djrene hat geschrieben:Identisch eingestellte Lautsprecher müssen nicht zwangsläufig zu einem identischen Ergebnis führen. Zu viele Faktoren funken da noch mit rein. Das fängt schon beim Füllungsgrad des Blocks an und hört bei minimal veränderten Neigungswinkeln der Boxen noch lange nicht auf. Zudem ist die Whrnehmung einzelner auch komplett unterschiedlich. Was dem einen zu schrill und laut ist, findet der andere gerade passend.
Danke djrene für die sachlich sehr gut dargestellten Fakten. Bist du vom Fach?
Kurz nochmal ausführlich zum Verständnis:
Die Arena-Lautsprecher (über den Zuschauerrängen) sind in verschiedene Gruppen zusammengefasst. Diese sind beispielsweise Block I bis M oder Block B bis H. Die diversen Verstärker der jeweiligen Gruppe bekommen ihr Signal über das zentrale Mischpult der Regie von je einem Output ("Bus"). Dieses Signal ist im Equalizing so eingestellt, dass auf den Rängen ein möglichst ausgewogenes Klangbild entsteht. Die Grund-Einstellungen wurden von der installierenden Firma im leeren Stadion gemacht und dann im vollen Betrieb von uns nach und nach verfeinert. Die Arena-Lautsprecher arbeiten in einem Frequenzbereich von 200 - 20000 Hz. Den Bass liefern separate Subwoofer-Cluster über dem Würfel - diese arbeiten logischerweise unterhalb 200 Hz. Ich halte also nochmal fest - die jeweiligen Einstellungen gelten für alle Lautsprecher eines Busses.
Nun ist es ja glücklicherweise so, dass zwischen I und M i.d.R. voll ist - also ein geschlossener "Menschenteppich" vorliegt, wodurch schon mal die Grundvoraussetzungen für einen ausgeglichenen Klang gegeben sind. Ganz anders gegenüber im Bereich B/C (Gästefan- und Familienblock). Hier ist ein einheitliches Klangbild im Vergleich zu D bis H nicht möglich. Aber es gibt noch eine ganz andere, aber entscheidende Komponente, die wohl der Grund für die unterschiedlichen Wahrnehmungen ist ... und das ist sogar innerhalb weniger Meter zu beobachten: Der Subwoofer strahlt zwar zentral ab und bewegt sich eigentlich physikalisch ausgeglichen in alle Richtungen gleich. Aber durch die diversen Störfelder wie Träger, Wellblech usw. kommt es zu diffusen Schallfeldern, so dass wir keinen einheitlichen Bassdruck auf den Rängen haben. Schlimmer noch der unterschiedliche Bassdruck zwischen hohen und niedrigen Bereichen im Stadion. Die Einstellungen sind hier auch möglichst ausgewogen gemacht, aber es kann je nach Musiktyp sein, dass ein Lied mal blechern oder schrill wie aus einem Volksempfänger klingt und einige Meter daneben ein ordentlicher Bass zu spüren ist.
Da sind uns leider die Hände gebunden.
Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich darstellen.
Im Grunde haben wir hier eine sehr gute Anlage, aber die Gegebenheiten sind halt sehr schwierig - es ist und bleibt eine Eissport- und keine Multifunktionshalle.