Nachdem ich drei von vier Vorbereitungsspielen vor Ort verfolgt habe, traue ich mir mit bescheidenem Eishockeysachverstand einige Bemerkungen zu.
Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel etwas gesteigert, auch wenn die Darbietungen schon größtenteils stark ausbaufähig sind. Während man sich beim Dolomitencup kaum Chancen erspielte, kreierte das Team in der Schweiz einige, vergab diese aber leichtfertig. Positiv war zudem, dieses Team lässt sich nicht mehr so leicht herumschubsen.
Die Torhütersituation wurde ausgiebig von den Vorrednern besprochen.
In der Abwehr wird es schnell brenzlig, wenn der Gegner zügiger kombiniert. Dann bekommen bis auf Warsofsky, Sacher, Köhler und Länger alle Defender zu schnell einen Drehwurm, speziell Sezemsky und die beiden Ex-Bietigheimer, wobei Renner defensiv auch gute Aktionen hatte. Im Angriff war es vor allem die Chancenverwertung, aber auch die vielen verlorenen Anspiele in Abwesenheit von Mitchell. Hier ist die Belastungssteuerung erklärbar, er hat ein Jahr praktisch nicht gespielt.
Anmerkungen zu einigen Spielern, welche hier schon diskutiert wurden.
van der Linde und Länger: Esterer noch häufig überfordert, hingegen wirkte Länger sicher und präsent (speziell heute). Er gehört unter die Top 6.
Southorn: Böse Zungen behaupten, da kommt der etwas beweglichere Bruder von Brady Lamb (aber nur etwas)
Hakulinen und Karjalainen: An dieser Flügelzange (so sieht Kreutzer es), könnten wir noch viel Freude haben.
Esposito: Neben den Finnen ordentlich, aber Defizite sowohl am Bullypunkt als auch im Abschluß.
Tosto: Heute Matchwinner, muss aber taktisch und von der Präsenz her zulegen.
Puempel: Steigert sich langsam, zumindest heute ein paar gute Schüsse und Pässe. Hängt aber mit Tosto (Soramies) als C in der Luft. Ein Versuch mit Mitchell wäre interessant.
Collins: Läuferisch gut, engagiert, Kann Lücken reissen, aber glücklos im Abschluss.
Andersen: Ist noch unauffällig.
Flaake: Bringt sich mehr ins Spiel ein als gedacht. Fand den gar nicht so übel.
Oblinger: Versucht die jungen zu führen. Seine Defizite bei Geschwindigkeit und Wendigkeit sind trotzdem sichtbar.
Elias und Hanke: Können in einer vierten Reihe gebracht werden, vielleicht nicht unbedingt zusammen. Elias ist sicher der feinere Hockeyspieler, Hanke wirkt dafür reifer und körperlich weiter.
Sollte sich Kreutzer darauf versteifen, Hakulinen als Wing zu bringen, haben, durch den Ausfall von Volek, wir selbst mit Mitchell ein Centerproblem. Überhaupt ist die Zusammenstellung der Blöcke durch Kreutzer ... na,ja ... etwas speziell. Gleiches gilt für die Experimente im Powerplay. Sacher ist da der falsche Mann, das wurde letzte Saison bereits festgestellt.
PK war teilweise schon ganz ordentlich, PP ist stark ausbaufähig.
Dolomitencup ist cool und keinesfalls ausgelutscht. Bodenseecup muss nicht unbedingt sein. Die Schweiz ist teuer, Herisau zumindest mit schönem Stadion, netten Leuten und sehr guter Stadionwurst (die Schüblinge am Eingang), das Stadion in Kreuzlingen hat die Anmutung einer düsteren Puckhöhle.
So, das war es. Sonst wird es zuviel.