Recht passend hierzu:
[size=18px]Halbzeit in der DEL - Versöhnende Leistungen der Panther nach verkorkstem Start[/size] 
Augsburg (ds) – „Letzter“ – das ergab der ernüchternde Blick auf die Tabelle im Oktober 2004. „PlayOff-Aspirant Augsburg. Jetzt schon Siebter“ konnte man Anfang Dezember 2004 lesen. Was war in der Zwischenzeit passiert? Für Erklärungen sucht man am Besten ganz am Anfang der Saison – noch besser: Am Ende der letzten Saison.
Nach der ersten Neuverpflichtung der Saison 2004/05 (Jean-Francois Labbé), kurz nach dem enttäuschendem Ende ohne Playoffs der Saison 2003/04, tat sich bei den Panthern in Sachen Neuzugänge lange Zeit gar nichts. 
Die Fans wurden unruhig und Manager Karl-Heinz Fliegauf und Benoit Laporte gestanden später kleine Fehler in der Personalpolitik ein. Um doch noch das Beste aus der Situation zu machen, wurden in einigen „Übernacht“-Aktionen Spieler zu sogenannten „Try-Out“-Verträgen verpflichtet.
Yorick Treille, der nie ein Spiel für die Panther machte, reiste wenige Tage nach seiner Ankunft wieder in die USA, um eventuell doch noch einen NHL-Vertrag zu bekommen. Bekanntlich hat die NHL bis zum heutigen Tage nicht ein einziges Spiel absolviert und Yorick Treille wurde von den Boston Bruins sowieso zu den Providence Bruins (Farmteam von Boston) abgeschoben.
Remi Royer, der von Vielen anhand seiner Statistiken schon vor dem ersten Spiel abgestempelt wurde, zeigte dann doch, dass er besser war, als das Niveau seiner letzten Station, einer unterklassigen Liga in den USA, es versprechen würde. Für einen Platz im DEL-Kader der Panther hatte es jedoch nicht gereicht.
John Jakopin – der Hüne im Pantherdress – war mit 1,95 Metern stets Respektfigur. Außer dem Einsatz seiner Reichweite und seiner Fäuste in mehreren Nicklichkeiten in Testspielen, war von ihm nicht viel zu sehen. Mangelnde Fähigkeiten im läuferischen Bereich und eine langwierige Handverletzung sorgten dafür, dass er kurz vor Saisonbeginn ebenfalls wieder weggeschickt wurde.
Ernie Hartlieb, der als letzter „Try-Out“-Spieler verpflichtet wurde, hatte nur wenige Trainingseinheiten absolviert, bevor er das erste mal in Wettkampfbedingungen aufs Eis ging. Diese erste Partie war für Hartlieb jedoch zuende, bevor sie richtig begonnen hatte: Im ersten Wechsel zog sich der US-Amerikaner einen Daumenbruch. Es war schnell klar, dass er mit einer wochenlangen Verletzung den Panthern nicht weiterhelfen würde. Auch er musste den Heimweg antreten.
In sechs Vorbereitungsspielen gingen die Panther beim 2:1 in Ambri-Piotta nur einmal als Verlierer vom Eis. Zwei Siege (gegen Füssen und Visp) und drei Unentschieden (gegen Chur und zweimal gegen den ERC Ingolstadt) konnte man der in Eile zusammengestellten Mannschaft durchaus positiv anrechnen.
Bei dem, im heimischen Curt-Frenzel Stadion ausgetragenem, LADA-Cup blieb den Panthern nach drei Niederlagen nur der letzte Platz. Hinter dem Turniersieger Lada Togliatti (Russland) belegten die Nürnberg Ice Tigers und Khimik Voskresensk (Russland) die Plätze zwei und drei.
Während es im Fanlager der Panther heiß herging, konzentrierte sich Benoit Laporte allein auf die Mannschaft, einige Verletzungen warfen das Team dabei leider immer wieder zurück. Zum ersten Saisonspiel in Mannheim konnte man – entgegen vieler Vermutungen – doch mit ausreichend Personal antreten. In einem Auftaktspiel, das viele (vor allem von Goalie Jean-Francois Labbé) schwärmen ließ, erkämpften sich die Panther in einer hochklassigen DEL-Partie immerhin einen Punkt gegen den DEL-Rekordmeister. Danach war es dann aber erst mal vorbei mit Punkten und schönen Spielen. Fast einen ganzen Monat später, am 8.10., konnte man gegen Hamburg den ersten Saisonsieg einfahren. Mit fünf Niederlagen am Stück war man auf den 14. und letzten Tabellenplatz abgerutscht. Ein wesentlicher Grund dafür war die eklatante Auswärtsschwäche der Panther (bis 2.11. holten die Panther auswärts keinen einzigen Punkt). Viele Undiszipliniertheiten und mangelnde Abstimmung brachten die Panther in fremden Stadien ein ums andere mal um den Erfolg. Im heimischen Curt-Franzel Stadion hingegen waren bzw. sind die Panther auch jetzt, nach 13 Heimspielen, eine Macht. Nur eine einzige Niederlage (nach regulärerer Spielzeit) bedeuten Rang eins in der „Heimtabelle“. Spiele wie gegen Köln, das nach einem 5:3-Rückstand noch mit 6:5 gewonnen wurde, trugen zur Förderung des Mannschaftsgeistes bei, was am 15. Spieltag auch endlich auswärts Früchte trug. Ein 4:3 Penaltysieg in Krefeld stand, nach einem nervenaufreibendem Spiel, für die Panther zu buche. In der Folge besiegte man auch Ingolstadt (2:1), Köln (3:0) und Kassel (6:3) in deren Halle. Die Panther waren wieder wer in der deutschen Eishockeyliga und belegten am 26.11 mit Rang acht erstmals in dieser Saison einen Playoff-Platz.
Zuletzt war man jedoch wieder etwas nachlässig, als man in Wolfsburg einen sichergeglaubten Sieg nach 0:3-Führung noch mit 5:4 verschenkte und auch zu Hause gegen Iserlohn nach 2:0-Fürhung nur einen Punkt in der Fuggerstadt behalten konnte.
Ein großer Vorteil der diesjährigen Panther-Mannschaft ist die Tiefe, die der Kader hat. Kein Spieler lässt sich besonders herausheben (von Goalie J.-F. Labbé mal abgesehen) oder zeigt konstant schlecht Leistungen. Viele Verletzungen (Björn Barta, Ronny Arendt, Arvids Rekis, Marc Brown, Shawn Carter, Robert Brezina, Thorsten Fendt, der Langzeitverletzte Pascal Appel und Brian Felsner, der aufgrund eines familiären Vorfalls kurzzeitig in seine Heimat Kanada reiste) warfen die Panther jedoch oft aus der Bahn.
Bleiben längere Schwächephasen in der restlichen Saison aus, kann man diesmal in den Playoffs mit den Panthern rechnen und somit die meisten Fachmagazine ein weiteres mal Lügen strafen.
Auch die Fans lassen beim Ziel „Playoffs 2004/05 mit den Panthern“ nichts unversucht: Sie unterstützen ihr Team am vierten Februar im neuen Königspalast in Krefeld, wenn sich mindestens 300 Mann mit einem Sonderzug bzw. –schiff nach NRW aufmachen. In einer noch nicht da gewesenen Aktion werden die Fans mit dem Zug zunächst nach Düsseldorf und von dort aus dann mit einem Schiff weiter nach Krefeld fahren.
Von den Fans aus kann also nichts mehr schief gehen. Es liegt nun – wie so oft im Sport – an der Mannschaft selbst.
Neuzugänge - TOP oder FLOP?
Jean-Francois Labbé: Der TOP-Einkauf der Panther in diesem Jahr! „Jay-Eff“, wie er genannt wird, bewies oft sein Können und ist mit einer Fangquote von 91,40% einer der besten Goalies der DEL. Die wenigen Abpraller, die er zulässt geben seinen Vorderleuten Sicherheit. Seine Paraden sicherten den Panthern bereits einige Punkte.
Dennis Endras: Zwei Spiele, drei Gegentore, einen Shutout. Das ist die Bilanz des ersten BackUp-Goalies der Panther. Dass er nicht viele Spiele bekommen würde, war von Anfang an klar und wird von Endras auch ohne Meckern und Murren so akzeptiert. Ein großes deutsches Torhüter-Talent, das den Panther hier als Labbé-Ersatz zur Verfügung steht.
Mike Pudlick: Anfänglich große Schwierigkeiten und Unsicherheiten – die nicht zuletzt die (zu) kurze Eingewöhnungsphase mit sich brachte – hat er heute überwunden und ist zu einem soliden Verteidiger avanciert, dessen Offensiv-Qualitäten vor allem im Powerplay von großer Bedeutung sind.
Steve Bancroft: Auch er kam erst wenige Tage vor dem ersten Saisonspiel in Augsburg an. Viel zu spät, wie sich schnell herausstellte. Fehlpässe en masse, schlechtes Stellungsspiel und offensiv nur ein laues Lüftchen. Aber auch bei ihm war eine klare Steigerung zu erkennen. Fehlpässe – in der offensiven- wie defensiven Zone – stehen bei ihm aber leider immer noch auf der Tagesordnung. Wird das nicht bald abgestellt, muss man ihn wohl als FLOP bezeichnen.
David Danner: Der junge deutsche Verteidiger lernt von Spiel zu Spiel dazu und ist mit einem Plus/Minus-Wert von +10 bester Augsburger in dieser Statistik. Die Offensive ist sicherlich nicht sein Spezialgebiet, geht es jedoch um die Defensivarbeit, spielt er für seine Verhältnisse überdurchschnittlich gutes Hockey.
Robert Brezina: Mit abwartender Haltung wurde ein weiterer „Späteinkauf“ von den Fans empfangen. Er versuchte vieles, kämpfte hart – gelingen wollte ihm leider nur wenig. Aufgrund einer langwierigen Schulterverletzung kam er im November und bisher auch im Dezember nicht zum Einsatz.
Marc Brown: Viel versprach man sich vom Kanadier – die Erwartungen konnte er jedoch nur sehr selten erfüllen. Viel zu selten konnte sich Brown in Szene setzen, er wirkte oft glücklos. Zwei Tore und sechs Assists aus 18 Spielen ist eine Enttäuschung. Neben Bancroft leider der bisher größter FLOP dieser Saison. Eine Verletzung verbannte ihn zuletzt rund einen Monat auf die Tribüne.
Brian Felsner: Auch von Felsner ist auf dem Eis nicht viel zu sehen. Ab und zu ist er jedoch da, wo man ihn braucht. Der Hattrick im Auswärtsspiel in Krefeld schien ihm die entscheidende Initialzündung zu geben. Dieser Effekt verpuffte nur kurze Zeit später. Kämpferisch ist dem Kanadier nichts vorzuwerfen.
Francois Methot: Oft wird er mit dem Exot Bob Wren, letztjähriger Panthertopscorer mit „Staun-Effekt“, verglichen. Technisch gesehen verliert er den Vergleich – doch wenn es um Laufbereitschaft und Kampfeswillen geht ist Methot ein absoluter TOP-Neuzugang in Augsburg. Mit elf Toren, so viele wie kein anderer Panther-Spieler, und 13 Vorlagen führt er die interne Scorerliste an.
Robert Busch: Er kam als kurzfristiger Ersatz für den Appel-Ersatz, Brezina. Mittlerweile ist Busch aber mehr als ein Ersatzspieler. In der „Riesen-Reihe“ mit Shawn Carter (1,85m) und Manuel Kofler (1,92m) fühlt sich der 1,95m-Hüne sichtbar wohl. Alle drei erhöhten in dieser Konstellation ihre Punkteausbeute merklich. Ein „Teamplayer“ erster Klasse, der sich auch für’s Grobe zuständig fühlt. Er ist zu einem wichtigen Spieler der Mannschaft gewachsen. 
Quelle: 
http://www.eishockey-magazin.de