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Bayern im Netz der Mafia31.05.10
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Foto: dpa bildfunk
Der FC Bayern wird mit einem unglaublichen Verdacht konfrontiert. Angeblich sollen die Münchner für eine 0:4-Niederlage bei Zenit St. Petersburg 50 Millionen von der russischen Mafia kassiert haben.
Die Währung ist nicht bekannt. In Rubel betrüge die Summe nach heutigem Stand rund 1,3 Millionen Euro, aber die Russen operieren international, gewöhnlich in Euro oder Dollar.
Unvorstellbar - aber der europäische Fußballverband UEFA ermittelt "deutlich intensiviert", ob das Rückspiel des UEFA-Cup-Halbfinales vom 1. Mai 2008 verschoben wurde. Das bestätigte ein Mitglied der UEFA-Disziplinarkommission 'stern.de'. Im Hinspiel hatten sich die Mannschaften 1:1 getrennt.
Am 30. April 2010 traf sich ein UEFA-Mitarbeiter in Madrid mit Vertretern der dortigen Staatsanwaltschaft. In dieser Woche werden Mitarbeiter erneut nach Madrid reisen, berichtet 'stern.de'. Die Staatsanwaltschaft spielt bei den Recherchen zur vermeintlichen Spielmanipulation eine wichtige Rolle. Die UEFA ermittelt bereits seit zwei Jahren in dieser Sache.
'stern.de' zitiert auch aus Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Madrid. In einem Diagramm, das die Spiele und abgehörte Gespräche mehrerer Russen verknüpft, ist vermerkt: "13/5/08, 13:41:52 Uhr. Inhalt des Gesprächs: Man hat Bayern München 50 Millionen bezahlt."
Verdacht aufgrund von Telefonprotokollen
Auch Protokolle abgehörter Telefonate liegen stern.de vor. Hierin unterhält sich Gennadi Petrow, der als Boss der russischen Mafiaorganisation Tambowskaja gilt und im Sommer 2008 auf Mallorca festgenommen wurde, mit einem Mann namens Misha Myrich über das Spiel. Ein Auszug: "Misha: Weißt Du, wie viel sie Bayern gegeben haben sollen? 50 haben sie Bayern gegeben. Guennadi (Petrov): Bayern haben sie bezahlt 50? Micha: Ja, 50. Guennadi: Ja, kann sein. Und, andererseits, wie auch sonst? Anders kann man nicht gewinnen. Misha: Die waren gelähmt. Die sind nicht mal gelaufen."
Dass die Disziplinarkommission der UEFA seit 2008 stetig weiter ermittelt hat und ihre Nachforschungen nun, zwei Jahre nach dem Spiel, gar intensiviert, sei dem FC Bayern, so Bayern-Mediendirektor Markus Hörwick, "nicht bekannt". Hörwick sagte stern.de: "Das Ganze ist kein Thema mehr."