Presse vom 04.01.06
Verfasst: 04.01.2006 02:59
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 04.01.06
Panther zittern sich zum Sieg - 3:2 n.P. gegen Ice Tigers
Augsburg, 3. Januar
Rechnet man den Pokal mit, hatten es die Ausgburger Panther in dieser Saison bereits viermal mit den bayrischen Nachbarn aus Franken zu tun, wobei der Sieger jedesmal Nürnberg hieß, zuletzt allerdings erst im Penaltyschießen. Höchste Zeit also, diese Bilanz wenigstens etwas positiver zu gestalten. Allerdings ist zu den Langzeitverletzten Aufiero, Fendt, und Menauer nun auch noch Torjäger Brendan Yarema gekommen, der nach einem ungeahndeten Foul in der Partie gegen Ingolstadt vermutlich wegen einer Gehirnerschütterung nach wie vor nicht spielen kann. Dessen ungeachtet verkaufte sich der Tabellenletzte so teuer wie möglich und konnte schließlich nicht unverdient zwei Punkte erringen.
Besser hätte der Start für die Hausherren gar nicht ausfallen können. Als Nürnbergs Kapitän Christian Laflamme noch in der ersten Minute auf die Strafbank musste, nutzte Marc Savard die Überzahl zu seinem ersten Saisontor für die Panther. Da hätten sich die Gäste ein Vorbild nehmen können, denn als sie kurz darauf sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren, wurde es nichts mit dem Ausgleich. Jedenfalls wurde die Partie von beiden Seiten – der ab sofort strengeren Regelauslegung der Schiedsrichter zum Trotz – mit ordentlich Einsatz geführt. Aber trotz einiger hochkarätiger Chancen der Ice Tigers gehörte das Drittel weiterhin den Gastgebern. Als sie sich fast eine Minute im gegnerischen festsetzen konnten verpassten zunächst Rainer Suchan und Kevin Lavallee, dann aber schloss Jay Henderson eine wunderschöne Kombination mit dem verdienten 2:0 ab. Da die Nürnberger anscheinend auf die neuen Verhältnisse in Sachen Strafen noch nicht richtig eingestellt waren und daher fleißig Minuten sammelten, hätten die Panther eigentlich noch höher führen können, doch ist das Powerplay nach wie vor ihre Sache nicht.
In der Pause schienen die Panther irgendwie den Faden verloren zu haben. Jedenfalls dominierten nun eindeutig die Nürnberger in fast allen Belangen das Geschehen. Allerdings gingen die Gäste mit ihren Möglichkeiten sehr großzügig um. Erst als sie dank einer aus Augsburger Sicht unglücklichen Entscheidung des Schiedsrichters gleich doppelte Überzahl hatten, gelang ihnen der Anschlusstreffer durch Rich Brennan. Da waren aber schon 115 Sekunden Fünf gegen Drei gespielt. Vom Spielverlauf und der Zahl der guten Chancen war dieser Anschluss mittlerweile hochverdient, doch kann das letztlich nicht darüber hinweg täuschen, dass die Unparteiischen ab sofort noch mehr als früher in der Gefahr stehen, Spiele durch ihr persönliches Ermessen zu entscheiden. Ein weitaus höheres Maß an Fingerspitzengefühl ist nun gefragt, doch gehörte das bisher nicht gerade zum Standardrepertoire der Männer mit der Pfeife. So stolperte Manuel Kofler über einen gegnerischen Stock und fiel direkt in einen anderen Gegenspieler, der dann ebenfalls zu Boden ging – mit dem Ergebnis, dass er wegen angeblichen Haltens zeitgleich mit dem wegen Crosschecks völlig zurecht bestraften Lavallee auf die Strafbank musste. Zwei volle Minuten doppelte Unterzahl war für die Panther dann doch zu viel. Darüberhinaus zeigten die drei Herren im gestreiften Dress an diesem Abend eine weitgehend ordentliche Leistung.
Fast wäre Marc Savard zum Matchwinner für die Augsburger geworden, doch schob er die Scheibe nach Pass von Rick Girard wohl an den Pfosten des leeren Tores, wenngleich so ziemlich jeder im Stadion den Puck hinter der Linie gesehen hatte. Da die Spieler aber selbst nicht protestierten, verzichtete der Schiri auf den Videobeweis. Jedenfalls bekamen die Fans eine sehr spannende Begegnung zu sehen, in der es an spektakulären Szenen nie mangelte. Die Ice Tigers machten ständig Druck auf die geschwächte Panther-Abwehr, die sich manchmal nur mit Mühe und einem erneut überragendender Rolf Wanhainen zwischen den Pfosten der Angriffe erwehren konnte. Am Ende wurde Savard dann sogar zur tragischen Figur, als er zu Beginn einer Augsburger Überzahl wegen einer Behinderung hinaus musste, die bisher so wohl kaum gepfiffen worden wäre. In dieser Phase sorgte dann Christian Laflamme mit einem abgefälschten Schuss für den Ausgleich.
Das Penaltyschießen gehört weder in Augsburg noch in Nürnberg zur Paradedisziplin. Daher war es völlig normal, dass lediglich ein Spieler von insgesamt zehn die Scheibe im Tor unterbrachte. Weil der Scott King hieß, durften sich die Panther immerhin über den Zusatzpunkt freuen. Selten einmütig waren im Anschluss die beiden Trainer, sowohl was die Qualität des Spiels betraf, als auch die kommenden Vorteile der neuen Regelauslegung. Man rechne in absehbarer Zeit mit schnellerem und dadurch attraktiverem Eishockey. Augsburgs Coach bemerkte allerdings noch, dass man den angesichts der zeitgleichen Siege der direkten Konkurrenten enorm wichtigen zweiten Punkt vor allem der Leistung des eigenen Torhüters verdankte. (mor)
Tore: (2:0 / 0:1 / 0:1 / 1:0)
1:0 (01:17) Savard ( King ; Girard ) 5:4
2:0 (15:01) Henderson ( Rekis ; Potvin )
2:1 (33:51) Brennan ( Leeb ; Davidson ) 5:3
2:2 (57:01) Laflamme ( Methot ; Swanson )
3:2 (60.00) King GWS
Strafzeiten: Augsburger Panther 22 + 10 Kofler, Nürnberg Ice Tigers 22
Zuschauer: 4603
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek, Ottobrunn
Panther zittern sich zum Sieg - 3:2 n.P. gegen Ice Tigers
Augsburg, 3. Januar
Rechnet man den Pokal mit, hatten es die Ausgburger Panther in dieser Saison bereits viermal mit den bayrischen Nachbarn aus Franken zu tun, wobei der Sieger jedesmal Nürnberg hieß, zuletzt allerdings erst im Penaltyschießen. Höchste Zeit also, diese Bilanz wenigstens etwas positiver zu gestalten. Allerdings ist zu den Langzeitverletzten Aufiero, Fendt, und Menauer nun auch noch Torjäger Brendan Yarema gekommen, der nach einem ungeahndeten Foul in der Partie gegen Ingolstadt vermutlich wegen einer Gehirnerschütterung nach wie vor nicht spielen kann. Dessen ungeachtet verkaufte sich der Tabellenletzte so teuer wie möglich und konnte schließlich nicht unverdient zwei Punkte erringen.
Besser hätte der Start für die Hausherren gar nicht ausfallen können. Als Nürnbergs Kapitän Christian Laflamme noch in der ersten Minute auf die Strafbank musste, nutzte Marc Savard die Überzahl zu seinem ersten Saisontor für die Panther. Da hätten sich die Gäste ein Vorbild nehmen können, denn als sie kurz darauf sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren, wurde es nichts mit dem Ausgleich. Jedenfalls wurde die Partie von beiden Seiten – der ab sofort strengeren Regelauslegung der Schiedsrichter zum Trotz – mit ordentlich Einsatz geführt. Aber trotz einiger hochkarätiger Chancen der Ice Tigers gehörte das Drittel weiterhin den Gastgebern. Als sie sich fast eine Minute im gegnerischen festsetzen konnten verpassten zunächst Rainer Suchan und Kevin Lavallee, dann aber schloss Jay Henderson eine wunderschöne Kombination mit dem verdienten 2:0 ab. Da die Nürnberger anscheinend auf die neuen Verhältnisse in Sachen Strafen noch nicht richtig eingestellt waren und daher fleißig Minuten sammelten, hätten die Panther eigentlich noch höher führen können, doch ist das Powerplay nach wie vor ihre Sache nicht.
In der Pause schienen die Panther irgendwie den Faden verloren zu haben. Jedenfalls dominierten nun eindeutig die Nürnberger in fast allen Belangen das Geschehen. Allerdings gingen die Gäste mit ihren Möglichkeiten sehr großzügig um. Erst als sie dank einer aus Augsburger Sicht unglücklichen Entscheidung des Schiedsrichters gleich doppelte Überzahl hatten, gelang ihnen der Anschlusstreffer durch Rich Brennan. Da waren aber schon 115 Sekunden Fünf gegen Drei gespielt. Vom Spielverlauf und der Zahl der guten Chancen war dieser Anschluss mittlerweile hochverdient, doch kann das letztlich nicht darüber hinweg täuschen, dass die Unparteiischen ab sofort noch mehr als früher in der Gefahr stehen, Spiele durch ihr persönliches Ermessen zu entscheiden. Ein weitaus höheres Maß an Fingerspitzengefühl ist nun gefragt, doch gehörte das bisher nicht gerade zum Standardrepertoire der Männer mit der Pfeife. So stolperte Manuel Kofler über einen gegnerischen Stock und fiel direkt in einen anderen Gegenspieler, der dann ebenfalls zu Boden ging – mit dem Ergebnis, dass er wegen angeblichen Haltens zeitgleich mit dem wegen Crosschecks völlig zurecht bestraften Lavallee auf die Strafbank musste. Zwei volle Minuten doppelte Unterzahl war für die Panther dann doch zu viel. Darüberhinaus zeigten die drei Herren im gestreiften Dress an diesem Abend eine weitgehend ordentliche Leistung.
Fast wäre Marc Savard zum Matchwinner für die Augsburger geworden, doch schob er die Scheibe nach Pass von Rick Girard wohl an den Pfosten des leeren Tores, wenngleich so ziemlich jeder im Stadion den Puck hinter der Linie gesehen hatte. Da die Spieler aber selbst nicht protestierten, verzichtete der Schiri auf den Videobeweis. Jedenfalls bekamen die Fans eine sehr spannende Begegnung zu sehen, in der es an spektakulären Szenen nie mangelte. Die Ice Tigers machten ständig Druck auf die geschwächte Panther-Abwehr, die sich manchmal nur mit Mühe und einem erneut überragendender Rolf Wanhainen zwischen den Pfosten der Angriffe erwehren konnte. Am Ende wurde Savard dann sogar zur tragischen Figur, als er zu Beginn einer Augsburger Überzahl wegen einer Behinderung hinaus musste, die bisher so wohl kaum gepfiffen worden wäre. In dieser Phase sorgte dann Christian Laflamme mit einem abgefälschten Schuss für den Ausgleich.
Das Penaltyschießen gehört weder in Augsburg noch in Nürnberg zur Paradedisziplin. Daher war es völlig normal, dass lediglich ein Spieler von insgesamt zehn die Scheibe im Tor unterbrachte. Weil der Scott King hieß, durften sich die Panther immerhin über den Zusatzpunkt freuen. Selten einmütig waren im Anschluss die beiden Trainer, sowohl was die Qualität des Spiels betraf, als auch die kommenden Vorteile der neuen Regelauslegung. Man rechne in absehbarer Zeit mit schnellerem und dadurch attraktiverem Eishockey. Augsburgs Coach bemerkte allerdings noch, dass man den angesichts der zeitgleichen Siege der direkten Konkurrenten enorm wichtigen zweiten Punkt vor allem der Leistung des eigenen Torhüters verdankte. (mor)
Tore: (2:0 / 0:1 / 0:1 / 1:0)
1:0 (01:17) Savard ( King ; Girard ) 5:4
2:0 (15:01) Henderson ( Rekis ; Potvin )
2:1 (33:51) Brennan ( Leeb ; Davidson ) 5:3
2:2 (57:01) Laflamme ( Methot ; Swanson )
3:2 (60.00) King GWS
Strafzeiten: Augsburger Panther 22 + 10 Kofler, Nürnberg Ice Tigers 22
Zuschauer: 4603
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek, Ottobrunn