Natürlich muss Sigl nicht weg. Schwierig wird es aber dann, wenn er nicht erkennt, dass heutzutage gewisse Aufgaben geregelt und nach Kompetenzen verteilt werden müssen. Und das Geschäft hat sich nun mal gewaltig geändert und da gilt es nicht nur, das richtige Händchen, sondern auch jede Menge Glück zu haben.
Glaubt jemand ernsthaft, mit einem Manager Fedra hätte man heute eine bessere Mannschaft? Ich bin mir nicht mal sicher, ob man damals eine bessere Mannschaft gehabt hätte, wenn der Trainer unter Fedra nicht Mitchell gewesen wäre. Und um den Kreis zu schließen bin ich mir auch nicht sicher, ob der Kader heute besser wäre, wenn Mitchell den Job als Manager bekommen hätte. Es ist ja nicht so, dass diesem permanent Sensationstransfers gelungen wären.
Bleiben wir mal beim Sportmanager. Der kostet Geld. Geld, das in der zweiten Liga fehlt und das den Spieleretat mindert. Die Frage wird ohnehin sein, ob alle aktuellen Mitarbeiter der Panther ihren Job sicher haben. Aber gehen wir mal davon aus, dass das irgendwie klappt und man einen Sportmanager findet, der durch seine Kenntnisse Spieler findet, die nicht jeder auf dem Zettel hat und die Gabe besitzt, die Spieler auch von einem Engagement zu überzeugen. Wer behauptet denn, dass dieser Manager den Markt besser kennt als der jeweilige Trainer, mit dem ein Transfer ja ohnehin in Abstimmung erfolgen muss? Da sind wir wieder bei Mitchell oder Stewart. Braucht man diesen Sportmanager, wenn die Kontakte der Trainer nicht viel besser sind? Ja, der Sportmanager kann auch während der Saison Spiele beobachten und In- sowie Ausland bereisen. Geschieht das heutzutage in ausreichendem Maße? Ist nicht dieses verpönte Videostudium in Verbindung mit ein paar Telefonaten längst Standard geworden? Man möge mir das beantworten, ich weiß es nämlich nicht. Und ist nicht Sigl in manchen Fällen sogar der bessere Sportmanager, der das Geschäft seit Jahrzehnten kennt und viele dieser Tätigkeiten ohnehin ausübt? Und welche Fähigkeiten besitzt bspw. Kreitl diesbezüglich? Ich glaube, es gibt da derart viele Punkte zu berücksichtigen, dass ein einfaches „holen wir einen Manager“ in keinster Weise Erfolge garantiert.
Braucht der Club einen Manager für die kaufmännischen Geschicke? Also einen, der mehr Geld reinholt als bisher plus der eigenen Kosten. Man hat das Gefühl, die Panther haben sich über Jahre finanziell stabilisiert, ohne wirklich sportlich davon zu profitieren. Auch gab es hier gefühlt doch den ein oder anderen Rohrkrepierer. Der einzige Club, der es seit Jahren nicht schafft, einen Hauptsponsoren zu finden, was allerdings mit wechselnden Sponsoren clever kompensiert wurde. Kann der große Sprung ohne einen finanzkräftigen Gönner überhaupt geben?
Ich bin ja nicht Sigl, sondern nur der kleine Zuseher, der neben good luck sitzen darf, wenn der nicht gerade Stadionbesuche verweigert. Aber als Sigl hätte ich in der aktuellen Situation mehr Fragen als Antworten. Aber vielleicht ist schon deshalb ein starker Mann für den Sport wichtig, so als kompetenter Sidekick und Gegenpol in Personalunion. Aber ich glaube, der Ruf nach einem Sportmanager alleine (der natürlich auch von mir kommt), wird noch nicht so viel bewegen. Sigl wird Kompetenz abgeben und flache Hierarchien lernen müssen. Wenn man sich mit ihm unterhält, was in meinem Fall jetzt schon ein wenig länger her ist, hat er damit nach eigenen Angaben aber kein Problem.
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Basti1977 hat geschrieben:Also die Augsburger-Siglsche Lösung (Stichwort mittel-langfristig) wäre eindeutig Tölzer
Die Panther werden es finanziell verkraften, aber wenn die Schande aus Zittau hier aufschlägt, bin ich raus