem die Scheibe über die Fanghand hoppelte, ähnlich unglücklich wirken, wie sein Gegenüber beim ersten Tor aussah. Wie ausgewechselt wirkten die Panther nun und setzten die Pinguine mächtig unter Druck. Diesem waren sie bald schon nicht mehr gewachsen und so stellte Harlan Pratt aus vollem Lauf auf 2:2. Das Spiel war kaum mehr wiederzuerkennen, denn im Vergleich zum ersten Drittel hatte sich das Tempo nahezu verdoppelt. Hochkarätige Chancen wechselten sich auf beiden Seiten ab und die Torhüter bekamen jede Menge zu tun. Auch Schiri von Gameren hatte zuweilen Mühe, den Überblick zu behalten. Mit Defensivarbeit hatte es in dieser Phase keine von beiden Mannschaften und so konnte zunächst Mathis Olimb die Panther erstmalig in Front bringen, ehe Ramsay kurz darauf wieder ausgleichen konnte. Der Augsburger Goalie hatte zuvor seinen Stock verloren und war dadurch ziemlich chancenlos. Mit diesem gerechten Unentschieden ging es auch in die Kabinen.
Mit offenem Schlagabtausch setzte sich das Geschehen auch im Schlussabschnitt fort. Doch während die Gäste weiterhin verschwenderisch mit ihren Möglichkeiten umgingen, hatten die Panther das Visier nun besser eingestellt. Zunächst staubte Stefan Mann zum 4:3 ab, kurz darauf ließ Mark Murphy in Überzahl das 5:3 folgen. Pavoni reichte es nun und so machte er seinen Kasten für Daniel Kovacic frei. Zuletzt hatten die Panther immer Probleme gehabt, einen Vorsprung in letzten Drittel zu halten - so auch diesmal. Als sie die Scheibe wieder einmal nicht aus ihrer Zone bekamen, bedankte sich Vasiljevs mit dem Anschlusstreffer. Eine folgende Überzahl der Pinguine – Michael Kreitl hatte für den Unparteiischen wohl zu offensichtlich abgehoben - überstand man einigermaßen glimpflich, ein Tor derselben 50 Sekunden vor der Sirene wurde verdientermaßen wegen hohen Stocks nicht anerkannt, dann endlich war es überstanden. Shane Joseph machte mit seinem Empty-net-Goal schließlich alles klar.
Wirklich zufrieden war Krefelds Coach Jiri Ehrenberger nur mit dem ersten Drittel seiner Mannschaft, was auch für den Torhüter galt. „Danach wurde es immer schwieriger und die Augsburger haben Tore auch aus nicht sehr gefährlichen Situationen erzielt. Wir haben am Ende noch einmal alles gegeben und angesichts der vielen Chancen ist es eine bittere Niederlage. Nur wenn man eine Topleistung bringt, kann man gewinnen, doch das haben wir heute nicht." Erleichtert aber auch etwas ratlos war dagegen Larry Mitchell. „Es ist unerklärlich, das meine Mannschaft im ersten Drittel komplett im Tiefschlaf war. Danach wurde es besser, doch haben wir nach dem 3:2 viel zu offen gespielt.“ Besonderes Lob hatte er für Roland Mayr übrig: „Er hatte heute seinen Anteil am Erfolg, denn aus der vierten Reihe hat er das ganze Team mit seinem Einsatz angetrieben.“ (mor)
Tore: (0:1 / 3:2 / 3:1)
0:1 (15:31) Pavlikovsky
0:2 (24:02) Ramsay ( Blank ; Kunce )
1:2 (27:49) Slovak ( Radunske ; Murphy ) 5:4
2:2 (30:33) Pratt ( Mann ; Brigley )
3:2 (35:32) Olimb ( Pratt ; Suchan )
3:3 (37:35) Ramsay ( Blank ; Vasiljevs )
4:3 (44:56) Mann ( Brigley ; Radunske )
5:3 (47:19) Murphy (Olimb ; Radunske ) 5:4
5:4 (53:41) Vasiljevs (Martinovic ; Pavlikovsky )
6:4 (59:25) Joseph ( Rekis ) ENG
Zuschauer: 2884
Strafzeiten: Augsburger Panther 10, Krefeld Pinguine 12
Schiedsrichter: Reik van Gameren, Berlin