Deutschland-Cup: Schweiz verliert gegen Kanada nach Penaltyschießen
Kreuzlingen, 10. November
Der Schweizer Nationalmannschaft ist der Start in die lange Saison einigermaßen gelungen. In Kreuzlingen holten die Schweizer gegen Kanada zum Auftakt des Deutschland-Cups ein 0:2 auf, verloren aber unglücklich im Penaltyschießen.
In der späten Entscheidung waren die Kanadier mit 2:0 erfolgreichen Versuchen abgebrühter: Während auf Schweizer Seite Adrian Wichser, Sandy Jeannin, Patrick Fischer und Martin Plüss ihre Penaltyversuche nicht an Corey Hirsch vorbei brachten, waren auf kanadischer Seite zwei "Schweizer" erfolgreich: Die Rapperswiler Stacey Roest und Dale McTavish ließen Martin Gerber keine Chance. das Publikum entliess die "Eisgenossen" dennoch mit einer Ovation.
Die Kanadier standen im letzten Drittel der regulären Spielzeit dem matchentscheidenden 3:0 mit Kontern mehrmals nahe. Doch der dritte Treffer blieb ihnen versagt und so schafften die couragierten Schweizer innerhalb von 164 Sekunden gleich zweimal, was ihnen vorher während 49 Minuten nicht gelungen war: Zuerst war es Adrian Wichser, der im Slot einen Rebound verwertete (50.), danach war Valentin Wirz ebenfalls aus ziemlich kurzer Distanz erfolgreich. Doch dass die Schweizer danach überhaupt in die fünfminütige Verlängerung kamen, war primär ein Verdienst von Martin Gerber, der sich alleine in der 58. Minute erfolgreich gegen Derrick Walser, Shane Peacock und Dale McTavish wehrte. Und in der fünfminütigen Overtime war es wiederum der "Langnau-Färjestader", der das Peneltyschießen erzwang.
Ralph Krueger hatte vor Turnierbeginn gesagt, das Powerplay könne möglicherweise anfänglich zum Knackpunkt werden. Und der Schweizer Coach sollte schon bald recht bekommen: Schon nach knapp drei Minuten hatten seine Spieler die Möglichkeit, während 101 Sekunden in doppelter Überzahl zu spielen, Kanadas Goalie Corey Hirsch hatte in dieser Phase aber kaum Arbeit. Wie es gehen würde, zeigten die "Ahornblätter", als mit Marc Reichert erstmals ein Schweizer ausgeschlossen wurde.
Reicherts Klotener Klubkollege Dominic Pittis kam an die Scheibe, spielte zurück an die blaue Linie, wo mit Jame Pollock ein weiter Klotener mit einem ansatzlosen Distanzschuss erfolgreich war. Dieser Treffer war bereits das 2:0 für die nordamerikanische Ansammlung von NL- und DEL-Profis, da in der 10. Minute mit Andy Delmore ein weiterer Verteidiger aus großer Distanz via die Lattenunterkante ins von Martin Gerber gehütete Gehäuse getroffen hatte. Bei diesem Tor standen mit Timo Helbling und Cyrill Geyer die einzigen Schweizer Verteidiger ohne WM-Erfahrung auf dem Eis.
Das 2:0 für Kanada nach einem Drittel war ein reicher Lohn, hatten doch die Schweizer nebst diesem Mangel in den "Special Teams" ein deutliches optisches Plus: Wer aber aus einem halben Dutzend guter Chancen keinen Treffer zustande bringt, muss sich über die temporäre Schieflage nicht wundern. Und auch nach zwei Dritteln lagen die Schweizer trotz mehrerer guter Chancen, allen voran durch Sandy Jeannin und Martin Steinegger, immer noch 0:2 zurück, obwohl sie den 3750 Fans in der Bodensee-Arena zu Kreuzlingen auch einiges Erbauliches zeigten: Das Team wirkte physisch präsenter als auch schon in Saisoneröffnungsspielen und ging auch immer wieder in den Abschluss. (hockeyfans.ch)
Tore:
09:47 Delmore (King) 0:1.
16:42 Pollock (Pittis/Ausschluss Reichert) 0:2.
49:09 Wichser 1:2.
51:53 Wirz (Conne, Plüss) 2:2.
Penaltyschießen:
Wichser verschiesst, Robitaille scheitert;
Jeannin an den Pfosten, Roest 0:1;
Fischer scheitert, McTavish 0:2;
Plüss scheitert.
Schweiz: Gerber; Keller, Streit; Bezina, Vauclair; Geyer, Steinegger; Helbling; Paterlini, Ziegler, Rüthemann; Reichert, Camenzind, Ambühl; Della Rossa, Plüss, Conne; Wichser, Jeannin, Fischer.
Kanada: Hirsch; Heward, Peacock; Dupont, Walser; Delmore, Pollock; Laperrière; Sarault, Roest, McTavish; Landry, Belanger, Robitaille; Lecompte, Pittis, Gardner; Shantz, King, Zamuner.
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