@cavalier
Ich schreibe es hier hinein, weil es besser passt. Du schreibst an anderer Stelle, Kreutzer wäre langfristig der bessere Sportdirektor als Mitchell gewesen und Du würdest gerne den skandinavischen Ansatz, z.B. der Iserlohner, verfolgen. Ich schreibe es bewusst jetzt, dann kannst Du es mir, abhängig vom heutigen Ergebnis, in nicht einmal 24 Stunden um die Ohren hauen.
Zu Kreutzer. Nein und nochmals nein. Das ist mir zuviel Vergangenheitsverklärung, es erinnert an gesetztere Herren (sind wir beide schon) die immer von ihrer tollen Schulzeit erzählen und in Wirklichkeit zwei schöne Schultage hatten, den ersten und den letzten

. So war es bei Kreutzer.
Dem Anfang wohnte noch ein Zauber inne, aber am Ende der Grottensaison war der schönste Tag, der Tag seiner Entlassung. Der Mann war ein Dilettant. Sein Planungsansatz, der freiwillige Verzicht auf den neunten AL und die Überschätzung durchschnittlicher Deutscher war falsch. Dazu passt sein vergebliches Bemühen die letzte Lizenz zu ziehen und dass er am Ende die Importspieler verloren hat. Auch hatte er nicht die Eier, die überfällige Veränderung auf der TW-Position anzugehen. Wenn Du in Deinem Beitrag von Uma und Espo schwärmst, dann darfst Du Andersen, Welsh und auch den unfitten Mitchell nicht vergessen.
Da ist Larry von der Professionalität schon eine andere Hausnummer. Er reagiert, geht die Probleme zügig an. Trotzdem gefällt mir nicht alles. Vielleicht hast Du recht. Er ist irgendwo stecken geblieben. Er verpflichtet zu sehr nach Namen. Im Ergebnis sind es gute Einzelspieler, aber bis jetzt keine funktionierenden Mannschaften, die Abstiegskampf können.
Damit zum Ansatz bei den Imports. Niemand hätte ein Problem mit ein oder zwei europäischen AL im Line-Up. Ich wollte lange immer Kemilainen und Urbas. Der Grundansatz an einem Standort wie Augsburg sollte aber nordamerikanisch geprägt sein. Einfach weil das Publikum ein Faktor ist und dann der Funke leichter überspringt als wenn eher zurückhaltend-schwedisch gespielt wird. Den Ansatz hatten Kreutzer (da isser wieder) u Sundblad damals in Schwenningen. Das ging schief.
Eher kann der Planungsansatz der Ice Tigers ein Vorbild sein. Meist jüngere Nordamerikaner aus der Schnittstelle zwischen AHL und ECHL bzw aus anderen europäischen Ligen. Oft sind es Leute ohne DEL-Erfahrung. Bei manchen dieser Spieler benötigt man etwas Geduld. Viele Fans dort wollten Barratt nach dem ersten schwächeren Jahr fortschicken. Wir hatten hier mal O'Keefe als Trainervorschlag in einer kontroversen Diskussion.
Bei Larry schlagen solche Spieler in eher hömöopathischen Dosen und nicht als durchgängiges Konzept auf. Damiani, McCourt und Mayhew sind Beispiele. Das bedeutet natürlich nicht den gänzlichen Verzicht auf ältere Führungsspieler.
Es war richtig, mit Damiani zu verlängern. Da widerspreche ich der Legende. Der hatte sein Potenzial vor der schweren Verletzung angedeutet. Ich hätte auch McCourt behalten. Das wäre ein Kandidat gewesen, den Peters besser gemacht hätte. Louis und Kunyk sind sehr gute Eishockeyspieler und ein wenig Larrys Lieblinge. Trotzdem hätte er einen von beiden durch einen agressiveren, jüngeren Scorertypen ersetzen sollen. Grund: Low Budget Team und Abstiegskampf.
Und, bei einem Low Budget Team müssen die Imports im Sturm scoren. Deshalb darf die Verpflichtung von Cramarossa kritisch gesehen werden.