Agentmaxx hat geschrieben:
Sehr interessant die Beiträge bisher. Aber mal ne Frage:
Kann es denn wirklich wahr sein, dass es lediglich einen kranken Verbrecher braucht, damit sich der Großteil der Bevölkerung freiwillig wieder auf Mittelalter-Lynchmob-Niveau begibt? Wir sind im Jahre 2006 und das hier ist doch keine Bananenrepublik sondern die BRD. Ist es denn im Land der Dichter und Denker wirklich so einfach, Jahrhunderte des Fortschritts so einfach abzuschaffen? Ich geh einfach mal davon aus, dass die Beiträge hier der allgemeinen Aufregung entsprechen und deswegen noch derber ausfallen als sie eigentlich gemeint sind. Anders wäre es ja nicht zu erklären, dass, auch in diesem Forum, eine so eindeutige Ablehnung gegenüber Folterskandalen wie Guantanamo usw. besteht während man hier eindeutig anderer Meinung ist.
Das ist mal ein Beitrag! Und jetzt sind wir wieder bei der Grundsatzdiskussion, welchen Zweck die staatliche Strafe verfolgen soll (Sühne, Resozialisierung und und und)
Ich bin ABSOLUTER GEGNER von Todesstrafe und Folter. Und ich bin der Meinung, dass sich der Staat nie auf das Niveau von Lynchjustiz herablassen darf. Der Staat in Form der Gerichte muss mit kühlem Kopf abwägen. Allerdings habe ich vollstes Verständnis, wenn ein emotional Betroffener zur Aug' um Aug' Justiz greift. Marianne Bachmeier, die den Mörder ihres Kindes im Gerichtssaal erschoss, hatte immer mein Mitgefühl. Aus Sicht der Justiz muss das aber strafbares Handeln bleiben.
Und im Fall Stephanie kann man schon irgendwie nachvollziehen, wenn der Großteil der Bevölkerung nur das Opfer und den Schutz des Opfers sieht. Wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre.