Explosionen beim Boston Marathon
Explosionen beim Boston Marathon
Live Bilder und Bericht gerade bei n-tv.
Angeblich 12 Tote.
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Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
- Saku Koivu
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Und weiter...
Die Nachrichten packen mal wieder die Doppelmoralkeule aus. Ja tragisch, in den USA sind Menschen gestorben - das passiert in der Welt andauernd. Angriff in Syrien - Unschuldige sterben... is ne Tickermeldung wert, mehr nicht. Aber wehe sowas passiert in der "zivilisierten" Welt, dann is das alles ja so tragisch, schlimm, und bringt ne gute Quote.
Die Nachrichten packen mal wieder die Doppelmoralkeule aus. Ja tragisch, in den USA sind Menschen gestorben - das passiert in der Welt andauernd. Angriff in Syrien - Unschuldige sterben... is ne Tickermeldung wert, mehr nicht. Aber wehe sowas passiert in der "zivilisierten" Welt, dann is das alles ja so tragisch, schlimm, und bringt ne gute Quote.
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Ja, so ist das. Menschen mit denen ich mich kulturell verbunden fühle, interessieren mich mehr, wie 2 wahnsinnige Gruppierungen, die sich in Syrien die Köpfe einschlagen, auch wenn das natürlich ebenso zu verachten ist. Liegt vielleicht auch daran, daß kulturelle Verbundenheit in unseren Zeiten ein ähnliches, persönliches Gefährdungspotential ergibt. Daraus dann resultierend - persönliche Betroffenheit.
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Bombenexplosionen scheinen wohl bestätigt, man hat mindestens einen weiteren Sprengsatz entschärft.
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Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
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- Hockeygott
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Saku Koivu hat geschrieben:Und weiter...
Die Nachrichten packen mal wieder die Doppelmoralkeule aus. Ja tragisch, in den USA sind Menschen gestorben - das passiert in der Welt andauernd. Angriff in Syrien - Unschuldige sterben... is ne Tickermeldung wert, mehr nicht. Aber wehe sowas passiert in der "zivilisierten" Welt, dann is das alles ja so tragisch, schlimm, und bringt ne gute Quote.
Wir sprechen hier auf einen gezielten Angriff auf vollkommen unschuldige Menschen bei einer friedlichen Sportveranstaltung. Wer findet den Unterschied?
- Augsburger Punker
- Hockeygott
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- Saku Koivu
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Golden Brett hat geschrieben:Wir sprechen hier auf einen gezielten Angriff auf vollkommen unschuldige Menschen bei einer friedlichen Sportveranstaltung. Wer findet den Unterschied?
Wenn sich im Irak irgendein Verrückter in einem Supermarkt voller friedlicher unschuldiger Menschen in die Luft sprengt dann interessiert hier das auch kein Schwein. Das ist nicht mal eine Tickermeldung wert.
Ich sehe da keinen Unterschied. Ausser man unterscheidet nur anhand geographischer Gegebenheiten und Umstände. (is halt Krieg - Pech)
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Übrigens der Hammer, wie unterschiedlich n-tv und ZDF das aufarbeiten. Im ZDF hat man einen absoluten Fachmann mit Elmar Theveßen, der anhand der Kamera-Bilder viel erklären kann, Vergleiche mit anderen Anschlägen macht, Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten aufzeigt und einfach kompetent wirkt, auf n-tv wird 3 Stunden lang geschwafelt.
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- Thane Krios
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Saku Koivu hat geschrieben:Und weiter...
Die Nachrichten packen mal wieder die Doppelmoralkeule aus. Ja tragisch, in den USA sind Menschen gestorben - das passiert in der Welt andauernd. Angriff in Syrien - Unschuldige sterben... is ne Tickermeldung wert, mehr nicht. Aber wehe sowas passiert in der "zivilisierten" Welt, dann is das alles ja so tragisch, schlimm, und bringt ne gute Quote.
Wie würdest du es dir denn wünschen, dass die Medien so etwas handhaben?
Würdest du Stundenlang vor dem Fernseher sitzen, wenn es eine Explosion in Somalia mit 2 Toten gegeben hätte?
Die Medien zeigen nur das, was die meisten Menschen sehen wollen und interessiert.
Interessieren tut uns Menschen das, was außergewöhnlich ist und uns entweder selbst betrifft oder wir uns zumindest gut vorstellen können.
So machen wir denn Check:
1. Es ist in Boston durchaus etwas ungewöhnliches, dass dort einfach mal ein paar Sprengsätze detonieren. Im Irak ist das überspitzt gesagt fast business as usual.
2. Ist uns Nordamerika, das Leben und die Menschen dort, sehr viel ähnlicher, als es das in Syrien oder dem Irak ist. Das hat dann eben etwas persönliches, das viele Menschen nachdenklich werden und fragen lässt, ob ihnen sowas auch passieren könnte.
Wenn sich in Ruanda Tutsi und Hutu gegenseitig abschlachten, ist das für die meisten Menschen einfach ein total fernes und schwer vorstellbares Ereignis, da es auf unsere Kultur nur schwer zu übertragen ist.
Das sind einfach die zwei Hauptunterschiede zu deinen Vergleichsländern.
Und noch etwas, dass du mich nicht missverstehst. Ich finde es gut, wenn sich Menschen über die Welt, andere Kulturen, die aktuellen Ereignisse dort informieren und auch die Aufmerksamkeit auf solche brisanten Themen lenken wollen.
Auch ich informiere mich abseits der Massenmedien überdurchschnittlich viel über Somalia, den Irak, den Sudan, Nordkorea und Afghanistan. Ich kann aber den Medien, finde ich, nicht vorwerfen, dass sie ihre Nachrichten, nach oben genannten Punkten, gewichten, denn das ist ihr gutes Recht.
Betroffen wirkt man doch erst wenn man tatsächliche Bilder dieser Ereignisse sieht. Kann mir nicht vorstellen, dass vom besagten Selbstmordattentäter im irakischen Supermarkt ein Video durch die Weltpresse geht oder sogar Livekameras bei der Tat dabei sind.
Beim Boston-Marathon hingegen handelt es sich um eine traditionelle Veranstaltung und den aktuell ältesten Marathon der Welt. Zahlreiche Kameras und Medien berichten davon und somit ist das Interesse bei den Menschen geweckt.
Die Massaker in Syrien werden ebenfalls nicht in bewegten Bildern gezeigt, man hört und liest davon, sieht eventuell ab und an mal Standaufnahmen davon.
So wie es wohl in der Natur des Menschen liegt ein Gaffer zu sein (manche mehr, manche weniger), ist es nachvollziehbar, dass einem diese Bilder nahe gehen.
Ich würde hier auch nicht unbedingt von Doppelmoral sprechen. Ja es sterben weltweit Menschen, ob durch Kriege, Hunger, Seuchen oder andere Dinge. Das ist natürlich keineswegs und ansatzweise gut, aber wenn es dann zu Naturkatastrophen, Amokläufe oder Anschlägen kommt, sind oftmals Kameras dabei, die die Ereignisse festhalten und es lässt sich nicht vermeiden, dass die Mitmenschen durch diese Bilder eher betroffen sind.
Beim Boston-Marathon hingegen handelt es sich um eine traditionelle Veranstaltung und den aktuell ältesten Marathon der Welt. Zahlreiche Kameras und Medien berichten davon und somit ist das Interesse bei den Menschen geweckt.
Die Massaker in Syrien werden ebenfalls nicht in bewegten Bildern gezeigt, man hört und liest davon, sieht eventuell ab und an mal Standaufnahmen davon.
So wie es wohl in der Natur des Menschen liegt ein Gaffer zu sein (manche mehr, manche weniger), ist es nachvollziehbar, dass einem diese Bilder nahe gehen.
Ich würde hier auch nicht unbedingt von Doppelmoral sprechen. Ja es sterben weltweit Menschen, ob durch Kriege, Hunger, Seuchen oder andere Dinge. Das ist natürlich keineswegs und ansatzweise gut, aber wenn es dann zu Naturkatastrophen, Amokläufe oder Anschlägen kommt, sind oftmals Kameras dabei, die die Ereignisse festhalten und es lässt sich nicht vermeiden, dass die Mitmenschen durch diese Bilder eher betroffen sind.
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- Hockeygott
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Nightmare hat geschrieben:Betroffen wirkt man doch erst wenn man tatsächliche Bilder dieser Ereignisse sieht. Kann mir nicht vorstellen, dass vom besagten Selbstmordattentäter im irakischen Supermarkt ein Video durch die Weltpresse geht oder sogar Livekameras bei der Tat dabei sind.
Wobei mir persönlich das schon wieder zu weit geht. CNN zeigt mittlerweile gefühlt alle 10 Minuten Livebilder und Fotos von (teils schwer) verletzten Menschen. Muss ich die Explosion, die Panik und die Schreie der Menschen wirklich immer und immer wieder sehen, um zu wissen, dass das, was passiert ist, für alle Beteiligten schlimm war? Dazu wird dann alle 30 Minuten ein in irgendeiner Weise beteiligter Augenzeuge vor die Kamera gezerrt, der dann Sachen erzählt, die man sich mit etwas gesundem Menschenverstand auch so vorstellen kann. Berichterstattung ist ja gut und schön, aber das driftet schon sehr ins Reißerische ab.
Golden Brett hat geschrieben:Wobei mir persönlich das schon wieder zu weit geht. CNN zeigt mittlerweile gefühlt alle 10 Minuten Livebilder und Fotos von (teils schwer) verletzten Menschen. Muss ich die Explosion, die Panik und die Schreie der Menschen wirklich immer und immer wieder sehen, um zu wissen, dass das, was passiert ist, für alle Beteiligten schlimm war? Dazu wird dann alle 30 Minuten ein in irgendeiner Weise beteiligter Augenzeuge vor die Kamera gezerrt, der dann Sachen erzählt, die man sich mit etwas gesundem Menschenverstand auch so vorstellen kann. Berichterstattung ist ja gut und schön, aber das driftet schon sehr ins Reißerische ab.
Da kommt halt die Sensationsgeilheit der Menschen raus. Ich hab mich auch dabei ertappt dass ich gestern knapp 2 Stunden bei CNN festgehangen bin.
- Saku Koivu
- All-Star
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Extrem schwach fand ich vorallem die NTV Berichterstattung. Ein Boulevardblatt zu zitieren um möglichst viele Tote zu generieren "nach bla schon 12 Tote" hat doch mit Journalismus nichts zutun. Als ob bei uns die BILD eine zuverlässige Quelle wäre.
Man hatte fast das Gefühl das es für diesen Sender noch nicht schlimm genug war. Man hätte erstmal die Fakten abwarten sollen und sich an die offiziellen Stellen halten sollen.
Naja, mal abwarten was rauskommt - die These das es sich um Rechtsterror ala Atlanta handeln könnte ist durchaus in Betracht zu ziehen.
3 Tote und viele Verletzte - das hätte auch um einiges schlimmer ausgehen können.
---edit---
und wenn ich den TV im Hintergrund höre kommt mir das kotzen...
"was lernen wir daraus für uns und was muss bei uns JETZT getan werden..."
Man hatte fast das Gefühl das es für diesen Sender noch nicht schlimm genug war. Man hätte erstmal die Fakten abwarten sollen und sich an die offiziellen Stellen halten sollen.
Naja, mal abwarten was rauskommt - die These das es sich um Rechtsterror ala Atlanta handeln könnte ist durchaus in Betracht zu ziehen.
3 Tote und viele Verletzte - das hätte auch um einiges schlimmer ausgehen können.
---edit---
und wenn ich den TV im Hintergrund höre kommt mir das kotzen...
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http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
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Meldung aus der Bild (vor 20 Minuten):
Boston – Nach einem Bericht des „Boston Globe" ist einer der Boston-Verdächtigen gefasst worden. Der zweite Verdächtige werde von der Polizei gejagt. Zuvor war es in der Stadt zu Schüssen und Explosionen gekommen. Dabei starb ein Polizist. Die Staatsanwaltschaft von Massachusetts bestätigte den Tod des Beamten und erklärte, dass Ermittlungen im Gange seien. Die Universitätsleitung forderte die Studierenden auf ihrer Website dringend auf, drinnen zu bleiben. Sie sprach von einer „äußerst gefährlichen Lage”. Ein Gebäude auf dem Campus des Massachusetts Institute of Technology (MIT) wurde demnach von Polizisten umstellt.
@saku:
In erster Linie sollte der Journalismus doch einer gewissen Kontroll-Funktion einer "Funktionierenden" Demokratie unterliegen. Bis zum Zeitpunkt der Aufklärung (der Fassung des Täters/Anklage) würde es doch vollkommenden ausreichen eine mehr faktenorientierte Berichterstattung zu Präsentieren als die "Sensationslust" der Masse zu befriedigen! Da sich selbst die ÖR in einem Wettbewerb mit den Unterhaltungsmedien befinden geht es halt in erster Linie mehr um die Masse und die Objektivität schwindet!
Für die Zukunft bleibt zu hoffen das der Terrorismus eingedämmt werden kann ohne das man in den Menschenrechten eingeschränkt wird. Die Medien werden da wohl nur wenig Positives beitragen!
In erster Linie sollte der Journalismus doch einer gewissen Kontroll-Funktion einer "Funktionierenden" Demokratie unterliegen. Bis zum Zeitpunkt der Aufklärung (der Fassung des Täters/Anklage) würde es doch vollkommenden ausreichen eine mehr faktenorientierte Berichterstattung zu Präsentieren als die "Sensationslust" der Masse zu befriedigen! Da sich selbst die ÖR in einem Wettbewerb mit den Unterhaltungsmedien befinden geht es halt in erster Linie mehr um die Masse und die Objektivität schwindet!
Für die Zukunft bleibt zu hoffen das der Terrorismus eingedämmt werden kann ohne das man in den Menschenrechten eingeschränkt wird. Die Medien werden da wohl nur wenig Positives beitragen!
„Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip von Auschwitz wäre Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf: die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen.“
yzerman19 hat geschrieben:Dass man im Land der Ahnungslosen, der Unbedarften und der Ignoranz Tschechien mit Tschetschenien verwechselt, war vorhersehbar.
Mit solchen Bemerkungen wäre ich vorsichtig. An unseren Stammtischen sind das nämlich Russen - das ist genauso "richtig"
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn