Damit das ganze nicht so einseitig wird,
auf
http://german.china.org.cn/international/2008-03/21/content_13223100.htm
steht folgendes:
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Ein deutscher Chinaexperte sagte am Dienstag, dass es sich kein Staat der Welt leisten könne, Aufstände mit so einem großen Gewaltpotential in seinen Städten laufen zu lassen, ohne polizeilich oder militärisch einzugreifen.
Eberhard Sandschneider, Direktor des Forschungsinstitutes der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, machte diese Bemerkung, als der in einem Chatraum der ARD online mit Surfern die Tibetfrage diskutierte.
Auf die Frage, wie wohl die deutsche Regierung handeln würde, wenn China die Unabhängigkeit Bayerns unterstützen würde, meinte Sandschneider, dass Deutschland gleich reagieren würde. Die Deutsche Regierung müsste mit Nachdruck die Einmischung in innere Gelegenheiten verbieten.
Wenn es am 1. Mai in Kreuzberg randalierende Demonstranten gebe, die Schaufenster einschlagen und Fahrzeuge anzünden, greife auch in Deutschland die Staatsgewalt mit aller Konsequenz durch, sagte Sandschneider.
"Es ist wichtig, nicht nur besserwisserisch nach China zu schauen sondern gelegentlich mal auch in den eigenen Spiegel. Ich versuche also eigentlich nur, Sie einzuladen, einen Perspektivwechsel vorzunehmen, um hoffentlich zu dem Ergebnis zu kommen, dass einseitige Sichtweisen nicht weiterhelfen und eine ausschließlich kritische Sicht auf das Vorgehen der chinesischen Kräfte durchaus auch an der Sache vorbeigehen kann", fügt Sandschneider hinzu.
Am gleichen Tag ist die Tibetfrage auch auf der Webseite des Westdeutschen Rundfunks besprochen worden.
"Ich halte das Vorgehen der (chinesischen) Regierung für gar nicht so schlecht. Wie würden Länder anders reagieren, wenn ihre territoriale Integrität gefährdet ist?", fragte ein 27-jähriger Internet-User, der sich mit dem Namen Andy Duisberg registriert hatte. Gewiss habe China Probleme beim Respektieren der Menschenrechte, meinte Duisberg. Aber es sei bereits ein großer Erfolg für die chinesische Regierung, dass es ihr überhaupt gelänge, dieses große Land mit seinen vielen Ethnien zusammenzuhalten. (Xinhua)
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kurz und gut: Ein Teil der Tibeter möchte los von China. Und das obwohl China das kapitalistische Entwicklungskonzept nach westlichem Vorbild auch dort durchgesetzt hat, die Tibeter also an "Fluch und Segen" der sozialen Marktwirtschaft teilhaben können. Was anderes würden sie auch als Vasall des Westens nur im besten Fall kriegen, wahrscheinlich eher, daß sie von vorneherein ein failed state wären, der allein strategische Interessen der USA - dem Hort der Menschenrechte, Gelächter! - zu erfüllen hätte.
Ja, China ist ein Rechtsstaat und, sofern das die Tibeter noch nicht gemerkt haben sollten: Demos müssen angemeldet und genehmigt werden. Sachbeschädigung und Schlimmeres gelten als Straftatbestände wie hierzulande auch. Also was wollen sie eigentlich?
Diese Frage ist durchaus ernstgemeint: Die neue Art von staatlich geförderten Materialismus entzieht dem Mönchstum, also der treibenden Kraft des Aufstands, die Grundlage. Wer wird denn nun Bettelmönch, wenn er sieht, daß er ohne den religiösen Quatsch auch ein bißchen, zumindest potenziell, reich werden kann? Und andrerseits, wer spendiert da noch für Pfaffen? Im Gegensatz zur christlichen BRD, wo die Religion vom Staat ins Recht gesetzt und subventioniert wird - um die Religion auf sich zu verpflichten -, soll in China die bloße Duldung schon Verpflichtung genug sein. Da kennt man in China eben religiöse Fanatiker schlecht...
Und überhaupt: Was ist denn schon die tibetische Kultur gegen die christlich-kapitalistische? Ein Götzenbild mit der Arschbreite von mindestens 4 m anbeten - sind die Buddha-Jünger analfixiert? Und in diesen häßlichen, verschissenen Sackgewändern rumlaufen, da müßte selbst einem von Krolock der Hut hochgehen vor soviel Unkultur!
Fazit: Man kann eben gar nicht dumm genug sein, um sich als Lakai des Imperialismus nützlich machen zu wollen. Doch die Rechnung geht selten auf. Von den Kosten ganz zu schweigen!
Apropos Olympia: Da sieht man mal wieder, was für eine nationalistische Veranstaltung das ist - jede Nation versucht sie für sich nützlich zu machen; von wegen Völkerverständigung und solch Unsinn!