cavalier hat geschrieben:Bartl, einen Dreck ist Schwenningen besser wie wir. Die haben abgebaut nach den ersten vier Spielen, bei uns war’s genau das Gegenteil. Was sie allerdings haben, ist möglicherweise durch ihre Eisfläche einen etwa größeren Heimvorteil. Das wird die Zukunft zeigen.Meinst du die anderen spielen immer so tolles Eishockey? München spielt teilweise vogelwild. Straubing auswärts äußerst harmlos. Ingolstadt hat sich im letzten Spiel im letzten Drittel in Mannheim genauso hinten rein gestellt wie wir gestern und zudem in der Verlängerung verloren. Wir schauen in dieser Gruppe wesentlich besser aus, als vom allem im Vorfeld befürchtet. Und wenn wir in Schwenningen am Sonntag nochmals verlieren, ja und. Es sind noch soviel Spiele. Ob wir dann am Schluss Vierter werden, mein Gott. Wichtig ist doch, sie spielen eine möglichst lang spannende und für uns unterhaltsame Saison.
Ja, im Gegensatz zum Allgaier stimme ich dir hier zu. Die Wild Wings sind vom Papier her nicht besser als wir. Das mit dem Heimvorteil ist natürlich auch nicht zu unterschätzen.
Schwenningen hatte natürlich auch einen guten Start, wir aufgrund des nicht konkurrenzfähigen Kaders einen nicht so guten Start. In meinen Augen spielt Schwenningen größtenteils immer noch gut, zumindest die Spiele die ich sehe. Wir punkten zwar mittlerweile ordentlich, hatten aber das ein oder andere Mal schon mächtig Glück, z.B. die Spiele gegen Mannheim oder neulich zuhause gegen Straubing.
Man hat einfach oft das Gefühl, dass er gegnerische Trainer eine bessere Taktik/Gameplan hat wie wir. Siehe das Spiel in Schwenningen. Klar war es schwierig zum ersten Mal auf der kleineren Eisfläche zu spielen, aber gerade wenn ich im PP von Schüssen von der Blauen abhängig bin, muss ich mir was anderes einfallen lassen wenn der Weg des Gegners Schüsse zu blocken einfach kürzer ist und der Druck somit größer.
Dazu die Special Teams. Klar erkennt man in Unterzahl einen Plan. Wir wollen es eng machen und Schüsse blocken. Aber wenn ich selbst bei einem geblockten Schuss/Schuss der am Tor vorbeigeht/Schuss der vom Keeper abgelenkt wird mich schwer tue die Scheibe rauszubekomme, dann wird es schwer. Siehe in Nürnberg und in Schwenningen, da war es ganz krass zu beobachten. Das gleiche im PP. Wir haben einen Plan, aber eben nur einen. Schüsse von der Blauen. Selbst letztes Jahr als die PP-Quote super war, hatten wir keinen Plan B. Rushes oder Schüsse von der Blauen. Nun ist Sezemsky zugestellt und wenn Lamb nicht trifft, dann wird schon duster. Auch auf den, eigentlich geilen Spielzug bei 5 gegen 3, haben sich die Gegner eingestellt. Die Box bleibt zu und der Querpass zum kreuzenden Sezemsky ist nicht möglich.
Ingolstadt hatte auswärts in Mannheim 24 Schüsse und 51 Schussversuche, wir hatten in einem Heimspiel lediglich 19 Schüsse und 33 Schussversuche. Dazu im letzten Drittel bis 8 Sekunden vor Schluss gar keinen. Das ist schon traurig. Klar kann man auch müde sein, aber das ja nicht das erste Mal ist, es läuft eigentlich fast immer so. Ja, jeder Trainer würde bei 3:1 wohl defensiver agieren, aber es gibt einen Unterschied zwischen defensiver agieren und den Spielbetrieb nahezu einstellen. Und ich kann auch wenn ich defensiver spielen mit einer vernünftigen Taktik gute Ergebnisse erzielen. Hier wird ja oft der Vergleich zu Mike Stewart gezogen. Ja auch er hat im letzten Drittel defensiver spielen lassen, aber eben anders. Und hier haben wir sehr selten einen Vorsprung vergeigt. Mal ein paar auffällige Unterschiede:
- Aggressivität: Bei Mike standen wir zwar auch massiv vor dem Tor, aber wenn es die Situation erlaubt hat (schlampiger Pass, Probleme bei der Puckannahme, Keeper wehrt den Schuss in die Ecke ab, Pass in den Slot...), dann waren wir viel aggressiver und härter am Mann. Bei Tuomie hat man das Gefühl man kann den Spielern einen Stuhl geben so passiv sind wir. Das ist ja teilweise munteres Scheibenschießen. Und wenn du dauernd hinterherrennst und die Scheibe ewig in deinem Drittel ist, dann geht dir natürlich irgendwann die Kraft aus. Gerade auf der kleinen Eisfläche hat man gesehen was aggressives Eishockey ausmachen kann. Und das fehlt uns.
- Konter: Bei Mike hatten wir eingespielte Spielzüge für Konter zur Entlastung bzw. dem Ausbau der Führung. Bei Tuomie lautet eher das Motto irgendwie die Scheibe raus und kein Icing oder rette sich wer kann bis zur roten Linie. Folglich wird der Druck natürlich immer größer.
- Forechecking: War bei Stewart auch defensiver orieniert, aber Tuomie stellt es teilweise ja auch komplett ein.
Fazit: Passives reagieren führt zu immer mehr Druck und Gegentoren. Und auch wenn ich Bergman ok finde, er ist einfach kein defensiv guter Verteidiger. Dazu hat Tölle weiter abgebaut. Folglich haben wir in der Abwehr riesen Probleme, obwohl die Keeper ihre Sache insgesamt ordentlich machen. Wir kassieren zu viele Tore.
Wie gesagt, Verständnis defensiver zu spielen ja, aber bitte nicht so. Und es ist nicht zum ersten Mal schief gegangen, u.a. Nürnberg, 2-Mal Mannheim. Und ja mit der Ausbeute und der Saison bin ich bis jetzt absolut zufrieden, aber man kann eben nicht nur sagen Sieg wunderbar und Niederlage alles kacke. Verlierst das gestern 3:4 dann möchte ich nicht wissen was hier los ist. Einfach ein bisschen mehr Aggressivität und mehr agieren als reagieren.