Der Jesus-Film

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Nightmare
Hockeygott
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Der Jesus-Film

Beitrag von Nightmare »

Nein, nicht "Das Leben des Brian" :wink:

Quelle: http://www.bild.de

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Der Jesus-Film
Die Wirklichkeit war noch blutiger

Der Film ist erbarmungslos. Zwei Stunden lässt er die Zuschauer Zeuge der Folterung und Hinrichtung eines Menschen werden. In Amerika, wo Mel Gibsons Film über die letzten zwölf Stunden im Leben Christi bereits Aschermittwoch anlief, reagierten die Zuschauer mit allen Gefühlen, die Menschen im Angesicht solcher Szenen haben können: Sie liefen entsetzt aus dem Kino, manche saßen wie versteinert in ihren Sitzen, andere waren unendlich traurig und weinten, wieder andere fühlten sich durchströmt von religiösen Gefühlen.

Der Vorwurf an Regisseur Mel Gibson: Er betone unnötig und einseitig die Schuld der Juden
Obwohl Mel Gibsons neues Kino-Epos reines Kassengift sein müsste – unbekannte Schauspieler, Dialoge in Latein und Aramäisch, Untertitel in Landessprache –, bricht der Film alle Rekorde: In 13 Tagen spielte er 219 Millionen Dollar ein. Und das, obwohl er sich gegen den Vorwurf wehren muss, er sei antisemitisch und verherrliche Gewalt.

Direkte judenfeindliche Tendenzen haben die Evangelische Kirche (EKD) und die Katholische Bischofskonferenz nicht ausmachen können. „Aber die massiven Gewaltszenen könnten vielleicht doch indirekt eine negative Auswirkung auf die Menschen haben“, befürchtet Karl Kardinal Lehmann. Die EKD bemängelt, dass dem Film theologische Tiefe fehle, um die Brutalität auszugleichen. Das Gewaltmaß sei für unter 16-Jährige unerträglich, findet der Vorsitzende der Freiwilligen Selbstkontrolle (FKS), Folker Höge. Der Fim ist deshalb erst ab 16 freigegeben.

War die damalige Zeit so grausam, wie Mel Gibson sie darstellt? Was geschah wirklich auf dem Weg vom Garten Gethsemane zum Berg Golgatha?

BamS hat gegenüber gestellt, wie die Bibel die wichtigsten Szenen beschreibt, was der Glaube dazu sagt und was die Wissenschaft heute über den Kreuzgang Christi weiß.

„Ich glaube, wir haben uns zu sehr an hübsche Kruzifixe an der Wand gewöhnt und haben vergessen, was wirklich passiert ist“ (Mel Gibson)

Die moderne Zeit sieht Jesus am liebsten als sanftmütigen Hirten. Aber er war auch ein zäher, harter Kämpfer, ein unglaublich mutiger und tapferer Mann, der sich für seine göttliche Mission grausam foltern und qualvoll umbringen ließ. Mel Gibsons Film zeigt diesen Teil der Heilsgeschichte in schockierender Deutlichkeit. Nicht nur Christen fragen sich: War das wirklich so? Bibel-Experten, Theologen und Historiker antworten.


Bibel: Der Evangelist Lukas berichtet über die Nacht der Verhaftung im Garten Gethsemane: „Und es kam, dass er mit dem Tode rang, und er betete heftiger. Es ward sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde.“

Glaube: Jesus war zwar Gottes Sohn, fühlte und litt aber wie ein Mensch, denn nur so konnte er die Menschheit erlösen. Im Film bezweifelt Satan gleich zu Beginn, dass Jesus so viel Schmerz ertragen könne, um alle Sünden der Menschen abzugelten.

Forschung: Gethsemane gibt es wirklich. Damals gehörte der Garten zu einem Betrieb, der Olivenöl produzierte. Der Leipziger Theologe Gerhard Kroll: „Acht
Ölbäume aus der Zeit Jesu stehen dort bis heute.“

Warum wurde Jesus nach seiner Verhaftung so brutal behandelt?

Bibel: Evangelist Markus sagt über die Knechte des jüdischen Hohepriesters: „Sie schlugen ihn ins Angesicht.“ Der Hass der religiösen Machthaber auf den populären Prediger, der ihre Autorität bedrohte, war so groß wie die Angst, durch ihn die Einkünfte aus dem Tempel zu verlieren.

Glaube: Es sollten sich all jene Prophezeiungen erfüllen, die Jesu Kommen lange angekündigt hatten. Der Prophet Jesaja etwa sagte schon 700 Jahre zuvor, der Erlöser werde „verachtet“ und „misshandelt“ werden.

Forschung: Zur Zeit Jesu rangen die Pharisäer mit anderen jüdischen Sekten um die Vorherrschaft und gingen mit ihren Gegnern zur Abschreckung besonders grausam um.

Wie wurde Jesus gefoltert?

Bibel: Der römische Gouverneur Pilatus ließ Jesus geißeln. Seine Legionäre drückten ihm eine Dornenkrone aufs Haupt.

Glaube: Im „Rosenkranz“, den Christen beten, zählen Geißelung und Dornenkrone zu den „Fünf schmerzensreichen Geheimnissen“. Sie versinnbildlichen, wie sehr Gott unter den Sünden der Menschen litt. Vatikan-Theologe Joseph Augustine Di Noia: „Jeder, der diesen Film sieht, muss sich mit dem zentralen Geheimnis des Leidens Christi und des Christentums auseinander setzen: Wenn dies das Heilmittel ist, welches muss dann der Schaden gewesen sein?“

Forschung: Der Wuppertaler Bibel-Experte Fritz Rienecker: „Die römische Geißel bestand aus Lederriemen, in die Knochen oder Bleistückchen eingeflochten waren“ – sie rissen klaffende Wunden. Der Leipziger Theologe Kroll: „Mit welcher Erbarmungslosigkeit die Legionäre ihr Opfer zusammenschlugen, zeigt die Tatsache, dass Jesus nicht mehr fähig war, den Kreuzesbalken selbst zu tragen.“ Die Dornenkrone wurde wohl aus den Zweigen des überall wuchernden Becherkrauts geflochten, das als Brennmaterial diente. Kroll: „Nicht unwahrscheinlich, dass die Legionäre die Dornen für die Krönung im Heizkeller ihrer Kaserne fanden.“

Warum wurde Jesus an einem Kreuz hingerichtet?

Bibel: Nach den Evangelien forderten die Hohepriester und die von ihnen aufgeputschte Menge den römischen Statthalter Pilatus auf: „Kreuzige ihn!“ Es war die damals gebräuchliche römische Hinrichtungsart.

Glaube: An einem Baum des Paradieses lockte Satan als Schlange die Menschen in die Sünde – am Holz eines Baums sollte Jesus die Menschen von der Sünde erlösen.

Forschung: Bibel-Experte Kroll über mikroskopische Untersuchungen an einem Kreuzesnagel: „Die an der umgebogenen Spitze haftenden Holzreste erwiesen sich als Olivenholz.“

Wie groß und schwer war das Kreuz?

Bibel: So schwer, dass Jesus dreimal stürzte.

Glaube: Das Kreuz symbolisiert die Sündenlast der Menschheit.

Forschung: Das drei Meter hohe Kreuz war mit 150 Kilo viel zu schwer für einen Einzelnen. Der Hamburger Jesus-Biograf Gerhard Prause: „Verurteilte trugen deshalb nur das Patibulum, den Querbalken, zur Hinrichtungsstätte; die Pfähle standen dort“ – anders als in Gibsons Film.

Wer war Simon von Cyrene, der Jesus das Kreuz tragen half?

Bibel: Die Evangelisten Lukas und Markus berichten, dass die Legionäre Simon „zwangen, dass er ihnen das Kreuz trug“ – sie hätten es sonst selbst schleppen müssen. Markus überliefert sogar das Detail, dass Simon „Vater des Alexander und Rufus war“, die wohl später in der frühchristlichen Kirche eine Rolle spielten.

Glaube: Simon war Nordafrikaner. Sein Name bedeutet „Erhörung“. Erst widerwillig, dann hilfsbereit nimmt er Anteil am Leiden Christi und wird so zur Symbolgestalt christlicher Bekehrung.

Forschung: 1942 entdeckte der jüdische Gelehrte Professor E. L. Sukenik, besonders durch die Schriftrollen von Qumram bekannt, im Kidrontal östlich Jerusalems die Gebeine „Alexanders, des Sohnes Simons von Kyrene“ – für ihn der archäologische Beweis, dass es den biblischen Kreuzesträger wirklich gab.

Wie wurde Jesus wirklich gekreuzigt?

Bibel: Die Evangelien berichten nur: „Dort kreuzigten sie ihn.“

Glaube: Nach Markus boten die Legionäre zuvor einen Betäubungstrank aus „Myrrhe in Wein“ an, doch Jesus wies ihn zurück: Er musste die Schmerzen voll erleiden, um das Erlösungswerk nicht zu gefährden.

Forschung:1968 fand der israelische Archäologe Benjamin Mazar das Skelett eines etwa 28 Jahre alten Mannes, der um diese Zeit gekreuzigt worden war. Die Nägel waren durch die Handwurzeln geschlagen, denn die Handteller hätten das Gewicht des Körpers nicht lange tragen können. Ein dritter Nagel hielt beide Fersen am Kreuz fest. Die Nägel waren 11,5 Zentimeter lang.

Welche Schmerzen erlitt Jesus bei der Kreuzigung?

Bibel: Die Evangelien schweigen darüber – die Schmerzen eines Gekreuzigten bedurften damals keiner näheren Beschreibung, jeder Zeitgenosse kannte diese grausame und gar nicht seltene Hinrichtungsart.

Glaube: Der Film beginnt mit einem Zitat des Propheten Jesaja: „Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen.“

Forschung: Jesus-Biograf Prause: „Die Nägelwunden waren extrem schmerzhaft. Die erhobenen Arme führten zu schmerzhaften Zirkulationsstauungen, Muskelkrämpfen und Erstickungsangst. Hinzu kamen die Schmerzen der Geißelung, der quälende Durst, die Belästigung durch Tausende von Fliegen.“

Was war die Todesursache?

Bibel: Markus und Matthäus schreiben nur, dass Jesus „laut schrie und verschied“.

Glaube: Jesus starb mit dem Satz „Es ist vollbracht“ – Ursache seines freiwilligen Todes war die sündige Menschheit, die er durch sein Sterben erlöste.

Forschung: Bibel-Experte Rienecker: „Die Hängelage verursachte Atemnot, und der Verurteilte konnte dem Erstickungstod nur entgehen, indem er sich, gestützt auf den Nagel durch die Füße, vorübergehend aufrichtete. In abwechselndem Senken und Heben des Körpers, in Atemnot und Atemschöpfen vollzog sich der Todeskampf, in dessen Verlauf es zu Flüssigkeitsansammlungen in Bauch- und Brusthöhle kam.“ Bis das Herz nach sechs Stunden zu schlagen aufhörte. Der französische Mediziner Pierre Barbet vermutet zudem eine seröse Perikarditis (Herzbeutelentzündung).

Warum stach der Legionär Jesus eine Lanze in die Seite?

Bibel: Gewöhnlich zerschlugen die Henker den Sterbenden nach einer Weile die Beine, damit sie sich nicht mehr abstützen konnten. Da Jesus bereits gestorben war, überprüften sie seinen Tod durch einen Lanzenstich.

Glaube: Auch hier erfüllte sich eine Prophezeiung: Im Buch Exodus über die Befreiung der Juden aus Ägypten befiehlt Gott den Israeliten, den Opferlämmern „kein Bein zu brechen“ – auch Jesus starb als Opferlamm zur Rettung seines Volkes. Der Legionär mit der Lanze hieß Longinus und wurde Christ.

Forschung: Die Lanze des Longinus kam im Mittelalter in den Besitz der deutschen Kaiser und wird heute im Reichsschatz in der Wiener Hofburg gezeigt.



Und hier wirds mysthisch:
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Lucky
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Der Jesus-Film

Beitrag von Lucky »

Der Film wird ja jetzt schon von einigen in der Luft zerrissen. Einerseits kann man es verstehen, andererseits zeigt er nichts als die Wahrheit.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man einen Film über Jesus zum Splattermovie umfunktionieren muß. Nicht um sonst wird der Film auch erst ab 16 Jahren in die Kinos kommen (es gibt auch keine Ausnahmegenehmigung für Jugendliche unter 16, die mit ihren Eltern kommen bzw. Schulklassen etc.).

Mich würde wirklich interessieren, was sich Mel Gibson bei den Dreharbeiten gedacht hat. Ich werde mir den Film aber sehr bald anschauen - läuft ja am 18. März 04 an - und mir dann eine eigene Meinung bilden.

Übrigens ist der Film nicht auf deutsch, sondern lediglich mit dt. Untertitel.
Christoph Triller #10
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Der Jesus-Film

Beitrag von Christoph Triller #10 »

Ich kucke mir eigentlich so ziemlich alles im Kino an,
und auch bin ich nicht sonderlich christlich, aber ich finde,
wer was über Jesus wissen will, soll in der Bibel nachschlagen,
und sich nicht einen Film anschauen...

Zudem ist der Film eben in hebräisch,
und auf ständiges Untertitelesen hab ich wenig Lust,
Englisch ginge ja noch, aber so - Nein Danke...
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Manne
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Der Jesus-Film

Beitrag von Manne »

Ich schau ihn schon an, und ich weiß schon wer ihn auch ansehen will
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Horst Schimanski
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Rigo Domenator
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Beitrag von Rigo Domenator »

" hat geschrieben:Ich schau ihn schon an, und ich weiß schon wer ihn auch ansehen will


woher weisst Du denn dass ich ihn auch sehen will!?! :lol: :wink:
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Ritschie
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Beitrag von Ritschie »

den kuck ich mir mit sicherheit an!


MfG
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Es ist vollbracht.


Wäre die Thematik nicht Grundlage einer Weltreligion, man könnte meinen, der Film ist nicht von Mel Gibson sondern von Mel Brooks.

Mel Brooks äh Gibson hat erstens versucht, mit einer immer sensiblen Thematik einen Low Budget Film mit Hollywood Flair zu produzieren und zweitens wollte er, wenn man seinen Ausführungen glauben schenken darf, auf das wahre Leiden von Jesus hinweisen bzw. dies darstellen.

Beides ging gründlich in die Hose.

Ein Hollywood Film ist es deshalb nicht, da er, obwohl aufgeblasen und pompös verfilmt, nur karikiert. Wäre es nicht ein derart ernstes Thema, es wäre lustig. Also lustig schlecht natürlich. Ein Splatter Movie dümmster Machart.

Um ein Leiden darzustellen, benötigt es eine emotionale Bindung zum Betrachter. Und die entsteht deshalb schon nicht, weil man nie das Gefühl hat, es gehe um Jesus. Man hat nicht mal das Gefühl, es geht um einen Menschen. Hier wird ein rohes Stück Fleisch bearbeitet, ohne paniert zu werden.

Vielleicht hätte sich Gibson den Rat eines Mediziners einholen sollen. Da wird fröhlich gegeißelt, ohne dass jemand eine reale Überlebenschance gehabt hätte. Der Fleischklumpen trägt dann noch ein wenig das Kreuz. Die erste Strecke natürlich alleine, was sein Helferlein Simon nicht mal für ein paar Meter vermag.Aber es geht weiter: Da schafft es einer, der komplett roh gegeißelt ist und mit den Füßen und dem linken Arm bereits an das Kreuz genagelt ist, der schafft es doch glatt, mit dem rechten Arm einen derartigen Widerstand zu leisten, dass man ihm den Arm brechen muss. Und dannnnn wirft man das Kreuz auch noch um, es fällt also aus einer stattlichen Höhe mit seinem "Anhängsel" um und zwar mit Jesus vorne. Sehr nett auch noch, wenn Krähen den Ungläubigen die Augen aushacken oder sich der personifizierte Satan im Schwuchteldesign die Sache aus der Ferne betrachtet.

Selten habe ich erlebt, dass eine Effekthascherei so verunglückt. Jeder Jesus-Film zeigt mehr von dem, was gezeigt werden soll, als der hier. Die Aufregung um diesen Film verstehe ich nicht. Er kann nicht mal schockieren, er kann nichts, er ist schlecht.


SAUSCHLECHT!!
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Manne
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Beitrag von Manne »

Unglaublich sauschlecht

Nach der Geißelung kann kein Mensch mehr aufstehen, spätestens ab hier wirkt er völlig übertrieben unglaubwürdig.

Schade um die Zeit.....
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Horst Schimanski
Michigan
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Beitrag von Michigan »

" hat geschrieben:Um ein Leiden darzustellen, benötigt es eine emotionale Bindung zum Betrachter. Und die entsteht deshalb schon nicht, weil man nie das Gefühl hat, es gehe um Jesus. Man hat nicht mal das Gefühl, es geht um einen Menschen. Hier wird ein rohes Stück Fleisch bearbeitet, ohne paniert zu werden.


glaubst du nicht, dass das früher genau so war? die menschen hatten kaum gefühle. und ich hatte eine emotionale bindung zu jesus. ja, ich fand den film gut und mich hat er total berührt!!!!! ich weiß nicht was ihr habt
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben:Um ein Leiden darzustellen, benötigt es eine emotionale Bindung zum Betrachter. Und die entsteht deshalb schon nicht, weil man nie das Gefühl hat, es gehe um Jesus. Man hat nicht mal das Gefühl, es geht um einen Menschen. Hier wird ein rohes Stück Fleisch bearbeitet, ohne paniert zu werden.


glaubst du nicht, dass das früher genau so war? die menschen hatten kaum gefühle. und ich hatte eine emotionale bindung zu jesus. ja, ich fand den film gut und mich hat er total berührt!!!!! ich weiß nicht was ihr habt


Keine Ahnung, was du meinst. Früher keine Gefühle? Es geht auch gar nicht um eine emotionale Bindung zu Jesus. Es geht um die Identifizierung mit einer Rolle im Kino. Oder meinetwegen mit dem historischen Jesus. Aus meiner Sicht ist es ein billiger und völlig unrealistischer Splatter Movie.

Mich würde aber interessieren, wo aus deiner Sicht der Unterschied zu früheren Kreuzigungs-Filmen liegt? Der Unterschied, der dich zu einer positiven Wertung kommen lässt. Du bist ja nicht der einzige mit einer positiven Wertung.
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Manne
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Beitrag von Manne »

Mich würde ja interessieren wer ihn noch angeschaut hat, und wie das Urteil ausfällt.....
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Horst Schimanski
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Lucky
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Beitrag von Lucky »

Habe ihn jetzt auch schon gesehen. Ich habe schon einige Filme gesehen, die um einiges blutiger sind, aber bei weitem nicht so unter die Haut gehen. Stimme Manne zu, nach all den Folterszenen dürfte kein Mensch mehr aufstehen. Ich hätte den Film auch nicht ab 16 freigegeben.

Von der ganzen Atmosphäre her ist der Film gut gemacht. Bleibt allerdings die Frage, ob man die letzten Stunden von Jesus unbedingt als Film braucht. Meiner Meinung nach nicht. Wenn man einen Film über das Leben von Jesu macht, dann bitte von Anfang bis zum Ende, denn nur der Schluß sagt bzw. bringt einem nichts rüber.
Ritschie
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Beitrag von Ritschie »

ob man tatsächlich überhaupt nen film über ne märchengestalt machen sollte? ;)

MfG
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Michigan
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Beitrag von Michigan »

" hat geschrieben:ob man tatsächlich überhaupt nen film über ne märchengestalt machen sollte? ;)


wenn du glaubst dass jesus eine märchenfigur ist, ok.

der unterschied zu den früheren kreuzigungsfilmen liegt darin, dass dieser der wahrheit wohl am nächsten kommt. jesus wurde gefoltert, bis zum schluss und da swird hier knallhart gezeigt. jedoch hätte ich den film mindestens da beginnen lassen, wo jesus nach jerusalem einzieht. das würde einem noch mehr bringen.

@v.k.: wie willst du dich bitteschön mit jesus identifizieren können? das schnall ich nicht ganz
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben:ob man tatsächlich überhaupt nen film über ne märchengestalt machen sollte? ;)


wenn du glaubst dass jesus eine märchenfigur ist, ok.

der unterschied zu den früheren kreuzigungsfilmen liegt darin, dass dieser der wahrheit wohl am nächsten kommt. jesus wurde gefoltert, bis zum schluss und da swird hier knallhart gezeigt. jedoch hätte ich den film mindestens da beginnen lassen, wo jesus nach jerusalem einzieht. das würde einem noch mehr bringen.

@v.k.: wie willst du dich bitteschön mit jesus identifizieren können? das schnall ich nicht ganz


Nein, ich will nicht Jesus spielen und auch nicht übers Wasser gehen.

Ich sehe einen Film und versetze mich in eine Figur dieses Filmes. Mit dieser Figur leide ich, freue ich mich und so weiter. Nur muss mich diese Figur emotional berühren. Dieser Jesus hat mich nicht emotional berührt. Das mag zum einen am Fehlen der Vorgeschichte liegen. Hauptursache ist für mich jedoch, dass da kein Jesus gezeigt wurde sondern nur ein Stück Fleisch. Wenn du wirklich glaubst, dieser Film komme der Wahrheit am nächsten, dann unterliegst du der gleichen Fehleinschätzung wie Mel Gibson (aus meiner Sicht).

Jeder Arzt wird vermutlich bestätigen, dass das Überleben von seiner Gefangennahme bis zur Kreuzigung einem größeren Wunder gleicht als alle Wasserläufe, verwandelten Brote und geheilten Kranken. So, wie in diesem Film dargestellt, geht es nicht um den realistischen Versuch, echtes Leiden zu zeigen, sondern um Effekthascherei, die für mich tatsächlich einem Splattermovie glich. Nix gegen knallhartes Zeigen, wie du es ausdrückst, auch wennnn ich die Notwendigkeit nicht sehe, aber knallhart heisst nicht knallblöd.

Will Gibson den Versuch unternehemen, so etwas wie eine Könnte-Sein-Dokumentation zu zeigen, dann darf er keine Folterszenen bringen, die derart absurd sind. Er darf auch Jesus nicht als hängendes 50 Liter Fass zeigen, bei dem es nach dem Lanzenstich wie aus einem Geysir sprudelt. Auch die Darstellung Satans war einfach überflüssig und billig für einen Film, der angeblich die WAHRHEIT zeigen will.

Geht es aber gar nicht um die Dokumentation, sondern um um einen mitfühlenden Film, der die Leiden des Heilands vermitteln soll, ist er mindestens genauso mies. Denn auch hier stört die überzogene Darstellung. Zudem lässt der Film aus mehreren Gründen nicht zu, sich in irgendeiner Form der Persönlichkeit Jesus zu nähern. Selbst die rückblickenden Sequenzen schaffen das nicht. Alles geht viel zu schnell und alles dreht sich nur um Gemetzel. Wenn es denn tatsächlich Charaktere gibt, die eine Persönlichkeit besitzen, so am ehesten noch Pilatus und Judas. Ich empfand zu keiner Zeit Mitleid. Ich empfinde auch kein Mitleid mit dem Stück Fleisch auf meinem Brünnle-Toast, da ich kein Vegetarier bin.

Ich habe einige Jesus Filme gesehen und ein paar waren richtig klasse. Da gab es mal einen Vierteiler. Müsste Anfang der 80er gewesen sein, "vermutlich "Jesus von Nazareth". Der hat mich berührt.

@Ritschie:

Ob man die Geschichte von Jesus jetzt als die Geschichte der Erlösung der Menschheit betrachtet, ob man den Glauben daran als Opium fürs Volk empfindet oder ob man der Sache völlig gleichgültig gegenübersteht. Ich bin überzeugt, das Leben und Sterben Jesus ist kein Märchen. Alles andere sei dahingestellt und dem persönlichen Glauben überlassen.
Epikur
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Beitrag von Epikur »

" hat geschrieben:[...] als Opium fürs Volk [...]



Kollege Marx oder Lenin?

Werde mir den Film demnächst auch zu Gemüte führen, nicht zur Strafe, nur zur Meinungsbildung.
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Alex1969
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Beitrag von Alex1969 »

@Von Krolock

Hut ab vor diesen Zeilen !

Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber Deine perfekt in Worte gefasste Kritik, zeigt mir schon Vorab, dass ich mir mein Geld für diese Kinokarte sparen kann.

Deine Kritik spiegelt nicht nur Deine eigene Meinung, denn diese sollte sich jeder selber bilden, sondern bringt Fakten die für mich den Ausschlag geben, diesen Film nicht zu besuchen.

Kurz gesagt ... Barnie Du hast Deinen Beruf verfehlt.

Gruß
Alex
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Rigo Domenator
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Beitrag von Rigo Domenator »

Hab ich schon erwähnt, dass es den Film auch für 3 Eur in der Tschechei zu kaufen gibt... aber nach den Kritiken hab ich ihn mir trotzdem nicht gekauft. :shock: :wink:
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

" hat geschrieben:@Von Krolock

Hut ab vor diesen Zeilen !

Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber Deine perfekt in Worte gefasste Kritik, zeigt mir schon Vorab, dass ich mir mein Geld für diese Kinokarte sparen kann.

Deine Kritik spiegelt nicht nur Deine eigene Meinung, denn diese sollte sich jeder selber bilden, sondern bringt Fakten die für mich den Ausschlag geben, diesen Film nicht zu besuchen.

Kurz gesagt ... Barnie Du hast Deinen Beruf verfehlt.

Gruß
Alex


Danke Alex, sehr nett. Dennoch sollte jeder, den dieser Film interessiert, sich sein Urteil selbst bilden. Lucky und Michigan hat er anscheinend bewegt und den richtigen Punkt getroffen.



@Epikur:

Marx sprach lediglich vom Opium des Volkes, erst Lenin hat das dann zum Opium für das Volk verschärft.


Dies hier ist von Lenin:

Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Ohnmacht des Ausgebeuteten im Kampf gegen die Ausbeuter läßt ebenso unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits aufkommen, wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf gegen die Naturgewalten den Götter-, Teufel-, Wunderglauben usw. aufkommen ließ. Wer sein Leben lang schafft und darbt, den lehrt die Religion Demut und Geduld im irdischen Leben und vertröstet ihn auf den himmlischen Lohn. Wer aber von fremder Hände Arbeit lebt, den lehrt die Religion Wohltätigkeit hienieden; sie bietet ihm eine wohlfeile Rechtfertigung für sein Ausbeuterdasein und verkauft zu billigen Preisen Eintrittskarten zur himmlischen Seligkeit. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen.


Entspricht NICHT meiner Meinung!!
Ritschie
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Der Jesus-Film

Beitrag von Ritschie »

Projektionstheorie Feuerbachs:
(Ludwig Feuerbach, 1804-72, beudeutender Linksheglianer)

"Das Bewußtsein Gottes ist das Selbstbewußtsein des Menschen, die Erkenntnis Gottes, die Selbsterkenntnis des Menschen"
"Damit Gott bereichert wird, muß der Mensch ärmer werden."


Darauf begründet sich auch Marx´ ausspruch "..Religion ist der Geist geistloser zustände, ... das Opium des Volkes."
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Das trifft es meiner Meinung nach ziemlich auf den Punkt.

MfG
Ritschie
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