Politik und Geschichte

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Omaschupser
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Beitrag von Omaschupser »

Rigo Kaka hat geschrieben:Genauso gehts mir auch. Habe versucht mich immer zu informieren und alles zu verstehen, aber langsam blickt man wirklich nicht mehr durch... :cry:
Dem kann ich mich ebenso anschließen. Einzig, ich habe irgendwie kein gutes Gefühl bei dieser Entscheidung. Andererseits, das hatte ich auch vor dieser Entscheidung schon nicht.
Dies Sorge beruht nicht darauf, das ich Angst hätte, das wir mehr zur Kasse gebeten werden. Sondern darauf, das die Politiker wohl selbst keine Ahnung mehr haben von dem, was sie eigentlich beschließen sollen.
Anders kann ich mir beispielsweise das Rumgeeiere unseres Finanzministers dieser Tage nicht erklären, wenn ich ihm nicht der Lügnerei bezichtigen will.

Einzig wobei ich mir ziemlich sicher bin ist: Am meisten werden von dieser Entscheidung wieder die profitieren,die auch schon aus der bisherigen Krise Kapital geschlagen haben.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Der Punkt ist doch gar nicht mehr ob man Griechenland hilft oder nicht, der Punkt ist das sich an der Politik und am System nichts ändert. Die Schirme, Anker und Fonds sind ja nicht für Infrastrukturmaßnahmen, sondern für das nackte Überleben der einzelnen Staaten.

Die Griechen hatten 2004 einen Industrieanteil von 22% der Wirtschaftsleistung, der Rest war Ackerbau und Tourismus. Die Industrieleistung ist natürlich innerhalb der letzten Jahre geschrumpft.
Die Einsparungen sind für die betroffenen sicher hart, aber zum einen durfte man über Jahrzente hinweg auf zu großen Fuß leben, zum anderen sehe ich die Anstrengungen des griechischen Staates in vielen Bereichen nur auf dem Papier. Wenn es immer noch die pressewirksamen Sozialschmarotzer gibt, dann muss man eben auch mal Konsequenzen ziehen, z.B. alle staatlichen Zahlungen einstellen, wer was will muss sich eben neu melden, das ganze natürlich mit entsprechender EDV Erfassung, schon ist eine Lücke geschlossen und mir kann keiner erzählen, daß dies nicht in den letzten 3 Jahren zu organisieren gewesen wäre. So wie sie es gemacht haben, ist es doch immer noch halbherzig nach dem Motto, machen wir ein bisschen was, dann werden sie uns schon in Ruhe lassen und wir können weiterwurschteln. Nur mal so, die hatten einen Schuldenschnitt, die hatten bereits 2 - 3 große Milliarden Überweisungen von der EU und kommen immer noch nicht weiter, im Endeffekt ist es wie ein Alkohol- oder Drogenkranker, dem du erklärst das er aufhören muss, aber daß es nicht so schlimm wird stellst du sein Suchtmittel auf den Nachttisch.

Ich finde übrigens nicht, daß Deutschland noch so viel hat. Die 190 Mrd. Garantien bedeuten immerhin 67,8 % des deutschen Regierungshaushalts 2012 ohne Einbeziehung der 26 Mrd. Neuverschuldung. Das Deutschland in Geld mit über 2 Billionen die höchsten Schulden in Europa hat ist wohl unstrittig, hej aber man hat Triple A und kann somit noch was abgeben.

Bild


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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Rigo Kaka hat geschrieben:Genauso gehts mir auch. Habe versucht mich immer zu informieren und alles zu verstehen, aber langsam blickt man wirklich nicht mehr durch... :cry:
Ich verstehe es auch nicht mehr, wobei ich inzwischen echt mürbe bin und keine Lust mehr habe, mich darüber noch weiter zu informieren. Mir fehlt auch der Hintergrund, um die Thematik zu umfassen. Also nehme ich die täglichen Nachrichten zu dem Thema wahr, aber ich kann sie für mich nicht mehr einordnen und sagen, ob ich irgendwas, was passiert, gut finde oder nicht. Ändert eh nichts dran - ich kleines Lichtlein kann sowieso nichts machen und konnte es auch nie. Sollen sie doch machen, was sie wollen. Es wird eh passieren, was die größten Geldgeber wollen.
Edit: sehr schöne Zeichnung.
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djrene
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Beitrag von djrene »

DennisMay hat geschrieben: durfte man über Jahrzente hinweg auf zu großen Fuß leben,

Wer? Ich nehme an Du warst schon mal in Griechenland. Wer lebt da auf großem Fuß, ausser dem Jet Set, der natürlich nix an seinem Lebensstil ändert.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

djrene hat geschrieben:Wer? Ich nehme an Du warst schon mal in Griechenland. Wer lebt da auf großem Fuß, ausser dem Jet Set, der natürlich nix an seinem Lebensstil ändert.
Nix Jet Set, eigentlich alle, obwohl sie nichts dafür können. Das ging los bei der Diskrepanz zwischen dem gesetzlichen und dem tatsächlichen Renteneintrittsalter, weiter die Höhe und die Zahl der staatlichen Vergünstigungen auf halblegalem Weg. In Griechenland konnte eigentlich jeder Dinge zu seinen Gunsten ausnutzen, die den Staat über Gebühr belasteten. Das ist kein Vorwurf, der kleine Grieche ist der ärmste Kerl, aber jeder hat für sich unlauteren Profit geschlagen. War ja auch nicht verwerflich, da es alle getan haben. Der große Fuß muss nicht immer die eigene Jacht sein
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djrene
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Beitrag von djrene »

Ich habe es schonmal gesagt, den moralischen Zeigefinger sollte sich der Deutsche, der auch an jeder möglichen Ecke lügt und betrügt - ich sage nur Steuern, sonstige kleine Vorteilsnahmen usw., sparen.
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thomas

Beitrag von thomas »

Wenn die Herren Politiker und Finanzjongleure so weiter machen werden einige von uns es noch erleben, das beispielsweise die Polizei etwas "erweiterte" Aufgabenbereiche bekommt.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

djrene hat geschrieben:Ich habe es schonmal gesagt, den moralischen Zeigefinger sollte sich der Deutsche, der auch an jeder möglichen Ecke lügt und betrügt - ich sage nur Steuern, sonstige kleine Vorteilsnahmen usw., sparen.
Aber der Deutsche, der betrügt, der tut das gegen den Staat und nicht mit Hilfe des Staates. Das war ja der Wahnwitz
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Die sind doch eh alle substanzlose karrieregeile Luftnummern. Zu mehr taugt das nicht.
Die wollen schön ein Mandat abgreifen, in der ersten Legislaturperiode halten, im Wahlkampf für die zweite sich mit der PDS damals vergleichen und die geringe Mandatzahl dafür vorschieben, dass nix erreicht wurde. Anschließend kommen noch ein paar wenige über die Liste rein, weils immer noch Deppen geben wird, die die wählen, und dann gibts ne fette Abgeordnetenrente.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Mal wieder was zur HAA (Hypo Alpe Adria)

http://kaernten.orf.at/news/stories/2550421/

Der Petzner hat übrigens eine sehr interessante Gestik.



Wenn man ehrlich ist, haben sich die Bayern und die Kärntner haben als Geschäftspartner verdient.


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Manne
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Beitrag von Manne »

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Beitrag von Snake »

DennisMay hat geschrieben: Die Einsparungen sind für die betroffenen sicher hart, aber zum einen durfte man über Jahrzente hinweg auf zu großen Fuß leben, zum anderen sehe ich die Anstrengungen des griechischen Staates in vielen Bereichen nur auf dem Papier. Wenn es immer noch die pressewirksamen Sozialschmarotzer gibt, dann muss man eben auch mal Konsequenzen ziehen

So dachte ich bis vor kurzem auch.
Als ich dann aber gehört habe dass in Griechenland Kinder in der Schule wegen unterernährung in Ohnmacht fallen weils daheim zu wenig zum essen gibt, bin ich schon ein wenig ans Umdenken gekommen.
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Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!
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djrene
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Beitrag von djrene »

Interessant übrigens wieder einmal der Reichtums/Armuts-Bericht. Schön plakativ und in jeder Nachrichtensendung heute: 10% besitzen 50% des Vermögens. Klingt eigentlich nicht soooo dramatisch. Eine weniger genannte Zahl hingegen schon: 50% der Bevölkerung besitzen nur 1% des Gesamtvermögens. DAS ist der eigentliche Skandal. Das die Hälfte der Menschen in unserem Land völlig abgekoppelt sind von der anderen Hälfte. Und wir diskutieren ob Mindestlöhne nötig und möglich sind - ein Hohn.
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punisher

Beitrag von punisher »

thomas

Beitrag von thomas »

Jetzt erst recht.
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Beitrag von IamCanadian »

djrene hat geschrieben:Interessant übrigens wieder einmal der Reichtums/Armuts-Bericht. Schön plakativ und in jeder Nachrichtensendung heute: 10% besitzen 50% des Vermögens. Klingt eigentlich nicht soooo dramatisch. Eine weniger genannte Zahl hingegen schon: 50% der Bevölkerung besitzen nur 1% des Gesamtvermögens. DAS ist der eigentliche Skandal. Das die Hälfte der Menschen in unserem Land völlig abgekoppelt sind von der anderen Hälfte. Und wir diskutieren ob Mindestlöhne nötig und möglich sind - ein Hohn.
Mindestlöhne würden diese Zahlen nicht ändern. Ein Mindestlohn setzt den betroffenen Arbeitnehmer ja nicht in die Lage, Vermögen aufbauen zu können.
Gegen diesen Trend kann man nur langfristige Maßnahmen einführen - nicht gerade eine Stärke der Politik. Das geht nur über Bildung, Bildung und Bildung. Da sind Politik und Eltern gefordert. Was die Sache nicht leichter macht...
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Sind in die Statistik auch Kinder mit reingerechnet oder nur Arbeitnehmer? Dann kann da nämlich auch herrlich dramatisiert werden.
Weiterhin: sind da Schulden mit eingerechnet? Kredite? Mir fallen da z.B. auch Häuslebauer ein, die ja sogesehen auch negatives Vermögen haben, wenn man den Baukredit mit reinrechnet. Also dramatisieren geht auch wunderbar in die andere Richtung, nur so als Anmerkung. Ich bin übrigens auch einer von den 50%, die kein Vermögen haben.
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Beitrag von IamCanadian »

kottsack hat geschrieben:Sind in die Statistik auch Kinder mit reingerechnet oder nur Arbeitnehmer? Dann kann da nämlich auch herrlich dramatisiert werden.
Weiterhin: sind da Schulden mit eingerechnet? Kredite? Mir fallen da z.B. auch Häuslebauer ein, die ja sogesehen auch negatives Vermögen haben, wenn man den Baukredit mit reinrechnet. Also dramatisieren geht auch wunderbar in die andere Richtung, nur so als Anmerkung. Ich bin übrigens auch einer von den 50%, die kein Vermögen haben.
Die Statistik ist super geeignet, um plakative Parolen rauszuhauen, absolut richtig.
Bei den Häuslebauern steht den Krediten allerdings das Haus als Vermögen gegenüber.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Das muss aber nicht unbedingt mit reingerechnet sein. Vielleicht haben sie auch eine Umfrage nach dem Barvermögen auf der Bank und sonstigen Anlagen gemacht und schwupps, würds gleich noch mehr auf die Tränendrüse drücken.
Unterschiede wirds immer geben, aber dass sich daran von aussen, also durch die Politik was ändert, wird eh nicht passieren, also, und jetzt kommts wieder, was hier schonmal alle verärgert hat, muss man halt was dafür tun, dass dem nicht mehr so ist. Die Beschwerden darüber kommen doch nur von unten und auf die unten hört eh keiner.
Es lässt sich doch hier auch als Teil dieser 50% immer noch besser leben als im großen Rest der Welt.

Andere Frage: wer würde denn, wenn er großes Barvermögen hat, darauf freiwillig verzichten? Ich jedenfalls nicht.
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