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Bayern machen ihr Meisterstück
26.04.2003 | Es darf gefeiert werden! Der FC Bayern hat sich bereits am 30. Spieltag den 18. Meistertitel gesichert und damit den eigenen Rekord aus der Saison 1972/73 eingestellt.
Im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg kam die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld zu einem ungefährdeten 2:0-Erfolg und kann aufgrund der Patzer der Verfolger (Stuttgart zuhause 1:1 gegen Rostock und Dortmund 0:0 beim TSV 1860) vorzeitig die Sektkorken knallen lassen. Mit nunmehr 13 Punkten Vorsprung auf den Zweiten VfB ist der Rekordmeister in den verbleibenden vier Partieen nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen.
Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena waren es die zuletzt formschwachen Stürmer, die die Bayern zum hochverdienten Sieg schossen. Giovane Elber mit seinem 16. Saisontreffer in 59. Minute und Claudio Pizarro mit seinem 13. Tor (83.) machten das Meisterstück perfekt.
Erstmals seit dem 08. März und dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen konnte Ottmar Hitzfeld wieder auf Spielmacher Michael Ballack zurückgreifen. Zudem kehrte mit Roque Santa Cruz ein weiterer Langzeitverletzter in den Kader zurück. Gegenüber der 0:1-Niederlage in Dortmund fehlten dafür Owen Hargreaves (Adduktorenprobleme) und Niko Kovac (Gelbsperre). Neben Ballack rückten auch Bastian Schweinsteiger und Robert Kovac in die Startelf.
Bei den Bayern war von Beginn an deutlich das Bemühen zu erkennen, sich für die zuletzt eher schwächeren Leistungen zu rehabilitieren. Besonders die Pizarro und Elber schienen sich einiges vorgenommen zu haben. Nach Vorlage seines Partners hatte Pizarro in der 9. Minute die erste Großchance, doch der Peruaner scheiterte aus spitzem Winkel knapp.
Wenig später versuchte es Elber aus gut 20 Metern, aber VfL-Keeper Sead Ramovic musste nicht eingreifen (14.). Dann war wieder Pizarro dran. Nach feinem Solo hatte der 24-Jährige nur noch Ramovic vor sich, doch der Wolfsburger Schlussmann konnte per Fußabwehr klären (18.).
Aber auch die „Wölfe“ hatten ihre Chancen. In der 16. Minute scheiterte Diego Klimovicz vollkommen frei am glänzend reagierenden Oliver Kahn. Neun Minuten später kam Pablo Thiam aus sieben Metern frei zum Köpfen, doch der Ex-Bayer zielte haarscharf am rechten Pfosten vorbei.
Mitte des ersten Spielabschnitts verlor der Rekordmeister etwas den Faden und agierte in der Offensive zu unentschlossen. Der VfL indes übernahmen immer mehr die Initiative, zu weiteren Torchancen kamen aber auch die Niedersachsen nicht mehr. So blieb bis zum Halbzeitpfiff beim torlosen Unentschieden. „Wir sind zu fahrlässig mit unseren Torchancen umgegangen“, bemängelte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge in der Pause.
Mit Wiederanpfiff übernahmen die Münchner wieder das Kommando, ohne die „Wölfe“ zunächst in Gefahr zu bringen. In der 54. Minute hatte Elber ein ganz gute Gelegenheit, doch sein Kopfball nach Flanke von Zé Roberto bereitete Ramovic keine Mühe. Wenig später zielte der Brasilianer besser. Nach glänzender Vorarbeit von Ballack stand Elber frei vor Ramovic und verwandelte sicher zur 1:0-Führung (59.).
Unmittelbar nach dieser Aktion hatte Elber die große Möglichkeit, die Führung auszubauen. Sein Lupfer gegen Ramovic war allerdings zu flach angesetzt (61.). Und auch Schweinsteiger konnte sich freistehend nicht gegen den Ersatzmann von Torwart-Oldie Claus Reitmaier durchsetzen.
Wolfsburg versuchte nun, das Blatt noch mal zu wenden. Coach Jürgen Röber wechselte innerhalb kürzester Zeit drei Mal aus, aber auch das brachte die Bayern nicht mehr in Bedrängnis. Im Gegenteil. Nach einem Konter in der 83. Minute stellte Pizarro mit seinem Treffer zum 2:0 die Zeichen endgültig auf Sieg. Die Vorarbeit leistete Markus Feulner, der ebenfalls wie Roque Santa Cruz kurz zuvor ins Spiel gekommen war.
Für den Paraguayer war es das Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Ein besseres Spiel hätte er sich dafür eigentlich nicht aussuchen können.