"Wenn der Dalai Lama ... akzeptiert, dass Tibet ein unveräußerlicher Teil Chinas ist, wie Taiwan, dann ist unsere Tür weit auf für einen Dialog mit ihm"
Hab ich was verpaßt? Haben sie jetzt auch noch Taiwan besetzt?
Flakebernd hat geschrieben:Hoffe persönlich, dass sich die Situtation bessert in Tibet im Sinne der Bevölkerung.
Aber by the way....wo ist denn eigentlich der gute Lama??Er gehört eigentlich zu seinen Leuten vor Ort. Gandhi stand vor der Bevölkerung mehrmals in erster Reihe vor britischen MGs.
Flakebernd hat geschrieben:Hoffe persönlich, dass sich die Situtation bessert in Tibet im Sinne der Bevölkerung.
Aber by the way....wo ist denn eigentlich der gute Lama??Er gehört eigentlich zu seinen Leuten vor Ort. Gandhi stand vor der Bevölkerung mehrmals in erster Reihe vor britischen MGs.
Der Rentner hat geschrieben:.... dann Zivilcourage schnell vergessen. Für mich ist das ein Armutszeugnis der internationalen Politik und des IOC.
Gruß,
Der Rentner
Von Krolock hat geschrieben:Und noch ein Grund zum Nachvollziehen:
Der Panchen Lama ist der Stellvertreter des Dalai Lama. Der 11. Panchen Lama wurde 1995 gefunden und durch den Dalai Lama anerkannt. 14 Tage später wurde das Kind von den Chinesen aus Tibet entführt und ist seither nicht mehr aufgetaucht. Stattdessen "präsentierte" die chin. Regierung Ende 1995 einen Jungen als Panchen Lama und inthronisierte ihn, obwohl sie doch den Buddhismus als gefährliche Religion ablehnt.
Und jetzt was zu "er gehört zu seinen Leuten vor Ort"
Zu welchen "seinen Leuten"? Zunächst ist der Dalai Lama nur das Oberhaupt der Gelugpa Schule, eine der vier Schulen des tibetischen Buddhismus. Aufgrund der Verbreitung dieser Schule in Tibet wurde er inoffiziell als das geistige Oberhaupt der tibetischen Buddhisten angesehen. Der Dalai Lama ist politisch, aber er ist kein Politiker, obwohl er der Exilregierung angehört. Er ist als Friedensstifter anerkannt und wird deshalb auch zu politischen Fragen hinzugezogen.
Hinzu kommt, dass der Dalai Lama 1959 einer der Hauptverfolgten war, als Tibet annektiert wurde. Er lebt im Exil, er wurde vertrieben, er darf nicht einreisen, höchstens um sich den Chinesen auszuliefern. Wie soll er also zu "seinen Leuten"?
Lama heißt übrigens nichts anderes als Lehrer.
Golden Brett hat geschrieben:Ich dachte, genau das sei nicht der Fall. Sind die ganzen Lamas nicht einfach nur traditionell Mitglieder dieser Schule?
Von Krolock hat geschrieben:Nein. Im tibetischen Buddhismus (ein Teil des Vajrayana bzw. Mahayana-Buddhismus) gibt es vier Schulen: Nyingma, Kagyü, Sakya und Gelug. Gelug oder Gelugpa ist die jüngste dieser Schulen. Jede einzelne hat einen sog. Wurzellama, der das geistige Oberhaupt ist. Bei den Gelugpa ist dies der Dalai Lama, bei den Kagyü ist das der 17. Karmapa (bei dem es auch Probleme bezügl. der Echtheit der Inkarnation gibt) und so weiter. Aus religiöser Sicht ist der 17. Karmapa absolut auf einer Linie mit dem 14. Dalai Lama, wenn auch kaum populär.
Jede dieser Schulen hat außer dem Oberhaupt eine ganze Reihe Lamas. Lamas sind nichts anderes als Gelehrte des Buddhismus, müssen nicht einmal zwangsläufig Mönche sein. Die höheren werden teilw. auch als Rinpoche (Kostbarer) bezeichnet. Hat auch jede Schule.
Der Status des Dalai Lama als politisches Oberhaupt entstammt einem Zufall. Nach Angaben der Chinesen hätte der 13. Dalai Lama mit Hilfe der Britischen Imperialisten 1894 versucht, Tibet von China abzuspalten. Dadurch war der 14. Dalai Lama automatisch in der Rolle des "Spalters" und musste 1959 aus Tibet fliehen (der 14. Dalai Lama ist nach dem buddh. Verständnis ja nur die Reinkarnation des 13. DL). Seit ca. 1950 wird er aufgrund der Stellung als quasi Oberhaupt der Tibeter angesehen, ohne es je faktisch gewesen zu sein.
Ist die Frage beantwortet? Ich weiß, das ist ein wenig kompliziert. Kommt auch daher, dass die Tibeter mit die letzten waren, die Buddhismus zu ihrer Religion erklärt haben und viele Bräuche noch aus der Naturreligion Bön übernommen haben.
Golden Brett hat geschrieben:Wer ist dann der Ganden Tripa(?)? Ich dachte, das sei das Oberhaupt der Gelug?
Ich bin da ehrlich gesagt nicht sonderlich bewandert, ich habe mich lediglich ein bisschen mit dem Dalai Lama beschäftigt, weil ich den schon sehr interessant finde.
Wenn es am 1. Mai in Kreuzberg randalierende Demonstranten gebe, die Schaufenster einschlagen und Fahrzeuge anzünden, greife auch in Deutschland die Staatsgewalt mit aller Konsequenz durch, sagte Sandschneider.