Ich habe mir jetzt mal alles - sogar die Buchstabenwüsten vom Gelben - durchgelesen.
Es tut mir leid, ich habe die große Euphorie während der Siegesserie, da war auch etwas Glück dabei, nicht ganz geteilt. Die totale Schwarzmalerei jetzt kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Rutscht eine Mannschaft in die Krise, schwindet das Selbstbewusstsein. Das führt dazu, dass die Schwächen, wie das große Leistungsgefälle im Kader oder zuviele Zwergerl, deutlich werden. Es führt aber auch zu mehr individuellen Fehlern und dazu, das gerade in der Offensive die Dinge schwerer von der Hand gehen. Es wird weniger kombiniert und mehr die Brechstange und Einzelaktionen ausgepackt. Jetzt ist auch etwas Pech dabei, plötzlich wird jeder Fehler bestraft.
Ich will das nicht kleinreden, aber das gab es - bis auf 18/19 eigentlich in jeder Saison, dass man ein paar richtig schlimme Spiele und eine Niederlagenserie hat. Ich kann mich erinnern, gegen Nürnberg haben wir mal daheim zweistellig verloren (13/14 war das??? ich weiß es nicht mehr). Als Fan glaubt man dann, sie gewinnen kein Spiel mehr. Nach den letzten drei Spielzeiten kann ich auch die Reaktionen hier verstehen, das Abstiegsgespenst war sehr präsent im CFS.
Im Gegensatz zum Ende der Saison 23/24 unter Kreutzer beispielsweise aber auch partiell die Serie der zehn Niederlagen unter Dent ist die Situation jetzt eine andere.
Gerade 23/24 wirkte die Mannschaft derart leblos, sie hat offensiv überhaupt nichts mehr zusammengebracht, es war eigentlich kein Eishockey und kein System (ausser das Stilmittel des Icing) erkennbar. Man war am Ende sogar im CFS jedem Gegner und das waren Iserlohn und Düsseldorf gnadenlos ausgeliefert. 24/25 unter Dent war es ähnlich, nur nicht ganz so krass (da gab es auch so ein Spiel gegen Iserlon, wo viele mit der Entlassung gerechnet hatten, wir haben danach im Flanigan's schon Nachfolgekandidaten diskutiert

). Dazu kam, das Teile der Mannschaft mit dem Trainer nicht klarkamen. Russell 22/23 war mit der Doppelrolle überfordert.
So grottig die Spiele sind und so sehr einen die Ergebnisse ankotzen, aber es ist immer noch Eishockey und phasenweise vernünftiges Offensivspiel erkennbar. Wir werden von Gegnern auf Augenhöhe wie gestern Nürnberg oder vorher Frankfurt nicht hergespielt, sondern verlieren durch individuelle Fehler. Die sind teilweise grobes Slapstick (Elias) aber abstellbar.
Das ist der Unterschied zu den drei Spielzeiten zuvor. Andere Unterschiede sind
- es gibt keine Anzeichen, dass die Mannschaft oder Teile davon dem Coach nicht mehr folgen.
- die Tabellensituation. Iserlohn und Dresden müssten (beide!) eine Siegesserie starten, damit das Abstiegsgespenst wieder vorbeischaut.
- es gibt keine Garantie, dass ein anderer Trainer nachhaltig mehr aus dieser Mannschaft herausholen kann.
Natürlich geht der Blick jetzt wieder nach unten. Da hat der @Regensburger realistischerweise recht.
Denn, nach den letzten Spielzeiten war es doch vermessen, Play-Offs oder auch Pre-Play-Offs als selbstverständlich zu betrachten. Schön wäre es. Persönlich habe ich Platz 11 getippt, ich wusste schon warum.