Eishockey News vom 18.11.2003
Verfasst: 18.11.2003 12:41
[size=18px]Kabine klärt Frage nach dem Stolz[/size]
Panther zeigen beim 4:0 in Kassel bislang bestes Auswärtsspiel
AUGSBURG.Zehn schreckliche Minuten in Ingolstadt- vielleicht, hoffentlich waren sie der Wendepunkt in der verheerenden Auswärtsgeschichte der Panther. Mit 11:4 Schüssen hatten sie das erste Drittel dominiert und 1:0 geführt, kassierten dann aber durch Unaufmerksamkeiten zwei Gegentore noch im ersten Abschnitt und im Mitteldrittel drei in Unterzahl. Erst beim Stand von 1:5 entschlossen sich die Panther, wieder mitzuspielen. "Die Reaktion der Mannschaft hat mir gefallen", fand Trainer Benoit Laporte wenigstens einen Grund zur Zufriedenheit. Denn noch im zweiten Abschnitt gelang das 2:5, das Schlussdrittel ging mit 9:5 Schüssen wieder an Augsburg, aber nach Toren eben nur mit 1:0. Bleibt die Frage, warum es bis zum fünften Gegentor dauerte, bis sich die Panther wehrten. "Ich habe die Spieler in der zweiten Pause gefragt, was los ist", berichtet Laporte von einer Ansprache, die in durchaus heftigerer Lautstärke geführt wurde. "Bei zwei Toren Rückstand hören ein paar einfach auf, es ändert die mentale Einstellung von Grund auf. Das ist auch keine Frage des Teams, es ist eine Frage des Individuums. Jeder einzelne muss sich überprüfen, auswärts zu siegen wird nie über den leichten Weg gelingen, man muss bereit sein, Schmerzen zu erleiden." Die Situation war nach der achten Auswärtsniederlage prekär, angesichts des zweiten Auswärtsspiels in Kassel drohte das erste Null-Punkte-Wochenende und- viel schlimmer- erstmals der Sturz aus den Play-off-Plätzen. Laportes Reaktion? "Keine, das wird die Kabine von sich aus regeln. Wenn die Spieler Stolz haben, werden sie ihn zeigen." Der Trainer kennt sein Team ganz offensichtlich, prompt gab es in Kassel beim 4:0 den ersten Auswärtssieg seit dem 5. und das erste zu-Null seit dem 7. September. "Das war mit Sicherheit unser bestes Auswärtsspiel", freute sich Manager Karl-Heinz Fliegauf und setzte damit den Erfolg sogar noch über das 4:2 in Hamburg. Dabei spielten die Panther erneut ohne drei, denn neben Shawn Anderson und Xavier Delisle fehlte in Kassel auch noch Rick Girard, der am Sonntag erfuhr, dass sein Vater im Sterben liegt und umgehend nach Kanada aufbrach. Wegweisend war möglicherweise der Einsatz von Manuel Kofler, der in seinen ersten beiden Partien mit seiner körperbetonten Spielweise sowohl in Ingolstadt als auch in Kassel trag und dort auch noch ein Tor vorbereitete. Traurig mit anzusehen sind dagegen die "Misshandlungen", denen Bob Wren mittlerweile bei jeder Eiszeit ausgesetzt ist. Augsburgs Top-Scorer kann sich kaum noch einen Meter fortbewegen, ohne nicht einen Schläger zwischen den Beinen (und das auch noch meistens ziemlich hoch) oder einen Handschuh im Gesicht zu haben. Am Freitag verlor er darob erstmals die Nerven, wenn man auf ihn künftig nicht besser aufpasst, droht demnächst mal Klassenkeile.
Am Rande der Bande: Seine Vorlage zum 2:0 in Kassel war Colin Beardsmores 100. Scorerpunkt in der Deutschen Eishockey Liga. Am vergangenen Dienstag gewannen die Panther ohne Arvids Rekis, Shawn Anderson, Xavier Delisle und Francois Fortier ein Freundschaftsspiel beim Oberligisten EC Peiting durch Tore von zweimal Colin Beardsmore, Andrej Strakhov, Björn Barta und Ronny Arendt mit 5:3. Damit waren die Panther der einzige DEL-Club, der während der Deutschland-Cup-Pause gleich zwei Testspiele bestritt.
Michael Klein
Panther zeigen beim 4:0 in Kassel bislang bestes Auswärtsspiel
AUGSBURG.Zehn schreckliche Minuten in Ingolstadt- vielleicht, hoffentlich waren sie der Wendepunkt in der verheerenden Auswärtsgeschichte der Panther. Mit 11:4 Schüssen hatten sie das erste Drittel dominiert und 1:0 geführt, kassierten dann aber durch Unaufmerksamkeiten zwei Gegentore noch im ersten Abschnitt und im Mitteldrittel drei in Unterzahl. Erst beim Stand von 1:5 entschlossen sich die Panther, wieder mitzuspielen. "Die Reaktion der Mannschaft hat mir gefallen", fand Trainer Benoit Laporte wenigstens einen Grund zur Zufriedenheit. Denn noch im zweiten Abschnitt gelang das 2:5, das Schlussdrittel ging mit 9:5 Schüssen wieder an Augsburg, aber nach Toren eben nur mit 1:0. Bleibt die Frage, warum es bis zum fünften Gegentor dauerte, bis sich die Panther wehrten. "Ich habe die Spieler in der zweiten Pause gefragt, was los ist", berichtet Laporte von einer Ansprache, die in durchaus heftigerer Lautstärke geführt wurde. "Bei zwei Toren Rückstand hören ein paar einfach auf, es ändert die mentale Einstellung von Grund auf. Das ist auch keine Frage des Teams, es ist eine Frage des Individuums. Jeder einzelne muss sich überprüfen, auswärts zu siegen wird nie über den leichten Weg gelingen, man muss bereit sein, Schmerzen zu erleiden." Die Situation war nach der achten Auswärtsniederlage prekär, angesichts des zweiten Auswärtsspiels in Kassel drohte das erste Null-Punkte-Wochenende und- viel schlimmer- erstmals der Sturz aus den Play-off-Plätzen. Laportes Reaktion? "Keine, das wird die Kabine von sich aus regeln. Wenn die Spieler Stolz haben, werden sie ihn zeigen." Der Trainer kennt sein Team ganz offensichtlich, prompt gab es in Kassel beim 4:0 den ersten Auswärtssieg seit dem 5. und das erste zu-Null seit dem 7. September. "Das war mit Sicherheit unser bestes Auswärtsspiel", freute sich Manager Karl-Heinz Fliegauf und setzte damit den Erfolg sogar noch über das 4:2 in Hamburg. Dabei spielten die Panther erneut ohne drei, denn neben Shawn Anderson und Xavier Delisle fehlte in Kassel auch noch Rick Girard, der am Sonntag erfuhr, dass sein Vater im Sterben liegt und umgehend nach Kanada aufbrach. Wegweisend war möglicherweise der Einsatz von Manuel Kofler, der in seinen ersten beiden Partien mit seiner körperbetonten Spielweise sowohl in Ingolstadt als auch in Kassel trag und dort auch noch ein Tor vorbereitete. Traurig mit anzusehen sind dagegen die "Misshandlungen", denen Bob Wren mittlerweile bei jeder Eiszeit ausgesetzt ist. Augsburgs Top-Scorer kann sich kaum noch einen Meter fortbewegen, ohne nicht einen Schläger zwischen den Beinen (und das auch noch meistens ziemlich hoch) oder einen Handschuh im Gesicht zu haben. Am Freitag verlor er darob erstmals die Nerven, wenn man auf ihn künftig nicht besser aufpasst, droht demnächst mal Klassenkeile.
Am Rande der Bande: Seine Vorlage zum 2:0 in Kassel war Colin Beardsmores 100. Scorerpunkt in der Deutschen Eishockey Liga. Am vergangenen Dienstag gewannen die Panther ohne Arvids Rekis, Shawn Anderson, Xavier Delisle und Francois Fortier ein Freundschaftsspiel beim Oberligisten EC Peiting durch Tore von zweimal Colin Beardsmore, Andrej Strakhov, Björn Barta und Ronny Arendt mit 5:3. Damit waren die Panther der einzige DEL-Club, der während der Deutschland-Cup-Pause gleich zwei Testspiele bestritt.
Michael Klein