Offener Brief an Ministerpräsident Seehofer
Verfasst: 04.12.2010 19:16
Herrn Ministerpräsident Horst Seehofer
Bayerische Staatskanzlei
Franz-Josef-Strauß-Ring 1
80539 München
Augsburg, 4.12.2010
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Seehofer,
Sie erinnern sich sicher noch an den 23. April: Es war wunderschönes Frühlingswetter, und Sie und die Hannover Scorpions waren zu Gast im wunderschönen Curt Frenzel Stadion.
Ein halbes Jahr später ist es verschneit und kalt, und im Augsburger Eisstadion wuchsen über den Sommer vier Meter hohe Mauern, die uns Fans die Sicht auf unsere Mannschaft versperren. Aber das haben Sie wahrscheinlich in den letzten Wochen bereits aus der Presse erfahren.
Mit Stefan Nixdorf wurde ein auf Sichtlinien spezialisierter Gutachter eingeschaltet, und er bestätigte uns Fans und befand die Sichtverhältnisse ebenfalls als "inakzeptabel", so dass auch Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl schon von "Pfusch" sprach und die Architekten Pläne zum Umbau des Umbaus erstellen ließ.
In der Augsburger Allgemeinen vom 27./28.11.2011 wurden diese Pläne erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, und wir Fans sind zum zweiten Mal schockiert: Zwar soll jetzt die Sicht aufs Eis wieder passend gemacht werden, aber von ehemals über 6.000 Stehplätzen sollen nur noch 2.200 übrig bleiben, davon nur 1.500 für die Augsburger, der Rest soll der neue Gästeblock werden. Insgesamt würde die Kapazität des Stadions von fast 8.000 im "alten" Curt-Frenzel-Stadion über 6.800 (in der aktuellen Planung mit schlechter Sicht) auf nur noch 4.830 sinken. Sie haben ja selbst erlebt, wie sich Eishockey hier im Finale "anfühlte", und diese Gänsehaut-Atmosphäre würde durch eine weitere Reduzierung der Stehplätze in Zukunft verhindert. Hinzu kommt, dass sich das Stehplatz-publikum in Augsburg entweder die teuren Sitzplätze nicht wird leisten können bzw. trotz finanzieller Möglichkeiten bewusst darauf verzichten will:
"Wir stehen zu unserem AEV" meinen wir wörtlich!
Mittelfristig ist durch die zu erwartenden Mindereinnahmen auch die Existenz der Augsburger Panther GmbH und des Augsburger Eislaufvereins e.V. - der Stammverein ist Heimat der vielen Nachwuchsmannschaften und auf die Kooperation mit der Panther GmbH angewiesen - bedroht: "Das schlecht geplante Stadion kann den Tod der Panther nach sich ziehen. Wir leben von den Zuschauereinnahmen. Es ist ein Riesenärgernis, wenn ein Zuschauer 15 Euro bezahlt, und dann nichts sieht. Man muss aufpassen, dass das Curt-Frenzel-Stadion jetzt nicht in einen negativen Strudel gerät, nach dem Motto: Das ist ein Stadion, in dem man nichts sieht", erklärte Panther-Manager Max Fedra am 17. November in der Augsburger Allgemeinen.
In der Folge ist auch die Nachwuchsarbeit des AEV e.V. betroffen: Wenn es die Panther GmbH nicht mehr gibt fehlt den Jungs nicht nur die sportliche Perspektive, sondern auch der Hauptfinanzier.
Die "neuen" Planungen von Hermann + Oettl sehen desweiteren eine Eisflächenverkleinerung vor, was einher ginge mit dem Verzicht auf Länderspiele im Curt-Frenzel-Stadion, denn die IIHF besteht hier auf Normmaße.
Bitte unterstützen Sie uns, sprechen Sie mit Ihren Parteifreunden im Augsburger Rathaus! Setzen Sie sich bei Dr. Gribl dafür ein, dass auch unsere Pläne zum Umbau begutachtet und im Stadtrat diskutiert werden, und nicht vom Architekturbüro Hermann + Oettl mit dem Finanzierungshammer zerschlagen werden.
Unsere Forderungen:
* Keine Erhöhung der Eisfläche
* Keine Aufdoppelung auf bestehende Tribünen
* Keine Kürzung den neuen Bande
* Keine Verkleinerung der Eisfläche
* Rückbau und Neubau der falsch gebauten Tribünen
In diesem Sinne hoffen wir, Sie irgendwann wieder in einem Schmuckstück von Eisstadion begrüßen zu dürfen. Und dann gewinnen wir das Finale
Mit freundlichen Grüßen
die Fans und Fanclubs der Augsburger Panther
TOP , mal sehen ob der Horsti was bewirken kann
